Menschen die sich nicht für ihre Ahnen interessieren

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  • hessischesteirerin
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2019
    • 1330

    #46
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Und ich habe auch eine schöne Erfahrung gemacht. Einige ältere Verwandte wenden sich an mich mit der Bitte, die sich in ihrem Besitz befindlichen Erbstücke zu übernehmen, da sie entweder keine Kinder haben, oder sich die Kinder nicht für diese Dinge interessieren. Es handelt sich hierbei vor allem um alte Briefe, Fotos, Testamente, Skizzen- und Notizbücher, aber auch um Alltagsgegenstände mit Bezug zur Familie. Ein Geschirr, was zu einer Silberhochzeit angeschafft wurde. Oder ein bemalter Bierhumpen. Die Verwandten bringen diesen Dingen also eine Wertschätzung entgegen, sonst hätten sie sie längst weggeworfen. Sie wollen die Erbstücke in guten Händen wissen und denken, daß jemand, der sich mit der Familiengeschichte beschäftigt, der Richtige ist. Ich hoffe, ich finde später auch jemanden, dem ich all diese Dinge übergeben kann. Das Archiv nimmt nichts mehr.

    wer weiß, was bis später ist.
    Das Glück habe ich leider nicht, ich ärgere mich regelmässig, das Erbstücke an irgendjemanden gegeben wird (auch an gute Freunde) und ich muss mir mühsam alte Stücke aneignen. Gerade bei Dokumenten ärgern ich mich, bevor man sie ins Museum gibt, behält man diese doch in der Familie

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5525

      #47
      Zitat von hessischesteirerin Beitrag anzeigen
      wer weiß, was bis später ist.
      Das Glück habe ich leider nicht, ich ärgere mich regelmässig, das Erbstücke an irgendjemanden gegeben wird (auch an gute Freunde) und ich muss mir mühsam alte Stücke aneignen. Gerade bei Dokumenten ärgern ich mich, bevor man sie ins Museum gibt, behält man diese doch in der Familie
      Da würde ich mich aber auch ärgern! Am Ende wären gewisse Dinge aber besser im Archiv aufgehoben, denn die Bedingungen dort sind den Papieren doch zuträglicher. Zudem denke ich, daß die interessierte Öffentlichkeit zu Dingen wie Hofübergabeverträgen einen Zugang haben sollte. Die sind von allgemeinem Interesse. Bei Liebesbriefen meiner Vorfahren sehe ich das natürlich anders.
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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      • hmw
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2016
        • 1369

        #48
        Guten Abend,

        ich glaube es ist wie so oft im Leben: Wie man in den Wald hineinruft...

        Wenn es sie nicht interessiert, sollte man die Leute auch nicht damit behelligen. Manche Leute wollen sich nicht damit beschäftigen, weil sie kein gutes Verhältnis zu ihrer Familie haben und sich nicht noch freiwillig damit auseinandersetzen möchten. Andere können damit nichts anfangen, weil es sie nicht interessiert oder weil sie nichts über ihre Familie wissen und das vielleicht nicht preisgeben wollen bzw. nicht wissen, dass man auch ohne großen Aufwand etwas herausfinden kann. Oder vielleicht auch, weil sie sich allgemein nicht für Geschichte interessieren.

        Ich glaube schon, dass viele Leute grundsätzlich interessiert sind. In meinem Freundeskreis sind es jedenfalls ein paar Leute, die schon mal neugierig nachfragten, ob man das auch für ihren Stammbaum machen könne - übrigens unabhängig der politischen Orientierung. Natürlich kann ich mir schon mal den einen oder anderen Spruch anhören, wenn man sich hier zum Fußallgucken trifft und ich noch die Kirchenbücher geöffnet habe Hab aber eigentlich noch nie etwas ablehnendes zu hören bekommen, höchstens Desinteresse und meine Frau hat zum Glück auch Nachsicht mit mir

        Ich denke man muss sich aber immer darüber im Klaren sein, dass dieses Hobby durchaus speziell ist und dass die Vergangenheit (der eigenen Familie) anderen nicht so spannend erscheint wie uns. Und wenn man mit anderen darüber spricht, sollte man darauf achten, die Leute nicht mit Fachsimpelei und weitläufigen Familienzusammenhängen zu überrollen - gegenüber Anfängern wird man sonst doch schnell zum Klugscheißer.

        Gruß
        Martin

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        • OlliL
          Erfahrener Benutzer
          • 11.02.2017
          • 4596

          #49
          Bei mir in der Familie interessiert sich eigentlich niemand für seine Ahnen. Meiner Mutter geht es nicht mehr so gut, sie hat schlicht andere Sorgen. Mein Vater hatte eine ziemlich schwere Kindheit und redet alles andere als gerne darüber. Ich bin ihm dankbar dass er mir einmal von allem berichtet hat, das war alles andere als leicht für ihn. Er hat mir Fotos gezeigt und alles was er hatte. Er respektiert meine Forschung will sich aber selber nicht damit beschäftigen. Ich kann ihn verstehen.

          Von der Großmutter meiner Mutter gibt es ein Erbstück im der Familie. Es ist eine zu einem Ring unbearbeitete Krawattenadel die der Prinz von Preußen meinem 3xUrgroßvater als Geschenk hat zukommen lassen. Er war Kammerdiener beim Grossherzog von Mecklenburg Schwerin. Das Erbstück ist in der Familie meiner Tante. Sie hat eine kleine Chronik zu ihren direkten Eltern und Großeltern erarbeitet, und ein klein wenig geforscht - wegen den Ring. Ansonsten gibt es aber kein großes Interesse. Für mich ist das OK, jeder hat halt andere Prioritäten im Leben manchmal wünscht man sich nur jemanden zum austauschen über seine Forschung. Jemanden der "mitforscht" Ich bin so jemand der gerne zusammenarbeitet - nur bei Ahnenforschung sitzt man meist dann doch alleine an seinen Problemchen. Meine Frau hat mich zwar vor einigen Jahren überhaupt erst "angefixt", aber ihr Interesse hat auch wieder nachgelassen - bei mir ist es geblieben

          Entfernte Verwandte waren bei mir immer sehr nett und bereit mich an Bildern und ihrem Wissen partizipieren zu lassen. Dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar. Ich denke, mehr darf man auch einfach nicht erwarten. Es ist halt schon eine Nische in der wir uns bewegen.

          PS sorry für die Rechtschreibung - schreibe gerade am Handy
          Zuletzt geändert von OlliL; 07.03.2021, 19:50.
          Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
          Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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          • Hans Gans
            Erfahrener Benutzer
            • 04.02.2021
            • 257

            #50
            Ein Gutes hat es aber, wenn niemand sich dafür interessiert:
            Uns macht niemand Familienunterlagen streitig!
            Da kommt niemand und weigert sich, dir die alte Familienchronik zu überlassen
            Vielen Dank für alle Antworten und einen guten Tag wünsche ich

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            • MarthaLU
              Erfahrener Benutzer
              • 13.02.2013
              • 509

              #51
              Zitat von Hans Gans Beitrag anzeigen
              Ein Gutes hat es aber, wenn niemand sich dafür interessiert:
              Uns macht niemand Familienunterlagen streitig!
              Da kommt niemand und weigert sich, dir die alte Familienchronik zu überlassen

              Von wegen...
              Der Nachlass meines Urgroßvaters ist 1959 bei einem entfernten Verwandten seiner 2. Ehefrau gelandet, keinerlei Verwandtschaft zu meiner Familie. Da liegt er weiter, und der gute Mann hat keine Lust, ihn zu lesen oder rauszurücken. Wetter zu gut und Wetter zu schlecht, je nach Jahreszeit. Obwohl die Papiere sogar weit über Familienangelegenheiten hinaus wichtig sein könnten. Außer mir, der einzigen Verwandten, interessiert sich keiner, aber Pech gehabt. Ich überleg grad, den Mann nochmal anzuschreiben mit der Bitte, alles nach seinem Tod einem Archiv zu vermachen. Wenigstens das, nicht in den Mülleimer...

              LG Martha

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              • Hans Gans
                Erfahrener Benutzer
                • 04.02.2021
                • 257

                #52
                Hallo,
                also das klingt dann schon heftig, oder? Also wenn man sich überhaupt nicht mit ihm versteh...naja, aber eine Mail, in der man ihn auffordert, sollte er mal abtreten die Unterlagen nicht zu vernichten. Das klingt schon echt arg.
                Und er lässt wirklich nicht mit sich reden? Überhaupt nicht? Ich mein, was soll denn pasieren, wenn du dir die Unterlagen ansiehst? Das trifft bei mir schon auf Unverständnis
                Grüße
                Hans
                Vielen Dank für alle Antworten und einen guten Tag wünsche ich

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                • Dorni
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.05.2010
                  • 683

                  #53
                  Es mag eher sein, dass mancher Angst hat vor den Familiengeheimnissen. Mit Legenden lebt man vielleicht bequemer. Die die Nazis miterlebten, denen gestehe ich zu, verletzt zu sein durch die vielen Anklagen nach 1945. Und wenn man dann 2021 wieder anfängt mit dem alten Zeugs, kann das Befürchtungen auslösen. Alle anderen aber, die nichts wissen wollen, nehmen sich ein Stückchen der eigenen Identität und Geschichte. Wir tragen doch alle die Vergangenheit in uns und mit uns, und wenn man nicht einmal ahnt, was man zu tragen hat, wird es schwierig.

                  LG Martha



                  Das mit der Angst glaube ich dir aufs Wort.



                  Aber auch verdrängen des erlebten.

                  Ich hab das Live bei Schwiegeroma mitgemacht. Sie hat bis zu ihrer jüngeren Kindheit erzählt. Aber ab dem Zeitpunkt, wo es zum Thema Flucht aus Pommern ging, hat sie Dicht gemacht.
                  Ich möchte auch nicht unbedingt wissen was ihr als 18 Jährige auf der Flucht widerfahren ist.


                  Suche nach:
                  - Dornbusch, Jonas, Schmeckebier, Schoenefeldt, Stoof im Raum Bad Belzig
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                  • Araminta
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.11.2016
                    • 599

                    #54
                    ich habe heute einer Bekannte auch von meinem Hobby erzählt und ihre erste Reaktion war sehr verhalten.
                    Aber dann ging es los und sie erzählte und erzählte was sie alles von ihrer Familiengeschichte weiß.
                    Eigentlich wollte sie etwas über mich und mein Hobby wissen aber Ende wusste ich mehr über sie.
                    So geht es mir eigentlich meistens: Beim Thema Ahnenforschung oder Familienforschung haben die meisten wohl eher die NS Sache im Kopf aber wenn man ein oder zwei Sätze weiter spricht geht es mit dem Gesprächspartner auch oft "durch".
                    So sind jedenfalls meine Erfahrungen.

                    Im engsten Familienkreis ist es eher anders. Es gibt zwei oder drei Familienangehörige die sich da ernsthaft interessieren. Vom Rest kam bestenfalls die Frage wie weit ich den wäre.
                    Aber das kommt vielleicht noch.

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                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4071

                      #55
                      es gibt eine einzige noch lebende tante, die auf fotos alle altvorderen bis 1850 erkennen könnte und sämtliches über die verschieden sippen weiß.


                      sie gibt ihr wissen aus triftigem grund nicht preis.
                      vor mehr als 70 jahren wahrscheinlich, war sie bei meinen vorfahren zum essen eingeladen. das war noch die zeit der essensmarken und des größeren mangels als im krieg.
                      damals hätten sie und ihr mann ein zu kleines brathuhn serviert bekommen, sie hasse uns noch heute deswegen.


                      der fluch des huhnes trennt mich von meinen ahnen.
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                      Kommentar

                      • Horst von Linie 1
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.09.2017
                        • 19713

                        #56
                        Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                        sie hasse uns noch heute deswegen.

                        Vom Hörensagen?
                        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                        Und zum Schluss:
                        Freundliche Grüße.

                        Kommentar

                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4071

                          #57
                          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                          Vom Hörensagen?

                          ich habe sie mal als kind gesehen und wurde bei ihr zum essen gezwungen.
                          es gab wasserspätzle mit mohn.
                          ohne huhn!

                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                          Kommentar

                          • Scriptoria
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.11.2017
                            • 2756

                            #58
                            Zitat von sternap Beitrag anzeigen

                            der fluch des huhnes trennt mich von meinen ahnen.
                            Kannst Du sie nicht zu einem opulenten Hähnchenessen ("all you can eat")
                            einladen, und den Fluch aufheben?

                            Fragt sich
                            Scriptoria

                            Kommentar

                            • Scherfer
                              Moderator
                              • 25.02.2016
                              • 2512

                              #59
                              Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                              wasserspätzle mit mohn
                              Hasst Du sie noch heute?

                              Kommentar

                              • sternap
                                Erfahrener Benutzer
                                • 25.04.2011
                                • 4071

                                #60
                                Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                                Hasst Du sie noch heute?

                                sie liegen mir noch im magen, ja.
                                freundliche grüße
                                sternap
                                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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