Bedeutung von "gen" in niederdeutschen Wohnstättennamen

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  • Jürgen Wermich
    Erfahrener Benutzer
    • 05.09.2014
    • 5692

    Bedeutung von "gen" in niederdeutschen Wohnstättennamen

    Familienname: an gen Ende ...
    Zeit/Jahr der Nennung: 18. Jhdt.
    Ort/Region der Nennung: Hiesfeld nördl. d. Ruhrgebietes

    Im Zusammenhang mit einer Lesehilfe in dem Ort Hiesfeld nördlich von Duisburg stieß ich (z. B hier: https://www.archion.de/p/63cc9f1cc1/) auf diverse Namen wie:

    an gen Bohm
    op gen Berge
    an gen Ende
    in gen Wyer

    Meine Frage ist: Welche Entsprechung hat "gen" im Hochdeutschen?
    Ist es einfach der Artikel "dem" oder ein Demonstrativpronomen "jenem" oder noch etwas anderes?

    In welchem Gebiet kommen solche Namen vor?
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6450

    #2
    Hallo Jürgen,
    es ist einfach der Artikel. Am Niederrhein wird die Konsonantenverbindung nd velarisiert.

    1) /nd/, /nt/ > /ngk/, /ng/: unter > unger, hinter > hinger, finden > finge
    Diese Veränderung ist keine exklusive Besonderheit des rheinischen Sprachraums, es gibt sie auch in anderen Dialekten in Mitteldeutschland. Im Rheinland kommt sie im Ripuarischen und auch im Südniederfränkischen sowie im Ostbergischen vor. Nur das Kleverländische hat diese Entwicklung nicht erreicht, hier heißt es onder, achter, finde/fende. Die genaue Verbreitung der velarisierten Form kann von Wort zu Wort unterschiedlich sein, was an einer Karte, die Georg Wenker Ende des 19. Jahrhunderts für seinen Sprachatlas der Rheinprovinz anfertigt hat, sehr deutlich wird.
    Quelle: https://dat-portal.lvr.de/themen/lau...-velarisierung

    Viele Grüße
    Peter

    Kommentar

    • Jürgen Wermich
      Erfahrener Benutzer
      • 05.09.2014
      • 5692

      #3
      Vielen Dank, Peter, für die erhellende Antwort!

      Das g ist also eine Folge davon, dass davor in oder an steht, man findet ansonsten nämlich auch die gewohnten Formen der Artikel.

      Der Nordwesten Deutschlands ist nicht mein Forschungsgebiet, die Sprache ist mir eher fremd, daher bin ich dankbar für die Aufklärung.

      Wie setze ich denn jetzt das Thema auf "gelöst"?

      ... oder gibt es das hier gar nicht?
      Zuletzt geändert von Jürgen Wermich; 13.02.2024, 11:41.

      Kommentar

      • Xtine
        Administrator
        • 16.07.2006
        • 28393

        #4
        Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen

        ... oder gibt es das hier gar nicht?
        Das gibt's hier nicht
        Du kannst höchstens im Titel ein - gelöst einfügen, falls Du das unbedingt willst.
        Ist aber nicht nötig
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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