Intersexualität im 17. Jahrhundert

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  • Svet_Lin
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2020
    • 242

    Intersexualität im 17. Jahrhundert

    Auf Württembergische Kirchengeschichte online wird von einem dokumentierten Fall von Intergeschlechtlichkeit aus dem 17. Jahrhundert berichtet: Historischer Beleg für einen Fall von Intersexualität

    Gefunden wurde diese seltene Dokumentation im Kirchenbuch von Peterzell bei Alpirsbach. So wurde der Name von Anna in Hans Jacob geändert, weil "ettlich Tag nach empfangener Tauf mehr männliches alß weibliches Geschlechts gefunden worden".

    Faszinierend, zumal Hans Jacob ja augenscheinlich vollakzeptiertes Gemeindemitglied war und als Heiligenpfleger auch ein wichtiges Amt innehatte.

    Auch auf queer.de wird darüber berichtet.


    Sorry, falls das schon mal hier thematisiert wurde - dann hab' ich's nicht gefunden.
    Viele Grüße aus Berlin
    Svetlana
  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2140

    #2
    Hallo

    Danke für den Hinweis, das ist spannend, dass es hier wirklich nachweislich um einen Fall von Intersexualität geht und nicht nur um eine Verwechslung beim Eintrag im Kirchenbuch oä.
    Viele Grüsse von Garfield

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    • Mr. Black
      Erfahrener Benutzer
      • 12.08.2009
      • 760

      #3
      Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kenne ich zwei solcher Fälle aus meinem Fachgebiet:

      „Bei der Confirmation ermittelte sich, daß dieser nicht ein (männlicher), sondern ein weiblicher gewesen ist. Es muß daher nicht Johann Wilhelm, sondern Johanne Wilhelmine heißen.“

      Sodann:

      "Nach geschehener Verunsicherung der beiden männlichen Taufzeugen ist dieses Kind nicht männlich sondern weiblich, es heißt nicht Johann Wilhelm, sondern Johanne Wilhelmine".

      Beide Familien haben nichts miteinander zu tun - der gleiche Name ist ein Zufall. Interessant ist vielleicht noch, daß die zweite Bemerkung 12 Jahre später seinen Weg in das Kirchenbuch fand.

      Alles Gute

      Marcus
      Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
      http://ahnensuche.wordpress.com/

      Kommentar

      • Malte55
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2017
        • 1625

        #4
        Moin,
        aus Mitte 17. Jh.:
        >... sie war ein Hermaphrodita, d. beyde Mann und Weib, hatte einen Bart und mußte sich denselben abschneiden, in ihrem Leben war es schon bekandt, daß sie ein Hermaphrodite sey, denn die Bauern Jungen sie aus Leichtfertigkeit umgeworffen und besichtiget hatten; nach ihrem Tode hat die Witwe ... sie besehen und befunden, daß sie über dem weiblichen Glied eine Mannes Röhre gehabt und ein testiculum darinnen. Ob die Person auch habe damit als Mannes Dienst thun, weil sie einen testiculum gehabt, stehet zu bemerken<
        Ihr Alter deutlich in den 40ern, der Taufeintrag daher nicht überprüfbar, vielleicht war sie aber auch zugezogen.
        LG Malte

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