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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Hallo, was ist denn im folgendem Fall zu erwarten?
Die Familie hat bis 1805 ein nachweisliches "von" im Namen, das dann im Zuge eines Umzug an den Niederrhein von dem dortigen Standesbeamten in ein niederdeutsches "van" mutierte und bis heute blieb. Da es doch ein Fehler eines Standesamtes war, kann doch ein heutiges Standesamt diesen Fehler wieder korrigieren?! Zumal kein neues Präfix dem Namen vorangestellt würde. Gruß A. |
#12
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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Hallo A.,
in diesem Fall ist wie in fast allen Fällen nichts zu erwarten, denn auch diese Variante der Namensänderung geht mit dem geltenden deutschen Namensrecht nicht konform. Das Namensänderungsgesetz regelt, das es einen gewichtigen Grund für eine Namensänderung geben muß. Als gewichtige Gründe können gelten: 1. Sammelname (Namen mit Verwechslungsgefahr, Namen ohne Namensklarheit); 2. anstößig oder lächerlich klingende Namen oder Namen, welche zu unangemessenen oder frivolen Wortspielen Anlass geben; 3. Namen, die in Schreibweise und Aussprache über das Normalmaß hinaus Schwierigkeiten zur Folge haben; 4. orthographische Probleme, die zu erheblichen Behinderungen führen; 5. Bereinigungen von Besonderheiten eines ausländischen Namensrechts, die in Deutschland hinderlich sind (Vatersnamen, geschlechtsbezogene Namensendungen) In dem von Dir beschriebenen Fall trifft das alles nicht zu. Der "Umzügler", der falsch beurkundet wurde, hatte obendrein die Möglichkeit, diesen Fehler aufzudecken und durch Widerspruch eine Änderung erwirken können. Stattdessen wurde das "van" als Bestandteil des Familiennamens akzeptiert und das über mehrere Generationen. Vielleicht sogar, weil die Familie dadurch nicht als "Fremdländer" auffiel, was vielleicht sogar vorteilhaft war. Es kann auch sein, dass die Gesetzgebung dort am Niederrhein das zu dieser Zeit auch als "muß" regelte. Wie dem auch sei, es ist dann der feste Familienname geworden. Viele Grüße Hina |
#13
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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Zitat:
einfachen Adel, sowie die höheren Titel (Freiherr oder Graf) käuflich erwerben konnte. Verkäufer waren der Kaiser bzw. seine Hofkanzlei, sein Stellvertreter (Pfalzgrafen bei Rhein u. Sachsen bzw. der Reichsvikar) die Hofpfalzgrafen, schon früh einige Könige und ab 1806 alle Könige und Fürsten. War der Adel in der Familie, konnte man ihn bis zum 18. Jhd. auch sehr schnell wieder verlieren. Viele Söhne, wenig Geld - dann war nach ein oder zwei Generationen die Sache schon wieder am Ende. So z.B. bei meiner Familie. Vor ca. 20 Jahren gab es für meine Eltern das verbriefte Rückkaufrecht. Ich kann mich erinnern, dass es sich damals um ca. 20.000 DM handelte und somit jenseits jeglicher Überlegung lag. Allerdings weiß ich nicht mehr um welchen Titel es sich handelte. In meiner Linie kann ich bis 1780 nichts davon finden... Auf Wunsch und des Nachweises wegen, werde ich meine Eltern gerne darum bitten mir diesen Brief auszuhändigen. Vorausgesetzt er existiert noch |
#14
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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Hallo Arnd,
in einem gebe ich Dir recht. Es gab Fälle, wo jemand geadelt wurde, weil der Landesherr bei ihm reichlich verschuldet war. Besonders, wenn kostspielige Kriege viel Geld verschlangen, kam das durchaus vor. In solchen Fällen könnte man fast wirklich von einem Verkauf sprechen. Aber es wird sich kaum ein Adelsbrief finden, wo das dann auch so direkt drin steht. Vielmehr werden sich Formulierungen in der Art finden, für die treuen Verdienste usw. Adlige konnten aber niemals ihren Adel an einen Bürger verkaufen. Das ist ein Märchen. Adel wurde erblich verliehen. Es war also eine Würde und Würden kann und konnte man einfach nicht verkaufen. Es gab auch unvererbbaren Adel, der nur einer Person verliehen wurde. Die Nachfahren waren dann keine Adligen. Ebenso konnte und kann man bis heute keinen Adel kaufen oder rückkaufen. Alles was da so rumgeistert ist Quatsch. Es gibt ja einige Zeitgenossen, die haben sich in eine Adoption eingekauft. Aber auch Adoptierte sind dann keine Adligen sondern sie sind auf diese Weise nur zu einem adligen Namen gekommen. Wieviele Söhne ein verarmter Adliger hatte, spielte überhaupt keine Rolle. Sie haben dann zwar kein Hab und Gut geerbt aber trotzdem Titel und Namen. Manche haben unter diesen Umständen allerdings darauf verzichtet. Es war sicher nicht so glücklich mit einem "von" von Almosen zu leben. Eine Ausnahme bildete allerdings der polnische Kleinadel. In Polen war der Adel an den Landbesitz gebunden. Wenn der Besitz durch Vererbung so oft geteilt wurde, dass er den Herren nicht mehr ernähren konnte, dann waren diese Leute meist gezwungen, bürgerlichen Berufen nachzugehen. Damit verloren sie dann tatsächlich ihren Adel. Die Sache mit dem Rückkaufsrecht - mit Verlaub - da hat Euch jemand aber mächtig zum Narren gehalten. Wer war denn der Meinung, er könnte Euch Euren Adel zurückverkaufen? Aber sei vertröstet, auf der Schiene fahren so einige dubiose Geschäftemacher, die darauf vertrauen, dass sie entsprechende Unwissende finden, denen sie diesen Bären aufbinden können. Derartige Dinge kann man überall finden, nur sie machen nunmal aus einem Bürger keinen Adligen. Allerdings wäre dieser Brief doch mal interessant. Vermutlich sind die Urheber mittlerweile wieder aus der JVA entlassen worden, sofern sie überhaupt Bürger der Bundesrepublik Deutschland waren und nicht von den Bermudas aus, das Anliegen angetragen haben. Ich weiß nicht so recht, warum das eigentlich alles so kompliziert ist. Wir leben in der Bundesrepublik Deutschland - es ist eine demokratische Republik und keine Monarchie. Es gelten also die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland und zwar für jeden Bürger dieses Landes, egal ob adlig oder nicht, ob mit adligen Vorfahren oder nicht, ob es einem paßt oder nicht. Die Gesetze sind einsehbar. Adel als Stand ist mit der Weimarer Republik abgeschafft worden, es gibt also wirklich und endgültig keine Möglichkeit mehr, adlig zu werden. Für mich bleibt bei all dem eigentlich die Frage offen. Warum ist es für einige so wichtig, adlig zu sein? Was wird sich eigentlich davon versprochen? Viele Grüße Hina |
#15
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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Zitat:
Zitat:
Lieber Gruß Arnd |
#16
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RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?
Hallo Arnd,
nur, dass der gute Fréderic trotzdem nicht adlig ist . Er hat nur den Namen. Adel ist ja nun wirklich nicht einzigartig - oder? Aber bei manchen wirkts wohl so, wie eine Droge oder, um es mal mit Thomas Mann zu sagen: Es schmückt ungemein. (Zitat aus Buddenbroock) . Aber ums mal ehrlich zu sagen. Ich fand meine Herkunft nicht immer so lustig, besonders als Kind. Da kam schnell mal die Bemerkung, wenn ich irgendwas gemacht habe, was anderen nicht in den Kram passte, ob mir das zu Kopfe gestiegen sei oder ich sei ja sowieso total inzüchtig. Kinder können da schon mal ganz heftig zulangen. Mit meinem bürgerlichen Namen lebt sichs aber ganz gut. Viele Grüße Hina |
#17
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Hallo Hina,
ich habe keinen Adel in meiner Familie. Meine Vorfahren waren Tagelöhner, Bauern, Schäfer und ab und an finde ich auch mal einen Schneider. Ich finde da nichts verachtenswertes dran und bin stolz auf meine Ahnen, die ihren Lebensweg gemeistert haben. Sie haben hart gearbeitet und das was sie dafür bekamen, mußten sie größtenteils wieder abgeben - an die "höheren" Leute, die "Adeligen" - die sich dann auf diesen, von "meinen Ahnen" hart erarbeiteten Gütern ausruhten. (Ist ja heute wenig anders mit unseren Steuern). Hat das nicht ein wenig mehr Achtung und Respekt verdient als ein "von" im Namen?! Während meine Vorfahren sich also von dem ernähren mußten, was ihnen blieb (z.B. 3 Wochen lang Erbsensuppe), wandelten die Adeligen das was die einfachen Leute ihnen geben mußten, in Festspeisen um und scherten sich einen Dreck darum, wo es herkam. So war es eben - Adel habe ich in meinen Linien keinen, dafür umso ehrlichere, hart arbeitende und treusorgende Bauern und Tagelöhner, die es aus eigener Kraft schafften, in schwersten Zeiten ihre Familien durchzufüttern. Liebe Grüße -Jens |
#18
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Die Existenz von Schmierenblättchen á la "Das Goldene Blatt" oder "Gala" belegen auf wunderbare Art und Weise das relativ breite Interesse am Adel
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#19
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Lieber Jens,
da sprichst Du nämlich wirklich etwas wahres an, was viele vergessen. Ohne den Bauern wäre auch der Adel verhungert. Und ohne den Handwerker, hätte auch der Adel kein Dach über dem Kopf und kein Rad am Wagen gehabt, geschweige denn, ein paar anständige Schuhe. Das möchten aber scheinbar einige vergessen machen oder schämen sich gar dafür. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Und auch in meiner adligen Familie hat bald in jeder Generation einer einen Krieg angezettelt oder ihn heftigst unterstützt, Landschaften verwüstet, ganz zu schweigen von dem erheblichen Reichtum und Luxus, während andere zusehen mußten, wie sie ihre 10 Kinder durchbrachten. Aber auch einen Mörder, der seinen Onkel erschlagen hatte und dafür gerädert und gevierteilt wurde, ist zu finden. Ich habe eine Mietwohnung und mein täglich Brot verdiene ich mir mit meiner Arbeit. Nur darauf bin ich stolz. Zu meiner Herkunft habe ich nichts beigetragen, was soll ich darauf dann stolz sein? Lieber Arnd, den Käse lese ich nicht . Viele Grüße Hina |
#20
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