Hans Gotthold Lüdeke von der Osten in Augsburg

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  • Ostpreussin
    Erfahrener Benutzer
    • 17.06.2012
    • 932

    #16
    Hallo Adam,

    herzlich willkommen im Forum!
    Eine erste Frage: hast du Kontakt zu den heutigen, in Deutschland lebenden, Osten-Nachfahren der Augsburger Linie? Die könnten dir sicherlich noch einige Fragen beantworten. Ich kann es leider nicht, da Rohrbeck nicht meine Linie ist.

    Ich kann mir aber vorstellen, warum der Vater der Regine Barbara gegen die Ehe mit dem Hans Gotthold war. Rohrbeck war nämlich ein respektables Gut, aber es gab viele männliche Erben. Das Gut konnte nicht weiter aufgeteilt werden und so mussten die meisten Rohrbeck-Nachfahren in den Armeedienst eintreten, mangels anderer Perspektiven. Der Hans Gotthold war also zu Armeezeiten kein vermögender Mann. Deshalb war der Vater der Braut, der sehr wohlhabend war, wahrscheinlich gegen diese Ehe.
    Warum Hans Gotthold nach Augsburg kam, lässt sich in Beitrag Nr. 6 in diesem Thema nachlesen: er war als Werbeoffizier in Bayern eingesetzt. Dort hat er dann anscheinend auch die Regine Barbara kennengelernt.
    Viele Grüße, Tina

    Nachtrag 1: möglicherweise ebenfalls aufschlußreich könnte diese Akte sein: III. HA MdA III, Nr. 1314: "Gesuch des Gutsbesitzers Heinrich Gotthold von der Osten aus Göppingen bei Augsburg (Bayern) zur Ausstellung einer Bescheinigung über die Rechtmäßigkeit seines Adelstitels (1831-1849)". Das ist ein Bestand des Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin.

    Nachtrag 2: hier noch sein militärischer Werdegang aus der IV. HA, Rep. 1, Offiziersnomenklatur: "Hans Gotthold, Fähnrich bei (Regiment) Pfuhl 46, 1782 17. November Seconde Lieutenant, 1790 27. August Premiere Lieutenant, 1793 7. Juni Stabs-Capitain, 1799 22. Januar Compagnie-Chef, 1807 4. März Major bei 1/2 Gehalt, 1813 Juni beim 3. Neumärkischen Landwehr Infanterie-Regiment, 1816 8. März als Obrist-Lieutenant mit Pension dimittiert, 1816 22 Mai: kann 10 Jahre hindurch die Pension außerhalb Landes beziehen; 1826 10. Januar gestorben in der Nähe von Augsburg". Auch dieser Bestand befindet sich im GSTAPK in Berlin.
    Zuletzt ge?ndert von Ostpreussin; 09.10.2015, 20:14. Grund: Korrektur und Ergänzung
    Viele Grüße von der Ostpreussin

    "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

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    • johannschorr
      Erfahrener Benutzer
      • 22.07.2013
      • 140

      #17
      Hallo Adam,

      also das mit der gemeinsamen Bleiweissfarbenfabrik stimmt so nicht. Zur Trauung am 11.04.1820 wurde Karl Christian Heinrich Schuhmann als "Bleiweißfabrikant in Schleisingen" genannt. Den Ort habe ich allerdings nicht indentifizieren können. Die Trauung wurde in der St. Anna Kirche in Augsburg geschlossen (S. 87/ Nr 6).

      Hans Gotthold Lüdeke von der Osten, Oberstleutnant in Augsburg, hatte so viel ich weis nur 3 Kinder.
      Der Sohn Heinrich Gotthold v.d. Osten hatte ja wohl keine Kinder. Er starb vor 1879 an einem mir noch unbekannten Ort. Seine Witwe verstarb 1879 in München und wurde, merkwürdiger weise, dann in Augsburg im Frommel-Familiengrab beerdigt.

      Er kam als "Werbeoffizier" in die "Freie Reichsstadt" Augsburg um dort Soldaten zu rekrutieren.

      Nach dem "Befreiungskrieg" gründete er um 1815/16 die Gögginger Bleiweisfarbenfabrik, die der Sohn erfolgreich weiter führte.

      Stammst du aus der Linie Schuhmann ab, oder aus der "von Rad"?

      Ich wäre an Informationen dazu interssiert

      Viele Grüße nach Ungarn
      Johann

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      • kullmanna
        Neuer Benutzer
        • 07.10.2015
        • 2

        #18
        Hallo Tina und Johann,

        Vielen Dank für diese Informationen.

        Verstehe ich also gut dass Hans Gotthold von der Osten hatte sein Basis in Augsburg von 1788 bis sein Tod in 1826 aber ging mit dem Regiment wenn es nötig war, wie bei der Teilung Polens um 1795 und bei dem Befreiungskrieg in 1813?

        Leider haben wir kein Kontakt mit heutigen Osten-Nachfahren der Augsburger Linie.

        Wir stammen von dem dritten Kind von Hans Gotthold von der Osten: Luise von der Osten. Es ist nicht wirklich „Linie Schuhmann“, eher „Linie Mayer“, weil sie hatte kein Kind von ihren früh verstorbenen Mann Carl Schumann, aber sie hatte danach ein außerehelicher Sohn Emil Mayer (1829) von Joseph Mayer aus Freiburg.

        Luise von der Osten und Emil Mayer kamen von Augsburg zu damalige Habsburgermonarchie um 1856. Emil Mayer war Güterinspektor bei Graf Bethlen in Neu-Betsche (heute Novi Becej in Serbien), Luise von der Osten starb hier in 1859. Emil Mayer war später Grundbesitzer in Fericanci (heute in Kroatien), er starb hier in 1903. Seine Nachfahren leben heute unter anderem in Ungarn, Österreich und Deutschland.

        Viele Grüße,
        Adam

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        • canalettos
          Neuer Benutzer
          • 24.12.2017
          • 1

          #19
          ein nachtrag zu eurer diskussion :-)

          was macht man so an weihnachten? für die diversen der nächsten generation aufschreiben was man noch weiss. und dabei habe ich etwas gefunden, was für sie alle interessant ist: einen brief von hans gotthold an seinen bruder otto moritz (meinen vorfahren) ... (dank eurer arbeit weiss ich nun ein bisschen mehr über ihn - zufallsfund. ich hab mich immer gefragt, wie ein preussischer offizier, einer von sieben offizieren/söhnen aus einem preussischen gut ( das sein ältester bruder schon 1799 verkauft) eine augsburger patriziertochter - gut, ostens sind uradel, lieberts dagegen "neureich" - im ausland heiraten konnte. übrigens glaube ich, dass seine mit dem herrn von rad verheiratete tochter ihren vetter (mütter waren schwestern) geheiratet hat - und bei uns steht als geburtsort des sohnes Mitau/Kurland. Die fabrik war wohl heiratsgut seiner frau.)

          Ein 1819 geschriebener Brief aus Augsburg, genauer Göggingen, von ihm an seinen Haynauer Bruder, den Vorfahren meines Grossvaters, ist uns, neben einigen anderen Dokumenten erhalten geblieben:

          Mein lieber Bruder,
          die Beantwortung an die Schwägerin auf die Notsituation des Ablebens unseres geliebten Bruders gibt mir Gelegenheit vielleicht nach 12 Jahr oder länger schon nach deinen wohlergehen zu erkundigen, bei deiner Sorgfalt für die erhaltung deines Herzens und die übrige gute Pflege die du angeordnet haben wirst lassen mir hoffen dass dir nichts abgeht, was ein zeitliches Leben freuen kann. Wir sind nun noch die beiden einzigen von 14 wer von uns beiden wird nun wohl zu erst das Feld räumen, ich sage ehre dem ehre gebührt du würdest mich wahrscheinlich antworten ich danke für diese Ehre, ich aber weit toleranter wie du wird dann sagen Herr dein wille geschähe. Das ich den letzten merkwürdigen Krieg Mitgemacht und mich Gott beschützt hat wird dir bekannt sein, aus Verschiedenen Ursachen entschloss ich mich aber schon während der Campagne gleich nach deren Beendigung zu trachten bei den Meinigen leben(?) zu können, die ist mir in sofern geglückt das mir der König erlaubt meine Pension hier im Ausland beziehen zu dürfen, meine Frau hat ein kleines Landgütchen und eine bleiweiß Fabrik wovon ich der Buchhalter und Kassier bin. Meine drei Kinder machen mir Freude Die älteste Tochter ist an ? v.Rad in Augsburg verheiratet und Nächstens werde ich grospapa mein Sohn ist in Paris in einem der ersten Wechselhäuser. Ich befinden mich dem alter gemäß wohl welches ich dir gleich wünsche so wie ich auch bin
          Dein
          Dich liebender Bruder
          HGL v-d-osten, Oberlieut

          Grüsse
          Henning

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          • johannschorr
            Erfahrener Benutzer
            • 22.07.2013
            • 140

            #20
            Vielen Dank für die Zusätzlichen Informationen zu der Familie.
            lg. aus Berlin
            Johann

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