Ich habe mich im letzten halben Jahr intensiver mit der Alten Deutschen Schrift beschäftigt (19. und 20. Jhd.).
Der Anfang war schlimm, da musste mühsam jeder Buchstabe entziffert werden. So arbeitete ich gleichzeitig mit den Kopien vom Standesamt, meinem Familienforschungsprogramm, einer Schrifttabelle und Browser-Tabs für das Familiennamenbuch der Schweiz (welcher Familienname in welchen Heimatorten vor kommt), Tabelle mit den alten Monatsbezeichnungen (immerhin wusste ich dank Forum bereits, dass es sowas gibt

), Google Maps und Wikipedia.
Inzwischen kann ich halbwegs fliessend lesen, aber Grossbuchstaben sind manchmal immer noch schwierig. Und Namen und Orte, die ich nicht kenne, finde ich auch schwierig zu entziffern.
Sütterlin geht nur mit Schrifttabelle. Dazu muss ich aber sagen, dass ich Sütterlin eigentlich relativ einfach finde, weil einem eine Tabelle wenigstens beim Vergleichen hilft. Mein bisheriger Eindruck war, dass es bei Sütterlin nicht so viele Varianten gab wie bei der Alten Deutschen Schrift.
Da lobe ich mir Italien, die haben früher gleich geschrieben wie heute. Somit hatte ich kaum Probleme, die Schrift bis 1700 zurück zu lesen. Je nach Pfarrer und seiner jeweiligen "Schönschrift", natürlich. Und bei seltenen Namen muss ich auch immer erstmal recherchieren, ob das überhaupt sein kann.