Ahnenforschung HOLLSTEIN HINZ MITTELSTÄDT Wolhynien, Schitomir

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  • Randolf Holstein
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2022
    • 178

    Ahnenforschung HOLLSTEIN HINZ MITTELSTÄDT Wolhynien, Schitomir

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1820-1900
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Ukraine, Wolhynien
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): -
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): -



    Hallo,

    in einem kurzen Ast meiner Ahnentafel stehen Johann HINZ und Karoline MITTELSTÄDT, deren Tochter Anna Hinz 01.02.1882 in Heimthal, Schitomir, Wolhynien, damals Zarenreich Rußland, heute Ukraine meinen Vorfahren Hermann Hollstein / Holstein heiratete.


    Ich weiß das nur, weil das meine Großeltern schriftlich festgehalten hatten und suche nach Aufzeichnungen.


    Anna Hinz *03.08.1859 Adamow, Kr. Wengrow, Gouv. Sedlitz, Russisch Polen - +20.03.1935 Berlin
    Hermann Holstein *04.11.1859 Bartenstein, Ostpreußen, +03.06.1905 Sarben, Posen


    4 Töchter 1882-1891 und 1 Sohn 1889 in Heimthal


    Hermanns Mutter Henriette wanderte auch aus Ostpreußen nach Wolhynien aus. Annas Eltern Johann Hinz und Karoline Mittelstädt starben vermutlich auch in Wolhynien.


    Leider weiß ich hier nicht weiter. Wo könnte ich Unterstützung in Polen oder Rußland finden?


    Ich suche

    - Eheschließung Hermann und Annas,
    - Geburtseinträge der Kinder

    - Sterbeangaben der Eltern (Henriette, Johann, Karoline)



    Danke im Voraus und freundliche Grüße,
    Randolf Holstein
  • Mathem
    Erfahrener Benutzer
    • 01.12.2013
    • 536

    #2
    Hallo Randolf,

    Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
    Wo könnte ich Unterstützung in Polen oder Rußland finden?
    Wenige Hinweise habe ich auf die Schnelle in den Indizes der öffentlichen Datenbank der SGGEE gefunden.

    Die Heirat (Eingabe bei Namen des Bräutigams: Holzst)


    Die Geburt einer Tochter Caroline 1882 (Eingabe bei Nachname Holst/ bei
    Vorname des Vaters Herm)


    Für das Kirchspiel Heimtal existieren für die Jahre 1886 bis 1899 leider keine Kirchenbücher.
    Hier die Auflistung der vorhandenen Kirchenbücher des Kirchspiels Heimtal:
    Familienforschung in Wolhynien, Ukraine - Informationen über die Geschichte der Wolhyniendeutschen, Karten, Fotos, Einwohnerlisten und mehr


    Gruß von
    Mathem

    Kommentar

    • Randolf Holstein
      Erfahrener Benutzer
      • 18.03.2022
      • 178

      #3
      Hallo Mathem,


      Dankeschön für die zwei Treffer.
      Die Geburt 1882 stimmt, hier wurde am 5.11.1882 Karoline Holstein geboren.



      Um das aber lesen zu können, müßte man sich auf SGGEE anmelden (bin ich noch nicht). Steht da mehr?



      Es sollten noch Julianna 1884, Martha 1886, Emil 1889 und Pauline 1891 findbar sein. Henriette wurde 1833 geboren - die Familie wanderte um 1900 zurück nach Deutschland. Henriette soll wohl zwischen 1880 und 1900 herum gestorben sein.


      Leider scheinen die Kirchenbücher Heimthals/Shitomirs nicht vollständig sein, d.h. ggf. wird man manche Aufzeichnungen nie finden können.


      Grüße,
      Randolf

      Kommentar

      • Mathem
        Erfahrener Benutzer
        • 01.12.2013
        • 536

        #4
        Hallo Randolf,

        zunächst einmal: Deine Fragestellung gehört eigentlich in den Themenbereich „Mittelpolen und Wolhynien“ anstatt in „Russland, Galizien, Bukowina, …“ Beim nächsten Mal bitte darauf achten!

        Außerdem solltest Du den Fragebogen am Anfang möglichst immer vollständig ausfüllen. Bei Dir fehlen leider Angaben zu den letzten beiden Punkten, sonst hätte ich es mir erspart, Informationen zu Dir bereits bekannten Daten zu herauszusuchen. Bereits im Mai 2020 hast Du nämlich im Wolhynien-Forum eine ähnliche Anfrage gestellt und dabei erwähnt, dass bestimmte Jahre bei der SGGEE zu finden seien. Zudem hast Du dort genau diese Daten erhalten, die ich Dir heraussuchte.
        Das ist nicht gerade motivierend für einen Helfer… Letztendlich müssen sich die meisten Helfer hier zuerst die benötigten Informationen aus anderen Quellen zusammensuchen, bevor sie Tipps geben.

        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
        Um das aber lesen zu können, müßte man sich auf SGGEE anmelden (bin ich noch nicht).
        Um die Indizes der öffentlichen Datenbank der SGGEE zu lesen, musst Du Dich natürlich nicht bei der SGGEE anmelden. Die Dokumente selbst findest Du an anderer Stelle. Dazu hatte ich Dir ja den Link zur Wolhynien-Seite gegeben. Dort ist genau angegeben, für welche Jahrgänge es zugängliche Quellen gibt.


        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
        Steht da mehr?
        Im Kirchenbuch solltest Du die Angaben aus dem Index finden, dazu z. B. bei einer Geburt den Tauftag und meist noch die Taufpaten.
        Beim Heiratseintrag kannst Du keine zusätzlichen Angaben erwarten. Dafür wurde nur ein Index im Kirchenbuch mit Verweis auf das Hauptbuch angelegt. Die Namen der jeweiligen Eltern geschweige denn Angaben zur Herkunft usw. sind leider nicht enthalten.


        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
        Die Geburt 1882 stimmt, hier wurde am 5.11.1882 Karoline Holstein geboren.
        Die Angaben im Index sind genauer als die Angabe, die Deine Großeltern schriftlich festgehalten haben. Sie sind nämlich direkt aus dem Kirchenbuch abgeschrieben.


        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
        Es sollten noch Julianna 1884, Martha 1886, Emil 1889 und Pauline 1891 findbar sein.
        Eben nicht hier! Sie sind jedenfalls nicht im Index der SGGEE aufgeführt, was mit der mehrfachen Aussage, dass für das Kirchspiel Heimtal keine Kirchenbücher der Jahre 1886 bis 1899 existieren, übereinstimmt.


        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
        Leider scheinen die Kirchenbücher Heimthals/Shitomirs nicht vollständig sein, d.h. ggf. wird man manche Aufzeichnungen nie finden können.
        Wenn die Kirchenbücher in den letzten zwei Jahren wieder aufgefunden worden wären, hättest Du diese Information auf jeden Fall auf der Wolhynien-Seite gefunden!

        Vielleicht findest Du ja irgendwann noch „die Nadel im Heuhaufen“. Kann passieren… ist mir schon passiert…
        Ich wünsche Dir viel Glück bei der weiteren Suche!

        Mathem

        Kommentar

        • Balthasar70
          Erfahrener Benutzer
          • 20.08.2008
          • 2640

          #5
          Hallo Randolf,

          ein Fund, der zumindest ein genaueres Geburtsdatum bringt:

          Emil Holstein (Fahrradhändler)
          * 16.07.1889 in Heimthal/ Shitomir
          oo 02.12.1913 in Berlin; Ehefrau Meta Helene Franziska Marth

          + 07.08.1960 in Berlin (StA Charlottenburg Nr. 2416)

          Bemerkungen: 1913 lebte die Mutter Anna Holstein geb. Hinz in Düsseldorf;
          Hermann Holstein war Schuhmacher
          Zuletzt geändert von Balthasar70; 20.03.2022, 18:35.
          Gruß Balthasar70

          Kommentar

          • Randolf Holstein
            Erfahrener Benutzer
            • 18.03.2022
            • 178

            #6
            Guten Morgen Mathem,


            vielen Dank für die freundliche Aufklärung.



            Das tut mir leid, wenn das Thema unter "Rußland" hier falsch ist.



            Daß ich woanders diese Fragen bereits gestellt hatte, fällt mir wirklich erst durch Deine Erinnerung ein, dabei bin ich erst in den 30ern. Zuviel Trubel in den letzten beiden Jahren. Leider machte ich mir damals wenig Notizen. Die Seite hab ich sogar vergessen, d.h. wenn was gefunden worden wäre, hätte es mich nicht erreicht. Daher bitte freundlich um Verzeihung, daß ich o.g. Fragebogen nicht vollständig ausfüllte, da Erinnerung verblichen.



            Ich entnehme..



            a) einige der Geburts/sonst. Einträge müssen als "verloren" betrachtet werden, es sei denn, man hat Glück und irgendwas liegt in Heimthal bzw. St. Petersburg.



            b) einige der Einträge sollten findbar sein - die einzige online-Quelle ist das SGGEE, falls man keinen findet, der vor Ort bzw. in den Archiven war. Ansprechpartner hier oder Wolhynien-Forum.



            Ich versuche dann mal mein Glück auf SGGEE und suche nach den Antworten aus 2020 auf dem Wolhynien-Forum.


            Danke und Gruß,
            Randolf

            Kommentar

            • Randolf Holstein
              Erfahrener Benutzer
              • 18.03.2022
              • 178

              #7
              Zitat von Balthasar70 Beitrag anzeigen
              Emil Holstein (Fahrradhändler)
              * 16.07.1889 in Heimthal/ Shitomir
              oo 02.12.1913 in Berlin; Ehefrau Meta Helene Franziska Marth
              Bemerkungen: 1913 lebte die Mutter Anna Holstein geb. Hinz in Düsseldorf;

              Hallo Balthasar,
              Danke, die Unterlage habe ich (und ein paar andere). Tut mir leid, daß ich das nicht erwähnte. Leider ist es ein Spagat zwischen "schreibe ich eine x-seitige Familienchronik nieder, damit keiner umsonst sucht", oder "nur ein zwei Angaben" recht groß.


              Als Hermann Holstein nach der Rückwanderung in Posen starb, siedelten sich einige seiner Töchter in Ostpreußen an. Pauline verschlug es mit der Mutter nach Düsseldorf. Sie heiratete dort und wanderte mit ihrem Mann in die USA aus. Die Mutter Anna zog dann nach Berlin zu ihrem Sohn Emil, seiner Frau und seinen beiden Kindern.

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              • Randolf Holstein
                Erfahrener Benutzer
                • 18.03.2022
                • 178

                #8
                Als Schwester-Thema möchte ich hinzufügen:


                Meine 2 x Urgroßmutter Anna Hinz wurde 1859 in Adamow, Kr. Wengrow (Wegrow), Gouvernement Sedlitz (Siedlce) - Höhe 65km östlich von Warschau - Brest geboren und zog um 1880 herum nach Wolhynien (Übersetzung der Geburtsurkunde aus dem Russisch-Kyrillischen).


                Ihre Eltern waren Johann Hinz und Karoline Mittelstädt, von denen ich nichts weiß.


                Wo würdet Ihr hier ansetzen zu suchen?



                Die einzige Karoline Mittelstädt, die ich online finden kann, ist eine aus Bessarabien um 1826 (Annahme, Karoline 1857 bei Geburt ihres ersten Kindes 18 bzw. 50 => ihre Geburt 1807 - 1849 möglich).



                Über den DNS/DNA Test konnte ich zwar einige Mittelstädt's / Middlested's finden, hier auch mit rußlanddeutscher Abstammung, jedoch nie etwas hilfreiches.

                Kommentar

                • Randolf Holstein
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.03.2022
                  • 178

                  #9
                  Hallo, frohes neues Jahr.


                  Ich möchte folgendes ergänzen (=Arbeitstheorie):


                  Durch den DNS/DNA Test konnte mein Vater halbnahe Verwandtschaft für MITTELSTÄDT finden.


                  Diese läßt sich auch nach Wolhynien verorten, s.

                  - Karl Mittelstädt oo Wilhelmine Schmidt
                  - Ferdinand Schmidt oo Susanna Mittelstädt










                  Man könnte vermuten, daß Karl Mittelstädt ein Vetter 1. oder 2. Grades meiner Vorfahrin Karoline Mittelstädt oo Johann Hinz ist.


                  Nachdem meine Vorfahrin Anna Hinz / Hintz in Adamow, Kr. Wengroß, Gouv. Sedletz, Russ. Polen geboren wurde und die Familie in den 1860ern nach Wolhynien floh oder vertrieben wurde (poln. Aufstand), wurden dort weitere Geschwister geboren:


                  Pauline und Susanna in SINAWKA.


                  Falls jemand von o.g. Familien abstammt und ggf. wüßte, woher diese Mittelstädts einwanderten, wäre das u.U. hilfreich. Bisheriger Fingerzeig ist Ferdinand Mittelstädt, Sohn Kalrs oo Wilhelmine *25.03.1860 in Annapol, Stadtausgang nördl. von Warschau, s. Karte BREYER 1937 B-2.

                  Kommentar

                  • Randolf Holstein
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.03.2022
                    • 178

                    #10
                    Als nächste Frage wäre zu JOHANN HIZ/HINTZ:


                    Es findet sich hier in Wolhynien ein Johann Hintz, der nach Wolhynien kam und im April 1812 in Josephowo, ? Sadurki ?, westnordwestlich von Bledow ? Schucke konfirmiert wurde, d.h. geboren um 1798.



                    Zu finden laut Spaltenüberschrift auf den BREYER Karten (ich fand es noch nicht).







                    Vermutlich ein Bruder Gottlieb kam auch daher.


                    =>

                    Hier wäre meine Arbeitstheorie, daß Johanns Vater Johann heißen könnte.



                    Falls es HINTZ Forscher gibt, die aus der Ecke kamen, wäre ein Austausch sicherlich ganz nett, um die Arbeitstheorie zu bewerten.

                    Kommentar

                    • Randolf Holstein
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.03.2022
                      • 178

                      #11
                      Als weitere Ergänzung zu HOLSTEIN fiel mir in Wolhynien auf:


                      1)
                      Der Name ist äußerst selten, zumindest was die ODESSA Seite angeht.
                      Meine Vorfahrin hieß Henriette Holstein *16.12.1833 (sonst alles unbekannt). Bisherige Annahme war, daß sie mit ihrem Sohn Hermann *04.09.1859 gemeinsam aus Ostpreußen auswanderte.


                      Zufälligerweise findet sich in Wolhynien um 1874+1876 eine Henriette Holstein als Mutter zweier Kinder WAHNFRIED in MARIANUWKA. Da bei uns vollkommen nichts über Henriette bekannt ist, könnte man ja annehmen, daß eine Frau, deren unehelicher Sohn um 1859+14 in Preuß.-Eylau in die Lehre ging (sie lebte mit Eltern in Bartenstein) und der dann beim Wehrdienst war, vielleicht selbst auswanderte (?). Ihre Eltern waren 1845+1867 bereits verstorben. 1870 war sie erst 37 Jahre alt, wieso sollte sie nicht heiraten?



                      .. und Hermann zog nach dem Wehrdienst um 1875-1880 hinterher (Heirat 1882).



                      https://www.odessa3.org/collections/stpete/volhynia/link/vol187yb.txt


                      => das ist nur eine Arbeitstheorie.
                      Vielleicht fand die Heirat mit WAHNFRIED in Ostpreußen statt und beide wanderten aus? Oder sie fand in Wolhynien statt? Ggf. steht dort ja etwas über die Herkunft.


                      Falls jemand hier was wüßte, wäre das toll (auf Ancestry+Odessa+Familysearch erstmal nichts gefunden).




                      2)

                      Bei den Enteignungslisten 1916 findet man auch einen Hermann Holstein.
                      Familienforschung in Wolhynien, Ukraine - Informationen über die Geschichte der Wolhyniendeutschen, Karten, Fotos, Einwohnerlisten und mehr



                      Hermann *1859 war zwar 1900 nach Deutschland zurückgewandert (er starb in Sarben, Posen 1905, muß also vorher zurücksein), aber vielleicht hatte er in Rogowka, Wolhynien mit seinen Kindern immer noch Land?


                      => ist das zuweit hergeholt? Das interessante an der Frage ist, daß sein Vater an sich unbekannt ist und Schlesi(n)ger geheißen haben soll. Hier findet sich ein Vorname.
                      Ich vermute, es ist eher sehr unwahrscheinlich, aber was wäre wenn=?



                      Findet man in anderen Wolhynien-Sammlungen andere Holsteins, die ggf die o.g. Einträge beinhalten? Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine die einzigen waren.

                      Kommentar

                      • Irene K.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2007
                        • 509

                        #12
                        Zitat von Randolf Holstein Beitrag anzeigen
                        2) Bei den Enteignungslisten 1916 findet man auch einen Hermann Holstein.
                        https://www.wolhynien.de/register/ex...on/rogowka.htm
                        Hallo,
                        das ist ein anderer Hermann. Er wurde als Hermann David HOLLSTEIN am 06.06.1861 in Albrechtsdorf/OP geboren, Sohn des Zimmermanns David HOLLSTEIN und seiner Frau Louise Erdmuthe FLIGGE. Er hatte eine Schwester Maria Heinriette HOLLSTEIN *13.09.1854, sie käme auch als Frau von Wilhelm Wahnfried in Frage.

                        Dieser Hermann HOLLSTEIN starb 1941 in Rogowka.

                        Gruß, Irene

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                        • Randolf Holstein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.03.2022
                          • 178

                          #13
                          Hallo Irene,
                          Danke für Deine schnelle Antwort.
                          In Ordnung, schade, aber dann ist das halt so.
                          Gruß,
                          Randolf

                          Kommentar

                          • Larimara
                            Neuer Benutzer
                            • 22.01.2023
                            • 2

                            #14
                            Mittelstädt Hinz

                            Hallo,


                            meine Großmutter hieß Helene Hinz (geb. 23.04.1904), mein Großvater Emil Mittelstädt (geb. 23.10.1899 in Marianka/Chelm).
                            In den Aufschrieben meines Vaters Erich (geb. 20.04.1928 in Nowina, 7 Schwestern) steht:


                            Helenes Eltern waren Franz Hinz und Julianna Augusta (geborene) Gerschbeck aus Schubin bei Graudenz.

                            Helene hatte 2 Brüder:

                            Rudolf Hinz (geb. 08.11.1998), der Mathilde (am 10.05.1905 geborene) Tom heiratete.

                            Deren Kinder waren Eduard (07.11.1923), Marie, Lydia (16.06.1925), Samuel (01.04.1930), Artur (02.01.1932), Else (13.10.34), Kurt (10.04.1943), Hildegard (05.10.1944), August (05.05.1941).
                            Die Namen der Kinder der gerade genannten hat mein Vater ebenso aufgeschrieben - führt jetzt zu weit ...

                            Albert Hinz (geb. 13.02.1907), der wohlWanda Hinz (geb. 01.01.1912) geheiratet hat. Deren Kinder sind Ida und Hanna (?).


                            Emils Eltern waren Paul Mittelstädt und Helene (geborene) Lüdke. Beide stammen wohl auch aus der Nähe von Graudenz. Emil hatte 6 Geschwister, u.a. Ludwig (Vorarbeiter in Sibirien) und eine Schwester, die Lehrerin in Budapest war.


                            Die Schwestern meines Vaters Erich Mittelstädt heißen/hießen: Frieda, Emmi, Betty, Martha, Eugenie, Ida, Wanda.


                            Einige Daten stammen auch aus der Einbürgerungsurkunde der Familie des Deutschen Reichs, ausgestellt am 14.05.1941 in Litzmannstadt. Das Schulentlassungszeugnis meines Vaters wurde am 01.04.1943 in Schrotthaus ausgestellt.
                            In der polnischen Geburtsurkunde meines Vaters, ausgestellt in Cycow (?) ist die Schreibweise "Hintz" statt "Hinz", das Geburts-Dorf "Nowiny" statt "Nowina".


                            Mein Vater schrieb noch die folgende Notiz - ob das so stimmt, weiß ich nicht:
                            "Großeltern sind dem Ruf des Zaren gefolgt und 1882 nach Nowina bzw. Marjanka gezogen, denn es war menschenleeres Gebiet. Die Unterstützung des Zaren war beachtenswert - 85.000 Deutsche siedelten dort."



                            Ich freue mich, dass die gesammelten Daten meines Vaters nun nicht verloren gehen und vielleicht jemandem bei der Herkunftsuche weiterhelfen.

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                            • Randolf Holstein
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.03.2022
                              • 178

                              #15
                              Hallo Larimara,


                              besten Dank, alles, was digital im Netz, sei es auf dieser Plattform oder auf FamilySearch, Ancestry, MyHeirtage, Geni u.ä. "verewigt" wird, kann durchaus früher oder später dem einen oder anderen helfen, insbesondere dann, wenn es stimmt :-)


                              Ich wußte bspw. früher nicht, daß 1863 ein polnischer Aufstand gegen Rußland war, der grob 1/4 der Bevölkerung zur Auswanderung trieb, hierunter sehr viele Deutsche nach Wolhynien, Ukraine.




                              1875 herum wurde in Rußland die allgemeine Wehrpflicht verkündet und bspw viele Mennoniten verließen das Land, was ich kürzlich durch einen DNATest bei der HINZ-Linie erfreulicherweise feststellte (Auswanderung 1890 nach USA, Kansas) und Verwandte im 3. Grad finden konnte.


                              Hier fand dann eine Amerikanisierung statt, d.h. aus dem Hinz wurde Heinz. Das wußte ich alles nicht.

                              Meine Vorfahren wanderten um 1900 zurück nach Deutschland aus.



                              Im 1. Weltkriegen wurde die deutsche Minderheit in Rußland, grob 1,7 Mio Sprecher nach Sibirien verschleppt und mußten dann ohne Mittel zu Fuß zurück, weswegen einige dablieben.




                              Einige meiner Hinzes wurden dann unter Stalin 1936 nach Sibirien und Kasachstan verschleppt, damit sie nicht aus Wolhynien "Heim ins Reich" auswanderten.



                              1937/38 war dann eine riesen "Säuberungswelle" unter Stalin, bei der "politisch unzuverlässige" Menschen "abgeholt" und erschossen wurden, hier auch einer meiner Hinzes aus Wolhynien. Es gibt hierbei bereits 1992 abgeschriebene Unterlagen mit Listen nur von Deutschen, die aus der Ecke Odessa+Cherson abgeholt und nie wieder gesehen wurden.


                              Im II. Weltkrieg wurden dann die verschleppten Deutschen aus Sibirien usw. in der Sowjetunion zur Zwangsarbeit herangezogen und "politisch unzuverlässige" sah man nicht wieder, hierunter auch einen meiner Hinzes.


                              Die Deutsch-Wolhynier, die 1941 herum dann aus Wolhnyien im sog. Warthegau angesiedelt wurden und froh waren, Stalin entkommen zu sein, wurden dann 1945 herum von Stalin wieder in die tiefste Sowjetunion verschleppt, eingesperrt und zur Zwangsarbeit gezwungen.



                              Alles, was auf ihre deutsche Herkunft schließen lies, vergruben oder verbrannten sie, aus Angst, abgeholt zu werden. Die Kinder lernten in den 1950ern auch kein richtiges deutsch, sie durften auch nicht lernen, wer ihre Großeltern usw waren, denn würden sie sich in der Schule über ihre Herkunft verplappern, hatte man Angst, wegen "politischer Unzuverlässigkeit" abgeholt zu werden.


                              Einige hatten Glück und konnten bereits in den 1970ern zurück, andere erst 1990.



                              Das weiß noch meine Hinz-Verwandtschaft, darüber durfte man nicht sprechen, und im heutigen Geschichtsunterricht interessiert das auch keinen.



                              Ich meine, im Kyrillisch-Russischen unterscheidet man auch nicht zwischen Hinz und Hintz. Meine Hinzes schrieben sich nämlich auch mal so und mal so; bspw. auf Postkarten "Eure Hintzes", auf FamilySearch findet man "Hinz".
                              Zuletzt geändert von Randolf Holstein; 26.01.2023, 15:06.

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