DNA Suche väterliche Linie; Tipps? Chromosomen Mapping?

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  • debert
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2012
    • 898

    DNA Suche väterliche Linie; Tipps? Chromosomen Mapping?

    Hallo,

    Ich versuche mich an der Nadel im Heuhaufen. Für eine Bekannte, die Ihren Vater nicht kennt, erstellte ich im letzten Jahr den Stammbaum auf der mütterlichen Seite und riet ihr jetzt zum DNA Test, den ich bei ancestry und my heritage habe.
    Danke toller Hilfe, auch hier, ist der mütterliche Stammbaum ok und kommt ausschließlich (Mutter ist auch dort geboren) aus Ostpreußen. Es gibt außer einer Tante + Cousine keine lebenden Verwandten. (Sohn gibt es).

    Durch den Chromosomen Browser konnte ich ein "mittelgroßes" Match jetzt der väterlichen Linie zuordnen. Welches übrigens die Oma mütterlicher Seite kennt - das ist creepy.
    Hallo, Eigentlich nutze ich schon ein kleines Weilchen auch myHeritage für Hinweise und die DNA Funktionen. Jetzt habe ich erstmals für eine Bekannte doch recht große Matches. Aber verstehe den Chromosomen Browser nicht. Wie sind die Personen untereinander/miteinander verwandt? die Segmente überlappen, sind aber nicht



    137,9cM, 5 gemeinsame Segmente, größtes 38,8cM. Der Nutzer ist auch super nett und hat einen 10.000 Personen Stammbaum. Gleichzeitig ist das aber auch der 3.größte Match überhaupt. Ein Cousin mütterlicherseits und ein GroßGroßcousin mütterlicherseits sind die anderen Matches.

    Die väterliche Linie liegt im Bereich Thüringen/Sachsen. Was kann man, außer warten auf größere Matches, noch tun?
    • DNA Mapping? Welches Tool?
    • an weiterer Stelle hochladen für noch mehr Treffer im dt.sprachigen Raum?
    • kann man Matches nach geografischen Aspeken sortieren?
    • weitere gemeinsame Matches sind einfach zu klein, bzw. haben keine Bäume

    Dankeschön
  • Permutation
    Benutzer
    • 01.11.2021
    • 12

    #2
    Hallo debert,

    ich habe vor einiger Zeit mit Hilfe eines DNA-Tests meiner Mutter versucht ihren bislang unbekannten Vater zu ermitteln und hatte damit nach einiger Zeit auch Erfolg.

    Ein so gutes DNA-Match, dass die Lösung auf der Hand lag, gab es nicht. Um ihr zu erklären, wie es trotzdem gelingen konnte, habe ich mal das unten anliegende Bild erstellt.

    - Voraussetzung dafür, dass das so wie dort dargestellt funktioniert, ist immer, dass man nicht zu viel Endogamie im Stammbaum hat. Ob diese Voraussetzung erfüllt ist, das weiß man vorher aber natürlich gar nicht.
    - Wenn man zwei (möglichst gute) DNA-Matches hat, dann weiß man, dass es jeweils einen gemeinsamen Vorfahren mit jedem dieser Matches gibt.
    - Man benötigt nun für beide DNA-Matches einen Stammbaum, bzw. den relevanten Teil des Stammbaums. Ich musste die beiden Stammbäume in meinem Fall mangels Hilfestellung selbst ermitteln.
    - Der schwierige Teil ist nun, dass man sich von allen (mit Blick auf die cM-Range in Frage kommenden) Vorfahren beider DNA-Matches die Nachfahren-Linien anschauen muss. Das können schnell sehr viele werden. Wenn zwei Nachfahrenlinien, jeweils eines Vorfahren von jedem der beiden DNA-Matches, in einer "verbindenden" Eheschließung zusammenlaufen, dann hat man die Eltern eines eigenen Vorfahren gefunden, FALLS es nicht noch weitere solche Überschneidungen gibt. Die letztere Einschränkung bezieht sich dabei vor allem auf endogame Milieus.

    In meinem Fall hatte ich ein DNA-Match (A) aus Louisiana mit 100 cM. Der Vater von (A) ist ein 1891 geborener schwäbischer Auswanderer. Nachdem ich seine Geburtsurkunde im zuständigen Standesamt angefordert hatte, konnte ich recht schnell einen kleinen Stammbaum für ihn zustammenstellen.

    Das zweitbeste DNA-Match (B), das für die väterliche Seite in Frage kam, hat 56 cM und ist aus Florida. Die Mutter des DNA-Matches hatte auch einen Test gemacht und ist kein Match, sodass ich mir nur den Vater anschauen musste. Hier konnte ich anhand von Traueranzeigen, Censusdaten usw. den jüngeren Stammbaum gut rekonstruieren. Letztlich kam ich dann darauf, dass eine Urgroßmutter dieses DNA-Matches nach 1945 in Deutschland einen amerikanischen Militärpolizisten geheiratet hatte und mit ihm in die USA kam. Sie ist in den 80ern in Florida verstorben. Hier bin ich etwas ins Risiko gegangen, habe um die 50,00 EUR investiert und die Sterbeurkunde in Florida angefordert. Das war notwendig, um die Namen ihrer Eltern zu erhalten.

    Danach ging es dann recht schnell:

    - Die Eheschließung der Eltern der Urgroßmutter von (B) fand in Berlin statt und war bei Ancestry indiziert und damit schnell gefunden.
    - Die Urgroßmutter von (B) hatte noch vier Tanten, die ebenfalls in Berlin geboren wurden und bei Ancestry gut indiziert waren.
    - Beim Durchklicken der Eheschließungen dieser vier Tanten fiel mir dann schnell auf, dass bei den Ehemännern einer der Nachnamen aus dem Stammbaum des Vaters von (A) auftauchte.
    - Da die württembergischen Familienregister bei Ancestry ebenfalls ganz gut indiziert sind, waren es dann nur noch ein paar Klicks und die Verbindung zwischen beiden DNA-Matches stand.

    Kurz zusammengefasst: Der in Ulm geborene Cousin des Großvaters von (A) heiratet 1920 in Berlin eine Tante der Urgroßmutter von (B). Aus dieser Ehe gingen auch zwei Söhne hervor, die damit beide als Vater meiner Mutter in Frage kommen. Einer von beiden lebte dann tatsächlich in den 50ern in Bremen, dem Geburtsort meiner Mutter, und ist die deutlich Wahrscheinlichere von beiden Varianten.

    Durch den überregionalen Charakter sind Verfälschungen durch Endogamie-Effekte hier eher nicht zu erwarten.

    Damit konnte ich dann auch damit beginnen, den Stammbaum des Vaters meiner Mutter zu recherchieren und habe mittlerweile zahlreiche weitere DNA-Matches mit diesem verknüpfen können.

    Vielleicht hilft das als positive Erfahrung mit dieser Problemstellung ja ein bisschen weiter.

    Zu Deinen Fragen fällt mir noch Folgendes ein:

    - Möglicherweise hilfreich ist noch dieses Tool: https://dnapainter.com/tools/probability . Voraussetzung dafür sind verwandte Matches mit jeweils über 40 cM, deren Verwandtschaftsgrad untereinander man kennt.
    - Die Bäume der DNA-Matches kann man häufig selbst erstellen. Häufig reichen gerade bei Amerikanern sehr wenige Informationen über die Person aus. Insbesondere die (meist sogar mit Google zu findenden) Traueranzeigen dort enthalten häufig Auflistungen aller Kinder, Enkel und Urenkel und weiterer Verwandter. Bei einem John Smith ohne jegliche weitere Infos ist aber natürlich schnell Schluss.
    - Es gibt die Möglichkeit bei Ancestry einen sogenannten "Mirror Tree" zu erstellen. Dazu stellst Du den Stammbaum eines guten DNA-Matches, z. B. Deines beschriebenen 138 cM-Matches, bei Ancestry nach und verknüpfst den DNA-Test Deiner Bekannten mit dem nachgestellten Stammbaum des DNA-Matches. Nach ein oder zwei Tagen erhältst Du dann die aktualisierte ThruLines-Auswertung auf Grundlage dieses neuen Stammbaums und kannst ohne großen Aufwand einsehen, ob andere DNA-Matches Deiner Bekannten dort auch Vorfahren im Stammbaum des DNA-Matches haben. Wie gut das funktioniert, hängt aber davon ab, wie gut die Gesamtheit der Stammbäume bei Ancestry, aus denen die ThruLines gebildet werden, Deinen Fall mit abdeckt.

    Viele Grüße

    Gunnar
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    Kommentar

    • debert
      Erfahrener Benutzer
      • 22.03.2012
      • 898

      #3
      Danke für die Tips und die Erfahrung.
      Ich versuche es zu verstehen. Ancestry nutze ich ja eh schon und kenne mich dort ok aus. Zum Verständniss, ich verknüpfe die DNA von PersonA mit dem Match - also setzte die DNA A bei Person B ein, dessen Zwillingsbaum ich erstelle? und warte?



      Zitat von Permutation Beitrag anzeigen
      Hallo debert,

      - Es gibt die Möglichkeit bei Ancestry einen sogenannten "Mirror Tree" zu erstellen. Dazu stellst Du den Stammbaum eines guten DNA-Matches, z. B. Deines beschriebenen 138 cM-Matches, bei Ancestry nach und verknüpfst den DNA-Test Deiner Bekannten mit dem nachgestellten Stammbaum des DNA-Matches. Nach ein oder zwei Tagen erhältst Du dann die aktualisierte ThruLines-Auswertung auf Grundlage dieses neuen Stammbaums und kannst ohne großen Aufwand einsehen, ob andere DNA-Matches Deiner Bekannten dort auch Vorfahren im Stammbaum des DNA-Matches haben. Wie gut das funktioniert, hängt aber davon ab, wie gut die Gesamtheit der Stammbäume bei Ancestry, aus denen die ThruLines gebildet werden, Deinen Fall mit abdeckt.

      Viele Grüße

      Gunnar

      Kommentar

      • Permutation
        Benutzer
        • 01.11.2021
        • 12

        #4
        Hallo debert,

        Du baust den Stammbaum Deines DNA-Matches bei Ancestry nach. Wenn der Stammbaum bei Ancestry schon existiert, dann kann man ihn ja auch über die Vorschläge recht einfach "kopieren".

        Dann verknüpfst Du Den zu untersuchenden DNA-Test (hier Deine Bekannte) mit dem DNA-Match im Stammbaum. Du tust quasi testweise mal so, als hätte Deine Bekannte den Stammbaum des 138 cM-Matches.

        Nach wenigen Tagen sollten dann die ThruLines fertig sein. Dort kannst Du dann sehen, wenn andere, vielleicht auch unscheinbare Matches, Vorfahren in diesem Stammbaum haben, sofern die Stammbäume bei Ancestry diese Verbindung hergeben. Im Optimalfall "ballen" sich diese ThruLine-Verbindungen in einem bestimmten Teil des verwendeten Stammbaums. In diesem Teil des Stammbaums sind dann die gemeinsamen Vorfahren zu erwarten.

        Von diesen ThruLine-Verbindungen kannst Du dann Screenshots machen und dem DNA-Test wieder den korrekten Stammbaum zuweisen. Zu lange würde ich die Testeinstellung nicht stehen lassen, weil ja die DNA-Matches Ihrerseits in den ThruLines vorübergehend auch etwas nicht so ganz Richtiges angezeigt bekommen.

        Viele Grüße,

        Gunnar

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        • debert
          Erfahrener Benutzer
          • 22.03.2012
          • 898

          #5
          bin schon dabei, da ich den vollen Zugang erhalten habe, sollte es schnell gehen. Der Match teilte mir noch mit, dass seine Tante väterlicherseits auch einen Test gemacht hat und wir nicht matchen. D.h. doch ich konzentriere mich auf seine mütterliche Seite und erstelle den Baum bis ca. 4 Generationen. DNA Painter und myHeritage meint wahrscheinlich in der 3. Generation (gemeinsame Ur- oder UrUrgroßeltern).

          Danke



          Zitat von Permutation Beitrag anzeigen
          Hallo debert,

          Du baust den Stammbaum Deines DNA-Matches bei Ancestry nach. Wenn der Stammbaum bei Ancestry schon existiert, dann kann man ihn ja auch über die Vorschläge recht einfach "kopieren".

          Dann verknüpfst Du Den zu untersuchenden DNA-Test (hier Deine Bekannte) mit dem DNA-Match im Stammbaum. Du tust quasi testweise mal so, als hätte Deine Bekannte den Stammbaum des 138 cM-Matches.

          Nach wenigen Tagen sollten dann die ThruLines fertig sein. Dort kannst Du dann sehen, wenn andere, vielleicht auch unscheinbare Matches, Vorfahren in diesem Stammbaum haben, sofern die Stammbäume bei Ancestry diese Verbindung hergeben. Im Optimalfall "ballen" sich diese ThruLine-Verbindungen in einem bestimmten Teil des verwendeten Stammbaums. In diesem Teil des Stammbaums sind dann die gemeinsamen Vorfahren zu erwarten.

          Von diesen ThruLine-Verbindungen kannst Du dann Screenshots machen und dem DNA-Test wieder den korrekten Stammbaum zuweisen. Zu lange würde ich die Testeinstellung nicht stehen lassen, weil ja die DNA-Matches Ihrerseits in den ThruLines vorübergehend auch etwas nicht so ganz Richtiges angezeigt bekommen.

          Viele Grüße,

          Gunnar

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