Ansiedlung und Verehelichung des Johann Auer Teil 2

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  • Ahnenhans
    Erfahrener Benutzer
    • 31.10.2012
    • 543

    [gelöst] Ansiedlung und Verehelichung des Johann Auer Teil 2

    Quelle bzw. Art des Textes: Staatsarchiv
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1833
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Haderstadl
    Namen um die es sich handeln sollte: Auer und Strobl


    Hallo liebe Helferinnen und Helfer,
    ich brauche wieder euere Hilfe bei der Überprüfung des Textes und Entzifferung einiger Wörter.

    Hier Teil 2


    Vielleicht kann mir auch hier wieder jemand helfen.




    Seite 11
    Haderstadl, den 15 ten Februar 1833

    Königlich bayerisches Landgericht Cham!

    Da der gehorsamst unterzeichneten Gemeinde Verwaltung durch hoch-
    richterliches Dekret aussenbezeichneten Betreffs vom 31 ten v: et praes:
    7ten dieses Monats das Protokoll Anbringen des Johann Auer 1/16 tl Gütlers
    Sohnes und der Katharina Strobl 1/8 tl Gütlers Tochter von Chammünster
    ( 30 to = 30 Jänner v. M.) zur
    Wissenschaft mitgetheilt, und den Auftrag, binnen 14 Tagen eine Erinnerung
    resp: (respectu = beziehungsweise, mit Rücksicht auf ) Gemeinde Beschluß zu überreichen, und zu dieser Gemeinde Beschluß Fassung
    alle Gemeinde Glieder vorzuladen, an dieselbe erlassen wurde, so kommt die-
    selbe dem Auftrage innerhalb des vorgesteckten Termins auf nachstehende Weise
    gehorsamst nach.
    Die Gemeinde besteht aus 39 Mitgliedern, von denen 31 bei der Gemeinde
    Beschlußfassung erschienen, nachdem ihnen das von Johann Auer und Katharina Strobl
    in dem hochrichterlichen Dekrete enthaltenen Protokolls Anbringen wegen
    Ansiedlung und Verehelichung auf einigen von Michl Bräu ½ Bauer zu Hader-
    Stadl angeblich um 350 f. erkaufte Gründe vorgelesen ward, wurde hier-
    über, iwie die anliegend unterschriebenen Gemeindeglieder bezeichnet sind, solchen
    Gemeindebeschluß abgefaßt, daß mit Einschluß des Ausschußes 36 Stimmen
    gegen 3 contra die Ansiedlung der Auer und Strobl sich erklärten, und
    zwar aus folgenden Gründen:

    Nach dem obigen Protokolls Anbringen will Johann Auer und Katharina Strobl
    1) den Leitenbichlacker angeblich circa 8 Tagwerk groß,

    Nach. Den 18. Febr. 1833
    E. N. 2879



    Seite 12
    2) einen Weiher angeblich zu 1 ½ Tagwerk und
    3) 2 Tagwerk andere Gründe um die Summe von 350 f. erkauft haben.

    ad 1) Die Angabe der Größe des Leitnerbichlakers zu 8 Tagwerk ist eine freche
    Lüge, indem die Größe desselben nur in 3 höchstens 3 ½ Tagwerk besteht, auch ein so
    schlechter Grund ist, daß sich hiervon wenig erziehlen läßt.
    Sollte Michl Bräu diesen Aker allenfalls vergrössern wollen, so müßte er
    von dem anstenden Grundt , worauf …hin schon ein Kirchenkapital ruhet, einige Tagwerke
    hierzu verwenden. Die angegebene Größe des Weihers zu 1 ½ Tagwerk ist
    ad 2.) ebenfalls höchst unwahr, derselbe nur ½ Tagwerk groß und auch sehr schlechter
    Qualität ist.
    ad 3.) Die 2 Tagwerk ander Gründe, die nur zur Ausfüllung des Raumes an der
    mangelnde Tagwerkzahl dienen fallen, lassen sich, da sie lauter Steine sind, nur
    mit äussester Anstrengung kultivieren, und münde ein, da, mit bekannt ist, um Ha-
    derstadl der schlechteste Grund sich befindet, die Mühe lohnen.
    Mit einer solchen schlechten Qualität von Grunde würde es gar mir
    zuwieder sein, ihn so fruchtbar machen zu können, das sich hiervon eine Familie nähren
    könnte, geschweige Eine, die jetzt schon 4 Personen zählt.
    Es ist daher ein gesicherter Nahrungsstand nicht vorhanden, und ein Steuer Leiplein
    von 45 x würde ..ühtlich als schlechter Boden ein zu erreichen säge.
    Michl Bräu besitzt gegenwärtig noch viel Grund, ist aber noch nicht im
    Stande, sich und die seinigen mit allem zu versehen, und zu erhalten, *) weswegen
    sich mehrere Familien um so weniger ernähren können.
    Das Vermögen des Johann Auer betr., so hat dieser einstiges Vermögen von
    nicht mehr als höchstens 50 f Elterngut zu hoffen, weil das Anwesen seines Vaters
    noch mit Schulden belastet ist und er 7 Kinder zu ernähren hat.
    Anbelangend das Vermögen der Katharina Strobl, so kann diese 200 f erhalten
    aber 100 f (als Erspartes) wurden als Lüge erklärt, indem Auer und Strobl schon 2 uneheliche
    Kinder besitzen, die verschiedenes bedürfen, daher von einer ersparten Summe werde
    von Auer noch Strobl eine Rede seyn kann.
    Hinsichtlich des erlernten Maurerhandwerkes hat die Gemeinde Ver-
    waltung zu bemerken, daß Auer in diesem Metier wenige Kentnisse besitzt,
    daher auch auf einen künftigen Nahrungserwerb wenige Hoffnung zu machen hat.
    Da um beide nun im ganzen genommen 250 f erhalten, und dem Bräu für 6
    *)nicht einmal eine Kuh kann Bräu den Sommer hierdurch mit seinem eigenem Grasfutter
    befriedigen, ausgenommen ewa anders her, um wie viel xx würde es Auer thun können


    Im voraus besten Dank für Eure Mühe
    Viele Grüße
    Ahnenhans
    Angehängte Dateien
  • Karla Hari
    Erfahrener Benutzer
    • 19.11.2014
    • 5878

    #2
    hola,


    nur die roten Sachen


    Seite 11: wie
    Seite 12:
    anstehenden Grundt, worauf ohnehin
    Leiplein ?? da ist eher ein u drin hinten
    hinsichtlich des schlechten Bodens nie zu erreichen seyn
    einstiges Vermögen
    Da nun beide
    wo anders her, um wie viel minder würde
    Zuletzt geändert von Karla Hari; 20.10.2020, 13:06.
    Lebe lang und in Frieden
    KarlaHari

    Kommentar

    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 3968

      #3
      S.11


      Praes (entiert). den 18. Febr. 1833
      E. N. 2879



      VG
      mawoi

      Kommentar

      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Seite 12
        2) einen Weiher angeblich zu 1 ½ Tagwerk und
        3) 2 Tagwerk andere Gründe um die Summe von 350 f. erkauft haben.

        ad 1) Die Angabe der Größe des Leitenbiellakers zu 8 Tagwerk ist eine freche
        Lüge, indem die Größe desselben nur in 3 höchstens 3 ½ Tagwerk besteht, auch ein so
        schlechter Grund ist, daß sich hiervon wenig erzielen läßt.
        Sollte Michl Bräu diesen Aker allenfalls vergrössern wollen, so müßte er
        von dem anstenden Grundt , worauf ohnhin schon ein Kirchenkapital ruhet, einige Tagwerke
        hierzu verwenden. Die angegebene Größe des Weihers zu 1 ½ Tagwerk ist
        ad 2.) ebenfalls höchst unwahr, derselbe nur ½ Tagwerk groß und auch sehr schlechter
        Qualität ist.
        ad 3.) Die 2 Tagwerk ander Gründe, die nur zur Ausfüllung des Raumes an der
        mangelnde Tagwerkzahl dienen sollen, lassen sich, da sie lauter Steine sind, nur
        mit äussester Anstrengung kultiviren, und würde ein, da, wie bekannt ist, um Ha-
        derstadl der schlechteste Grund sich befindet, die Mühe lohnen.
        Mit einer solchen schlechten Qualität vom Grunde würde es gar nie zu er-
        reichen sein, ihn so fruchtbar machen zu können, daß sich hiervon eine Familie nähren
        könnte, geschweige Eine, die ietzt schon 4 Personen zählt.
        Es ist daher ein gesicherter Nahrungsstand nicht vorhanden, und ein Steuer Leiplein?
        von 45 x würde hisichtlich schlechten Bodens nie zu erreichen seyn.
        Michl Bräu besitzt gegenwärtig noch viel Grund, ist aber doch nicht im
        Stande, sich und die seinigen mit allem zu versehen, und zu erhalten, *) weswegen
        sich mehrere Familien um so weniger ernähren können.
        Das Vermögen des Johann Auer betr., so hat dieser einstiges Vermögen von
        nicht mehr als höchstens 50 f Elterngut zu hoffen, weil das Anwesen seines Vaters
        noch mit Schulden belastet ist und er 7 Kinder zu ernähren hat.
        Anbelangend das Vermögen der Katharina Strobl, so kann diese 200 f erhalten
        aber 100 f (als Erspartes) werden als Lüge erklärt, indem Auer und Strobl schon 2 uneheliche
        Kinder besitzen, die verschiedenes bedürfen, daher von einer ersparten Summe weder
        von Auer noch Strobl eine Rede seyn kann.
        Hinsichtlich des erlernten Maurerhandwerkes hat die Gemeinde Ver-
        waltung zu bemerken, daß Auer in diesem Metier wenige Kentnisse besitzt,
        daher auch auf einen künftigen Nahrungserwerb wenige Hoffnung zu machen hat.
        Da nun beide nur im ganzen genommen 250 f erhalten, und dem Bräu für 6
        *)nicht einmal eine Kuh kann Bräu den Sommer hierdurch mit seinem eigenem Grasfutter
        befriedigen, ausgenommen wo anders her, um wie viel minder würde es Auer thun können


        VG
        mawoi

        Kommentar

        • Ahnenhans
          Erfahrener Benutzer
          • 31.10.2012
          • 543

          #5
          Vielen Dank für die wieder schnelle und tolle Hilfe.
          Ihr seid spitze!



          Viele Grüße
          Ahnenhans

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