Augsburg 1598: Verwandschaftsverhältnisse der Weberfamilie Paulus

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    Augsburg 1598: Verwandschaftsverhältnisse der Weberfamilie Paulus

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Freie Reichsstadt Augsburg
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.-luth.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): FamilySearch


    Hallo Zusammen,

    ich habe mich mal wieder an die Paulus getraut. Es ist schon arg merkwürdig. Die Hauptfrage steht unten markiert

    Ich halte fest, mein bislang frühster Paulus-Vorfahre ist ein Daniel Paulus, geboren entweder 1584 oder 1587. Den kennt man hier im Forum bereits. Der Daniel, der gleich folgt, ist sehr wahrscheinlich nicht die gleiche Person.

    Nun folgen verschiedene Namen. Ich füge ein Schema hinzu (Ein schöneres und klareres folgt morgen, wo die Beziehungspfeile auch eindeutig getrennt sind von Zusatzinformationen zu der Person).

    1576 heiratet ein vorher lediger Weber Daniel Paulus. Sein Beistand ist der Hans Paulus.
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    1580 heiratet ein vorher lediger Weber Philipp Paulus. Sein Beistand ist ebenfalls ein Hans Paulus (derselbe? Es gibt ein paar zu der Zeit).
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    Dass bei den beiden derselbe Hans Paulus wahrscheinlich ist, liegt daran, dass beide ziemlich lange im selben Steuerbezirk leben und zwar an beieinanderliegenden Häusern (Am Schwal). So schon 1583 am selben Ort (Daniel 63d, Philipp 64b).

    1597 fehlt Philipp zwar im Index, er steht aber trotzdem im Steuerbuch. Daniel und Philipp (beide S. 70d) wohnen weiterhin in benachbarten Häusern (Am Schwal). Gehen wir ein Jahr weiter.

    1598 beide weiterhin im selben Bezirk. Bei Daniel Paulus steht nun aber mit dabei: "Jeremias Paulus Dochter". Das ist merkwürdig, denn im Index für das Vorjahr (1597) leben Jeremias Paulus Alt und Jeremias Paulus Jung im selben Haus. In diesem Jahr, also 1598, sind beide noch lebendig. Wieso lebt Jeremias' (Jung?) Tochter bei Daniel Paulus? Es gibt keinen Pflegebucheintrag, soweit ich das sehe.

    Die Hauptfragen (Deshalb ein neues Thema):
    • Lässt sich aus den Wohnverhältnissen von Daniel und Philipp Paulus und dem Fakt, dass beide den Hans Paulus zum Trauzeugen haben, etwas zu ihrer Beziehung sagen? (Brüder oder Cousins? Hans der Vater?) Gibt es da etwas Gängiges?
    • Wieso würde Jermias' (Jung) Tochter bei Daniel sein? Sind Daniel und er Brüder und Daniel somit der Sohn des Jeremias Alt?

    Nebenfragen/Gedankengänge:
    Nun ist noch keine direkte Verbindung zu meinem Daniel Paulus vorhanden. Daniel Paulus von oben ist nicht sein Vater, da sie zeitgleich genannt werden, ohne weitere Differenzierung (Jung und Alt). Mein Daniel ist entweder 1584 oder 1587 geboren (nicht ganz klar). Jeremias heiratet 1586, könnte also für den 1587 geborenen der Vater sein. Für den 1584 geborenen wäre Philipp als Vater eindeutig.
    Philipp Paulus und Daniel Paulus (oben) haben also vermutlich denselben Trauzeugen: Sind sie Brüder? Eventuell ist mein Daniel Paulus Philipps Sohn und ergo nach dem Onkel benannt.

    Lieber Gruß
    Lukas
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von hionoxy; 12.03.2023, 03:46.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
  • johannschorr
    Erfahrener Benutzer
    • 22.07.2013
    • 140

    #2
    Hallo Lukas

    "Dass bei den beiden derselbe Hans Paulus wahrscheinlich ist, liegt daran, dass beide ziemlich lange im selben Steuerbezirk leben und zwar an beieinanderliegenden Häusern (Am Schwal). So schon 1583 am selben Ort (Daniel 63d, Philipp 64b)."


    Es sind nicht die selben, der eine Hans war Schrannenkarrer der andere Weber.
    Sorry



    liebe Grüße aus Berlin
    Johann
    Zuletzt geändert von johannschorr; 12.03.2023, 17:04.

    Kommentar

    • johannschorr
      Erfahrener Benutzer
      • 22.07.2013
      • 140

      #3
      Und noch ewas, Jeremias Paulus, der Junge, Weber, hatte einen Sohn Daniel, der 1619 eine Magdalena Kindler aus Ulm.
      Er kann also nicht der Vater deines Daniel gewesen sein, denn in Augsburg war es nicht üblich gleichnamige Kinder zu haben.


      Ich würde nach wie vor Philipp Paulus als Vater annehmen, einfach weil der erstgeborene Sohn des Daniel diesen Vornamen hatte

      Kommentar

      • johannschorr
        Erfahrener Benutzer
        • 22.07.2013
        • 140

        #4
        und noch etwas:


        " ... Bei Daniel Paulus steht nun aber mit dabei: "Jeremias Paulus Dochter"..."



        Dabei könnte es sich um Sabina, Tochter des Jeremias Paulus, Karrer, aus dessen ersten Ehe gehandelt haben. (siehe Pflegebuch 1586, S. 236)

        Kommentar

        • hionoxy
          Erfahrener Benutzer
          • 31.03.2021
          • 619

          #5
          Hallo Johann,

          Jeremias erschien mir sowieso schwierig altermäßig.

          Im Musterregister von 1615 (Nach Berufen) ist er 50 Jahre alt, also 1565 geboren. Er wäre dann also 1586 bei der Hochzeit 21 Jahre alt (recht jung scheint mir?). Daniel Paulus müsste dann schon im Folgejahr sein Sohn sein. Daniel selbst heiratet 1609 und wäre dann 22. Das ist auch sehr jung. Insgesamt hielt ich das also für ziemlich unwahrscheinlich.

          Da man Jeremias Paulus als Vater aber klar ausklammern kann wegen der Hochzeit seines Sohnes Daniel mit der Ulmerin Magdalena Kindler, bleibt eigentlich nur noch Phillipp Paulus als Option. Dieser heiratet 1580 die Waltburg Kegler aus "Immehausen" (Emmenhausen/Ostallgäu? War ein evangelischer Ort im Besitz von Kaufbeurer Patrizier). Ich denke Daniel Paulus ist 1584 geboren und war dann 25 bei seiner Hochzeit.

          Das würde ja mit deiner Argumentation passen.

          Ich frage mich, ob diese Karrer dann mit den Webern verwandt sind oder ob die Namen nur Zufall sind. Im Übrigen müssen die Paulus schon Geld gehabt haben, da mein Daniel Paulus ein Haus erwarb und der Mann seiner Tochter Anna (Caspar Scherer) darüberhinaus Vormund der Rosina Paulus war, die wohl ein weiteres Objekt erbte.

          Übrigens bist du sehr gut. Ich arbeite nicht ganz alleine an den Schlussfolgerungen der Steuer-, Muster- und Pflegebücher, und zwar mit jemandem der diesbezüglich ein Diplom hat und hauptberuflich im Archiv arbeitet.

          Habe vielen lieben Dank für dein Zutun!
          Zuletzt geändert von hionoxy; 12.03.2023, 18:02.
          • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
          • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
          • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
          • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
          • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
          • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
          • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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          • hionoxy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.03.2021
            • 619

            #6
            Ist jetzt unerheblich für diesen Post, aber dieses Forum wird ja auch mal für die Nachwelt Ahnenforschung erheblich erleichtern. Deshalb hier im Anhang ein Auszug aus einem Protokoll aus dem Stadtarchiv Augsburg, in dem 1657 es um ein Haus am Schwibbogen und bei der St. Margareth Kirche geht. Irgendwie muss in der Familie Paulus Geld vorhanden gewesen sein.

            Kann es leider nicht so gut lesen:
            ... Rosina Paulußin nach ledigstandts und Ihres Beyständ
            Ulrich Maÿr Ferbers und Caspar Scherer Webers, bewilligt
            worden, auf die beÿ dem Schwibbogen hinder(?) St: Margareth
            Kirche gelegene, ... des Herrn Pflegers ÿber St. Ser:
            vaty(*) Siechhaus(*) .... ...kaufte ... behausungen, von
            Ihres heÿl (heil?) gedachte Herrn Pflegers ... Obligation ...
            ... 400 ... ... Kellermeisters
            ... 150 ...
            Dazu:
            * St. Servatius: https://www.wissner.com/stadtlexikon...servatius/5429
            * Siechenhaus/Siechenhäuser (Seuchenhaus): https://www.wissner.com/stadtlexikon...enhaeuser/5442

            Korrektur: "Herrn", nicht "Hanns" (zum Pfleger im Text)
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von hionoxy; 12.03.2023, 18:13.
            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
            • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
            • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
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            • johannschorr
              Erfahrener Benutzer
              • 22.07.2013
              • 140

              #7
              Hallo Lukas,


              da du den Auszug hier noch einmal gepostest hast, will ich nun doch noch etwas daz schreiben.


              Ich glaube, dass das Haus garnicht einem Paulus gehört hat, denn im Text steht eindeutig, dass die Pfleger des Siechenhauses die 2 Häuser für 1100 Gulden gekauft hatten. Die Pfleger der Rosina Paulus hatten wohl Geld beim Siechenhaus angelegt für ihr Mündel, und diese Obligation über 400 Gulden wurde scheinbar dem Kellermeister Hans Elhinger für 150 Gulden verkauft.


              lg
              Johann

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              • johannschorr
                Erfahrener Benutzer
                • 22.07.2013
                • 140

                #8
                Ein Nachtrag
                Das Haus um es ging war Lit A 367, es gehörte nie einem Paulus, aber den Pflegern des Siechenhauses und später dem Kellermeister Hand Elhinger.

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                • hionoxy
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.03.2021
                  • 619

                  #9
                  Hallo Johann,

                  das würde Sinn ergeben, weil in den Erwerbsbüchern nie eine Rosina genannt wurde. Ich war auch verwundert, aber vmtl. etwas festgefrorern wegen des Wortlautes "verkauf(f)t".

                  Die genaue Literabezeichnung kannte ich nicht. Ich war gestern und heute am Milchberg und dachte mir schon, es muss nicht auf der Seite des Spitals und St. Margarets selber sein, sondern eben auf der Seite des Schwibbogens. Da gegenüber von St. Margareth direkt so ein Komplex ist (von dem ich grad den ursprünglichen Nutzen nicht kenne), bin ich davon ausgegangen, dass es eins der Gebäude direkt am Trinkbrunnen am Schwibbogen sein muss. Lustig, genau da war mein erster Kinderarzt.

                  Lieber Gruß
                  Zuletzt geändert von hionoxy; 18.03.2023, 01:34.
                  • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                  • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                  • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                  • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                  • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                  • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                  • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                  Kommentar

                  • johannschorr
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.07.2013
                    • 140

                    #10
                    Zitat von johannschorr Beitrag anzeigen
                    Ein Nachtrag
                    Das Haus um es ging war Lit A 367, es gehörte nie einem Paulus, aber den Pflegern des Siechenhauses und später dem Kellermeister Hand Elhinger.

                    Man sollte wirklich nicht so spät noch schreiben:
                    Der hieß Hans / Johann Elchinger, war Weber und Kellermeister des Weberhaus.
                    Er besaß in den 1660er Jahren einige Häuser in Augsburg.

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