Totenliste Völkerschlacht Leipzig 1813

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  • LeosSippe
    Erfahrener Benutzer
    • 13.11.2021
    • 521

    Totenliste Völkerschlacht Leipzig 1813

    Hallo zusammen
    weiss jemand von euch ob es Namenslisten von gefallenen, preußischen
    Soldaten der Völkerschlacht bei Leipzig gibt?

    Schönen Gruss
    Leo
    Vielen Dank und liebe Grüsse an euch alle!
    Ihr seid klasse!
  • Sebastian_N
    Erfahrener Benutzer
    • 25.09.2015
    • 962

    #2
    Würde mich auch interessieren. War ja erst 210. Jahrestag.

    FamilySearch hat die Gräberbücher. Müsste man händisch durchsuchen!?

    Beste Grüsse

    Seb
    Dauersuche:
    Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
    Franke in Oschatz vor 1785
    Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
    Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
    Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
    Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
    Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
    Hacklbauer in Linz vor 1760
    Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
    Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
    Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

    Kommentar

    • LeosSippe
      Erfahrener Benutzer
      • 13.11.2021
      • 521

      #4
      Zitat von Sebastian_N Beitrag anzeigen
      Würde mich auch interessieren. War ja erst 210. Jahrestag.

      FamilySearch hat die Gräberbücher. Müsste man händisch durchsuchen!?

      Beste Grüsse

      Seb
      Vielen Dank
      Vielen Dank und liebe Grüsse an euch alle!
      Ihr seid klasse!

      Kommentar

      • Sebastian_N
        Erfahrener Benutzer
        • 25.09.2015
        • 962

        #6
        Hallo Maria Barbara,

        das gibt es nur für die preußische Armee? Ritterswalde liegt im damaligen Schlesien, woher ein Vorfahre kommt, der an der Schlacht vermutlich teilgenommen hat. In welche Armee wurde er am wahrscheinlichsten rekrutiert? In die preußische?

        Beste Grüße

        Seb
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        Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
        Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
        Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
        Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
        Hacklbauer in Linz vor 1760
        Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
        Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
        Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

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        • Maria Barbara
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2009
          • 525

          #7
          Schlesier in Leipzig

          Er könnte zur schlesischen Landwehr eingezogen worden sein. Möglich sind auch alle preußischen Regimenter. Als Freiwilliger hätte er sich auch bei allen anderen beteiligten Regimentern unterschiedlicher Nationen verpflichten können.
          Werber zogen damals durchs Land um Soldaten zu gewinnen.

          Ohne Kenntnis des Regiments ist die Suche fast aussichtslos.


          Viele Grüße
          Maria Barbara

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          • RLP-Peter
            Erfahrener Benutzer
            • 09.01.2023
            • 660

            #8
            Zitat von Sebastian_N Beitrag anzeigen
            ... das gibt es nur für die preußische Armee? Ritterswalde liegt im damaligen Schlesien, woher ein Vorfahre kommt, der an der Schlacht vermutlich teilgenommen hat.
            Hallo Sebastian,

            wenn ich Dich richtig verstehe, geht Deine Vermutung in die Richtung, daß Johann Michael Schimpke, * 29.7.1793 Ritterswalde, Kreis Neiße in Oberschlesien, als früherer Teilnehmer der Völkerschlacht in Leipzig (Oktober 1813) quasi in Leipzig "hängenblieb"und dann am 23.1.1825 als Markthelfer aus Leipzig in Schkeuditz (nahe bei Leipzig) die Johanna Patzold ehelichte.

            Mit Jg. 1793 war er kein Soldat mehr der altpr. Armee (bis 1806/07). Aufgrund der Vorgaben von französischer Seite mußte die neupreußische Armee drastisch verkleinert werden. Die Werbung wurde abgeschafft, nur längergediente und "verdiente" ausländische Unteroffiziere durften bleiben. Ansonsten bestand das Kantonsystem weiter. Wenn jemand aus dem Kreis Neiße stammte, kam er bis 1813 in Grenadierregiment 10 (nannte sich damals 1. Schles. IR und etwas später IR 11), 1813 bis 1815 gab das damalige 11er Soldaten an das neue 10. Reserve-Infanterie-Regiment (spätere IR 22) und vermutlich auch einige an das 6. Reserve-Infanterie-Regiment (später IR 18) ab. Das waren dann die Linienregimenter. Hinzu kam die bereits erwähnte Landwehr: Das 15. Schlesische Landwehr- und das 5. und 6. Schlesische Kavallerie-Regiment wurde u.a. im Landkreis Neisse aufgestellt.

            Das IR 11, das Res.IR.Rgt. 10 und das Res.IR.Rgt. 6 nahmen an der Schlacht in Leipzig teil. Inwieweit die o.g. Ldw.-Einheiten alle dabei waren, müßte man nachsehen. Da liegen ja keine Chroniken vor, aber eigentlich sollten alle dabei gewesen sein.

            Der Johann Michael fiel ja nicht in Leipzig, das EK I oder II hatte er auch nicht bekommen, selbst schwer verwundet wurde er nicht, sonst wäre er wohl als Invalide nach 1813 bezeichnet worden. In den erwähnten Listen wirst Du ihn also nicht finden.

            Er blieb also nicht hängen in Leipzig, sondern nahm wohl an der Verfolgung der Franzosen teil.

            Warum er dann später nach Leipzig kam, wird demnach kaum etwas mit der dortigen Schlacht von 1813 zu tun haben.

            Gibt es denn keine Bürgerbücher, Meldelisten aus dieser Zeit, wann er scheint er denn erstmals in den Leipziger Unterlagen?

            Grüße,
            Peter.

            Kommentar

            • Sebastian_N
              Erfahrener Benutzer
              • 25.09.2015
              • 962

              #9
              Hallo Peter,

              ja, danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe mir sogar Teile dieser separat abgespeichert. Besten Dank schon alleine dafür.

              Ich habe eigentlich keinerlei Anhaltspunkte anzunehmen, dass er Soldat war, bei Leipzig oder gar auf welcher Seite er gekämpft hat (wobei stark anzunehmen ist, dass es er, wenn überhaupt, auf Seiten der Allianz kämpfte).

              Der Grund meines Posts ist eine Familiengeschichte. Dazu muss man wissen, dass bislang alle(!), selbst die fantastischsten sich bisher als wahr herausstellten (bspw. die Mitgliedschaft bei den Freimaurern meines Urgroßvaters konnte ich beweisen).

              Ich bin im Besitz eines Bleistifts, s. Anhang, der in der Familie herumgereicht wurde mit der besagten Geschichte, dass er an den Beifreiungskriegen teilnahm. Dafür spricht tatsächlich sein Alter und dass alle seine bäuerlichen Vorfahren in und um Ritterswalde lebten. Warum also dann der plötzliche "Sprung" nach Leipzig?

              Abgesehen von den vor 1937 erworbene Transkript der KBs von Ritterswalde, sind die ersten Primärquellen von den Leipziger Einwohnerregister 1814 bis 1831, wo er als Markthelfer ab 1825 in Leipzig bezeichnet wurde. im gleichen Jahr heiratete er die o. g. Frau in Schkeuditz. Zwischen Geburt und diesen beiden Primärquellen (s. Anhang) ist sonst nichts bekannt. Nirgendwo wird er als Soldat bezeichnet, wobei dies sich in die Erzählung als temporärer Freiwilliger in den Befreiungskriegen einfügen würde.

              Ich weiß, dass Johann Michael Schimpke am 09.02.1828 Schutzverwandter der Stadt Leipzig wurde. Allerdings hat eine Anfrage für ihn beim Stadtarchiv Leipzig keine Akte ergeben (die ich hätte bei FamilySearch finden können): https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

              Welche Quellen könnte man sonst versuchen? Was sagst du als Reconnaisseurs?

              Beste Grüße

              Seb
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Sebastian_N; 20.12.2023, 22:35.
              Dauersuche:
              Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
              Franke in Oschatz vor 1785
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              • Future-Trunks
                Benutzer
                • 31.01.2021
                • 66

                #10
                Etwas offtopic

                aber zum 200 jährigen Jubiläum war diese MDR-Reihe eines der genialsten TV Momente im deutschen TV. Also quasi 4 Tage lang, genau 200 Jahre später jeweils eine Sondernachrichtensendung zu den "aktuellen" Ereignisse, als hätte es damals TV, youtube, Handyaufnahmen live vom Geschehen gegeben.

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                • Sebastian_N
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.09.2015
                  • 962

                  #11
                  Sehr interessant, danke für den Beitrag!

                  Seb
                  Dauersuche:
                  Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
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                  • RLP-Peter
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.01.2023
                    • 660

                    #12
                    Hallo Sebastian,

                    1.) Ganz vereinfacht ausgedrückt: Sachsen und Preußen waren damals Feinde. Sachsen hatte regelmäßig verloren und dabei zuletzt Teile der Oberlausitz an Preußen abgeben müssen. Ist nur eine Vermutung, aber Schlesier waren in den 1820er J. daher wohl eher nicht so beliebt in Leipzig. Auch konnte man damals nicht so einfach Preußen verlassen, um auszuwandern - und sei es nur nach Sachsen. Wenn er also nicht bei "Nacht und Nebel" abgehauen ist, hätte man da bis 1945 vemutlich noch Unterlagen im Landratsamt Neiße o.ä. auffinden müssen.

                    2.) Wichtig wäre nun natürlich eine Stellungnahme des Leipziger Stadtarchivs. Wenn es "Meldelisten","Bürgerbücher", "Einwohnerlisten" oder was auch immer lückenlos von 1811-1831 gibt, und Dein Vorfahre erst 1825 darin nachzuweisen ist, bedeutet das was?

                    I.) Er sich vl. schon 1815 dort aufgehalten hatte, aber erst 1825 registiert wurde, weil man es mit der Erfassung nicht so genau nahm.

                    II.) Er sicher kaum vor 1825 nach Leipzig gekommen sein kann, weil man die "Neuen" sehr schnell erfaßte.

                    Bei I.) könnte er ja tatsächlich als Soldat beim Rückmarsch nach Schlesien in Höhe von Sachsen abgehauen sein.

                    Bei II.) hatte er vl. etwas angestellt und war aus Ritterswalde als Zivilist abgehauen und zufällig nach Leipzig gekommen. Da müßtest Du mal das Amtsblatt von Oppeln nach einem Steckbrief durchsuchen. Oder er ist eben offiziell ausgewandert, weil es ihm zu eng in dem Ritterswalde wurde.

                    Das mit dem Bleistift ist natürlich toll - schöne Geschichte!

                    Grüße,
                    Peter.

                    Kommentar

                    • Maria Barbara
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2009
                      • 525

                      #13
                      Bleistift

                      Da er einen Bleistift hatte, ist davon auszugehen, dass er lesen und schreiben konnte. Einfache Leute waren meist Analphabeten. Offiziere waren der Schrift mächtig. Vielleicht auch ein Kopist, Kaufmann…. Evtl. hat er auch ein Kriegstagebuch geschrieben???
                      Viele Grüße
                      Maria Barbara

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                      • Sebastian_N
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.09.2015
                        • 962

                        #14
                        Besten Dank für eure aktive Mitarbeit!

                        Zu 1) mag sein, dass das in der Zeit vor der der Schlacht so war, aber danach dürfte sich das zeitweilig entspannt haben, denn die Sachsen selbst haben die Zeiten, während der Schlacht gewechselt. In der Bevölkerung entstand mehr und mehr die Idee eines geeinigten Deutschlands (wenigstens im Moment) gegen Napoleon und die Preußen haben einen Teil dazu beigetragen. Vermutlich wurden entfernt wohnende Untertanen wie sie in Ritterswalde in Leipzig auch nochmal anders gesehen.

                        Zu 2) meine erste Intuition war, dass er in den Dörfern um Leipzig verblieb und dann in die Stadt gegangen ist. Einwohnerlisten gab es damals für die Dörfer noch nicht bzw. sind heute nicht mehr erhalten.

                        Das Stadtarchiv habe ich zu Thorzetteln und Fremdenverzeichnisse gefragt, aber aus der Zeit sind keine erhalten geblieben.

                        Was gegen meine Theorie der Dörfer steht, ist der Umstand, dass viele Dörfer verwaist waren (heute würde man sagen evakuiert) und gar zerstört brach lagen, da sie teils in oder unmittelbar am Schlachtfeld standen.

                        Viele Leute strömten daher in die Stadt. Was die Auslösung aus seiner Einheit betrifft, möglich dass er im allgemeinen Chaos in der Stadt blieb und ihn niemand gesucht hatte.

                        Er wurde nachweislich in die Einwohnerliste aufgenommen, kurz nachdem er Schutzverwandter wurde, daher muss er sich schon in der Stadt aufgehalten haben, um überhaupt Schutzverwandter werden zu können.

                        Wichtig, glaube ich, wäre zu wissen, wo ich die militärischen Dokumente auffinden könnte und wie damals die Modalitäten waren. Du hast ja schon erste Hinweise zu Einheiten geliefert.

                        Gibt es irgendwo eine Quelle zu den Ausrüstungen damals, um überhaupt den Bleistift mit der Soldstenuniform in Verbindung zu bringen?

                        Beste Grüße

                        Seb
                        Dauersuche:
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                        • RLP-Peter
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.01.2023
                          • 660

                          #15
                          Hallo!

                          Daß die Sachsen in den 1820er ein entspanntes Verhältnis zu den Preußen hatten, nachdem diese sich ein Teil von Sachsen genommen und Schlesien angeschlossen hatten, bezweifele ich weiterhin. Wenn einer mit der pr. Obrigkeit Probleme hatte, vl. ist aber dann gerade in Sachsen untergetaucht ...

                          Daß man Deserteure nicht gesucht hat, wo es gerade auf jeden Mann gegen Napoleon ankam, mag ich auch nicht glauben.

                          Mit den Papieren zu den pr. Einheiten sieht es nach dem britischen Luftangriff auf Potsdam im April 1945 eher düster aus.

                          Wenn Du im Stadtarchiv Leipzig mit seinen riesigen Beständen nichts findest, wird es im Oppelner Staatsarchiv mit den eher bescheidenen Beständen zur pr. Zeit in den 1810/20er Jahren zum Landratsamt Neiße wohl auch schwer werden.

                          Zur Uniformkunde der frühen neupr. Armee kann ich leider nichts beitragen.

                          Grüße,
                          Peter.
                          Zuletzt geändert von RLP-Peter; 28.12.2023, 09:14.

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