Wie kommt der Vorname Marie auf den Grabstein?

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  • DerSven
    Benutzer
    • 05.08.2015
    • 10

    #16
    das was OmaMali meint kann ich auch bestätigen, aber inwiefern sich das mit den Religionen unterscheidet kann ich leider nicht sagen.
    Wer ruft die Geschlechter von Anfang her?
    Ich bin's der Herr,
    der Erste und bei den Letzten dennoch derselbe.

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    • Melanie_Berlin
      Erfahrener Benutzer
      • 31.12.2007
      • 1300

      #17
      Hallo SAM,

      In dem oben von dir geposteten Taufeintrag von Wiebcke Catharina gibt es doch links mehrere Spalten. Die erste Spalte ist vermutlich der Ort, die zweite die laufende Nummer der Täuflinge, die dritte der Geburtstag und die vierte der Tauftag. Das heißt, du musst weiter oben auf der Seite oder der Seite davor auch Monatsangaben finden.
      Es kann also durchaus stimmen, dass sie am 20.9. geboren und am 4.10. getauft wurde! Du brauchst aber die ganze Seite des Taufeintrags und, ganz wichtig, die oberste Zeile!

      Edit: Ich kenne diese Spalteneinteilung aus Mecklenburgischen Kirchenbüchern. Ich stütze mein Idee mit folgendem Argument: Die laufende Nummer ist recht hoch (87), das spricht also eher für einen späten Zeitpunkt im kirchlichen Jahr. Es sei denn, deine Wiebcke wurde in einer größeren Stadt geboren.
      Zuletzt geändert von Melanie_Berlin; 06.08.2015, 14:35.
      Viele Grüße,
      Melanie

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      • OmaMali

        #18
        Hallo Sam,

        es war früher oft so, das ev. Kinder trotzdem im kath. Taufbuch aufgenommen wurden, besonders dann, wenn die ev. Kirche weit entfernt war.
        Also könnte es sein, das deine Wiebke Catharina vom kath. Pfarrer ev. getauft wurde,
        aber der Pfarrer der Name nicht religiös genug war.
        Ist etwas kompliziert, aber war früher eine gängige Methode bei der Landbevölkerung,
        wenn man keine eigene Kirche in der nähe hatte.
        Vielleicht war das bei dir der Fall.
        Aber wer weiß, wieso es wirklich zu dem Namen Maria kam,wir Nachfahren können
        nur mutmaßen.
        Gruß
        OmaMali

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        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1355

          #19
          Hallo!
          Ich möchte nur eine Geschichte aus meiner Familie beisteuern:
          Mein Großvater hat erst bei der Beerdigung seiner Frau erfahren, dass diese einen ganz anderen Geburtsnamen besaß!
          Geheiratet wurde 1914 im kleinen Heimatort der Beiden. Da hatte sicherlich niemand nach den Geburtsurkunden gefragt. Man kannte Braut und Bräutigam ja von Geburt an und deren Familien seit Generationen.
          Gerufen wurde meine Großmutter aber nicht mit ihrem Taufnamen, sondern mit dem ihrer vorher verstorbenen Schwester! Für uns ist das heute wohl gar nicht vorstellbar.
          So wurde sie bei ihrer Trauung registriert.
          Die Beerdigung fand dann 1943 in einer größeren Stadt statt, wo die offiziellen Urkunden vorgelegt werden mussten. Und da tauchte der bisher "unbekannte" Vorname auf.
          Gruß Jettchen

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          • Bender Rodriguez
            Erfahrener Benutzer
            • 02.08.2015
            • 159

            #20
            Hallo.

            Also dass jemand irgendeinen heiraten konnte wage ich zu bezweifeln. Gerade um diese Zeit musste zur Hochzeit ein Abstammungsnachweis (Geburtsurkunde) erbracht werden um "Inzucht" zu vermeiden. So konnte z.B. meine Ururgroßmutter (~1910) nicht heiraten, weil ihre Geburtsurkunde nicht beigebracht werden konnte. Erst nach dem diese da war (wie auch Kind Nr. 3) wurde die Hochzeit genehmigt.

            Zum Ursprungsthema:
            Die vermutliche Mutter meines Urgroßvater (seine Geburtsurkunde fehlt noch -daher vermutlich) heiratete 1897 unter dem Vornamen Wilhelmine. Gemäß ihrem dort vermerkten Geburtsdatum und Ort, sowie den angegebenen Namen der Eltern hab ich ihre Geburtsurkunde gefunden. Dort war sie als Minna eingetragen und auch der Nachname hatte einen Schreibfehler.
            Ort und Datum stimmt, als auch die Namen der Eltern (gleicher Schreibfehler im Nachnamen) Und eine andere weibliche Person mit gleichen Daten wurde zur betreffenden Zeit nicht geboren.
            Von daher bleibt nur die Erklärung Schreibfehler übrig.
            Zumal unter den Urkunden immer stand: vorgelesen, genehmigt und unterkreuzigt
            XXX

            mfG Bernd
            Zuletzt geändert von Bender Rodriguez; 06.08.2015, 18:20.
            Breslau: FN Lorke, Scholz, Geertz
            Ostpreußen -Gilgenburger Gebiet, Soldauer Land (Grallau, Groß Koschlau): FN Kuschkowitz, Radzinski
            Ostbrandenburg -Beitsch, Kulm: FN Noack, Ploke
            Böhmen/Sudentenland -Schmiedeberg (Kovarska): FN Landrock, Hofmann, Kreißl, Schmiedel

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            • anika
              Erfahrener Benutzer
              • 08.09.2008
              • 2631

              #21
              Wie kommt der Vorname Marie auf den Grabstein?

              Hallo
              Auch wenn es vielleicht vom Theama abschweift, ich besitze Originalurkunden aus dem Familienbesitz die 1826 beginnen. Dabei handelt es sich um Erwerb von Land und dergleichen, in ihnen wird der Ahn als "Johann der nicht Jakob heist" bezeichnet. Ich habe lange über die Formulierung gerätselt. Ich fand dann seine Taufe 1800 in Sonsbeck, dort wurde er auf den Namen Johan Mathias getauft, der Vater seiner Mutter hieß aber Jakob. Ich vermute nun, das er zwar als Johann Mathias getauft wurde seine Mutter ihn aber Jakob rief und er den Namen als Rufnamen behielt. Seine Eltern bekamen noch einen Sohn dieser wurde dann offiziell auf den Namen Jakob getauft, den rief die Mutter dann vermutlich Johann .

              anika
              Ahnenforschung bildet

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              • SAM
                Erfahrener Benutzer
                • 14.05.2013
                • 628

                #22
                Hallo zusammen

                Immer wieder schön festzustellen, dass es anderen mit einigen Dingen genauso ergeht . Vielen Dank für all eure Antworten. Hoffe, ich decke eines Tages das Geheimnis (wie Marie auf den Grabstein komme) auf.

                Dafür wurde das ,Geheimnis' um das falsche Datum wahrscheinlich gelöst:

                @MelanieBerlin: Das könnte es tatsächlich sein Die Spalten sind auf der Kopie vom Eintrag leider nicht ersichtlich. Und ich bin automatisch von der Reihenfolge Nr. Tag/Monat ausgegangen...

                Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein wollte mir wohl nicht zu viele Informationen preisgeben . Ich werde da mal anrufen und mir die Reihenfolge der Spalten erläutern lassen. Und mit Sicherheit wird mir dann am Telefon gesagt, dass der Monat ganz oben im Taufbuch steht und somit nicht auf meiner klitzkleinen Kopie sichtbar ist.
                Liebe Grüsse SAM
                _________________
                Auf Dauersuche :

                Stahlbuhk, Stahlbuck, Stalbuc etc vor 1570
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                eber (Lunden SH)
                Sternberg (Friedrichstadt SH)
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                Bouchard, Echement, Faigaux (Gumbinnen u. Bern - CH)
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                • Melanie_Berlin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.12.2007
                  • 1300

                  #23
                  Zitat von SAM Beitrag anzeigen
                  Dafür wurde das ,Geheimnis' um das falsche Datum wahrscheinlich gelöst:

                  @MelanieBerlin: Das könnte es tatsächlich sein Die Spalten sind auf der Kopie vom Eintrag leider nicht ersichtlich. Und ich bin automatisch von der Reihenfolge Nr. Tag/Monat ausgegangen...

                  Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein wollte mir wohl nicht zu viele Informationen preisgeben . Ich werde da mal anrufen und mir die Reihenfolge der Spalten erläutern lassen. Und mit Sicherheit wird mir dann am Telefon gesagt, dass der Monat ganz oben im Taufbuch steht und somit nicht auf meiner klitzkleinen Kopie sichtbar ist.

                  So wird es sicherlich sein.

                  Ich kenne die Bezifferung der Monate erst in jüngeren Kirchenbüchern (Beginn 20. JH). Außerdem würde man das Datum nicht auf zwei Spalten aufteilen, sondern hätte in einem Zug 20.4. geschrieben.

                  Ich würde mich freuen, wenn du nach dem Anruf noch ein kurzes Update schreibst.
                  Viele Grüße,
                  Melanie

                  Kommentar

                  • SAM
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.05.2013
                    • 628

                    #24
                    Hallo Melanie

                    Wollte nur kurz sagen: Die Abklärung ist in Arbeit, ich warte auf einen Rückruf .
                    Liebe Grüsse SAM
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                    • SAM
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.05.2013
                      • 628

                      #25
                      So, habe nun heute eine Antwort erhalten. Die Spaltenüberschriften sind wie folgt:

                      Jur. (Kürzel nicht deutbar), Nr. 87 (Ordnungsvermerk), Datum der Geburt (20. Sept.) und Datum der Taufe (4. Okt.).


                      Weiss einer von euch evtl. was die Abkürzung Jur. in diesem Zusammenhang bedeuten könnte?
                      Liebe Grüsse SAM
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                      • Melanie_Berlin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.12.2007
                        • 1300

                        #26
                        Zitat von SAM Beitrag anzeigen
                        So, habe nun heute eine Antwort erhalten. Die Spaltenüberschriften sind wie folgt:

                        Jur. (Kürzel nicht deutbar), Nr. 87 (Ordnungsvermerk), Datum der Geburt (20. Sept.) und Datum der Taufe (4. Okt.).


                        Weiss einer von euch evtl. was die Abkürzung Jur. in diesem Zusammenhang bedeuten könnte?
                        Bestimmt die Ortsangabe. Wo war die Taufe und wo haben die Eltern gewohnt?
                        Viele Grüße,
                        Melanie

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                        • Melanie_Berlin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.12.2007
                          • 1300

                          #27
                          Zitat von SAM Beitrag anzeigen
                          So, habe nun heute eine Antwort erhalten. Die Spaltenüberschriften sind wie folgt:

                          Jur. (Kürzel nicht deutbar), Nr. 87 (Ordnungsvermerk), Datum der Geburt (20. Sept.) und Datum der Taufe (4. Okt.).


                          Weiss einer von euch evtl. was die Abkürzung Jur. in diesem Zusammenhang bedeuten könnte?
                          Wer hat das gedeutet? Bzw. wer hat da versucht, etwas zu lesen? Ich lese "Kun." Der erste Buchstabe ist definitiv ein K.
                          Viele Grüße,
                          Melanie

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                          • Anna Sara Weingart
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2012
                            • 15113

                            #28
                            Hallo Melanie Du hast recht. Aber es geht ja um die Spaltenüberschrift. Dort steht angeblich "Jur.".

                            Ein Lösungsvorschlag meinerseits z.B.
                            "Jur." = Jurisdiktion = "den Bereich der örtlichen Zuständigkeit eines kirchlichen Amtsträgers"

                            Gruss
                            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 22.09.2015, 18:50.
                            Viele Grüße

                            Kommentar

                            • Melanie_Berlin
                              Erfahrener Benutzer
                              • 31.12.2007
                              • 1300

                              #29
                              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                              Hallo Melanie Du hast recht. Aber es geht ja um die Spaltenüberschrift. Dort steht angeblich "Jur.".

                              Ein Lösungsvorschlag meinerseits z.B.
                              "Jur." = Jurisdiktion = "den Bereich der örtlichen Zuständigkeit eines kirchlichen Amtsträgers"

                              Gruss
                              Achso. Jurisdiction wie im Englischen war auch mein erster Gedanke für eine Spaltenüberschrift.
                              Viele Grüße,
                              Melanie

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                              • franz ferdinand
                                Erfahrener Benutzer
                                • 15.01.2013
                                • 345

                                #30
                                Zitat von OmaMali Beitrag anzeigen
                                Hallo Sam,

                                es war früher oft so, das ev. Kinder trotzdem im kath. Taufbuch aufgenommen wurden, besonders dann, wenn die ev. Kirche weit entfernt war.
                                Also könnte es sein, das deine Wiebke Catharina vom kath. Pfarrer ev. getauft wurde,
                                aber der Pfarrer der Name nicht religiös genug war.
                                Ist etwas kompliziert, aber war früher eine gängige Methode bei der Landbevölkerung,
                                wenn man keine eigene Kirche in der nähe hatte.
                                Vielleicht war das bei dir der Fall.
                                Aber wer weiß, wieso es wirklich zu dem Namen Maria kam,wir Nachfahren können
                                nur mutmaßen.
                                Gruß
                                OmaMali
                                Entschuldige bitte meine Zweifel, aber kannst Du diese angebliche Praxis mit Beispielen belegen?

                                Meines Wissens ist es sehr wohl vorgekommen, dass auch Protestanten in katholischen Kirchenbüchern eingetragen wurden, dies aber nur deshalb, weil die katholische Kirche auch eine standesamtliche Funktion eingenommen hat (in Ö bis 1938). Dass katholische Pfarrer evangelisch getauft haben und dies gar eine "gängige Methode" gewesen sein soll, erscheint mir ehrlich gesagt wenig glaubwürdig.

                                LG Martin
                                Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                                Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

                                Kommentar

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