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#1
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![]() Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1749 Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bergkirchen Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Kirchengemeinde Bergkirchen Hallo zusammen, ich benötige eine Interpretationshilfe bei einem Eintrag zu meinem 5x Urgroßvater: Am 1. Feb. 1749 heiratet Christian Heinrich Nagel die Anna Maragrethe Ilsabe Bölling (wohnhaft auf den Böllingshöfen bei Wulferdingsen / Bad Oeynhausen) Quelle: Bergkirchener Register 1749 Nr.3 Am 27. April 1760 bekommen sie einen Sohn Ernst-Heinrich Tielker. Als Eltern sind Ilsabe Tielker und Christian Nagel aus Tielkers Stätte angegeben. Quelle: Taufregister Bergkirchen 1760 Nr. 33 Fortan wird der Familienname Tielker weitergeführt. Auf handschriftlichen Aufzeichnungen aus meiner Familie (Herkunft nicht ermittelbar) ist folgender Stammbaum skizziert: Jost (Tielker) "1752" "ausgewandert nach Amerika" oo Ilsabein (Tielker) "1755" Den Familiennamen Tielker habe ich in Klammern ergänzt, es sind nur Vornamen vermerkt. -> Christian Nagel aus Tielkers Stätte oo Anna Margarethe Ilsabe Tielker geb. Bölling am 1.2.1744 Wie ist hier "aus Tielkers Stätte" zu interpretieren? Dies ist so auch im Traueintrag und im Taufregister wörtlich vermerkt. Christian Nagel heiratete auf einen größeren Bauernhof ein, übernahm aber nicht den Namen Bölling, sondern seine Kinder wurden stattdessen auf den FN Tielker getauft und seine Frau übernahm den Namen Tielker. Vielen Dank im Voraus. Gruß Roman |
#2
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![]() Hallo Roman,
grundsätzlich ist ein Namenswechsel auch bei Umzug, nicht nur bei Heirat möglich und nicht unüblich. Der Zusatz "Stätte" deutet ja bei dir darauf hin. Gab es denn Kinder zwischen 1749 und 1760? Falls ja: Manchmal kann man dann den Namenswechsel von Kind zu Kind nachvollziehen, da der neue Name erst als "genannt" oder "nunc" (nun) auftaucht, bzw. der ursprüngliche Name später auch noch angefügt wird, z. B. mit "olim" (einst). Wenn du das feststellst, wäre ein Namenswechsel ganz elegant bewiesen. Viele Grüße LiSi |
#3
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![]() Hallo Roman,
in Westfalen war es üblich nach dem Hofnamen benannt zu werden. Wenn man den Hof, die Wohnstätte wechselte, änderte sich der Name. Zur Erklärung ein Vortrag von Gisbert Strotdrees: https://www.youtube.com/watch?v=CtHsT6EeOmk Viele Grüße Birgit |
#4
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![]() Zitat:
Hallo Birgit, das ist mir gut bekannt, auf der väterlichen Seite habe ich z.B. einen solchen Fall (aus Nagelsmöller wird durch Heirat Sirp). Hier scheint der Fall aber irgendwie anders zu sein, da Chr. Nagel seinen Namen vermutlich behalten hat, zumal in der Taufurkunde seines Kindes er namentlich immer noch als Christian Nagel benannt wird, ebenso wie das Kind. @Prinzessin LiSi Und genau da ist mein Problem: Am 27.4.1760 wird in Böllingshöfen (Geburtsort und Geburtsnamen der Mutter!) Ernst Heinrich Nagel geboren. Dieser Name ist so in der Abschrift vermerkt, der Vater ist Christian Nagel auf Tielkers Stätte und Ilsab. Tiel(c)ker (Bergkirchen 1760 Nr. 33). In der Trauurkunde von Ernst Heinrich ist dann folgender Name vermerkt: Bräutigam Ernst Heinrich Boelling sire Tielker heiratet am 16.5.1784 eine Anna Maria Ilsabe Freimuth (Bergkirchen 1784 Nr. 7). In Ernst Heinrich´s Sterbeurkunde wird er dann nur noch als Ernst Heinrich Tielker bezeichnet (Bergkirchen 1837 Nr. 17). Zusammengefasst dürfte doch "sire" lateinisch für Vater / väterlich stehen, oder? Also ist sein Vater gemäß Urkunde Christian Nagel auf Tielkers Stätte, sein Geburtsnamen Ernst Heinrich Nagel, bei der Trauung wird er als Ernst Heinrich Boelling (FN der Mutter) "väterlich" Tielker tituliert und bei seinem Tod heißt er Ernst Heinrich Tielker. ![]() Entweder habe ich einen Knoten im Kopf oder ich interpretiere falsch. Christian Nagel´s Zusatz "auf Tielkers Stätte" kann ich evtl. noch mit der handschriftlichen Notiz, dass ein Jost Tielker zu einem unbekannten Zeitpunkt in die USA ausreiste und vermutlich 1755 dort (?) starb, also Christian Nagel den Tielker´schen Hof übernahm. Die Herkunft dieser Notiz ist unbekannt, bisher konnte ich auch keine Belege auftreiben. Aber bei den FN-Wechseln von Ernst Heinrich bekomme ich irgendwie keinen Haken hinter. In jedem Fall wurde der FN Tielker bis zum heutigen Tage weitergeführt und der Hof ist heute noch in den Händen von entfernten Verwandten in der Tielker´schen Linie. Evtl. könnt ihr mich nochmals erleuchten? Danke schonmal für die Mithilfe. Gruß Roman Geändert von LDH1 (24.08.2023 um 20:47 Uhr) |
#5
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![]() Zitat:
Hallo Roman, ohne dass ich den Originaltext gesehen habe, gehe ich davon aus, dass da auf keinen Fall sire steht. Was sollte das bedeuten? das war, wenn es groß geschrieben wurde, die Anrede für den König von Frankreich. Ich bin mir ziemlich sicher, da steht "sive" = oder. ("sive ... sive" sei es (so) oder sei es (so, anders) ) Grüße Gisela Geändert von GiselaR (24.08.2023 um 21:10 Uhr) |
#6
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![]() Zitat:
Hallo Gisela, ich habe die beiden Abschriften zu Ernst Heinrich Nagel / Bölling / Tielker mal eingescannt und beigefügt. Für mich steht dort "Boelling sire Tielker Ernst Heinrich, xxx evgl. luth. wohnhaft zu Wulferdingsen". Google wirft mir zu "sire" lateinisch "Vater" aus, was in dem Kontext nicht ganz so unsinning klingt. Handschriftlich wurde (warscheinlich von meinem Großvater) bei Erstellung des Stammbaums in seinen Notizen das "sire" auch übernommen. Gruß Roman Geändert von LDH1 (24.08.2023 um 22:17 Uhr) |
#7
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![]() Ergänzung:
Könnte "sire" auch lateinisch "sive" = "oder" bedeuten? |
#8
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#9
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![]() ein vulgo name ist kein vatername und kein herkunft-des-vaters-name.
er ist ein navigationsgerät, das es ermöglicht, in landschaften feinabstimmungen zu nennen. der müller beim fünften hügel hinter der blauglockenwiese, das wäre eine schwierige bezeichnung, einfacher ist es zu merken, wenn der ort tielkers stätte heißt. manchmal heißt einer auf seinem ort korrekt noch müller , vulgo tielkers stätte, dann aber verlässt er seinen herkunftsort und nun erinnert sich beispielsweise der pfarrer oder standesbeamte nicht mehr, dass tielker den ort bezeichnete. er schreibt das falsch als familiennnamen ein. es kann aber auch der vulgo tielker bei ortswechsel schlau tielker als familiennnamen angeben, weil nagel für ihn minder gut klingt. |
#10
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![]() Hallo Roman:
Was Du da hast sind Abschriften. Im Anhang siehe den Originaltraueintrag aus dem Bergkirchener Kirchenbuch (via Archion) - 7. Eintrag, datiert 16. Mai. Das "sive/sire Tielker" ist etwas später (aber vermutlich gleiche Handschrift) eingefügt worden und daher etwas gequetscht. Ich würde eher zu der Lesung "sive" denn "sire" neigen, da es in diesem Kontext viel mehr Sinn ergibt: "Bölling [später zugefügt:] oder Tielker" Zu der Gesamtfragestellung - meine spekulative Vermutung hier ist, daß die "Tielker Stätte" eine Unterabteilung des großen Böllinghofes ist (also eine Bude, Kätnerstelle, oder Unterhof - wie auch immer dies in Westfalen bezeichnet wurde). D.h., die Anna Margarethe Ilsabe wurde auf Böllinghöfen geboren, hat aber nicht den ganzen Hof geerbt, sondern nur diese Teilstätte, die sie dann an ihren Ehemann Christian Nagel vermittelte. Gibt es Grundbücher/Hoflisten o.ä., die die Existenz eines solchen Unterhofes (und deren Übereignung an Christian Nagel und seine Kinder) bestätigen könnte? VG --Carl-Henry Geändert von Gastonian (25.08.2023 um 02:07 Uhr) |
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