Ausgestorbene Berufe

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  • Dieudonné
    Benutzer
    • 13.05.2006
    • 24

    #16
    RE: ausgestorbene Berufe

    Original von gudrun
    Hallo,

    den Altsitzer kenne ich als Altenteiler oder Austrägler, d. h. der Mann hat sein Anwesen schon an seinen Nachfolger übergeben.


    Viele Grüße
    Gudrun
    Hallo,
    ergänzend dazu: in "Wie sagt man in Österreich" (Duden Taschenbücher) steht:
    Austrägler; "Altenteiler; jmd., der im Austrag lebt.
    Austrag; Altenteil; Naturalausgedinge der Bauern nach Übergabe ihres Hofes.
    Übrigens in Bayern wird das Austragshäusel noch heute genutzt.

    Es grüßt Euch

    Erika

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    • Rossi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.05.2006
      • 126

      #17
      Schindler - hat Dachschindeln hergestellt
      Bürstenbinder
      Köhler - stellt Holzkohle her, ist zumindest fast ausgestorben
      Kübler - Fassmacher
      Seifensieder - gibt's hier noch, aber in D wohl auch nicht mehr,
      Lohmüller - hat die Gerbstoffe (meist Eichenrinde) gemahlen
      Walker - war bei der Filzherstellung beteiligt
      Färber
      Bader
      Scharfrichter
      Vogeljäger
      Seiler/Seilmacher
      Wagner
      Schweinehirt/Gänsehirt
      Salpeterer
      Schinder/Abdecker
      Pferdekötter
      eigentlich müsste man auch fast Berufe wie Schuhmacher (der im Gegensatz zum Schuster hauptsächlich Schuhe hergestellt hat), Hutmacher und Weber dazuzählen.
      Einige Berufe heissen heute einfach anders oder/und umfassen ein weiteres Betätigungsfeld, wie z.B. der Rattenfänger heute Schädlingsbekämpfer/Kammerjäger, Barbier Frisör oder der Mistsammler Müllmann ist.

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      • #18
        Original von Rossi
        Schuhmacher (der im Gegensatz zum Schuster hauptsächlich Schuhe hergestellt hat), Hutmacher
        Hallo Rossi,
        ich weiss ja nicht, wo du lebst (ich meine Stadt, Land). Aber bei uns in Hannover gibt es noch viele Schumacher, wenn auch fast ausschließlich im Orthopädie - Bereich. Ganz bei mir in der Nähe gibt es zwecks Ausbildung dazu sogar eine Schule.
        Und erforderliche Hüte (Sommer, bestimmte Veranstaltungen) bei einer Hutmacherin erstellen. Diese arbeitet auch für Schauspielhäuser, ist auf Messen vertreten und arbeitet für Hochzeiten.
        Gruß,
        Carlton

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        • Rossi
          Erfahrener Benutzer
          • 22.05.2006
          • 126

          #19
          Original von Carlton
          Hallo Rossi,
          ich weiss ja nicht, wo du lebst (ich meine Stadt, Land).
          In Stellenbosch, das ist in der Nähe von Kapstadt.

          Aber bei uns in Hannover gibt es noch viele Schumacher, wenn auch fast ausschließlich im Orthopädie - Bereich. Ganz bei mir in der Nähe gibt es zwecks Ausbildung dazu sogar eine Schule.
          Hier gibt's auch noch "richtige" Schuhmacher. Ich selbst trage beispielsweise gerade maßgeschusterte Schuhe. Nur muss ich allerdings auch sagen, dass die entgegen allgemeiner Annahme qualitativ schlechter sind als welche von der Stange. Aber hier gibt's noch einige Berufe, die in D so gut wie ausgestorben sind.
          Aber was du meinst, sind eher Orthopädietechniker oder wie die sich nennen. Durchaus aber kann man das als eine Weiterentwicklung des Schuhmachers sehen.

          Und erforderliche Hüte (Sommer, bestimmte Veranstaltungen) bei einer Hutmacherin erstellen. Diese arbeitet auch für Schauspielhäuser, ist auf Messen vertreten und arbeitet für Hochzeiten.
          Das war mir neu, besitze auch selbst keinen Hut.

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          • Marco H
            Erfahrener Benutzer
            • 26.05.2006
            • 284

            #20
            Kennt ihr auch den alten Beruf des Drellmachers? Was bedeutet er?

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            • #21
              Hallo Marco,



              Lieben Gruß
              Marlies

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              • #22
                Hi Marco,
                und wenn du noch mehr dazu wissen möchtest, maile doch dieses Museum an.



                Gruß,
                Ursula

                NS: Marlies, du warst zu schnell :P

                Kommentar


                • #23
                  Original von Carlton
                  NS: Marlies, du warst zu schnell :P
                  Hallo Ursula,

                  ich kenne den "Drell" noch von zu Hause, ich habs oft genug gehört: zieh Dir den Drillich über, aber wenn ich eine eigene Erklärung abgegeben hätte, hätts gedaueeeert.

                  Lieben Gruß
                  Marlies

                  Kommentar

                  • Peter G.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.06.2006
                    • 497

                    #24
                    RE: ausgestorbene Berufe

                    Ich war noch ein Kind als bei uns im Dorf ab und zu der Lumpensammler durchkam. Wir Kinder haben uns immer darauf gefreut weil wir für einen Sack Lumpen immer eine Kleinigkeit zum Spielen bekommen haben.

                    Ebenso kann ich mich auch an den Scherenschleifer gut erinnern der mit einer Glocke durch unser Dorf zog und seine Dienste anbot.

                    Auch gut in Erinnerung ist der Bott (Bote) der die amtlichen Nachrichten lauthals an 3 oder 4 Stellen im Dorf bekannt gab. Er meldete sich immer mit einer Handglocke in den Straßen an und eröffnete seine Mitteilung mit den Worten "liebe Leute aufgepasst".

                    In jüngster Vergangenheit ist unsere Glöcknerin im Dorf gestorben. Bis ca. 1980 hat sie um die Mittagszeit und Abendzeit die Dorfglocke geläutet. Das heißt, nicht auf einen Knopf gedrückt, sondern selbst an dem Seil gezogen. Je nachdem wie sie gelaunt war gab es mehr oder weniger Glockenschläge.

                    Ob das jetzt "Berufe" im eigentlichen Sinne waren sei mal dahingestellt, jedenfalls findet man das heute kaum noch oder gar nicht mehr.

                    Gruß
                    Peter
                    Bin immer auf der Suche nach dem FN Willumeit vor 1920

                    Kommentar


                    • #25
                      RE: ausgestorbene Berufe

                      Original von p.greth
                      Auch gut in Erinnerung ist der Bott (Bote) der die amtlichen Nachrichten lauthals an 3 oder 4 Stellen im Dorf bekannt gab. Er meldete sich immer mit einer Handglocke in den Straßen an und eröffnete seine Mitteilung mit den Worten "liebe Leute aufgepasst".
                      Hallo Peter,

                      ja, den gabs in unserem Dorf auch noch, nach jeder Gemeinderatssitzung verkündete er lauthals, die "Neuigkeiten" wie z.B. Bauanträge oder auch die Haubergszuteilung.

                      Meine Mutter hat auch noch Ende der 50er jeden Tag im Winter den Ofen im Schulzimmer (es gab nur eins für die erste bis achte Klasse) angeheizt!
                      Fürs weiterschüren waren die älteren Schulkinder verantwortlich, wir haben so manches mal gefroren!

                      Wir waren also: Einheizer! (auch kein Beruf, aber eine Tätigkeit)

                      Lieben Gruß
                      Marlies

                      Kommentar

                      • Bernhard Leiß
                        Benutzer
                        • 03.05.2006
                        • 78

                        #26
                        Hallo zusammen,

                        in der Deggendorfer Chronik von 1894 stehen unter anderem folgende "Gewerbetreibende" in der Zeit um 1830:

                        .... Betterlmacher, Portenmacher, Gürtler, Kammacher, Kartenfabrikant, Knopfmacher, Mühlsteinhauer, Nadler, Säckler, Siebler, Zillenschopper, Sporrer, Lebzelter, Nagelschmid, Ölschläger, Riemer, Seifensieder (meine Vorfahren!), Zwirnmacher und natürlich die üblichen Berufe.


                        Gruß

                        Bernhard
                        "Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen." J.P.S.

                        Kommentar

                        • Udo Wilhelm
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.03.2006
                          • 304

                          #27
                          Hallo Bernhard,

                          ein Schopper ist ein Schiffszimmermann aber was ist den ein ? Zillenschopper ?

                          Viele Grüße,Udo

                          Kommentar

                          • BenediktB
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.05.2006
                            • 540

                            #28
                            Ein heute sicher auch ausgestorbener Zweig innerhalb des Militärs findet sich in meiner Familie, der "Profoß":

                            Der Habsburger Kaiser Maximilian (1459 - 1519) schuf eine Landsknechttruppe als eine "Reichstruppe" neuer Art, wobei die Geldwirtschaft die Aufstellung einer solchen Söldnertruppe ermöglichte. Oberster militärischer Polizeichef war der "Profos".

                            Sein Amt und Name sind französischen Ursprungs, vielleicht dem lateinischen "Präpositus" entstammend. Zumeist im Hauptmannsrange stehend, gehörte es zu seinen Aufgaben, Gesetz und Befehl bei den Regimentsangehörigen und deren Familien durchzusetzen. Er überwachte Ordnung und Sauberkeit in den Unterkünften und Feldlagern und beaufsichtigte das "Gefolge" des Regiments, das in der Hauptsache aus Marketendern, Händlern, Musikanten, Handwerkern, Troßbuben und Dirnen bestand.

                            Neben diesen "ordnungsdienstlichen" Aufgaben überwachte und vollstreckte er aber auch die vom Regimentsgericht verhängten Strafen.

                            Mit Einführung des Volksheeres und der allgemeinen Wehrpflicht, vor allem im Zuge der großen militärischen Reformen im 19. Jahrhundert, wurde auch die Militärjustiz modernisiert. Die Zeit der Profosse und ihrer Knechte im deutschen Heer war zu Ende.
                            Quelle: http://www.militarypolice.de
                            Mein Ancestry-Stammbaum

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                            • gudrun
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.01.2006
                              • 3277

                              #29
                              Hallo Udo,

                              eine Zille ist ein einfach gebautes Boot.
                              Schau mal bei "gugl" vorbei.

                              Viele Grüße
                              Gudrun

                              Kommentar

                              • bgeschichte
                                Benutzer
                                • 06.07.2006
                                • 14

                                #30
                                RE: ausgestorbene Berufe

                                kenne noch den Stockjobber (aus einer Quelle von 1830), ein "Aktienwucherer und Spekulant"

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