Verantwortungsbewusste Genealogie ...

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  • pixelputzer
    Benutzer
    • 31.08.2016
    • 20

    #16
    Hallo Jürgen, nein die Löschung war nicht meine Idee. Aber ein weiteres Zeichen, dass nicht einmal in einem Forumsbereich "Plauderecke" tatsächlich auch mal "geplaudert" werden darf. Ich halte es für sehr unsensibel, auch dem Thema gegenüber, wie hier vorgegangen wird.

    Ich hatte an anderer Stelle mal etwas zu meinen Vorfahren erwähnt, andererseits hatte ich hier auch meist mitgelesen um vielleicht andere bei Erwähnung bekannter Namen eventuell weiter zu helfen. Ausserdem konnte ich durch gute Tipps entsprechende "Forschungen" in einer Universitätsbibliothek umsetzen.



    Warum nun also hier gelöscht wurde interessiert mich jetzt wirklich auch nicht mehr. Dies wird hiermit mein letzter Beitrag sein. Ich wünsche aber trotz allen weiterhin Spaß und Erfolg bei der eigenen Ahnenforschung.

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    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2512

      #17
      Seufz... here we go again. I habe mich an anderer Stelle schon ausführlich dazu geäußert, möchte aber hier zumindest noch einmal einen Aspekt erwähnen, der mir in der Diskussion zu kurz kommt:

      Die DNA-Tests für genealogische Zwecke testen gerade einmal einen Bruchteil der gesamten DNA eines Menschen. Das ist so, als ob man aus einem dicken tausendseitigen Schmöker ein paar Seiten aufschlagen und ein paar Worte daraus notieren würde. Diese Stellen sind nicht wahllos ausgewählt, sondern eben genau die Stellen der DNA, die besonders variabel sind, hypervariable Regionen. Die sind nämlich besonders geeignet, um Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Menschen aufzuzeigen, die nur durch eine gemeinsame Abstammung hinreichend erklärt werden können statt allein durch den Zufall. Sie sind aber eben nicht die geeignetsten Regionen, um ausreichend Relevantes über die DNA eines Menschen generell herauszufinden.

      An diesen hypervariablen Regionen kann eine entscheidende Position für Krankheiten etc. liegen, muss aber nicht. Oft sind gerade die hypervariablen Regionen gar nicht für Krankheiten entscheidend. Und die allerwenigsten Merkmale eines Menschen kann man überhaupt nur auf eine Genregion zurückführen. In den allermeisten Fällen sind viele verschiedene Genregionen an der Ausprägung eines Merkmals beteiligt. Genealogische DNA-Tests können hier jeweils nur einen ersten Hinweis erbringen.

      Das heißt zum einen, dass nur ein kleiner Teil der für unsere DNA-Tests verwendeten Testregionen überhaupt für irgendwelche Rückschlüsse außer den der gemeinsamen Abstammung herangezogen werden kann. Nicht umsonst sind genealogische DNA-Tests in vielen Fällen nicht einmal ausreichend, um gut untersuchte Merkmale wie die Augen- oder Haarfarbe richtig vorherzusagen.

      Das heißt zum anderen, dass (aufgrund der Tatsache, dass die meisten Merkmale auf vielen verschiedenen Genregionen beruhen) bestenfalls eine geringere oder stärkere Wahrscheinlichkeit für eine Merkmalsausprägung prognostiziert werden kann.

      So, nun ist es natürlich richtig, dass diese Daten nicht unsensibel sind, vor allem wenn sie in die Hände von Kriminellen gelangen könnten. Das stimmt aber übrigens auch für unsere Bankdaten, unsere Adresse, Fotos von uns etc. Aber während all diese Daten von Hackern potentiell direkt im Netz abgegriffen werden können, speichern meines Wissens alle DNA-Testanbieter die DNA-Testergebnisse auf separaten Servern. Sehen kann man als Nutzer nur die berechneten Übereinstimmungen mit anderen Nutzern, nicht aber die DNA selbst.

      Es wäre übrigens wohl mit heutigen Mitteln wesentlich einfacher, sich die gesamte DNA eines Menschen zu verschaffen, indem man ein gebrauchtes Weinglas aus dem Restaurant, eine weggeworfene Zigarette etc. einsammelt und daraus die DNA isolieren lässt. Das kostet in den letzten Jahren auch zunehmend weniger. Klar ist das für Privatleute auch verboten. Aber der Aufwand ist geringer als sich in die Datenbank eines großen Anbieters auf einem extra Server einzuhacken und dann doch nur einen Bruchteil der Gesamt-DNA eines Menschen zu haben.
      In allen, immer wieder durch die Presse gehenden Fällen mit Hilfe von DNA-Vergleich gelösten Kriminalfällen dienten die Vergleiche der DNA auch "nur" zur Einschränkung der Anzahl potentieller Täter. Ein letztlicher Beweis wurde dann in allen mir bekannten Fällen erst durch eine von der Polizei separat genommene (wie oben beschriebene) DNA-Probe der Verdächtigen möglich gemacht. Auch das sollte klar zeigen, dass allein eine Übereinstimmung von DNA-Tests allein in einer Datenbank nicht hinreichend ist für eine Verurteilung und nicht ausreichend Daten enthält. Auch für Vaterschaftsnachweise werden DNA-Tests für genealogische Zwecke nicht anerkannt.

      Wer also wirklich konsequent alle möglichen Risiken vor Datenmissbrauch vorbeugen möchte, der versuche bitte seine Identität zu löschen und an einen Ort ohne Adresse am Grund des Marianengrabens oder im Zentrum der Antarktis aufzusuchen, um dort fortan sein Lebensende zu fristen.

      Alle anderen Menschen mögen stattdessen mit einem Restrisiko leben und verantwortlich mit ihren Daten umgehen. Dazu gehören Dinge, die ich für wesentlich problematischer halte: Warum möchte die neue App auf meinem Smartphone Standortinformationen haben? Naja, stimmen wir mal zu. Mein Foto im Internet? Kein Problem. Stört ja keinen, dass man diese Fotos inzwischen ganz legal durchsuchen und einer bestimmten Person zuordnen kann (Stichwort PimEyes).

      Und wenn wir mal auf das Thema DNA-Daten zurückkommen: Viele Nutzer speichern die Roh-DNA ihrer Tests auch gleich noch auf ihrem eigenen Computer ab. Da aber liegen sie außerhalb des Verantwortungsbereichs der Testanbieter, worauf diese auch deutlich hinweisen. Ich muss wohl nicht extra erklären, dass man sich sehr viel leichter in einen einzelnen Privatcomputer einhacken kann als in einen separaten, gut gesicherten Server.

      Disclaimer: Ich werde von keinem der großen Testanbieter bezahlt. Ich betreibe aus Angst vor Missbrauch kein Online-Banking und habe auch keinen Facebook-Account. Meine Datensicherheit ist mir also durchaus wichtig. Ich bringe aber genügend Hintergrundwissen mit, um die potentiellen Risiken einschätzen zu können, statt mich von plakativen, unfundierten Artikeln und diffusen Ängsten leiten zu lassen.
      Zuletzt ge?ndert von Scherfer; 29.07.2020, 18:13.

      Kommentar

      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6041

        #18
        Pixelputzer reagiere doch nicht gleich so, das du hier im Forum nichts mehr schreiben willst.
        Das hier im Plauderthreat so rigeros durch Admins gelöscht wird, finde ich auch falsch.

        Übrigens was die Weitergaabe von persönlichen Daten und Adressen anbelangt, habe ich sogar
        Arzt-Praxen im Verdacht. Endweder durch die Anmelde-Mitarbeiter ohne
        Kenntnis der Ärzte oder eben mit.
        So war ich mal beim Ohrenarzt, wo dann ua. meine Hörfahigkeit getestet wurde und bekam anschließend Werbung für Geers Hörgeräte per
        Post. Mein Vater nach seiner Prostata Behandlung per Bestrahlung, Werbung per Post für
        Potenzmittel und so anderes ähnliches kam auch vor.

        Viele Grüße
        Juergen
        Zuletzt ge?ndert von Juergen; 29.07.2020, 18:19.

        Kommentar

        • Scherfer
          Moderator
          • 25.02.2016
          • 2512

          #19
          Jürgen, Du glaubst gar nicht, wie schwer und riskant so etwas im Datenschutz-Königreich Deutschland für Ärzte wäre. Ich hätte bei sowas zuallerletzt die Ärzte im Verdacht, sondern eher den jeweiligen Browserverlauf. Denn alle großen Browser machen das heute und selbst im Privat-Modus ist man davor nicht sicher. Die Browseranbieter wiederum sitzen natürlich nicht in Deutschland, denn hier hat man bekanntlich die Chance verschlafen, unabhängige Konkurrenten an den Start zu bringen.

          Kommentar

          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6041

            #20
            Vielleicht war das auch Zufall, mit meinem Ohrenarztbesuch und anschließender
            mehrmaliger Werbepost für Geers-Hörgeräte und die haben die Post
            einfach so an ihnen bekannte Adressen verschickt. Die Briefe habe ich nicht mehr.
            Kam mir aber damals sehr komisch vor.
            Die blöden Adresshändler, geben die Daten immer mal wieder an andere weiter.
            Da kommt man sehr schwer raus.

            Ja die Webseiten-Betreiber tracken per Browser die user.

            Gruß Juergen
            Zuletzt ge?ndert von Juergen; 29.07.2020, 19:18.

            Kommentar

            • Malte55
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2017
              • 1625

              #21
              Moin,
              Verantwortung? Wenn das Thema weitere 24 Stunden überlebt, dann mach ich mir nochmal Gedanken eine forenkonforme Antwort zu finden, Versprochen!
              Malte

              Kommentar

              • Malte55
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2017
                • 1625

                #22
                Ja, er lebt noch!
                Zitat Lobbyist:
                >Und wenn wir mal auf das Thema DNA-Daten zurückkommen: Viele Nutzer speichern die Roh-DNA ihrer Tests auch gleich noch auf ihrem eigenen Computer ab. Da aber liegen sie außerhalb des Verantwortungsbereichs der Testanbieter, worauf diese auch deutlich hinweisen. Ich muss wohl nicht extra erklären, dass man sich sehr viel leichter in einen einzelnen Privatcomputer einhacken kann als in einen separaten, gut gesicherten Server.<

                Ja genau, die für Lobbyisten und Rechtsanwälte typische Schuldumverteilung auf die/den Verbraucher. Auch die Automobilkonzerne haben weder besch...en noch tragen sie die Verantwortung. Nein, der Verbraucher hatte einfach zu wenig Hintergrundkenntnisse um den Betrug zu erkennen.

                Zitat Lobbyist:
                >Aber während all diese Daten von Hackern potentiell direkt im Netz abgegriffen werden können, speichern meines Wissens alle DNA-Testanbieter die DNA-Testergebnisse auf separaten Servern.<

                Hintergrundwissen oder Halbwissen, oder gar Insider? Du könntest diese Behauptung wenn du so sehr davon überzeugt bist ja mit Klarnamen und Adresse hinterlegen. Meines Wissens ist das völlig gefahrlos!
                Egal, selbst Präsidenten behaupten ja, weniger Testen > weniger Infizierte > gesünder leben

                Wenn man ein solch tolles Hintergrundwissen hat das man weiß wie man mit seinen Daten umgeht, heißt das dann in Umkehrschluß andere dürfen nicht den Verbraucher mit weniger Kenntnissen vor möglichen Mißbrauchsrisiken warnen!?

                Seufz, ja ich lebe, noch...

                Kommentar

                • Saraesa
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.11.2019
                  • 1010

                  #23
                  (überflüssig)
                  Zuletzt ge?ndert von Saraesa; 31.07.2020, 03:19.

                  Kommentar

                  • Gerti
                    Benutzer
                    • 06.02.2011
                    • 64

                    #24
                    Guten Abend,

                    hier https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=186214 wurde schon mal sehr schön erklärt, warum manche Themen geschlossen werden.

                    In Beitrag 9 zeigte sich Pixelputzer sogar verständnisvoll!
                    Seine Reaktion hier kann ich nicht ganz nachvollziehen.

                    Und wer immer noch meint, dass seine Daten auf ausländischen, vor allem außereuropäischen Servern sicher sind, sollte ganz schnell aufwachen!

                    Kommentar

                    • TheCaedmon
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.04.2016
                      • 677

                      #25
                      Ich trage auf Ancestry keine lebenden Personen ein, auch wenn nur ich sie sehen kann.
                      Auf meiner Webseite stehen bewusst nur meine Mutter und ich als Lebende drinnen (wegen der Verwandtschaftsverhältnisse) und nur ich als Admin kann die Daten der Lebenden sehen. Der Server steht bewusst in Deutschland.
                      Bei wem ich das Sterbedatum nicht weiß und die Person unter 100 Jahre alt ist, wird sie automatisch als Lebend eingestuft. Das betrifft hauptsächlich die Cousins und Cousinen meiner Eltern.
                      Viele Grüße
                      Uwe
                      www.ahnenforschung-haase.de

                      Ich verwende KEINE Scans von Archion, sondern ausschließlich von Ancestry, polnischen Archiven oder privatem Besitz

                      Auszug aus den AGB von Ancestry:
                      "Sie dürfen nur Inhalte, die maßgebliche Suchergebnisse für die jeweilige Nachforschung sind, herunter laden. Die Inhalte dürfen weder erneut online veröffentlicht werden, es sei denn, es handelt sich um einmalige Daten, die Teil einer einmaligen Familiengeschichte oder Genealogie sind."

                      Kommentar

                      • Araminta
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.11.2016
                        • 599

                        #26
                        Ich bin heute einige Schritte weitergekommen als ich die Telefon- und Adressbücher vergangener Zeiten durchsucht habe.
                        Ich finde es sehr seltsam wie oft und vor allem wohin mein Ururgroßvater verzogen ist, aber gut, dieses Geheimnis lässt sich wohl nie mehr lösen.

                        Ich habe aber auch viele alte Kundendaten in den Telefonbüchern gefunden und was haben sich die jetzigen Leute gefreut als ich ihnen das erzählt habe.
                        Was soll man auch machen, die hingen damals für jedermann sichtbar aus! Oft sogar noch mit Adresse. Die älteren hier werden das noch kennen. So seltsame gelbe Boxen.....Wie sahen die noch früher aus? Weiß das jemand?

                        Lebende Personen sind in den Stammbäumen eh nie sichtbar und ich habe meinen Stammbaum öffentlich weil ich gerne Mitglieder meiner Familie kennenlernen würde.
                        Ich kann mir auch kaum vorstellen, welche Nachteile ich hätte wenn ein Vorfahr hier öffentlich stehen würde?

                        Kommentar

                        • pascho
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.06.2020
                          • 242

                          #27
                          Der Großinvestor Blackstone will Ancestey haben - vorallem die DNA-Datenbank.


                          Das kann ja heiter werden...


                          Anmerkung Admin:
                          Dieses Thema haben wir hier schon!
                          Blackstone erwirbt Ancestry.com für 4,7 Milliarden US-Dollar


                          Diskussionen dazu werden aus diesem Thema entfernt!
                          Zuletzt ge?ndert von Xtine; 08.08.2020, 14:29. Grund: Anmerkung
                          Viele Grüße Pascal

                          Kommentar

                          • fps
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2010
                            • 2156

                            #28
                            Zitat von pixelputzer Beitrag anzeigen
                            Hier nur noch mal ein weiteres Beispiel für unendliche Datensammelwut. Ein Grund, warum ich mir kein neues Auto mehr kaufen werde oder ich gar ganz darauf verzichte, wenn mein jetziges mal die Grätsche machen sollte.
                            Müßig zu erwähnen, dass auch wenn ein Autohersteller beteuert die Daten nicht weiter zu geben, es nicht lange dauert, bis z.B. Versicherungen, Behörden und leider auch noch viele mehr Zugriff darauf haben möchten. Und ja, an Werbetreibende und alle möglichen "sozialen Plattformen" werden sie natürlich auch gelangen. Unsere, Deine Daten sind sehr viel Geld wert. Auch weil wir zusätzlich noch bereit erscheinen für das Abgreifen und veröffentlichen zu bezahlen, z.B. wie bisher bei Smartphones in Form von Datenvolumen, welches wir zur Übermittlung der vielen abgegriffenen Daten und dazu noch mit Werbebelästigung bezahlen, uns aber letztendlich nicht mehr zur Verfügung steht.
                            Das ist kein neues Thema, und es müssen keineswegs die Autoverkäufer die Verursacher sein.

                            Vor mehr als 40 Jahren kaufte ich einen Gebrauchtwagen und meldete ihn bei der Zulassungsstelle an. Später fiel mir auf, dass bei der Anmeldung ein Fehler bei der Eingabe der Adresse unterlaufen war. Eigentlich weiter nicht problematisch, es war lediglich die Hausnummer.
                            Erstaunlicherweise erhielt ich in den folgenden Wochen reichlich Werbepost. All diesen Werbesendungen war eines gemein: sie waren an eine falsche Hausnummer adressiert, und zwar genau an die bei der Autoanmeldung falsch vermerkte Hausnummer.
                            Was für ein Zufall!
                            Gruß, fps
                            Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                            Kommentar

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