Quelle bzw. Art des Textes: Staatsarchiv
Jahr, aus dem der Text stammt: 1833
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Haderstadl
Namen um die es sich handeln sollte: Auer und Strobl
Jahr, aus dem der Text stammt: 1833
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Haderstadl
Namen um die es sich handeln sollte: Auer und Strobl
Hallo liebe Helferinnen und Helfer,
ich brauche wieder euere Hilfe bei der Überprüfung des Textes und Entzifferung einiger Wörter.
Hier Teil 2
Vielleicht kann mir auch hier wieder jemand helfen.
Seite 11
Haderstadl, den 15 ten Februar 1833
Königlich bayerisches Landgericht Cham!
Da der gehorsamst unterzeichneten Gemeinde Verwaltung durch hoch-
richterliches Dekret aussenbezeichneten Betreffs vom 31 ten v: et praes:
7ten dieses Monats das Protokoll Anbringen des Johann Auer 1/16 tl Gütlers
Sohnes und der Katharina Strobl 1/8 tl Gütlers Tochter von Chammünster
( 30 to = 30 Jänner v. M.) zur
Wissenschaft mitgetheilt, und den Auftrag, binnen 14 Tagen eine Erinnerung
resp: (respectu = beziehungsweise, mit Rücksicht auf ) Gemeinde Beschluß zu überreichen, und zu dieser Gemeinde Beschluß Fassung
alle Gemeinde Glieder vorzuladen, an dieselbe erlassen wurde, so kommt die-
selbe dem Auftrage innerhalb des vorgesteckten Termins auf nachstehende Weise
gehorsamst nach.
Die Gemeinde besteht aus 39 Mitgliedern, von denen 31 bei der Gemeinde
Beschlußfassung erschienen, nachdem ihnen das von Johann Auer und Katharina Strobl
in dem hochrichterlichen Dekrete enthaltenen Protokolls Anbringen wegen
Ansiedlung und Verehelichung auf einigen von Michl Bräu ½ Bauer zu Hader-
Stadl angeblich um 350 f. erkaufte Gründe vorgelesen ward, wurde hier-
über, iwie die anliegend unterschriebenen Gemeindeglieder bezeichnet sind, solchen
Gemeindebeschluß abgefaßt, daß mit Einschluß des Ausschußes 36 Stimmen
gegen 3 contra die Ansiedlung der Auer und Strobl sich erklärten, und
zwar aus folgenden Gründen:
Nach dem obigen Protokolls Anbringen will Johann Auer und Katharina Strobl
1) den Leitenbichlacker angeblich circa 8 Tagwerk groß,
Nach. Den 18. Febr. 1833
E. N. 2879
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2) einen Weiher angeblich zu 1 ½ Tagwerk und
3) 2 Tagwerk andere Gründe um die Summe von 350 f. erkauft haben.
ad 1) Die Angabe der Größe des Leitnerbichlakers zu 8 Tagwerk ist eine freche
Lüge, indem die Größe desselben nur in 3 höchstens 3 ½ Tagwerk besteht, auch ein so
schlechter Grund ist, daß sich hiervon wenig erziehlen läßt.
Sollte Michl Bräu diesen Aker allenfalls vergrössern wollen, so müßte er
von dem anstenden Grundt , worauf …hin schon ein Kirchenkapital ruhet, einige Tagwerke
hierzu verwenden. Die angegebene Größe des Weihers zu 1 ½ Tagwerk ist
ad 2.) ebenfalls höchst unwahr, derselbe nur ½ Tagwerk groß und auch sehr schlechter
Qualität ist.
ad 3.) Die 2 Tagwerk ander Gründe, die nur zur Ausfüllung des Raumes an der
mangelnde Tagwerkzahl dienen fallen, lassen sich, da sie lauter Steine sind, nur
mit äussester Anstrengung kultivieren, und münde ein, da, mit bekannt ist, um Ha-
derstadl der schlechteste Grund sich befindet, die Mühe lohnen.
Mit einer solchen schlechten Qualität von Grunde würde es gar mir
zuwieder sein, ihn so fruchtbar machen zu können, das sich hiervon eine Familie nähren
könnte, geschweige Eine, die jetzt schon 4 Personen zählt.
Es ist daher ein gesicherter Nahrungsstand nicht vorhanden, und ein Steuer Leiplein
von 45 x würde ..ühtlich als schlechter Boden ein zu erreichen säge.
Michl Bräu besitzt gegenwärtig noch viel Grund, ist aber noch nicht im
Stande, sich und die seinigen mit allem zu versehen, und zu erhalten, *) weswegen
sich mehrere Familien um so weniger ernähren können.
Das Vermögen des Johann Auer betr., so hat dieser einstiges Vermögen von
nicht mehr als höchstens 50 f Elterngut zu hoffen, weil das Anwesen seines Vaters
noch mit Schulden belastet ist und er 7 Kinder zu ernähren hat.
Anbelangend das Vermögen der Katharina Strobl, so kann diese 200 f erhalten
aber 100 f (als Erspartes) wurden als Lüge erklärt, indem Auer und Strobl schon 2 uneheliche
Kinder besitzen, die verschiedenes bedürfen, daher von einer ersparten Summe werde
von Auer noch Strobl eine Rede seyn kann.
Hinsichtlich des erlernten Maurerhandwerkes hat die Gemeinde Ver-
waltung zu bemerken, daß Auer in diesem Metier wenige Kentnisse besitzt,
daher auch auf einen künftigen Nahrungserwerb wenige Hoffnung zu machen hat.
Da um beide nun im ganzen genommen 250 f erhalten, und dem Bräu für 6
*)nicht einmal eine Kuh kann Bräu den Sommer hierdurch mit seinem eigenem Grasfutter
befriedigen, ausgenommen ewa anders her, um wie viel xx würde es Auer thun können
Im voraus besten Dank für Eure Mühe
Viele Grüße
Ahnenhans
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