Evangelische Gemeinde Margonin, Kreis Kolmar

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  • Ditthardt
    Erfahrener Benutzer
    • 28.10.2010
    • 634

    Evangelische Gemeinde Margonin, Kreis Kolmar

    Hallo.

    Ich suche in der evangelischen Gemeinde Margonin nach Vorfahren und war dabei auch einigermaßen erfolgreich. Leider sind die Bücher dieser Gemeinde nur bis maximal 1790 erhalten (So bei den Mormonen, im EZAB und auch im Staatsarchiv Posen). In der Hoffnung, über einen Todeseintrag mit Geburtsangabe doch noch ein Stück weiter zu kommen, habe ich eine Entsprechende Anfrage für die Jahre 1790-1830 gestellt, die allerdings erfolglos blieb. Der Archivar in Berlin teilte mir nun aber folgendes mit:
    Nach einer hier vorliegenden Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen wurde die Gemeinde Margonin 1772/73 gegründet, nachdem der Netzedistrikt zu Preußen geschlagen worden war; zum Verbleib der Bestattungsbücher vor 1790 ist mir aber leider nichts bekannt. Eintragungen für die evangelischen Einwohner vor 1772 könnten in den Kirchenbüchern der evangelischen Kirchengemeinde Jankendorf erfolgt sein, von der bei uns aber ebenfalls Kirchenbuchverfilmungen erst ab 1789/90 vorliegen. Möglich wäre auch, dass die evangelischen Amtshandlungen vor 1772 in die Kirchenbücher der nächstgelegenen katholischen Kirchengemeinde eingetragen wurden.
    Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung mit spät gegründeten, evangelischen Gemeinden in Posen, deren Mitglieder vorher in Büchern anderer Konfessionen geführt wurden? Ich höre davon zum ersten Mal und weiß gar nicht, was ich davon halten soll.
    Gruß, B a s t i a n
    ___________________________
    Kreuzburg (Oberschlesien): Anders
    Margonin (Posen): Draheim
    Raum Kolmar (Posen): Saegert
    Flatow-Czernitza: Heldt/Zimmermann
    Raum Preuß. Stargard: Hildebrandt/von Zielinski
    Guttstadt: Wohlgemuth/Rautenberg/Schiminski
  • dolgapol
    Erfahrener Benutzer
    • 17.07.2009
    • 1046

    #2
    Hallo Bastian,

    der Ort Jankendorf heißt heute Sokołowo Budzyńskie und liegt ca. 25 Km südwestlich von Margonin.

    Die Bücher der evangelischen Kirchengemeinde Jankendorf befinden sich in:
    Archiwum Archidiecezjalne w Poznaniu
    ul. Ks. I. Posadzego 2
    61-108 Poznań
    sekretariat@aap.poznan.pl
    wie folgt:
    Geburtsbücher aus Jahren 1781-1908
    Heiratsbücher aus Jahren 1781-1941
    Sterbebücher aus Jahren 1781-1866

    Dort kann man evtl. Anfrage auf Deutsch senden. Die Antwort kommt auf Polnisch, das Schreiben können wir hier im Forum übersetzen.
    Bei der Anfrage sollt man nach Möglichkeit genaue Daten sowie brechtigte Interesse (Verwandtschaftsgrad) angeben.

    Ich hoffe damit etwas helfen zu können.

    Viel Glück.

    Gruß

    Janusz
    Zuletzt geändert von dolgapol; 01.06.2011, 20:17. Grund: Ergänzung

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    • fred56
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2009
      • 703

      #3
      Hi Bastian

      Meine Erfahrung mit aap.poznan

      40,- Euro vorab, 20,- Euro für jede weitere Stunde, es werden keine Kopien gefertigt ... wenn was gefunden wird kommt es in polnischer Abschrift.

      Ich hatte mal eine Heiratsurkunde bestellt ... im Grunde stand da nix drauf ... außer Namen, Alter (kein genaues Datum) ... keine Eltern.

      Ich wünsch Dir mehr Glück ... kräftiges "Daumendrück" aus Berlin vom fredi
      FN: Kantel, Piechocka, Rozalska, Bittner, Oginska, Lewandowska, Klejs, Nizak, Bentkowski
      aus dem Raum Gnesen & Posen

      FN: Rutter, Mutschmann, Dittmann, Pankratz, Raabe, Timm, Tober
      aus dem Großraum Thorn

      FN: Piatkowski aus dem Raum Neutomischel

      Kommentar

      • Ditthardt
        Erfahrener Benutzer
        • 28.10.2010
        • 634

        #4
        Danke für eure Antworten. Die 9 Jahre früheren Aufzeichnungen aus Jankendorf könnten in meinem Fall hilfreich sein! Mit dem Archiv Posen habe ich auch schon Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon, dass die Daten in den Heiratseinträgen tatsächlich sehr mager sind, waren die dort sehr hilfsbereit und in meinem Fall auch wesentlich billiger (ich habe 15-20€ im Kopf). Meine Frage zielt aber eher in eine andere Richtung: Mir geht es hauptsächlich um das Vorhandensein evangelischer Daten in katholischen Kirchenbüchern. Das mutet mir merkwürdig an und ich habe davon noch nie gehört. Ich dachte aber, dass das in Posen vielleicht gängige Praxis gewesen sein könnte und würde nun gerne wissen, ob mir jemand die Information des Archivars bestätigen kann oder vielleicht sogar schon einmal mit so einer Situation Erfahrung gemacht hat.
        Zuletzt geändert von Ditthardt; 01.06.2011, 22:53.
        Gruß, B a s t i a n
        ___________________________
        Kreuzburg (Oberschlesien): Anders
        Margonin (Posen): Draheim
        Raum Kolmar (Posen): Saegert
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        • Friedhard Pfeiffer
          Erfahrener Benutzer
          • 03.02.2006
          • 5079

          #5
          Von Margonin beginnen die Taufbücher im Juli 1773, die Trau- und Bestattungsbücher im Oktober 1790. Vorher sind Eintragungen betreffend ev. Kasualien zu finden in den kath. Kirchenbüchern von Margonin [Filme ab 1690 bei den Mormonen] und in den kath. Kirchenbüchern von Jaktorowo [Filme ab 1704 bei den Mormonen].
          Mit freundlichen Grüßen
          Friedhard Pfeiffer

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          • Ditthardt
            Erfahrener Benutzer
            • 28.10.2010
            • 634

            #6
            Ausgezeichnet! Vielen Dank für diese Information!!! Wie kann man nur immer so viel wissen?
            Gruß, B a s t i a n
            ___________________________
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            • Balbina
              Erfahrener Benutzer
              • 16.04.2010
              • 360

              #7
              Zitat von Ditthardt Beitrag anzeigen
              Mir geht es hauptsächlich um das Vorhandensein evangelischer Daten in katholischen Kirchenbüchern. Das mutet mir merkwürdig an und ich habe davon noch nie gehört. Ich dachte aber, dass das in Posen vielleicht gängige Praxis gewesen sein könnte und würde nun gerne wissen, ob mir jemand die Information des Archivars bestätigen kann oder vielleicht sogar schon einmal mit so einer Situation Erfahrung gemacht hat.
              Das triffst Du in den östlichen Gebieten immer wieder.
              Vor allem dann, wenn die evangelische Gemeinde neu / sehr klein oder sehr arm war. Dann fehlte es nämlich oft am offiziellen Seelsorger, bzw. hatte dieser ein viel zu großes Gebiet zu versorgen.
              In Galizien z.B. war es noch um 1860 üblich, dass kirchliche Amtshandlungen von evangelischen Konfessionisten von katholischen Priestern vorgenommen wurden. Da war manchmal eine Pfarrstelle nicht besetzt, weil niemand dem Pfarrer das karge Auskommen finanzieren konnte, oder niemand auf diese armselige Pfarrstelle wollte. Da las dann der Lehrer oder der Dorfvorsteher den Gottesdienst und für die Sakramente ging man zum katholischen Pfarrer.

              In einem Buch aus dieser Zeit las ich von einem entsetzten Pfarrer (ein auswärtiger *grins*), der sich bei seiner Obrigkeit bitter dadrüber beklagte, dass seine Schäfchen für Taufen den finanziell günstigeren katholischen Pfarrer bemühten.

              Im heutigen Jargon:
              Die evangelische Kirche war bei der Einführung noch nicht flächendeckend verfügbar.

              Übrigens ist Margonin auch für mich interessant, aber erst ab um 1900, vorher kamen "meine Leute" aus Galizien.


              Gruß

              Balbina

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              • Ditthardt
                Erfahrener Benutzer
                • 28.10.2010
                • 634

                #8
                Hallo Balbina.

                Danke für diese umfangreiche Ergänzung! Ich hätte nicht gedacht, dass diese Praxis so flächendeckend angewandt wurde.
                Gruß, B a s t i a n
                ___________________________
                Kreuzburg (Oberschlesien): Anders
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                Raum Kolmar (Posen): Saegert
                Flatow-Czernitza: Heldt/Zimmermann
                Raum Preuß. Stargard: Hildebrandt/von Zielinski
                Guttstadt: Wohlgemuth/Rautenberg/Schiminski

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                • Balbina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.04.2010
                  • 360

                  #9
                  Hallo Bastian

                  Zitat von Ditthardt Beitrag anzeigen
                  Ich hätte nicht gedacht, dass diese Praxis so flächendeckend angewandt wurde.
                  "Flächendeckend" ist auch übertrieben, aber es lohnt sich ab und an auch mal in den katholischen Kirchenbüchern rundum zu suchen - wenn man einen Eintrag garnicht finden kann.


                  Gruß

                  Balbina

                  Kommentar

                  • ccg
                    Benutzer
                    • 07.08.2011
                    • 11

                    #10
                    Hallo Bastian,

                    ich habe das gleiche "Problem".. Meine Vorfahren Draheim sind für Rogasen (+1817 und *1804) registriert. Leider laut Archiv Posen nichts zu finden.. Im Gegensatz zum Archiv in Lodz scheint das Archiv in Posen nicht sehr "kooperativ". Ich denke, dass die Unterlagen für Rogasen sich in katholischen KB befinden. Dies habe ich auch vermerkt, sollte aber nochmal vorab eine Geldsumme überweisen...., trotzdem anscheinend kein Treffer, was ich nicht so ganz glauben kann.

                    Des weiteren denke ich, dass Rogasen nur eine Zwischenstation nach Zdunska Wola für meine Vorfahren war und diese eher aus dem Raum Margonin/Kolmar stammen (Tuchmacher). Gibt es bereits Treffer bei Dir für den Namen Draheim im Raum Margonin vor 1820 ?

                    Danke und Gruß
                    Daniel

                    Kommentar

                    • Friedhard Pfeiffer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.02.2006
                      • 5079

                      #11
                      Zitat von Ditthardt Beitrag anzeigen
                      Wie kann man nur immer so viel wissen?
                      Nicht wissen, sondern gewusst, wo zu finden: Alfred Lattermann, Einführung in die deutsche Sippenforschung in Polen und dem preußischen Osten.
                      MfG
                      Friedhard Pfeiffer

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