Pych

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  • Lars Severin
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2008
    • 797

    Pych

    Moin moin Kollegen

    gibt es jemanden, der sich schon einmal mit der Familie v. Pych (auch: Pych v. Lipinski, oder v. Pych-Lipinski - weitere Ortsnamen nicht ausgeschlossen) eingehender befasst hat?

    Ich hätte großes Interesse mich dahingehend auszutauschen. Abgesehen vom Abgleich der Forschungstande, interessiert mich momentan besonders der Besitz an Polczen Krs. Bütow.

    Es gibt einige verwirrende Angaben, die hier ein klare Trennung zwischen den Familien v. Pirch und v. Pych nicht zulassen, was aber mehr als wünschenswert wäre.

    Über Hinweise freut sich,
    herzlich grüßend
    Lars
    Zuletzt ge?ndert von Lars Severin; 18.12.2009, 17:38.
    pater semper incertus est

  • #2
    Moin,
    schon einmal hier hinter dem Link eine Anfrage gestellt. Oder war es bekannt:

    Gruß Joachim
    Zuletzt ge?ndert von Gast; 18.12.2009, 18:04.

    Kommentar

    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Hallo Lars

      Im Boniecki steht folgendes dazu:
      (Adam Boniecki, Artur Reiski, Herbarz polski, Warszawa 1899-1913, Tom. 14, S.295)
      "In Pommern und Preußen gab es mehr als ein Dutzend Familien Lipiński, welche unterschiedliche Beinamen (przydomek) benutzten...
      (…) und Lipiński mit dem Beinamen Pych, von denen Adam im Jahr 1763 lebte und das Herb Zadora gebrauchte."


      Viele Grüße und frohe Weihnachten
      von Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

      Kommentar

      • Lars Severin
        Erfahrener Benutzer
        • 08.06.2008
        • 797

        #4
        vielen Dank liebe Kollegen, für die Hinweise.

        @ Joachim

        mit Herrn v. Pazatka Lipinski, stand ich das eine oder andere mal in sehr fruchtbarem Austausch, er ist ein großartiger und großzügiger Kenner des westkaschubischen Nobilität. Ich habe durch ihn schon mehrfach erhebliche Unterstützung erhalten. Die schon vor Jahren gestellte Frage nach einem Genealogen derer v. Pych, beantwortetet jedoch leider etwa so: " einen solchen würde ich auch gern kennen "

        Grade in den von dir PDF angehangenen Materialien (übrigens einer einmalig guten sowie mE unentbehrlichen Arbeitsbasis und -hilfe für den Krs. Bütow) wird das Desaster der Wirrnis auf S. 60 (Dörfer) unter Polschen (Polczen) nur zu deutlich. Hinzukommt, dass sich diese Angaben nicht mit anderen Quellen in Deckung bringen lassen, bspw. Rep. 176 (Pirch). Wobei ich hier die Glaubwürdigkeit zuerst bei den "Materialien" sehe.

        @ Johannes

        Hier muss ich sogleich mit einer Definitionsfrage anknüpfen: nach meinem Verständnis ist der FN (deutsch gedacht) aber Pych und der Beiname, man könnte auch Besitz- oder Herkunftsname sagen wäre Lipinski.

        Als fiktives Beispiel zur Untermauerung diese Denkansatzes, Folgendes: wenn ein Pych bspw. Besitz in Zemmen, Briesen oder Glisno gehabt hätte, viell. auch schon ererbt über Generationen, dann hätte der sich auch v. Pych - Cieminski, - Brzezinski oder - Gliszczynski nennen können.

        Wahrscheinlich ist genau dass das Problem des unterschiedliche Dekansatz. Nach pln. Verständnis sind alles Linpinskis, egal ob es eigentlich Angehörige der Familien Pazatka, Pych oder Janta sind. So gibt es auch einen pln. Familienverband Trzebiatowski, dem bspw. Angehörige der Jutrzenka, Mlotk oder Zmuda angehören, obwohl zwischen denen sicher Verwandtschaft durch Heirat besteht, jedoch keine agnatische. Aus meiner Sicht wäre das dann eher eine "Besitzverband", denn alle diese Familien hatten Besitz am Gut Trzebiatkow und führen/führten u.a. den "Beinamen" Trzebiatowski.

        Nun will ich mich nicht klugscheißerisch in den Vordergrund stellen. Es ist vermutlich wirklich ein unterschiedlicher dt. und pln. Denkansatz, den es nicht nach richtig oder falsch zu definieren, sondern viel mehr zu akzeptieren gilt.

        Beste Grüße
        Lars
        pater semper incertus est

        Kommentar

        • Johannes v.W.
          Erfahrener Benutzer
          • 02.05.2008
          • 1150

          #5
          Lieber Lars

          Ich denke, du hast dir die Frage bereits weitgehend selbst beantwortet…
          Auf gar keinen Fall ist es Klugsch… , denn wir alle bewegen uns hier jenseits unserer Muttersprache bzw. gewohnten Kultur, und nur ein Gedankenaustausch ermöglicht es dabei, angelesenes Wissen zu vertiefen oder eventuell neu zu justieren.

          Bei dem schwierigen Umfeld der Onomastik zwischen den Fronten 2er Kulturen (oder eigentlich 3: alt-kaschubisch, polnisch, deutsch) und das zu einer Zeit, als die Namen überhaupt noch im Fluß waren, empfiehlt es sich sicher, auf Denkkategorien moderner Prägung ganz zu verzichten.
          Perspektiven verändern sich zwangsläufig mit dem Standpunkt. (= 1 herrlicher Allgemeinplatz, nicht? ).
          In dem speziellen Fall ist es auch ein Übersetzungsproblem: Der Begriff "Przydomek" wird gewöhnlich mit "Beiname" übersetzt, ist aber weiter zu fassen und meint auch so etwas wie Spitznamen u.ä.
          Ab Ende 15. Jh. wurden bei der Szlachta die Herkunftsnamen durchweg üblich, variierten aber selbst innerhalb der Familien: z.B. zwei Brüder mit zwei verschiedenen Besitzen hatten oft dementsprechend verschiedene Nachnamen- da ja Herkunftsnamen. (Was nicht zuletzt die Forschung für einen Laien dabei, jenseits der Schallgrenze 1500, schwierig bis unmöglich werden läßt).
          Zwecks einer weiteren Differenzierung kamen später andere Namenszusätze hinzu, darunter Wappennamen oder eben auch die "Przydomek", die durchaus älteren Ursprungs sein konnten.
          Das Ganze ist m.E. sehr anschaulich und klar bei Zernicki erklärt (selbst wenn sein Werk in gewisser Hinsicht überholt ist, in dieser hier sicher nicht- v.a. weil er auch angenehmerweise frei von jeglichen Nationalismen ist, was später nicht mehr selbstverständlich war oder ist)

          Emilian v. Zernicki-Szeliga, Geschichte des polnischen Adels usw., Hamburg 1905, zur Namensentstehung siehe S.21-24 speziell zu den kaschubischen Namen S. 23
          Kujawsko-Pomorska Biblioteka Cyfrowa udostępnia w celach edukacyjnych obiekty cyfrowe należące do bibliotek naukowych regionu.


          Viele Grüße
          Johannes
          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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