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#1
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Wie schwer war es seinerzeit eigentlich woanders neu anzufangen (umzuziehen)?
Diese Frage ist auch eine allgemeine Frage an alle.
Bei meiner beginnenden Familienforschung hab ich auch schon schnell gemerkt, das unsere Familie sehr reisefreudig war (zumindest mütterlicherseits). Bestes Beispiel ist bislang mein Opa und meine Oma anscheinend auch, bevor sie sich fanden. Jetzt frag ich mich, wie wurde damals von A nach B gereist? Es gab ja noch nicht soviel Luxus wie heute und wie teuer war so ein Umzug eigentlich? Die Eisenbahn wurde ja auch erst später erfunden, wenn man das Geld denn dafür hatte. Bestes Beispiel was ich jetzt fand mein Opa reiste kurz nach dem 1. WK von Sarstedt nach Eisleben. Nachdem ich erstmal gegoogelt habe wo das überhaupt ist, ganz schöne Entfernung seinerzeit. Ich versuche dort übers Stadtarchiv noch weitere Details zu ermitteln. Zumal ich auch inzwischen weiß, das man ja damals nur das Notwendigste auf seinen Reisen mitgenommen hatte. Nicht wie heute eine komplette Wohnausstattung samt Umzugswagen. Mein Vater ist mind. 8x innerhalb Hannovers umgezogen, da war aber schon eine bessere Wohnausstattung mit Sicherheit dabei, bevor er meine Mutter kennen gelernt hatte und seine 1. Frau ist er auch ein paar mal umgezogen. Besonders erschwerlich stell ich mir damals auch die große Auswanderungswelle über den großen Teich nach Amerika vor. Das ging ja damals auch nur mit Schiffen, wovon wir auch in unserer Familie etliche Auswanderer gehabt haben. Und wie führt man wenn sowas überhaupt dann in einer Familienchronik auf? Interessant wäre für mich auch der Preisfaktor, was die Leute damals zu bezahlen hatten (Die Währung war ja seinerzeit auch eine ganz andere). Bin schon auf Antworten gespannt. Gruß Barbara |
#2
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Welche Quellen hast du denn schon zu Rate gezogen? Im Internet gar nichts gefunden?
Edit: Ich habe deshalb gefragt, weil ich mir sicher war, nach wenigen Sekunden zumindest zu einem Teil deiner Fragen aufschlussreiche Quellen zu finden: Zur Auswanderung z.B. http://books.google.de/books?id=HPiy...page&q&f=false vor allem ab S. 53 (< 1 min. googeln) Geändert von rigrü (10.02.2012 um 12:24 Uhr) |
#3
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Hallo Barbara,
schaue Dir einmal diesen Link an: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...ahnen_bis_1870 Nach dem I. WK bestand bereits ein gutes ausgebautes Eisenbahnnetz in Deutschland. Zur Auswanderung hat Dir ja rigrü bereits etwas geschrieben, ja, googeln lohnt sich immer . Apropo, meine Auswanderer verkauften damals ihr Hab und Gut. Die Agenten/Anwerber organisierten auch die Anreise zu den Auswanderungshäfen. Die Auswanderer mussten nachweisen, dass sie genügend Geld für die Überfahrt und für den Neuanfang in der neuen Heimat hatten. Viele Grüße Mariolla |
#4
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Hallo Barbara,
dieselbe Frage habe ich mir auch schon seit einiger Zeit gestellt. Meine Ahnen sind auch viel gereist. Mein Ururgroßvater stammt aus dem Kreis Arnsberg. Seine Frau stammte aus Neubrandenburg. Da frage ich mich auch die ganze Zeit, wie haben sie sich über diese Distance kennengelernt und sind gereist. (Es geht um den Zeitraum 1870) Geheiratet haben sie wieder woanders.... in Anholt. Das ist alles sehr spannend, aber auch verwirrend. Viele Grüße Katy |
#5
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Hallo Barbara,
welche Zeit interessiert Dich denn bei Deiner Frage? Die Zeit vor der Erfindung der Eisenbahn, vor dem 1. Weltkrieg, nach dem 1. Weltkrieg.... Viele Grüße, Leineweber |
#6
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Danke für die ersten Antworten. Ja also mich interessiert so um 1850 - 1930. Was hätte damals eigentlich so eine Zugfahrt von Hannover nach Eisleben wohl gekostet? Ich denke nicht, das mein Opa die Strecke per Pferdekutsche oder zu Fuß zurückgelegt hat. Mit einer alten Dampflok bin ich z. B. schon mal im Harz gefahren, weil ich diese alte Romantik nochmal in Natur genießen wollte, denn sehr schnell waren die ja auch nicht unterwegs und die heutigen Züge sind natürlich auch alle bequemer (na ja wenn die Gänge nicht so eng wären mit Gepäck)....
Aber weiß jemand zufällig was damals so eine Zugfahrt gekostet haben könnte? Denn diese ganzen Sparangebote oder Ländertickets hat es damals mit Sicherheit nicht gegeben. Wenn ich reise, dann übrigens auch nur per Bahn, da ich kein Auto habe. Gruß Barbara |
#7
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Hallo Barbara,
beim googlen gefunden: http://www.strobl-f.de/fahrpdlg.html Es betrifft wahrscheinlich nicht Deine Region, aber die Informationen dort geben Anhaltspunkte. Viele Grüße, Leineweber |
#8
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Hallo Leineweber,
danke Dir trotzdem. Werde ich in Ruhe durchlesen. Ich interessiere mich so ein wenig für Eisenbahnen da ich als Kind mal ein tolles Hobby hatte Modellbaueisenbahn, aber leider auch durch Platzmangel aufgegeben... Gruß Barbara |
#9
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Mobile Preußische Staatsdiener
Hallo Barbara,
diese Frage - welche Strapazen unser Ahnen wohl zu dieser Zeit durch Umzüge über große Entfernungen (mit großer Kinderschar) auf sich genommen haben - habe ich mir bei der Erforschung des Lebenslaufs meines Ahnengroßvaters auch schon oft gestellt: Er wurde 1854 in Landsberg/Warthe geboren, wo er 1877 heiratete. Er war Preußischer Staatsdiener und hatte folgenden Lebenslauf (soweit mir bisher bekannt): im Jahr 1877: Amtssekretär in Landsberg/Warthe von 1885 bis 1889: Schreiber auf Gut Pitzerwitz - ca. 55 km entfernt von 1889 bis 1893: Bürgermeister von Greiffenberg / Kr. Uckermark - ca. 80 km entfernt von 1893 bis 1898: Bürgermeister von Löwen / Kr. Brieg (heute: Lewien Brzeski, östlich von Breslau) - ca. 450 km entfernt (Richtung Osten) von 1898 bis ???: Bürgermeister von Drossen/ Kr. Weststernberg, Neumark (heute: Osno Lubuskie) - ca. 350 km entfernt (zurück Richtung Westen) im Jahr 1910 war er dann Prokurist in einer Klavierhandlung in Berlin - ca. 120 km entfernt ... Details siehe hier! Er hatte insgesamt 8 Kinder, von denen wohl alle die beiden großen Umzüge nach Brieg und zurück mitgemacht haben dürften. Er hatte jeweils ca. 4-5 Tage Zeit für den Umzug, bis er sein Amt (zumindest offiziell) antreten musste. Wie ist man vor 120 Jahren mit dem gesamten Hausstand (?) und 8 Kindern über eine Entfernung von mehr als 300 km innerhalb weniger Tage umgezogen? Die Frage habe stelle ich mir jedes Mal, wenn ich mich mit seinem Lebenslauf - in dem noch ein paar ungekärte Fragen offen sind - beschäftige. Wurde das für die Preußischen Staatsbediensteten organisiert und bezahlt? Hat er in möblierten Dienstwohnungen gewohnt? Auch ohne Möbel wären bei 8 Kindern wohl noch genug Koffer zu tragen gewesen... Wie auch immer: Er hat sich um die Ämter als Bürgermeister beworben, hat die Umzüge also freiwillig gemacht - er wurde nicht zwangsversetzt... Vielleicht kann hier ja jemand dazu beitragen, meine unscharfe Vorstellung, wie solche Umzüge abgelaufen sein mögen, aufzuhellen. Viele Grüße, Andreas |
#10
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Zitat:
Guten Tag Barbara! In der damaligen Zeit wurden Umzugstransporte in der Regel kombiniert durch geführt. Bei weiten Strecken wurde der Hausrat etc. von einem Möbelspediteur zum Abgangsbahnhof gefahren und umgeladen bzw. der ganze Wagen/Fuhrwagen auf einen entsprechenden Eisenbahnwaggon geladen ( i.d.R. war das ein Rungenwagen). Am Zielbahnhof angekommen, die selbe Prozedur. Das Umzugsgut wurde also in einen Güterzug eingestellt, der Umziehende fuhr hingegen mit einem Personenzug nach. Nehmen wir einen Umzug im Jahr 1926 an würden folgende Bahnkosten entstehen: Personenzug ( Personenzüge und Eilzüge) berechnet wurden die Fahrpreis pro Bahnkilometer für die Strecke Hannover - Eisleben ca. 180 km 1.Klasse 11,6 Pf 2. " 5,8 Pf 3. " 4,0 Pf 4. " 3,3 Pf Bei Benutzung eines D-Zuges kämen nochmal für die Tarifzone über 150 km Pauschbeträge dazu: 1.Klasse 6,- RM 2.Klasse 3,- RM 3.Klasse 1,50 RM Hinzu kommen natürlich noch die Speditionsgebühren und die Gebühren für den Güterzug. ( Den Tarif hab ich grad nicht auswendig). Es gab damals auch schon vergünstigte Fahrpreisangebote: Hierzu zählten: Netzkarten, Bezirkskarten, Bezirksanschlußkárten, Wochenkarten, Monatkarten, Sonntagsrückfahrkarten uvm. Auch damals mußte die Bahn locken Im Bild zu sehen, ein Möbelwagen verladen auf einem Rungenwagen. Schönen Gruß Andreas Geändert von AnGr (12.02.2012 um 18:40 Uhr) |
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