Ist die Urgroßmutter ausgewandert oder vertrieben worden?

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    Ist die Urgroßmutter ausgewandert oder vertrieben worden?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Königshütte
    Konfession der gesuchten Person(en): Evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):



    Hallo,

    Ich habe hier oft wegen meiner polnischen Urgroßmutter geschrieben. Ich habe gemerkt das ich einiges über meine Vorfahren, Linien die mindestens 250 Jahre zurück gehen, seit einigen Tagen war ich aber sehr nachdenklich denn ich weiß nicht viel über meine nicht zu entfernten Ahnen. Ich weiß nicht ob es vielleicht den meisten Ahnenforschern so ergeht, das sie oft weit in die Zeit zurück möchten, ohne die nahen Ahnen zu erforschen.
    Wie oft im Forum berichtet, meine Urgroßmutter ist in Polen geboren. Ich habe sie selber kennen gelernt als ich circa 3 oder 4 Jahre alt war, aber ich kann mich an sie leider nicht mehr erinnern.
    Ich habe viele Fragen die mir leider keiner in meiner Familie beantworten konnte.
    Die hauptsächlichste Frage war ob meine Urgroßmutter in Polen während des 2 Weltkriegs lebte oder ob sie schon in Deutschland war. Das sie in Polen geboren ist, daran gibt es keinen Zweifel, aber wie gesagt, mich interessiert es zu wissen wie sie nach Deutschland kam. Ihre Mutter war deutscher Volkszugehörige, ihr Vater, laut den Nachnamen polnischer Volkszugehöriger.

    Die Erzählungen meiner Oma haben sehr viele Inkonsistenzen, die Urgroßmutter wurde laut der Erzählung vertrieben, die Mutter blieb in Polen und hat dort bis zu ihren Tod gelebt (also mindestens 10 Jahre). Die Urgroßmutter war 1945, 21 Jahre alt.
    Wie gesagt, wenn ihr Vater polnischer Volkszugehöriger war, warum wurde sie angeblich vertrieben? Kann es sein das sie gar nicht vertrieben wurde sondern freiwillig nach Deutschland ging?
    wüsste jemand wie ich da mehr Informationen finden kann? Glaubt ihr man kann so etwas mit dem Einwohnermeldeamt herausfinden? Ich weiß das sie Oktober 1945 in Deutschland lebte, eine genaue Gemeinde ist mir auch bekannt.

    Eine andere Erzählung von der Schwester meiner Oma ist das ihre Mutter nach der Grundschule in Polen nach Deutschland auswanderte, aber irgendwie ergibt das für mich absolut keinen Sinn.

    Ich tendiere eher zu denken das sie vertrieben wurde aber das seltsame ist warum wurde wohl ihre Mutter nicht vertrieben?

    Das ist alles sehr vage, ich weiß, aber deshalb möchte ich mehr forschen um da ein wenig mehr zu erfahren und es klarer zu haben.

    Mfg,

    Donnerwetter
  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4352

    #2
    Hallo

    Ortsangaben wären hier wichtig zu wissen: Geburtsort in Polen, letzter Wohnort in Polen (bzw. welcher Teil Polens), erster Wohnort in Deutschland.

    Ja, du könntest nach Einwohnermeldekarten am ersten Wohnort in Deutschland suchen.

    Es gäbe zudem noch eine weitere Möglichkeit, nämlich dass sie nach Deutschland verschleppt/deportiert wurde als Zwangsarbeiterin. Wenn sie die polnische Nationalität hatte, kannst da sie hier evtl. auch finden, wenn sie keine Zwangsarbeiterin war.

    Unser Online-Archiv enthält Dokumente zu vielen Millionen NS-Verfolgten ✓Displaced Persons ✓KZ-Lager ✓persönliche Dokumente ▶Jetzt suchen!


    Gruss
    Svenja
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

    Kommentar

    • Balthasar70
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2008
      • 2644

      #3
      Hallo Svenja,

      wenn Du magst und es mit dem Datenschutz vereinbar ist, stelle doch ein paar Namen und Daten hier rein. Mal sehen, was zu finden ist.
      Gruß Balthasar70

      Kommentar

      • goli
        Erfahrener Benutzer
        • 14.12.2008
        • 987

        #4
        Wie kann man nur anhand der angeblich polnischen Nachnamen, auch auf eine polnische Nationalität schließen?

        Kommentar

        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 4352

          #5
          Hallo

          Ich habe nicht behauptet, dass sie eine polnische Nationalität hatten, ich wollte nur alle Möglichkeiten aufzeigen. Aber falls der Mann bzw. Vater polnischer Nationalität war, hat die Mutter diese Nationalität durch die Heirat wohl auch erhalten. In den Arolsen Archives findet man nicht nur Ausländer, die Zwangsarbeiter waren, sondern alle Ausländer, die während oder nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland lebten (zumindest in der von den Amerikanern besetzten Zone).

          Gruss
          Svenja
          Zuletzt geändert von Svenja; 14.03.2021, 16:29.
          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

          Kommentar

          • Klootschießer
            Erfahrener Benutzer
            • 12.12.2011
            • 341

            #6
            Hallo,


            anhand der Nachnamen auf Nationalitäten zu schließen ist in den ehemaligen Ostgebieten oftmals eine Sackgasse. Das kann man schlicht und ergreifend nicht. Beispiel aus meinem Forschungsgebiet: Johann Friedrich Eidermann, polnischer Staatsangehöriger, andererseits Mattheus Adam Olschynkowski, deutscher Staatsangehöriger. Oft wurden Namen in dieser Zeit auch angepasst, ich habe zum Beispiel eine Person, die in ihrem Leben die Nachnamen Sriba, Srziba, Schkier, Skrziwa, Crziba und Griese hieß. Da kann man also nichts ableiten, die Person und ihre Eltern waren übrigens durchgängig preußische Staatsangehörige.
            Auch wer vertrieben wurde und wer nicht liegt nicht immer so einfach auf der Hand. In einigen Gebieten wurden pauschal alle Deutschen oder Deutschpolen vertrieben (dabei ganz egal, ob sie überhaupt deutsch sprachen), in anderen Gebieten durften alle bleiben, die gebraucht wurden (zum Beispiel in landwirtschaftlichen Gebieten in denen erfahrene Bauern gebraucht wurden, oder Spezialberufe hatten im Bergbau, oder wo auch immer). Schau mal nach Oppeln, dort sind zum Beispiel viele Deutsche geblieben, teilweise über 50% der Bevölkerung.

            Mein Tipp zur Suche falls sie ein höheres Alter erreicht hat, schau in die Zeitungsarchive. Zu Jubiläumshochzeiten, runden Geburtstagen, etc hat es häufig eine kleine Biographie gegeben in den Zeitungen.
            Für genauere Antworten bedarf es mindestens Namen und Orte. Und reden wir von einer Herkunft aus Polen oder aus Preußen? Also vor 1939 polnischem Staatsgebiet oder ehemals deutschen und heute polnischem Staatsgebiet?


            MfG
            Ahnenliste:
            http://www.familia-riustri.de

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            • #7
              Hallo,
              Königshütte gehörte ab 1922 zu Polen. Ethnie und Staatsangehörigkeit sind zwei verschiedene Dinge. In der preußischen Provinz Posen waren auch alle ethnischen Polen preußische Staatsbürger, obwohl sie weniger Rechte hatten als ethnische Deutsche, die preußische Staatsbürger waren. Als Polen unabhängig wurde, waren die ethnischen Polen polnische Staatsbürger. Alle Deutsche, die vor 1908 in Oberschlesien gelebt haben und die in Polen blieben, wurden auch automatisch auch polnische Staatsbürger.

              Mein eigener Ururgroßvater hatte zwischen 1919-1921 an den Aufständen in Oberschlesien teilgenommen, der die Abspaltung des Ostens von Oberschlesien an Polen zur Folge hatte. Er war ethnischer Pole, polnischer Staatsbürger und polnischer Konsul in Deutschland.
              Zuletzt geändert von Gast; 17.03.2021, 17:46.

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