Hallo,
Scheidungen sind heutzutage nichts Ungewöhnliches.
Jedoch dachte ich, dass Scheidungen in früheren Jahrhunderten, kaum möglich waren.
Daher war ich überrascht, bei Vorfahren in der Vergangenheit auch Scheidungen zu finden.
So habe ich eine 3xUrgroßmutter Johanne Christine Riedel (1836-1883), Tochter des Christoph August Riedel, Bürger in Kemberg, später Huf- u. Waffenschmiedemeister in Uthausen und Patzschwig.
Sie war in erster Ehe 1864 mit Johann Gottlob Böttke, Zimmerpolier, Haus- und Feldbesitzer in Niederglaucha b. Bad Düben verheiratet.
Als Witwe heiratet Sie in zweiter Ehe 1877 einen Hessler aus Hohenlubast. Lässt sich aber kurz darauf wieder scheiden.
Die genauen Umstände sowie der Scheidungsgrund sind mir bisher noch unbekannt. Bereits 1883 stirbt Sie als geschiedene Frau und Hausbesitzerin in Leipzig.
Eine weitere Scheidung findet sich bei meinem 3xUrgroßvater Johann Gottfried Lange (1819-1896), Haus- und Feldbesitzer sowie Bürger auf dem Neumarkt (Geithain/ Sachsen).
Dieser heiratet 1842 in Königsfeld die Johanne Christiane Bohne, Tochter des Johann Gottfried Bohne, Oberrichter, Gemeindevorstand, Gutsbesitzer und Einwohner in Königsfeld.
1846 heiratet er in zweiter Ehe Christina Sophia Wildenhain (1820-1874), Tochter des Christian Friedrich Gotthelf Wildenhain, Hausbesitzer am Markt, Feldbesitzer und Bürger in Geithain.
Aus erster Ehe sind keine Kinder vorhanden. Aus der zweiten Ehe gibt es sechs Söhne und zwei Töchter. Wobei das erste Kind noch vorehelich gezeugt wurde. Und hier ist auch in den Kirchenbüchern der Vater Johann Gottfried Lange als „geschiedener Ehemann“ angegeben.
Ein genauer Grund der Scheidung der ersten Ehe konnte ich bisher nicht finden. Aber ein Ehebruch kann hier durchaus als Grund angenommen werden.
Und noch eine Scheidung habe ich bei meinen 4xUrgroßeltern.
Der Johann Michael Löscher (1782-1829), Kaufmann, Schnittwarenhändler und Bürger in Frohburg (Sachsen) heiratet 1817 die Christiane Magdalene Haase, Tochter des Christian Ewald Haase, Zeugmachermeister, brauberechtigter Hausbesitzer und Bürger in Frohburg.
Für 1828/29 ist eine Scheidung der beiden belegt.
Hier findet sich 1828 in den Gerichtsbüchern von Frohburg der Umstand, dass die Christiane Magdalene von Ihrem Noch-Ehemann Herrn Johann Michael Löscher das brauberechtigte Wohnhaus gegenüber dem Gasthof ‚Roter Hirsch‘ am Markt um 700 Thaler und Schnittwaren um 300 Thaler übernimmt.
Als Grund hierfür wird angegeben, dass Sie „Ihr Vermögen sichern will“, da Ihr Ehemann "von seiner Leidenschaft nicht lassen kann (Trinken)".
Bereits 1829 stirbt der geschiedene Ehemann Johann Michael Löscher durch Selbstmord.
Er war vor 1817 auch Unteroffizier bei den Husaren. Möglich das er in den Napoleonischen Kriegen teil nahm und hier traumatische Erlebnisse nicht verarbeiten konnte – aber das ist reine Spekulation.
Ein zum Thema passenden Fund entdeckte ich in der Online-Datenbank des Stadtarchivs Ulm. Auf der Suche nach Informationen zu meinen Vorfahren, fand ich bereits 1464 eine Scheidung im Ulmer Bürgertum, die mein Vorfahr beurkundet hat.
Hier wird in einer Bürgerfamilie, die zur Ulmer Führungsschicht zählt, eine Gütertrennung geregelt. Weiterhin wird ein Zeitraum von 10 Trennungsjahren angesetzt, bevor die Scheidung vollzogen ist.
(ausgenommen das 20./21. Jh.) Wer hat auch Scheidungen unter seinen Vorfahren entdeckt?
Viele Grüße
Christian
Scheidungen sind heutzutage nichts Ungewöhnliches.
Jedoch dachte ich, dass Scheidungen in früheren Jahrhunderten, kaum möglich waren.
Daher war ich überrascht, bei Vorfahren in der Vergangenheit auch Scheidungen zu finden.
So habe ich eine 3xUrgroßmutter Johanne Christine Riedel (1836-1883), Tochter des Christoph August Riedel, Bürger in Kemberg, später Huf- u. Waffenschmiedemeister in Uthausen und Patzschwig.
Sie war in erster Ehe 1864 mit Johann Gottlob Böttke, Zimmerpolier, Haus- und Feldbesitzer in Niederglaucha b. Bad Düben verheiratet.
Als Witwe heiratet Sie in zweiter Ehe 1877 einen Hessler aus Hohenlubast. Lässt sich aber kurz darauf wieder scheiden.
Die genauen Umstände sowie der Scheidungsgrund sind mir bisher noch unbekannt. Bereits 1883 stirbt Sie als geschiedene Frau und Hausbesitzerin in Leipzig.
Eine weitere Scheidung findet sich bei meinem 3xUrgroßvater Johann Gottfried Lange (1819-1896), Haus- und Feldbesitzer sowie Bürger auf dem Neumarkt (Geithain/ Sachsen).
Dieser heiratet 1842 in Königsfeld die Johanne Christiane Bohne, Tochter des Johann Gottfried Bohne, Oberrichter, Gemeindevorstand, Gutsbesitzer und Einwohner in Königsfeld.
1846 heiratet er in zweiter Ehe Christina Sophia Wildenhain (1820-1874), Tochter des Christian Friedrich Gotthelf Wildenhain, Hausbesitzer am Markt, Feldbesitzer und Bürger in Geithain.
Aus erster Ehe sind keine Kinder vorhanden. Aus der zweiten Ehe gibt es sechs Söhne und zwei Töchter. Wobei das erste Kind noch vorehelich gezeugt wurde. Und hier ist auch in den Kirchenbüchern der Vater Johann Gottfried Lange als „geschiedener Ehemann“ angegeben.
Ein genauer Grund der Scheidung der ersten Ehe konnte ich bisher nicht finden. Aber ein Ehebruch kann hier durchaus als Grund angenommen werden.
Und noch eine Scheidung habe ich bei meinen 4xUrgroßeltern.
Der Johann Michael Löscher (1782-1829), Kaufmann, Schnittwarenhändler und Bürger in Frohburg (Sachsen) heiratet 1817 die Christiane Magdalene Haase, Tochter des Christian Ewald Haase, Zeugmachermeister, brauberechtigter Hausbesitzer und Bürger in Frohburg.
Für 1828/29 ist eine Scheidung der beiden belegt.
Hier findet sich 1828 in den Gerichtsbüchern von Frohburg der Umstand, dass die Christiane Magdalene von Ihrem Noch-Ehemann Herrn Johann Michael Löscher das brauberechtigte Wohnhaus gegenüber dem Gasthof ‚Roter Hirsch‘ am Markt um 700 Thaler und Schnittwaren um 300 Thaler übernimmt.
Als Grund hierfür wird angegeben, dass Sie „Ihr Vermögen sichern will“, da Ihr Ehemann "von seiner Leidenschaft nicht lassen kann (Trinken)".
Bereits 1829 stirbt der geschiedene Ehemann Johann Michael Löscher durch Selbstmord.
Er war vor 1817 auch Unteroffizier bei den Husaren. Möglich das er in den Napoleonischen Kriegen teil nahm und hier traumatische Erlebnisse nicht verarbeiten konnte – aber das ist reine Spekulation.
Ein zum Thema passenden Fund entdeckte ich in der Online-Datenbank des Stadtarchivs Ulm. Auf der Suche nach Informationen zu meinen Vorfahren, fand ich bereits 1464 eine Scheidung im Ulmer Bürgertum, die mein Vorfahr beurkundet hat.
Hier wird in einer Bürgerfamilie, die zur Ulmer Führungsschicht zählt, eine Gütertrennung geregelt. Weiterhin wird ein Zeitraum von 10 Trennungsjahren angesetzt, bevor die Scheidung vollzogen ist.
(ausgenommen das 20./21. Jh.) Wer hat auch Scheidungen unter seinen Vorfahren entdeckt?
Viele Grüße
Christian
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