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Familienbrief Mai 1854-T2
Quelle bzw. Art des Textes: Familienbreif Jahr, aus dem der Text stammt: 1854 Ort und Gegend der Text-Herkunft: Cleveland Namen um die es sich handeln sollte: Merlet Hallo, Folgende..... Hier ist ein Familienbrief vom Mai 1854. Er schrieb wenige Tage nach seiner Ankunft in den USA an seine Eltern in Deutschland. Danke für Ihre Hilfe |
#2
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Dieser Brief ist eiliger geschrieben als die meisten anderen bisher. Daher ist das Entziffern ein kleines bisschen schwieriger. Ich stelle hier zu Diskussion und Korrektur ein, was mein erstes Lesen ergab. Es bleiben Lücken, Fragen, die so rascher gelöst werden können.
Seite 4 Mittags dreierlei Fleisch dazu Salat, gebratene Kartoffeln u(nd) verdämpfte Kartoffeln, gekochtes Obst u(nd) eine Torte, gutes Wasser u(nd) Brod. Abends gerade wie Morgens blos statt Kaffe weißer Thee u(nd) 1 Torte dazu, den Thee trink ich sehr gern so 2 Tassen jedesmal, so wird in allen Heusern gegessen, die Speisen werden alle im großen gekauft. Herrn Menner ist in Hauszins (= Miete) u(nd) arbeitet in einer Möbelfabrik, er wird mir nächster Tage Arbeit verschaffen u(nd) wen(n) es an der Eisenbahn meist(?) wieder ist, es wird pro Tag im Durchschnitt 1 Thaler - f(l). 2. 30 Kreuzer verdient, es sind ungefähr 8000 Deutsche hier. Man darf nicht glauben daß man kom(m)en(?) darf u(nd) sagen so das thu ich meine(?), was kommt, daß mußt thun, wen(n) du essen willst. [etwa: Es ist unglaublich, dass man kommen kann und sagen, was man möchte, man muss jede Arbeit annehmen, wenn man überleben will.] Mein Koffer habe ich bei uns(er?) Bettlad geschlossen u(nd) wieder sauber geräumt die Stiefel waren mit Schimmel überzogen, ich puzte sie aber wieder gehörig, der Herr Meurer wußte mir auch eine gute Wescherin an, ich habe mir 12 Hemder und 12 paar Sokkn ganz auf die Seite gethan um es auf zu sparen. Ich muß 2 Stiegen in mein Zim(m)er hinnauf, es ist auch ein Blokhaus. Auf dem Schiff schmeckte die Suppe von dem gedörrten Brod von der Mutter am Besten. Nun in meinem nächsten Schreiben werdet Ihr das nähere noch ersehen bevor er- warte ich von Euch Brief. Ihr müsst mir aber denselben … |
#3
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Auf dieser Seite ist besonders die Liste der Leute, die gegrüßt werden sollen herausfordernd. Wirklich lösen wird man manches vielleicht nur dann können, wenn man das Ganze Umfeld um Meßkirch und um die Familie Merlet aufblättert. Der eine oder andere Name taucht in späteren Briefen wieder auf, allerdings habe ich im Moment keine Zeit, das nachzuprüfen. - Vielleicht hat ja jemand ein Adressbuch der Bodenseeregion von 1854 bei sich auf dem Schreibtisch?
Seite5 nicht frankieren ich bekomme Ihn sicherer von Eduard Fizi u(nd) Ann erwarte auch ein Briefchen in ungefähr 6 Wochen werde ich auf die Post gehen u(nd) die angekom(m)enen Briefe alle durchsehen ich erwarte ganz Bestim(m)t einen. Herrn Menner grüßte Herrn Brigadier u(nd) Lenn (Leun?) vielmal sowie auch Euch. Liebe Eltern der Brief ist etwas schnell u(nd) schlecht geschrieben, Ihr kön(n)t denken daß die Hand noch nicht geht, auf dem Schiff konnte man nicht schreiben den(n) es wa(c)kelte immer. Nun(?) schließe ich mit meinem heutigen Schreiben u(nd) grüße meine lieben Geschwister Eduard, Fizi u(nd) Anna Tausendmal das nächster mal erhalten Sie was von mir, auch Grüße ich Euch liebe Eltern vielmal u(nd) bedanke mich für alles noch was Ihr mir gethan u(nd) verbleibe Euer dankbarer Sohn Carl Merlet. Ich hoffe Ihr werdet alle Gesund sein. Adresse Carl Merlet in Cleveland im Staat Ohio in Nordamerika. in Eile. Viele Grüße nach Meersburg, Möhringen und Konstanz u(nd) Herr Finnke Sigmaringen. Grüße an Herrn Troll, Brigadier, Geb?, Krannz, Knittel Rosele, Grecht, Ochsenwirthin, Feik, Frau Geller, Kaspar Linders F?ielin, Hoz, Hegeles u(nd) Gellers Ladendiener, Fießinger, Doktor Geller kurzum wer mir nachfragt. Lebet wohl. |
#4
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hola,
Seite 4 Tage Arbeit verschaffen u(nd) wen(n) es an der Eisenbahn einst- weilen ist, es wird pro Tag im Durchschnitt 1 Thaler - Man darf nicht glauben daß man kom(m)en(?) darf u(nd) sagen so das thu ich immer(?), was kommt, daß mußt thun, wen(n) du essen willst. ich puzte sie aber wieder gehörig, der Herr Menner weißte mir auch eine gute Wescherin an, ich habe mir 12 Hemder neue 12 paar Sokkn ganz auf die Geändert von Karla Hari (24.05.2020 um 08:58 Uhr) |
#5
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Zitat:
erste und dritte Korrektur: das ist besser als meine Lesung zweite: auch hier, einen vergessenen Doppelungsstrich einbezogen. Für den etwas umständlich ausgedrückten Sinn bedeutete das [etwa: Es ist unglaublich, dass man kommen kann und reden (was man möchte), ich tue das immer; man muss jede Arbeit annehmen, wenn man überleben will.] |
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