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  #1  
Alt 23.05.2020, 13:19
Pierre06140 Pierre06140 ist offline
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Registriert seit: 05.08.2018
Beiträge: 152
Standard Familienbrief Mai 1854-T2

Quelle bzw. Art des Textes: Familienbreif
Jahr, aus dem der Text stammt: 1854
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Cleveland
Namen um die es sich handeln sollte: Merlet


Hallo,

Folgende.....
Hier ist ein Familienbrief vom Mai 1854. Er schrieb wenige Tage nach seiner Ankunft in den USA an seine Eltern in Deutschland.

Danke für Ihre Hilfe
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Charles Merlet May 25, 1854004.jpg (271,4 KB, 21x aufgerufen)
Dateityp: jpg Charles Merlet May 25, 1854005.jpg (267,3 KB, 11x aufgerufen)
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  #2  
Alt 23.05.2020, 19:32
Ulpius Ulpius ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 03.04.2019
Beiträge: 942
Standard

Dieser Brief ist eiliger geschrieben als die meisten anderen bisher. Daher ist das Entziffern ein kleines bisschen schwieriger. Ich stelle hier zu Diskussion und Korrektur ein, was mein erstes Lesen ergab. Es bleiben Lücken, Fragen, die so rascher gelöst werden können.


Seite 4

Mittags dreierlei Fleisch dazu Salat, gebratene Kartoffeln
u(nd) verdämpfte Kartoffeln, gekochtes Obst u(nd) eine Torte,
gutes Wasser u(nd) Brod. Abends gerade wie Morgens
blos statt Kaffe weißer Thee u(nd) 1 Torte dazu,
den Thee trink ich sehr gern so 2 Tassen jedesmal, so
wird in allen Heusern gegessen, die Speisen werden
alle im großen gekauft. Herrn Menner ist in Hauszins (= Miete)
u(nd) arbeitet in einer Möbelfabrik, er wird mir nächster
Tage Arbeit verschaffen u(nd) wen(n) es an der Eisenbahn meist(?)
wieder ist, es wird pro Tag im Durchschnitt 1 Thaler -
f(l). 2. 30 Kreuzer verdient, es sind ungefähr 8000 Deutsche hier.
Man darf nicht glauben daß man kom(m)en(?) darf u(nd) sagen so das thu
ich meine(?), was kommt, daß mußt thun, wen(n) du essen willst.
[etwa: Es ist unglaublich, dass man kommen kann und sagen, was man möchte, man muss jede Arbeit annehmen, wenn man überleben will.]
Mein Koffer habe ich bei uns(er?) Bettlad geschlossen u(nd) wieder
sauber geräumt die Stiefel waren mit Schimmel überzogen,
ich puzte sie aber wieder gehörig, der Herr Meurer
wußte mir auch eine gute Wescherin an, ich habe
mir 12 Hemder und 12 paar Sokkn ganz auf die
Seite gethan um es auf zu sparen. Ich muß 2 Stiegen
in mein Zim(m)er hinnauf, es ist auch ein Blokhaus. Auf
dem Schiff schmeckte die Suppe von dem gedörrten
Brod von der Mutter am Besten. Nun in meinem nächsten
Schreiben werdet Ihr das nähere noch ersehen bevor er-
warte ich von Euch Brief. Ihr müsst mir aber denselben …
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  #3  
Alt 23.05.2020, 19:38
Ulpius Ulpius ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 03.04.2019
Beiträge: 942
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Auf dieser Seite ist besonders die Liste der Leute, die gegrüßt werden sollen herausfordernd. Wirklich lösen wird man manches vielleicht nur dann können, wenn man das Ganze Umfeld um Meßkirch und um die Familie Merlet aufblättert. Der eine oder andere Name taucht in späteren Briefen wieder auf, allerdings habe ich im Moment keine Zeit, das nachzuprüfen. - Vielleicht hat ja jemand ein Adressbuch der Bodenseeregion von 1854 bei sich auf dem Schreibtisch?


Seite5

nicht frankieren ich bekomme Ihn sicherer von Eduard
Fizi u(nd) Ann erwarte auch ein Briefchen in ungefähr 6 Wochen
werde ich auf die Post gehen u(nd) die angekom(m)enen Briefe alle
durchsehen ich erwarte ganz Bestim(m)t einen. Herrn Menner
grüßte Herrn Brigadier u(nd) Lenn (Leun?) vielmal sowie auch Euch.
Liebe Eltern der Brief ist etwas schnell u(nd) schlecht
geschrieben, Ihr kön(n)t denken daß die Hand noch nicht geht,
auf dem Schiff konnte man nicht schreiben den(n) es wa(c)kelte immer.
Nun(?) schließe ich mit meinem heutigen Schreiben u(nd) grüße meine lieben
Geschwister Eduard, Fizi u(nd) Anna Tausendmal das nächster
mal erhalten Sie was von mir, auch Grüße ich Euch liebe
Eltern vielmal u(nd) bedanke mich für alles
noch was Ihr mir gethan u(nd) verbleibe Euer
dankbarer Sohn
Carl Merlet.
Ich hoffe Ihr werdet alle Gesund sein.
Adresse
Carl Merlet
in
Cleveland
im Staat Ohio
in Nordamerika.
in Eile.
Viele Grüße nach Meersburg, Möhringen und Konstanz u(nd) Herr Finnke Sigmaringen.
Grüße an Herrn Troll, Brigadier, Geb?, Krannz, Knittel
Rosele, Grecht, Ochsenwirthin, Feik, Frau Geller, Kaspar Linders
F?ielin, Hoz, Hegeles u(nd) Gellers Ladendiener, Fießinger,
Doktor Geller kurzum wer mir nachfragt.
Lebet wohl.
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  #4  
Alt 24.05.2020, 08:50
Benutzerbild von Karla Hari
Karla Hari Karla Hari ist offline
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Beiträge: 5.878
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hola,


Seite 4


Tage Arbeit verschaffen u(nd) wen(n) es an der Eisenbahn einst-
weilen ist, es wird pro Tag im Durchschnitt 1 Thaler -




Man darf nicht glauben daß man kom(m)en(?) darf u(nd) sagen so das thu
ich immer(?), was kommt, daß mußt thun, wen(n) du essen willst.




ich puzte sie aber wieder gehörig, der Herr Menner
weißte mir auch eine gute Wescherin an, ich habe
mir 12 Hemder neue 12 paar Sokkn ganz auf die
__________________
Lebe lang und in Frieden
KarlaHari

Geändert von Karla Hari (24.05.2020 um 08:58 Uhr)
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  #5  
Alt 25.05.2020, 16:31
Ulpius Ulpius ist offline
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Beiträge: 942
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Zitat:
Zitat von Karla Hari Beitrag anzeigen
hola,

Seite 4

Tage Arbeit verschaffen u(nd) wen(n) es an der Eisenbahn einst-
weilen ist, es wird pro Tag im Durchschnitt 1 Thaler -

Man darf nicht glauben daß man kom(m)en(?) darf u(nd) sagen so das thu
ich immer(?), was kommt, daß mußt thun, wen(n) du essen willst.

ich puzte sie aber wieder gehörig, der Herr Menner
weißte mir auch eine gute Wescherin an, ich habe
mir 12 Hemder neue 12 paar Sokkn ganz auf die
Danke Karla Hari,

erste und dritte Korrektur: das ist besser als meine Lesung
zweite: auch hier, einen vergessenen Doppelungsstrich einbezogen. Für den etwas umständlich ausgedrückten Sinn bedeutete das [etwa: Es ist unglaublich, dass man kommen kann und reden (was man möchte), ich tue das immer; man muss jede Arbeit annehmen, wenn man überleben will.]
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