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#11
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In der vorkirchenbuchlichen Zeit fängt die Ahnenforschung doch erst an, richtig Spaß zu machen!!! Am langweiligsten sind die tabellarischen Kirchenbücher ab 1815. Die Arbeit mit denen ist stumpfes, blödsinniges Abschreiben. Die Kirchenbücher davor machen häufig mehr Spaß, zumindest dann, wenn man, etwa wegen Einsilbigkeit des Pastors, gezwungen ist, nachzudenken, zu kombinieren und weit rechts und links des Weges zu suchen. Aber alles davor, also Prozeßakten, Lehnsbriefe und dergleichen Zeug macht doch erst richtig Freude. Auch ohne Adel. |
#12
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#13
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Inzwischen habe ich für alle Personen in meinem Bestand - ausgehend von gesicherten Jahresangaben zu/bei Vorfahren oder Nachkommen - mindestens eine Geburtsangabe (vor, zwischen, nach) berechnet oder geschätzt. Liegt für eine Person ein Geburtseintrag vor, müssen die Eltern z.B. entsprechend früher geboren sein / geheiratet haben, und kann die Person auch erst entsprechend später selbst Nachkommen haben oder ein Siegel führen. Im Gegenzug lässt sich aus Berufsangaben, Ämtern, einer erwähnten Ehefrau oder einem genannten Kind in Urkunden ggf. auch ein Mindestalter bestimmen ... Ähnlich sind wohl auch die Genealogen früherer Zeit vorgegangen, denn alle ca-Angaben können ja offensichtlich auch nur geschätzt sein. |
#14
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Zu jeder derartigen Schätzung gehört mMn eine schriftlich angegebene Begründung. |
#15
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genau das sind die Probleme. Ich zolle den Genealogen, die vor dem Computerzeitalter geforscht und sehr umfangreiche Werke verfasst haben, allerhöchsten Respekt. Sie haben ihre Erkenntnisse vor vielen Jahrzehnten mit Sicherheit nach bestem Wissen und mit gutem Gewissen zu Papier gebracht. Wenn man aber heute die sehr umfangsreichen Werke der damaligen Zeit miteinander vergleicht, stößt man schnell auf Widersprüche, die damals einfach nicht erkannt werden konnten, weil die Genealogen unabhängig voneinander geforscht und unterschiedliche Quellen ausgewertet haben. Im Grunde haben Archivierung, Digitalisierung und Online-Verfügbarkeit von "offiziellen" Daten einerseits, und zahlreiche Online-Plattformen mit privaten Daten Tausender Familienforscher andererseits zu einer Informationsüberflutung geführt, bei denen der Anteil korrekter und zuverlässiger Daten inzwischen nur noch sehr gering ist. Gleichzeitig sind viele Dokumente, die damals von Genealogen zweifelsfrei gesichtet worden sein müssen, heute gar nicht mehr auffindbar. Vermutlich sind sie in zahlreichen Kartons konserviert und warten in verschiedenen Archivkellern seit vielen Jahren auf ihre Auswertung. Die Auswertung und Digitalisierung von originalen Dokumenten und Urkunden in zahlreichen Archiven ist Fluch und Segen zugleich. Es kann wohl mit Sicherheit angenommen werden, dass nicht nur Verträge (Kauf, Lehen ...) existieren, sondern auch sehr umfangreiche "private" Notizen oder Dokumentationen, wie z.B. Heiraten oder Geburten, die ursprünglich und offensichtlich noch von Genealogen gesichtet und ausgewertet wurden. Als z.B. Herr Dr. Friedrich Joseph Liborius Heidenreich in den 1980er Jahren die Warburger Stammtafeln erarbeitet hat, wird er sich bestimmte Personen oder Abstammungen garantiert nicht willkürlich ausgedacht haben. Da ist z.B. als eine Tochter des Ritters Herbold v.P. und der Edelherrin Mechthild von Schöneberg (die Ehe ist zweifelsfrei urkundlich belegt) eine Catharina von Papenheim (mit urk. Verweis 1373, 1388, 1409 Witwe) genannt, die einen Johann Schultete von Warburg (Knappe, 1368-1388, +1409) geheiratet hat. Als "ihre Erben" sind ausdrücklich die "von Papenheim" erwähnt (Vereis auf einen Erbvertrag), den die Enkel des Johann Schultete (Cord und Johannes, 1432-1466) "1432 per Lehensverzicht anerkannt" haben. Diese Tochter Catharina und ihr Ehegatte Johann sind allerdings in keiner einzigen anderen Quelle erwähnt, und die genannten urk. Verweise (1373, 1368-1388, 1409, 1432) habe ich auch nach intensiver Suche bislang nicht gefunden. Allerdings habe ich eine Güterübertragungsurkunde vom 21.03.1373 gefunden, in der die Kinder des Herbold und der Mechthild namentlich erwähnt sind, eine Catharina ist allerdings nicht genannt. Andererseits habe ich auch zu zahlreichen in den Warburger Stammtafeln genannten Personen widersprüchliche Angaben gefunden, wenn z.B. eine Person auf mehreren Seiten mit unterschiedlichen Zeitangaben erwähnt ist. Das lässt im Grunde den Schluss zu, dass auch Herr Heidenreich damals schon von Werken anderer Genealogen "abgeschrieben" haben muss. Adelsforschung ist und bleibt also überwiegend spekulativ. LG Lothar |
#16
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![]() Hallo:
Alles ohne Quellenbeleg (und dazu gehört auch "urkundlich belegt xxxx" ohne Nennung der Archivsignatur), wie leider in so vielen gedruckten deutschen Ahnenlisten üblich, ist für mich nicht wertvoller als irgendein Ancestry-Stammbaum. Aber selbst wenn es Quellenbelege gibt, bin ich pervers genug, diese im Archiv nachzuprüfen (denn Angaben aus einem OFB überprüft man ja auch anhand der Kirchenbücher, oder?). Ich habe jetzt eine Anknüpfung an die meißnische uradelige Familie von Schönberg, zu der es eine sehr gute 1878 veröffentlichte Familiengeschichte mit archivalischen Quellenbelegen gibt. Ich habe schon die 1878 im Staatsarchiv Dresden benutzten Archivalsignaturen in die heutigen übersetzen können, und hoffe im nächsten Frühjahr nach Dresden zu reisen, um mir diese Archivalien selber anzusehen. Und alle Filiationen, die ich dort nicht eindeutig belegen kann, werden fortgelaßen - ich interessiere mich nicht für Spekulation oder Hypothesen (von dem, was in der Familiengeschichte steht, ist schon die Stammlinie von etwa 1280 bis etwa 1360 zu wackelig für meinen Geschmack). @genialoge: die fehlende Unterscheidung zwischen Namenskollegen gibt es leider auch in der Kirchenbuchzeit, z.B. in den von mir sehr benutzten lutherischen KBs von Frankenberg (Eder), wo die Bezeichnungen "sen." und "jun." nur manchmal und nicht konsequent benutzt wurden. Ich habe da einen Fall, wo ich einfach nicht feststellen kann, ob meine Vorfahrin, Tochter eines "Johann Henrich Ehlich", die Tochter des jüngst verheirateten jungen Johann Henrich oder dessen in zweiter Ehe lebenden Onkel Johann Henrich ist VG --Carl-Henry Geändert von Gastonian (24.09.2023 um 18:27 Uhr) |
#17
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![]() Guten Morgen zusammen,
@Lothar: das kann, muss aber keineswegs so sein. Spekulativ sind gegebenenfalls die benutzten Methoden wie die Verwendung der "Leitnamentheorie", die Überinterpretation von Besitz- und Titelnachfolgen usw. und die daraus gezogenen, oft nicht halt- oder belastbaren Schlussfolgerungen. Das sind kein Probleme des Materials, sondern Probleme, die im Forscher selbst liegen. Wenn es keinen expliziten Beleg mehr gibt (siehe oben: "das muß natürlich dabeistehen"), dann mache ich z.B. in aller Regel Schluss. Zitat:
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@Carl-Henry: Zitat:
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Es grüßt der Alte Mansfelder Geändert von Alter Mansfelder (25.09.2023 um 10:49 Uhr) Grund: Ergänzung. |
#18
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Korrekt. Leider hänge ich noch an der Verifizierung in einigen jüngeren Generationen (Runte, Koch, von Thülen) und wer weiß, ob ich überhaupt noch zu Catharina komme. Und dann steht mir auch noch eine Bandscheiben-Op bevor. Gruß Lothar Geändert von Genialoge (27.09.2023 um 11:26 Uhr) |
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