von GANTZKOW

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  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6041

    von GANTZKOW

    Hallo allerseits,

    adlige Geschlechter sind zumeist sehr gut erforscht.

    Vielleicht sind dennoch einige Informationen aus einem Buch das sich hauptsächlich
    mit bürgerlichen Familien des Namens GANSKE beschäftigt auch interessant oder
    nicht so bekannt. Wie damals um 1940 hat sich der Autor des Buches auch
    mit adligen Geschlechtern ähnlichen Namens beschäftigt.
    In diesem Fall mit den von GANTZKOW.


    Zitat aus Buch "die Sippe GANSKE", Eigenverlag Berlin-Charlottenburg 1940.
    Kirchenbuch Sellin, Taufregister:

    "I. Georg Eggard von GANTZKOW (anscheinend 11.4), am 30.11.1724 mit Sabine Juliane von der Osten aus Nadelfitz?? getraut.
    Kinder:
    1. Franz Ludwig geb.9.10,1725 in Sellin
    Paten: Grossvater Franz Joachim und seine Tochter Barbara Hervarth
    2. Juliane Hedwig geb. 3.10.1726
    3. Georg Bodo geb.18.1.1729
    4. Sophie Philippine geb.3.10.1730
    5. Luise Henriette geb.27.1.1733
    6. Antoinette Charlotte geb.21.8.1734
    7. Juliane Wilhelmine geb,20.4.1739

    Kirchenbuch Sellin, Sterberegister
    1. Georg Ludwig von GANTZKOW, Herr auf Sellin, eingesessener Oberst, Wachtmeister, ist am 9.4.1720, 56 Jahre alt, gestorben.
    2. Juliane Wilhelmine von G. ist am 4.8.1741, 2 1/4 Jähre alt, gestorben.
    Georg Eggard von Gantzkow soll am 5.12.1697 in Rensekow geboren sein.
    Von seinen Kindern war Georg Bode mit Ph. Friedrike v. Gloeden verheiratet.
    Georg starb am 30.3.1796 in Crien.
    Seine Tochter Wilhelmine von Gantzkow wurde 1793 geboren und starb 1878.
    (Nachkommen von ihr sollen noch leben, von Ramin, von Kieckbusch usw.).
    Franz Ludwig (Sohn von Georg Eggard) heiratete Friedrike Sophie Tugendreich von WEDEL.
    Ein Sohn Georg Friedrich wurde 1766 in Stargard geboren und starb 1838 in Glogau.
    Er war verheiratet mit Johanna von Hacke, Nachkomme ist u.a. J.H. von Gantzkow, geb. 1806 in Königsberg /Neumark.
    (Belege sind u.a. Eisernes Buch des deutschen Adels (Perthes Verlag) und Heeresarchiv Potsdam).

    Ein Carl Wilhelm Ferdinand von Gantzkow wurde 1769 geboren und nahm 1797 seinen Abschied als Sec. Lt. (Heeresarchiv).
    Sein Sohn Charles Fr. Wilh. von Gantzkow, geboren Bütow in Pommern, starb am 14.4.1887 in Königsberg/Pr.
    Joachim Ludwig von Gantzkow, geb. 1737, war 1756 seit drei Jahren Fahnenjunker bei den Bayreuther Dragonern.
    In dem Werk "Neues preussisches Adelslexikon oder "Neues preussisches Adelslexikon oder genealogische und diplomatische Nachrichten
    von den in der preussischen Monarchie ansässigen adeligen Häuser etc ", bearbeitet von
    einem Verein von Gelehrten und Freunden der vaterländischen Geschichte unter dem Vorstand
    des Freiherrn L. v. Zedlitz-Neukirch, Band E-H, Leipzig 1836, Gebr. Reichenbach.

    Aus alten genealogischen Handschriften der Staatsbibliothek Berlin:
    Stargard, den 21. Juli 1766. Acta der Prozessregistratur in Sachen Hauptmann von Gantzkow ./. Major von Osten.Vol.II fol.32:
    Franz Ludwig v. G, 1763 Lieutnant in Berlin stellte den 2.Januar 1764 eine Retuitionsklage als nächster Agnat wider
    den Kauffmann Wesenberg wegen Pribbernow an. Dieses Gut hatte des Joachim Ludwig v. G. Witwe, Johanna Tugendreich, geb. von Billerbeck
    von ihres Sohnes Joachim Ludwigs v. G. Vormund schon den 23.Februar 1740 auf 30 Jahre wiederverkäuflich für 13 700 F.l. pommersch abgetreten
    erhalten und selbiges den 18.1.1763 an den Kaufmann Johann Wesenberg für 4 516 fl 16 hinterlassen.
    Friederica Sophia Tugendreich v. G. geb. von WEDELL bekam in geschwisterlicher Teilung eine Obligation von Hennig Ewald von Anklam
    an den Landrat Baron Gürgen Ernst von der Golz zu 1000 r. und eine andere Obligation von Major Friedrich von Wedell an gedachten von der Golz zu 2000 r., welche sie zur Einlösung des Gutes Sellin offerierte.


    von GANZKEN
    Sind Afterlehnsleute der von der Osten und von Blücher auf Plathe und Woldenberg.
    Erdmann Ganzke, welcher sich zuerst in Pommern niederliess, besass Cardemin bei Greifenberg schon
    anno 1464 cf. Brüggemann Beschreibung Teil 2, Band I, S.417. Eben derselbe besass
    auch danach Teutsch- oder Ganzken-Pribbernow als ein Afterlehen der Osten und Blücher.
    Dieses Gut wurden den 27. Januar 1730 ein unmittelbares Ganzken- oder Ganzkowenlehen,
    Wegen des zum Gute Sellin und Dargsow gehörigen Bauernhofs in Ganzken-Pribbernow und 23 Klafter Holz
    auf der Pribbernowschen Feldmark. Diese bemerkten Grundstücke sind vom Ganzkoweschen Lehen dein 4. September 1754
    von Franz Ludwig von Ganzkow für 4700 an seiner Mutter Bruder, den Obristen Valenthin Bodo von der Osten unter
    Vorbehalt seines Retuitionsrechtes verkauft. Von diesem Obristen von der Osten sind solche
    auf den Major Philipp Ludwig von der Osten vererbt, welcher zwar nach dem judieatis vom 1. August 1764
    und 21. August 1765 dieselben dem sich zur Retuition gemeldeten damaligen Hauptmann jetzigen
    Obristen Herrn Georg Bodo von Ganzkow abtreten sollte, solches aber unterbleiben liess,
    ist daher auch der Major von der Osten noch bis jetzt als Besitzer im Landbuche eingetragen.
    Übrigens haben beide Brüder,nämlich Franz Ludwig von Ganzkow, welcher anno 1766 Acciseinspektor in Stargard gewesen ist
    und von dessen Ableben nichts als actis konstiert und üer jetzige Herr Obrister Georg Bodo von Ganzkow nach dem Huldigungsregister
    fol,86 gehörig ....Ob beide beerbt sind, ergibt sich aus den Akten nicht,
    Stettin,den 24.Dezember 1791. gez. Schulz.

    von GANZKE
    1. Joachim auf Cardemin und Pribbernow hat Elisabeth von Zitzewitz zur Gemahlin gehabt.
    2. Ludwig, daselbst, hat Sophie von Bork aus Regenwalde zur Gemahlin gehabt,
    3. Mathias, daselbst, hat Regina von Böhm aus Kalsow zur Gemahlin gehabt.
    4. Adam, daselbst, hatte mit seiner Gemahlin Scholastica von Mellin
    aus Vanerow auch eine Tochter Regina von Ganzke, die erst an den Bürgermeister von Rungen in Greifenberg,
    hernach an Hans von Koller auf Reckow vermählt wurde,
    5. Ludwig auf Cardemin hat studiert, war zuerst mit Anna von Brüssewitz, Gürges von Brüssewitz auf Bandelöw und Emeringien von Köller aus Moratz Tochter vermählt. Davon zwei Töchter:
    1. Elisabeth von G., erstlich an den Struktuarius des Domkapitels in Cammin, Joachim Kriessen,und hernach an Steffen Heinrich von Köller auf Reckow vermählt gewesen und 1694,10. Januar, im 65.Jahre ihres Alters gestorben ist,
    2. Regina von Ganzke, die mit einem Lieutnant von Man-teuffel in Sellin gewohnt hat, seine zweite Gemahlin war eine von Manteuffel, davon 1 Sohn, 2 Töchter. Von den Töchtern war Hedwig anno 1699 noch unverheiratet, Elsa aber an Hans Friedrich von Köller auf Dobberphul vermählt,
    6. Hans Christian ist jung gestorben.

    von GANTZKE.
    1. Magnus auf Keyden in Curland wird für den Stammvater derer von Ganzken des Sellinschen Hauses gehalten, seine Gemahlin war Katharina von Wilsdorff vom Hause Hasselborn in Preussen.
    - 18 -
    2. Erdmann ist der erste Besitzer von Cardemin und Pribbernow und 1464 Bürgermeister in Greifenberg, gewesen. Seine Gemahlin war Margaretha von Abtshagen.
    3 .Mathias auf Pribbernow und Sellin. Seine Gemahlin war Ursula von Segebaden aus dem Fürstentum Rügen.
    4. Dinnies auf Cardemin und Pribbernow. Seine erste Gemahlin war Margarethe von Steinwehren aus Schwersow, die zweite Catharina von Apenburg, Carstens von Apenburg auf Lütkenhagen und Moratz im Werder (im 18.Jahrhundert sind diese Güter Hagenken und Gross— Mockratz genannt) und der Prisza von Woitken aus Cirkwitz Tochter.
    5. Joachim auf Pribbernow und Cardemin. Seine Gemahlin war Erate von Mellin aus Vanerow.
    6. Ludewig auf Pribbernow und Sellin. Seine Gemahlin war Barbara von Steinwehr aus Zemlin.
    7. Hans auf Cardemin. Seine Gemahlin war Elisabeth von Mellin, des Kanzlers Faustin von Mellin Tochter. Davon eine Tochter Erate von Ganzke an Eustachius von Plötz auf Schwenz vermählt worden.
    8. Erdmann, Dinnies Sohn zweiter Ehe, wohnte in Curland und war daselbst mit Hedwig von Stackelberge vermählt.
    9. Erdmann, Joachims Sohn auf Pribbernow und Cardemin. Seines Leibes Stärke bewies er einmal dadurch, dass er einen Wolf, der zu Pribbernow unter der Herde Vieh getroffen wurde und ihm auf den Leib sprang, so lange festhielt, bis er getötet war. Seine Gemahlin war Ilse von Zastrow aus Dobberphul,Wulffs von Zastrow und Doro- : thea von Woitken aus Zirkwitz Tochter.
    10. Joachim auf Sellin und Pribbernow wohnte in Greifenberg.Seine Gemahlin war Barbara von Brockhusen aus Gross-Justin.Die Tochter Elisabeth von Ganzke war des Capitain Adam von Knuten auf Kopplin Gemahlin und 1676 Witwe.
    11. Erdmann wohnte mit seiner Gemahlin in Greifenberg,starb im 30 jährigen Krieg. Sein einziger Sohn ging mit dem Obristen ...in den Krieg und blieb darin.
    12. Magnus aus Curland hat mit seiner Gemahlin Elisabeth von Hanow, Hennigs von Hanow aus Lassbeck und Anne von Apenburg Tochter in Lassbeck gewohnt. Seine Tochter Hedwig von G. war an Hans Von Ganzken auf Pribbernow verheiratet und starb den 28.4.1682 als Witwe. 66 Jahre alt.
    13. Joachim auf Pribbernow und Cardemin den 28.April 1670 zu Gülzow feierlich begraben.
    14. Wolff, ein Bruder dieses Obristen,ist im polnischen Krieg geblieben und ein. grosser starker Mann, gewesen.
    15. Ludwig, auf Sellin und Pribbernow, Oberstleutnant in königlich schwedischen Diensten.Seine Gemahlin war Elisabeth von Mildenitz, Hans von Mildenitz auf Ribbecard und Ursula Steinwehr aus Dobberphul Tochter.
    Davon 2 Töchter, eine Sophie Juliana von Ganzke, ist von dem Rittmeister Jürgen Eggard von Böhm, die andere
    von dem Lieutnant Friedrich von Manteuffel geheiratet worden.
    16.Hans auf Pribbernow ist in Kriegsdiensten gewesen und hat mit seiner Gemahlin 30 Jahre im Ehestände unbeerbt
    gelebt und ist im Alter von 64 Jahren gestorben.

    von GANZKE
    1...
    2. Joachim Ludwig auf Pribbernow und Cardemin.Seine Gemahlin war von Witten auf Tribsow.
    3. Dinies auf Cardemin.
    4. Franz ist als Capitain im kaiserlichen Dienst 1669 im Felde gest.
    5. Joachim Eggard auf Pribbernow und Cardemin,ein frommer und aufrichtiger Mann, starb 1671. Seine Gemahlin war Elisabeth von Steinwehr, Claus von Steinwehr auf Schwenz und Catharina von Plötzen Tochter, mit welcher er auch folgende 3 Töchter gezeugt hat:
    1. Elisabeth, an Joachim Ernst von Witten vermählt auf Brandemühl.
    2. Barbara Maria
    3. Catharina Helena. Beide jung gestorben.
    4. Franz ist als Capitain im kaiserlichen Dienst 1669 im Felde gest.
    5. Joachim Eggard auf Pribbernow und Cardemin,ein frommer und aufrichtiger Mann, starb 1671. Seine Gemahlin war Elisabeth von Steinwehr, Claus von Steinwehr auf Schwenz und Catharina von Plötzen Tochter, mit welcher er auch folgende 3 Töchter gezeugt hat
    1.Elisabeth, an Joachim Ernst von Witten vermählt auf Brandemühl.
    2.Barbara Maria
    3.Catharina Helena.Beide jung gestorben.
    6.....des Dinnies von 3. Sohn ist im Kriege im Regiment des Obristen von Ganzke in Polen erschossen worden.
    7. Claus Eggard in kurfürstlich-brandehburgischen Kriegsdiensten im Görlitz'schen Regiment zu Pferde im Lager 1675 gestorben,
    8. Franz Joachim auf Pribbernow hat 23 Jahre bei der schwedischen Garde und bei dem Feldmarschall Gürgen von Mellin und 4. Jahre
    beim Dörfflingerschen Regiment zu Pferde unter Brandenburg gedient, Seine Gemahlin war Maria Ursula von der Churbrandenburgischen Obristen zu Fuss und Commandanten zu Pillau Martin Kettners und Maria Renigna von Puttkamers aus Darsow Tochter, davon Elsa Maria Sophia Lowysa und Hedwig Eleonora.
    9. Jürgen Ludwig war 1714 als Obristwachtmeister im Kriege cf. Belohnungsregister de 1714 pag. 49.
    20. Wulff, jung gestorben.

    Georg Eggard lebte schon 1714, starb 1758 zu Pribbernow, besass auch Sellin. Sein ältester Sohn Franz Ludwig war 1758 Leutnant beim Regiment von Mützefall. 1766 Acciseinspektor zu Stargard. Der jüngste, Georg Bodo, ist Dezember 1791 Obrister und Commandeur des Bayreuther Dragoner Regiments zu Pasewalk. Seine beiden Töchter Sophia Philippina und Antoinette Charlotte lebten in den Jahren 1772 bis 1776 zu Gülzow unverheiratet. Die Älteste war eine Gemütskranke und stand deshalb unter Kuratel.

    Die Herren von Ganzke werden in den Kirchenbüchern von Rensekow, die 1654 beginnen, von Anfang bis 1743 genannt.
    Dann verschwindet der Name ganz. Ausser Pribbernow hat den Ganzken auch das Rittergut Sellin gehört und noch andere entfernter
    liegende Güter. (Wahrscheinlich auch Dargsow und Wietstock). Sellin hat wohl schon einem von Ganzke gehört,
    ehe der im Taufregister (Siehe folgende Aufstellung) genannte Georg Eggard dorthin übersiedelte.
    Die Kirchenbücher beginnen erst 1679, Trau- und Sterberegister sogar erst 1695.
    Im Jahre 1654 wird ein Major Joachim Ganzke als Pate erwähnt. Im Kirchenbuch fehlt das Blatt des Täuflings,
    es ist wahrscheinlich, dass dieser Franz Joachim war, der 1732 im Alter von 78 Jahren gestorben ist.
    Zitat Ende

    Wie ich jetzt sehe habe ich viele Scanfehler, diese werde ich noch korrigieren. Ich glaube ich habe
    bei der Kopierei teilweise etwas Mist gebaut. ,(

    soviel ich weiß ist dieses adlige Geschlecht von GANTZKOW erloschen.

    Mich würde interessieren wo man die heute in Deutschland lebenden "von GANSKE" einordnen kann.
    Vermutlich sind diese aus Polen gebürtig oder?

    Ich hoffe ich darf aus dem Buch zitieren, bei Bedenken bitte löschen.
    Teilweise hat der Autor sicher aber selber aus Adelslexika abgeschrieben.

    Schöne Weihnachten
    Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 27.12.2013, 18:33.
  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6041

    #2
    allo allerseits,
    Folgendes liest sich auch ganz "spannend", wenn man solche Geschichten mag.
    Joachim von GANTZKE (GANTZKOW) aus Deutsch-Pribbernow. (Kreis Greifenberg, Pommern)

    Über seinen unnatürlichen Tod, hat wohl der Pfarrer Johann Hackvord zu Gülzow (*1624, gest. 1690) eine Leichenpredigt verfasst.

    Zitat aus Buch:
    "Der Berühmteste und wohl auch der Tüchtigste seines Geschlechts war der 1609 geborene Joachim von GANTZKE (GANTZKOW),
    Königlich-schwedischer Oberster zu Ross, auf Pribbernow, Sellin, Cardemin, Erbherr zu Wildenhagen, Dargso und Wietstock pfandgesessen. ...
    Leider musste er zum Schaden seiner ausgedehnten Besitzungen und der Stadt Greifenberg eines gewaltsamen Todes sterben.
    Sein Vater war Erdmann von Gantzke, Erbherr auf Pribbernow, Sellin und Cardemin, seine Mutter Ilsa von Zastrow aus dem Hause Dobberphul...
    ...Da er nun dem Jürgen von Rhein 6000 Gulden auf die Güter Wildenhagen, Dargso und Wietstock zinsbar geliehen
    und nach dessen erfolgtem Ableben dessen Bruder Jacob von Rhein Erbe und Lehensnachfolger geworden war, geriet er mit diesem in einen langwierigen Prozess. ...
    ... Die Händel liefen endlich so übel ab, dass der Oberst von Gantzke am 21.Mai, also am Freitag nach Himmelfahrt anno 1669,
    (er wohnte in Wildenhagen) zum Gewehr griff und nach dem von RHEIN schoss.
    Unglücklicherweise geriet durch diesen Schuss das Kellerhaus des von Rhein und auch das Zimmer des Obersten von Gantzke in Brand. Hans Jacob von Rhein ward hierdurch so aufgebracht, dass er zur Gegenwehr schritt und den Oberst von Gantzke mit einer Kugel so traf, dass er wenige Stunden darauf seinen Geist aufgeben musste, im 60.Jahre seines Lebens... (Juergen: Also war es meiner Meinung nach Notwehr und kein Mord)
    Joachim von Gantzke war ledig geblieben, hielt sich aber in seinem Hause "ein verdächtiges Weib" mit Namen Anna Wrede,
    die am 27.März 1659 starb. Die Einzelheiten über seinen unnatürlichen Tod sind schon geschildert worden. Joh. Hackvord, Pastor und Präpositus in Gülzow hielt dem Toten eine umfangreiche Leichenpredigt. ... Der Inhalt gibt einen wertvollen Hinweis über den Verlauf des blutigen Streites. Will man der darin zum Ausdruck gebrachten Darstellung glauben, so hat der J. von Rhein hinterrücks auf Oberst v. Gantzke geschossen, als dieser das Feuer zu löschen versuchte. Anscheinend wurde der Schuss in ziemlicher Nähe abgegeben, denn der Getroffene blutete aus neun Wunden: (Juergen: Schrotflinte?)

    Die neun Wunden werden bluten
    und das viele grobe Bley
    Redlich darthun dies Vermuthen,
    dass die Untat mördrisch sey.
    Wie ich auch, gerechter Gott,
    Alle Dreuwort, Schimpf und Spott.
    Und wie oft ich 'sangesaget,
    in den Himmel Dir geklaget:

    Rache! schrey ich, Rache! Rache!
    Rache! schrey ich immerfort.
    O Gerechter! denn die Sache
    ist der fürgenommene Mord,
    der aus Vorsatz offenbar
    längst vorher gedräwet war.
    Und doch muss die Seel'auf Erden
    Ohne Schuld gelästert werden.

    Gute Nacht! Ihr meine Brüder,
    die Ihrs recht und redlich meint,
    zu Euch komm ich nun nicht wieder,
    weil mir Gottes Gnade scheint.
    Streut Zweig an jenen Ort,
    da ich sprach mein letztes Wort.
    Lasset mein Gedächtnis leben
    und den Lohn dem Thäter geben!

    Die Grabinschrift lautet:
    Hier liegt Herr Obrist Ganzk', ein tapferer Soldat,
    in Schlachten und Partey, im Fried zu Haus erwürget
    von dem, für welchen Er bezahlet und gebürget.
    So hegt (noch mehr als Krieg der Fried - on Straf-) Untat,
    doch ist's der Seelen Sie, die lebet nun bey Gott,
    von allen Händeln frey; das Blut schreyt bei den Steinen
    zu Gott umb Räch und Recht. Wiltu nun nicht beweinen,
    O Leser, diesen Mann? So treib auch keinen Spott,
    J. v. Gantzke starb, wie er gelebt hatte: im Kampf!"
    Zitat (gekürzt) Ende

    Na ja, einen heroisierende Leichenpredigt, wie damals üblich.
    Falls der Jacob von Rhein nicht in Notwehr gehandelt hatte, wäre er damals sicher auch verurteilt worden.

    Zur Quellenangabe im Buch: Die Druckschrift soll im Besitz der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde in Stettin vorhanden sein.

    Gruß Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 27.12.2013, 19:03.

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