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Feldpostbrief mit Schwierigkeiten
Quelle bzw. Art des Textes: Feldpost Jahr, aus dem der Text stammt: 1944 Ort und Gegend der Text-Herkunft: Berlin Namen um die es sich handeln sollte: Rudi, Josef, Ursel, Mariechen Liebe Dechiffrier Experten, an dem Brief scheitere ich leider. Es sind eigentlich immer nur vereinzelte Worte die ich entziffern kann. Es ist ein Feldpostbrief von meinem Urgroßvater an meinen Großvater der damals in Frankreich war. Könnt ihr ihn für mich übersetzen? Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen! |
#2
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Charlottenburg, d.20.11.44
Mein liebes Rudichen! Wir erhielten heut Montag früh Deinen l. Brief und danken Dir recht herzl. für DEine gute Nachricht. Daß es Dir so "ausgezeichnet" geht ist ja sehr erfreulich, aber man hat dabei etwas Zweifel l. Rudi, denn wer heut an der H K L zu tun hat, ist bestimmt nicht "ohne" und muß dabei doch auch viel entbehren, denn Stroh ist doch bei 10 Tagen immer kein Bett!! Soeben wurde wieder angesagt, daß die Amerikaner im Westen mit noch nie erlebter Stärke angreifen. Die wollen durchaus ins Ruhrgebiet einbrechen. Von dem großen Angriff am 30. u 31. Okt.sind wir hier in unserem Viertel verschont geblieben, da hat es ganz hauptsächlich der Osten u. Moabiet bekommen. Schreibe man lieber Rudi nach jedem Einsatz ein paar Zeilen. 10 Tage ist ein bischen lange, mit 8 Tagen wäre es auch genug. Dein Päckchen mit den Wollsachen, also Pulover, Handschuhe u ein paar Strümpfe ist schon lange unterwegs und muß entschieden bald da sein, ich hab es mit 200 M noch versichern lassen. Wenn es blos unterwegs nicht noch ausgebremst wird, denn die Hunde beschießen ja dauernd die Eisenbahnzüge. Wo bekommt Ihr denn in den 10 Tagen Einsatz Euer Essen her lieber Rudi? Seid Ihr Selbstversorger, oder bekommt Ihr von der Komp. eine Beköstigung... VG mawoi Geändert von mawoi (25.01.2019 um 16:02 Uhr) |
#3
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Das ist ja wieder hoch interessant! Leider weiß ich nur wenig aus seiner Soldaten Zeit, er war in einer PK Kompnaie und ich dachte eigentlich, dass er da nicht kämpfen musste. Aber wenn er an der HKL Hauptkampflinie war ließ sich das wahrscheinlich nicht vermeiden ...
Kriegen wir den Rest auch noch hin? PS. Großes Dankeschön an mawoi!!!! |
#4
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Oder bekommst Du das Essen von den Quartiersleuten
noch zusätzlich? Da habt Ihr ja mal schön gelebt, Rudi. sie man zu, daß Du Weihnachten noch mal ein paar Stallhasen erwischt. Es müssen ja auch mal für Euch ein paar schöne Tage kommen, wie mit dem Pflaumenkuchen. Schön gegessen ist gut gelaunt. Ich gebe meine ganze Kartoffelschalen oben Herrn Pfeifer ab, der hat auch hinten im Garten 2 Stallhasen sitzen. Es hat doch immer einen Vorzug, wenn Soldaten im privat leben. Da läßt sich doch so manches machen, wenn Du in einer Kaserne wärst, könntest Du die Hasen nicht braten lassen. In 10 Tagen lieber Rudi geht das großartige Weihnachts- paket für Dich ab, wundere Dich nicht all zu sehr, über den feudalen Inhalt, aber was in meinen Kräften stand, l Rudi hab ich getan. Vieleicht backt Deine Wirtin auch noch ein wenig Napf- oder Streußelkuchen. Ich würde ihr ja Mehl schicken, aber wir sind ja so sehr mit Weizenmehl beschnitten worden, daß wir selber Schwarzbrot essen müssen. Deine Fischkonserven waren wieder prima. Rudi und kamen mal wieder gerade recht, wenn immer nicht? da ist. Nun kam noch ein Paket mit Leuchtfarbe also das Zweite, ob ich die verkaufe? Was meinst Du, l Rudi. Ich fürchte die wird im Keller mufig und nach dem Kriege braucht kein Mensch mehr Leuchtfarbe. Das Paket war sehr ramponiert. Hoffentlich haben sie nicht gekostet und dachten gutes Mehl ist drinn. VG mawoi Geändert von mawoi (25.01.2019 um 16:40 Uhr) |
#5
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Ob Dein Hühnerfutter schon bei Diensts eingetroffen
ist?- Haben Deine wirtsleute auch Hühner?- Das Karl sacks in Führerquartier ist, schrieb ich Dir ja schon, l. Rudi. der Hans Sacks war auch kurze Zeit in Dänemark und als Sie wieder fort machten und der Zug kaum 10 Minuten die Bahnhofshalle verlassen hatte, fuhr er auf eine Miene. Der Hans hat noch großes Glück gehabt. Die Leute haben eine wirklich gute Gesinnung gegen uns Deutsche. Die Franzosen in B... werden ja bald merken, ob es unter den Deutschen oder den Bolschewisten besser ist. Mit den Hausschuhen wie ich Dir schrieb versuch mal, ob sie Dir einen Schein geben werden. Agnes sagt der Hans hätte es auch so gemacht und Ihr dann den Schein zu- geschickt und sie hat sich dafür ein paar Hausschuhe gekauft, ich meine Liesbet, Hans seine Frau. Die Liesbet muß jetzt dreimal in der Woche als Schaffnerin fahren auf der Elektrischen. Stallin bekommt jetzt eine große Konkurenz durch General Mlassow, der stellt hier eine nationale Gegenregierung auf, ich bin schon neugierig, wann die eingesetzt wird. Hast Du gute Nachricht von Christel, lieber Rudi?- VG mawoi |
#6
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Heut in 4 Wochen naht mal wieder das Liebe Weih-
nachtsfest, jedenfalls leider wieder ohne unseren l. Rudi. Hoffentlich ist es man blos die letzte traurige Weihnachten, das dieses morden mal ein Ende hätte und wieder reguläre Zeiten eintreen würden. Kommst Du noch mit dem Kamerad aus... zusammen l. Rudi oder hat der eine andere Aufgabe daß Ihr nicht mehr zusammenkommt. Ich bat Dich schon des öfeteren um seine Addr. Nun will ich meine Zeilen schließen l. Rudi. und sende Dir wie immer, mit den üblichen 1000000 Küssel und Grüße Deine l.g. Mama mariechen Lieber guter Rudi Du hast nun leider harte Tage, denn10 Tage Nachtfront bei Kälte und Regen und nur 3 Tage Ruhe ist wirklich nicht rosig !!! Aber die schießenden Kameraden haben es wohl doch noch schlimmer und die russische Riesenkälte hast Du ja auch nicht mehr! Mit diesen schwachen Trostmußt Du Dich abfinden und immer hoffen. Im pompejanischen Berlin ist allles ganz, was nicht kaput ist! Charlbg. wird geschont, denn Bomben kosten auch Geld und Mühe. Was machen denn die Düsseldorfer und die beiden Mädels?????? Anbei eine Dichtung von Deinem Kameraden Anaker. Ist sehr fein gelungen! Ich wünsche Dir weitervon ganzen Herzen Soldaten- glück und volle feste Gesundheit. Es grüßt Dich herzlichst 10001 mal Der Krage? Josef VG mawoi |
#7
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Tausend Dank für deine Mühen! Das war wirklich ein interessanter Brief!
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#8
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Hallo,
zu 3. Die Franzosen in Bordeaux |
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