Gleiwitz - KUCZORA / KONIECZNY / TRZASKALIK

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  • saku
    Benutzer
    • 21.11.2018
    • 60

    #31
    Zitat von Nemo63 Beitrag anzeigen
    ....es hat ja ein dritter (vllt. August) die Lebensalter im KB angegeben und der war ja nur Halbbruder von Nathalie und Agnes und wusste es nicht genau.
    Danke für die Idee... das erscheint mir schlüssig !

    -Sascha

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    • saku
      Benutzer
      • 21.11.2018
      • 60

      #32
      Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
      ...
      Bereits 1767 läßt sich in der Stadt Gleiwitz ein Buchbinder namens Gärnter nachweisen. Vermutlich dessen Sohn Ignatz Gärtner wurde dann offiziell 1811/12 als einziger Buchbindermeister in Gleiwitz ausgewiesen. 1816 waren es zwei. Der andere hieß Augustin Ronge aus Deutsch-Neukirch. Er hatte zuvor 1/2 Jahr in Jägerndorf als Geselle gearbeitet. Als er 1816 von der Gründung des Gleiwitzer Gymnasiums erfuhr, verzog er nach dort. Am 19.7.1816 legte er mit nur 20 Jahren den Bürgereid ab. Erst zehn Jahre später kam der bereits erwähnte Neumann nach Gleiwitz, um dort seine Druckerei zu gründen. Ob er dabei auch einen Buchbinder beschäftigte, wissen wir nicht. Unser Joseph hatte eher bei dem Gärtner oder dem Ronge sein Handwerk erlernt.
      Danke für die Hintergrundinformationen. Ich habe gerade etwas im Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd.2 1783 von Zimmermann, Friedrich Albert (1745-1815) gelesen und versucht, ein paar Information über Gleiwitz zu erfahren.

      Empfehlenswert ist sicher:
      Friedrich Kaminsky: Beiträge zur Geschichte der oberschlesischen Buchbinderei-, Buchdruck- Buchhandels-, Zeitungs- u. Bibliothekswesens bis 1815. Breslau 1927. 131 Seiten.
      Es reicht zwar zeitlich nicht ganz heran, könnte aber Hinweise auf Bestände im Gleiwitzer Archiv liefern, die auch den Bereich bis Ende der 1820er Jahre erfassen.
      Danke für den Hinweis.
      Leider scheinen sich dann so langsam meine Online-Möglichkeiten zu erschöpfen. Auch finde ich keine Webseiten, die mir Einblicke in den Oberschlesischen Wanderer der fraglichen Jahrgänge ermöglichen. Bei der Deutschen Nationalbibliothek werde ich mich bzgl. der Präsenzausgaben des Wanderers erkundigen. Ebenso versuche ich mal per Mail an der Unibibliothek Breslau zu erfragen, ob die von dir genannten Dokumente online einsehbar sind (ggf. gegen Gebühr)

      In einem Familysearch-Center der Mormonen habe ich angefragt, ob ich die evangelischen Einträge des Kirchenbuchs von Gleiwitz dort einsehen kann. Ich bin hier auf eine Antwort gespannt.

      -Sascha

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      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #33
        Ich würde mir zunächst den Film ausleihen. Ist es tatsächlich ev. Gleiwitz, sind darauf Taufen, Tote 1840-1858. Somit alle drei fehlenden Tf der Mädchen. Die Bg der Mutter wird vermutlich fehlen, da sie beim Tod des Joseph am 13.2.1857 noch erwähnt wurde. Sie starb somit zws. Frühjahr 1857 u. dem 10.5.1872 (Tod des Ehemannes). Interessant, aber auch unverständlich, daß die Bg von 1857 bei St. Bartholomäus stattfand und die Ortsangabe nun Petersdorf lautet. Das eigentliche Problem hier bleibt die Herkunft der Sophie. Man könnte im SA Gleiwitz die Sterbeurkunden seit Herbst 1874 nach ev. Konieczny durchsuchen. Das werden sicher nicht viele sein. Womöglich finden sich darin Personen, die vom Alter her Sophies Eltern sein könnten und man kommt über den Beruf (auch Handwerker) und entspr. Akten im SA Gleiwitz noch an deren Kinder ran.

        Hier würde sich also wirklich eine Reise nach Gleiwitz lohnen. Viel Erfolg!

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        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #34
          Natürlich längst bekannt: Augusts Sterbeurkunde ist bei Ancestry. 1906 war er nicht mehr kath, sondern ev., nicht mehr Schuhmacher, sondern Krankenpfleger und seine Mutter war nicht mehr die Sophia Konieczny, sondern eine Josefa Kornetschnie. Altersangaben in den KB stimmen nicht, Vor- u. Zunamen in den Standesamtsregistern stimmen nicht.

          Man hat es nicht leicht als Familienforscher ...

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          • saku
            Benutzer
            • 21.11.2018
            • 60

            #35
            Man hat es nicht leicht als Familienforscher ...
            Das stimmt...
            Immerhin, Augusts Name + das mit Bleistift geschriebene Geburtsdatum machen den Eintrag verwertbar.
            Seine Wandlung vom Schuhmacher zum Krankenpfleger erscheint verwunderlich bis absurd, aber vielleicht war er ja Hilfspfleger.

            Von der Unibibliothek Breslau habe ich noch keine Informationen bzgl. des Oberschlesischen Wanderers. Ob es Sinn macht, einen Forumsbeitrag bzgl. heruntergeladener Exemplare aus der Zeit, als sie noch verfügbar waren zu erstellen? Aber wahrscheinlich hätte sie schon jemand online gestellt oder dem Forum hier zur Verfügung gestellt. Ich bin ja sicher nicht der erste, der darin suchen möchte...
            Ich bin gespannt - auch auf die Antwort der DNB in Leipzig...

            Nach Gleiwitz fahren, wird für mich erstmal leider nicht möglich sein.

            -Sascha

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            • Weltenwanderer
              Moderator
              • 10.05.2016
              • 4364

              #36
              Hallo Sascha,

              die Ausgaben des Oberschlesischen Wanderers in der Unibib Breslau sind nicht online. Der Zeitschriftenkatalog ist riesig und bisher noch nicht digital erschlossen (nur als Scans von Karteikarten). Lediglich ein paar wenige Zeitungen sind überhaupt online (im Moment wird das Auraser Stadtblatt online gestellt bzw. erweitert, während die Kattowitzer SBC fleißig Bücher zur Kirchengeschichte in Schlesien online stellt).
              Hier ist eine Übersicht aller online-Zeitungen für Schlesien:

              Der Oberschlesische Wanderer ist in der ersten Tabelle zu finden.

              LG,
              Weltenwanderer
              Zuletzt geändert von Weltenwanderer; 26.11.2018, 20:27.
              Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
              Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
              Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
              Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
              Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

              Mein Stammbaum bei GEDBAS

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              • Nemo63
                Erfahrener Benutzer
                • 08.04.2017
                • 635

                #37
                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                ... seine Mutter war nicht mehr die Sophia Konieczny, sondern eine Josefa Kornetschnie. Altersangaben in den KB stimmen nicht, Vor- u. Zunamen in den Standesamtsregistern stimmen nicht.

                Man hat es nicht leicht als Familienforscher ...

                Dazu ein Zitat von agoff.de:
                Es wurde nach Gehör geschrieben und so weichen die Namen erheblich voneinander ab, was selbst noch in den Jahren 1946 und 1947 bei der Erfassung der Vertriebenen im Durchgangslager Mariental bei Helmstedt deutlich wird.


                Auch die Verwechslung der Vornamen Josepha und Sophia kenne ich von meinen Vorfahren.

                Bemerkenswert: "Wohnhaft in Britz im Kreiskrankenhause"...deswegen vielleicht der Berufswechsel.

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                • Kleinschmid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.01.2013
                  • 1239

                  #38
                  Es fehlt noch die Familie Trzaskalik bzw. die I. Ehefrau des Buchbinders Josef K.

                  Es handelt sich zwar hier ebenfalls um einen nicht gerade seltenen Familiennamen in Oberschlesien, aber wie bereits festgestellt, erscheint er in den drei Indices der kath. KB Allerheiligen erst 1820 mit der Tf eines Sohnes des Fleischermeisters Johann T. u. d. Marianna Bombetzky (oder Macha/Machowsky?). Noch viele weitere aus der Familie übten später dieses Handwerk aus, so daß die 'alten Gleiwitzer' bei den Namen sicher alle direkt an Wurst u. Braten dachten. Neben diesem Johann (~1796-1834) gab es noch seine zwei vermeintlichen Brüder, die 1825 heirateten und der Pfarrer ausnahmsweise mal im KB auch deren Herkunft nortierte. Sie stammten aus Skotschau in Österreichisch-Schlesien. Franz (~1802-1879) war ebenfalls Fleischer. Joseph (~1800-1861) war Tischler. 1832 u. 1834 waren bekanntlich ein Joseph und eine Marianne Trzaskalik Paten bei den Kindern des Joseph Kuczora und der Marianne Trzaskalik. Dabei handelt es sich um den zuvor genannten Tischler und seine Ehefrau Marianne Wawerda. Ebenso hatte 1825 Marianne Trzaskalik die Patenschaft bei einem Kind des Tischlers Joseph T. u. Marianne W. übernommen. Hier muß man einfach davon ausgehen, daß Marianne, die I. Ehefrau des Joseph K., die jüngere Schwester der Gebrüder Johann, Franz u. Joseph T. war und somit ebenfalls aus Skotschau stammt.

                  Über die Gleiwitzer Fleischer-Innung blieb noch einiges erhalten, so daß man sicher noch mehr Details über die Fam. Trzaskalik in Erfahrung bringen sollte.
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Kleinschmid; 28.11.2018, 10:19.

                  Kommentar

                  • saku
                    Benutzer
                    • 21.11.2018
                    • 60

                    #39
                    Zitat von Weltenwanderer Beitrag anzeigen
                    Hallo Sascha,

                    die Ausgaben des Oberschlesischen Wanderers in der Unibib Breslau sind nicht online. Der Zeitschriftenkatalog ist riesig und bisher noch nicht digital erschlossen (nur als Scans von Karteikarten). ...
                    Hallo Weltenwanderer,

                    danke für deinen Hinweis. Meine Anfrage wurde auch beantwortet:
                    Zitat von Unibibliothek Breslau
                    Guten Tag,

                    unsere Zeitschrift ist nicht digitalisiert worden. Zwei Jahrgaenge (1848, 1849) sind durch der Schlesiche Digitale Bibliothek verfuegbar https://www.sbc.org.pl/dlibra/public...e=en#structure Sie koenen eine Digitalisierung der Jahrgaenge 1840-1850 in unserer Bibliothek bestellen aber das wurde etwa 1200-1500 Euro kosten.

                    Mit freundlichen Gruessen
                    ....
                    Abteilung fuer die Wissenschaftliche Information
                    Viel "Holz" für die Wahrscheinlichkeit eines Hinweises...



                    @Nemo63:
                    Ja, das habe ich mir auch gedacht. Aber zum Glück ist es leicht, die "Gleichheit" zwischen Josepha Kornetschnie und Sophia Konieczny zu erahnen.

                    -Sascha
                    Zuletzt geändert von saku; 27.11.2018, 18:32.

                    Kommentar

                    • saku
                      Benutzer
                      • 21.11.2018
                      • 60

                      #40
                      Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                      Es fehlt noch die Familie Trzaskalik bzw. die I. Ehefrau des Buchbinders Josef K.

                      Es handelt sich zwar hier ebenfalls um einen nicht gerade seltenen Familiennamen in Oberschlesien, aber wie bereits festgestellt, erscheint er in den drei Indices der kath. KB Allerheiligen erst 1821 mit der Tf einer Tochter des Fleischermeisters Johann T. u. d. Marianna Macha/Machowsky. Noch viele weitere aus der Familie übten später dieses Handwerk aus, so daß die 'alten Gleiwitzer' bei den Namen sicher alle direkt an Wurst u. Braten dachten. Neben diesem Johann (~1796-1834) gab es noch seine zwei vermeintlichen Brüder, die 1825 heirateten und der Pfarrer ausnahmsweise mal im KB auch deren Herkunft nortierte. Sie stammten aus Skotschau in Österreichisch-Schlesien. Franz (~1802-1879) war ebenfalls Fleischer. Joseph (~1800-1861) war Tischler. 1832 u. 1834 waren bekanntlich ein Joseph und eine Marianne Trzaskalik Paten bei den Kindern des Joseph Kuczora und der Marianne Trzaskalik. Dabei handelt es sich um den zuvor genannten Tischler und seine Ehefrau Marianne Wawerda. Ebenso hatte 1825 Marianne Trzaskalik die Patenschaft bei einem Kind des Tischlers Joseph T. u. Marianne W. übernommen. Hier muß man einfach davon ausgehen, daß Marianne, die I. Ehefrau des Joseph K., die jüngere Schwester der Gebrüder Johann, Franz u. Joseph T. war und somit ebenfalls aus Skotschau stammt.

                      Über die Gleiwitzer Fleischer-Innung blieb noch einiges erhalten, so daß man sicher noch mehr Details über die Fam. Trzaskalik in Erfahrung bringen sollte.


                      Hallo Kleinschmid,

                      ich bin schier sprachlos, was und wie schnell du hier alles herausgefunden hast. Vielen Dank (und lass dich bitte nicht bremsen )

                      Ich hab jetzt hier viel zu lesen... Meine Güte ...

                      -Sascha
                      Zuletzt geändert von saku; 27.11.2018, 18:48. Grund: Fipptehler

                      Kommentar

                      • saku
                        Benutzer
                        • 21.11.2018
                        • 60

                        #41
                        Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                        ...
                        Joseph war sehr wahrscheinlich der Sohn des Glasers Anton K.
                        Joseph wurde am 6.7.1810 in Gleiwitz als Sohn des Glaser Anton K. u.d. Marianna Muchalla/Muzgalla geboren. Am 3.9.1798 wurde dem Ehepaar ein weiterer Sohn Franz geboren. Dieser wurde Tuchmachermeister u. heiratete eine Antonia Zurek am 15.4.1823. Am 18.7.1825 wurde diesem Ehepaar ein Tochter Johanna geboren.
                        Taufpaten bei den Kindern von Joseph K. u. Marianna Trzaskalik waren 1832 u. 1834 ein Franz K. u. eine Johanna K. u. 1838 eine Antonia K., Tuchmacherin.
                        Wenn wir von dieser Annahme ausgehen, hatte Joseph noch eine weitere Schwester: (Methilde Francisca Kuczora (141/1813) als Tochter des Anton Kuczora und der Marianna (geb. Muskalla)...

                        Franz Thomas Kuczora 196/1798 hatte allerdings eine andere Mutter.

                        -Sascha
                        Zuletzt geändert von saku; 27.11.2018, 21:49.

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                        • Kleinschmid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.01.2013
                          • 1239

                          #42
                          Zitat von saku Beitrag anzeigen
                          Ich bin schier sprachlos, was und wie schnell du hier alles herausgefunden hast.
                          Die schnelle Bearbeitung der drei hier besprochenen Familien verdanken wir ausschließlich dem fleißigen Kirchenmann, der die drei Indicies der Allerheiligen-KB einst anlegte. Er war sicher einige Wochen damit beschäftigt. Daß sich seine KB immer noch in Gleiwitz befinden, es aber nun weltweit möglich ist, von seiner Arbeit zu profitieren, hatte sich der gute Mann damals bestimmt nicht vorstellen können ...

                          Noch eine kleine Geschichte zu den Gleiwitzer Trzaskaliks, über die in fast ganz Deutschland in den Zeitungen berichtet wurde. Zwei 'Cousinen' von unserem Schuhmacher/Krankenpfleger August Kuczora (über die I. Frau seines Vaters!) spielten eine gewisse Rolle bei der Ermordung der Fürstin Luise Sulkowski geborene Freiin von Larisch am 3. März 1848 in Oberschlesien. Marianna Johanna Trzaskalik (* Gleiwitz 1821, To. Fleischers Johann T. u.d. Marianna Machowski), genannt Anna, hatte den ebenfalls aus Gleiwitz stammenden Joseph Franke geheiratet. Ihre Schwester Florentine Agnes Marianne (* Gleiwitz 1824), genannt Flora, wurde die Mätresse des Fürsten Maximilian Sulkowski, Sohn der Fürstin Luise. Als dieser öfters in Streit mit seiner Mutter geriet, soll Flora sich angeboten haben, jemand für die 'Beseitung' der Fürstin zu besorgen, und zwar ihren Schwager Franke. Dieser beschaffte ein Gewehr in Gleiwitz und beauftragte den Sattler Karl Obst mit der Ermordung der Fürstin. Der Obst wurde 1850 zum Tode verurteilt, starb aber noch vor seiner Hinrichtung am 1.4.1851 eines natürlichen Todes im Gefängnis. Der Franke konnte erst 1855/56 geschnappt werden, wurde 1857 zum Tode verurteilt, dann aber durch den pr. König zu lebenslanger Haft begnadigt. Fürst Max hatte bei den 1848er Aufständen in Wien 'den Tod gesucht'. Johanna Marianna Trzaskalik heiratete nochmals 1891 mit fast 70 Jahren einen Herrn Matthies in Berlin. Flora Trzaskalik hielt sich später in Hamburg sowie London auf und soll zuletzt als Dirne in Wien gelebt haben.

                          In der Tat geht die Geschichte der Kuczoras in Gleiwitz noch ein ganzes Stück weiter. Es starb 1785 der Glaser Anton K. in Gleiwitz im Alter von (angebl.) 64 Jahren. Dann wären wir irgendwo um 1720! Er könnte Josephs Großvater gewesen sein. Dann muß man die Kuczoras als alteingesessene oberschlesische Handwerkerfamilie bezeichnen und man sollte noch sehr viel über sie in den erhaltenen Akten nachweisen können. Vielleicht stammen einige der Gleiwitzer Kirchenfenster von ihnen o.ä. Also eine Reise nach Gleiwitz würde sich - wenn auch im Moment nicht möglich - mehr als lohnen.

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                          • Nemo63
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.04.2017
                            • 635

                            #43
                            Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                            Die schnelle Bearbeitung der drei hier besprochenen Familien verdanken wir ausschließlich dem fleißigen Kirchenmann, der die drei Indicies der Allerheiligen-KB einst anlegte...
                            Apropos drei Indexe, ich finde bei familysearch (Allerheiligen) bloß 2 - birth index 1765-1831 und death index 1779-1886. Gibts noch einen dritten? Habe ich den übersehen?

                            Kommentar

                            • Kleinschmid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 1239

                              #44
                              Für Allerheiligen ließen sich in einer Forschungsstelle der Mormonen drei Indices als Verfilmung früher einsehen:

                              Tf 1765-1934
                              Tr 1766-1903
                              Bg 1778-1886

                              Sehr viele KB-Filme sind erst Ende der 1990er Jahre von Oberschlesien entstanden. Die beiden Bischöfe von Oppeln u. Gleiwitz hatten den Mormonen damals die Verfilmumg gestattet. Der von Kattowitz hatte dies übrigens vehement untersagt. Es fällt aber bei Gleiwitz auf, daß es keine Aufgebotsbücher als Film gibt. Wir suchen ja hier immer noch die II. Trauung. Auch wenn diese letztlich in der ev. Kirche stattfand, sollte das Aufgebot dort, aber ebenso in Allerheiligen abgehalten worden sein. Von daher müßte man im Bistumsarchiv Gleiwitz nachfragen, ob es nicht doch noch Aufgebotsbücher für Allerheiligen gibt. Was die Mormonen noch haben, sind 'Heiratsbelege 1745-1865'. Das umfaßt aber nur 1 Item, können also keine Aufgebotsbücher sein.

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                              • saku
                                Benutzer
                                • 21.11.2018
                                • 60

                                #45
                                Zitat von Kleinschmid Beitrag anzeigen
                                ...

                                Noch eine kleine Geschichte zu den Gleiwitzer Trzaskaliks, über die in fast ganz Deutschland in den Zeitungen berichtet wurde. Zwei 'Cousinen' von unserem Schuhmacher/Krankenpfleger August Kuczora (über die I. Frau seines Vaters!) spielten eine gewisse Rolle bei der Ermordung der Fürstin Luise Sulkowski geborene Freiin von Larisch am 3. März 1848 in Oberschlesien. Marianna Johanna Trzaskalik (* Gleiwitz 1821, To. Fleischers Johann T. u.d. Marianna Machowski), genannt Anna, hatte den ebenfalls aus Gleiwitz stammenden Joseph Franke geheiratet. Ihre Schwester Florentine Agnes Marianne (* Gleiwitz 1824), genannt Flora, wurde die Mätresse des Fürsten Maximilian Sulkowski, Sohn der Fürstin Luise. Als dieser öfters in Streit mit seiner Mutter geriet, soll Flora sich angeboten haben, jemand für die 'Beseitung' der Fürstin zu besorgen, und zwar ihren Schwager Franke. Dieser beschaffte ein Gewehr in Gleiwitz und beauftragte den Sattler Karl Obst mit der Ermordung der Fürstin. Der Obst wurde 1850 zum Tode verurteilt, starb aber noch vor seiner Hinrichtung am 1.4.1851 eines natürlichen Todes im Gefängnis. Der Franke konnte erst 1855/56 geschnappt werden, wurde 1857 zum Tode verurteilt, dann aber durch den pr. König zu lebenslanger Haft begnadigt. Fürst Max hatte bei den 1848er Aufständen in Wien 'den Tod gesucht'. Johanna Marianna Trzaskalik heiratete nochmals 1891 mit fast 70 Jahren einen Herrn Matthies in Berlin. Flora Trzaskalik hielt sich später in Hamburg sowie London auf und soll zuletzt als Dirne in Wien gelebt haben.
                                Wo findet man denn diese Informationen? Ich habe viel nach "Fürstin Luise Sulkowski geborene Freiin von Larisch " gesucht, aber so gut wie nichts finden können.

                                In der Tat geht die Geschichte der Kuczoras in Gleiwitz noch ein ganzes Stück weiter. Es starb 1785 der Glaser Anton K. in Gleiwitz im Alter von (angebl.) 64 Jahren. Dann wären wir irgendwo um 1720! Er könnte Josephs Großvater gewesen sein. Dann muß man die Kuczoras als alteingesessene oberschlesische Handwerkerfamilie bezeichnen und man sollte noch sehr viel über sie in den erhaltenen Akten nachweisen können...
                                Das wäre natürlich ideal...
                                Laut
                                Zitat von https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/orte/gleiwitz-gliwice/#_ftn1
                                Bevölkerungsentwicklung

                                Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit hatte Gleiwitz überwiegend polnischsprachige Einwohner. 1787 lebten in der Stadt 1.872 Personen.
                                Ich finde ja auch einige "frühere" Kuczoras, aber ohne den "Beweis", dass es sich bei Joseph um "meinen" Joseph handelt, sind es leider nur Annahmen...

                                Meine Anfrage bzgl. des o.g. evangelischen Kirchenbuchs habe ich aus dem Familysearch-Center in meiner Nähe noch keine Information erhalten.

                                Das "Archiwum Państwowe w Katowicach" habe ich auch kontaktiert und auch eine Nachfrage erhalten:
                                Szanowny Panie;
                                Prosimy o informacje:
                                1. w jakich latach żył Joseph Kuczora
                                2. Jaki zawód (jeżeli Pan wie) wykonywał?
                                Ta część akt nie jest zdigitalizowana; informacje, o które prosimy pozwolą ew. odszukać dane na temat Josepha Kuczory w naszym zasobie
                                Z wyrazami szacunku
                                Nach Beantwortung der Fragen habe ich hier noch nicht neues erfahren, werde hier aber noch einmal nachhaken.


                                -Sascha

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