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  #11  
Alt 12.12.2017, 22:41
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Halt! Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich hatte mich an Dreschburg, Krs. Hirschberg, orientiert und fand im Hirschberger Adreßbuch von 1927 einen Vinzent G., Werkführer, in Erdmannsdorf, Krs. Hirschberg. Das ist aber gar nicht unser Mann. Dieser hier war Bäckereiwerkführer, wurde am 11.9.1868 in Friedrichsthal, Bezirk Hohenelbe in Böhmen, geboren, war in 2. Ehe mit Anna Ulbrich verheiratet u. starb am 3.7.1929 in Erdmannsdorf. Dreschburg gehörte aber bis 1932 zum Krs. Schönau - kann also gar nicht im 1927er Hirschberger Adreßbuch enthalten sein.

Von unserem Vinzenz läßt sich bei den STA-Registern (Ancestry) nur der Aufenthalt um 1895/96 in Wernersdorf, Krs. Hirschberg, nachweisen, als seine Tochter Anna Maria Elisabeth starb.

Also - der Vinzenz in Breslau 1927-1929 war Brunos Vater.
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  #12  
Alt 13.12.2017, 17:58
Ilja_CH Ilja_CH ist offline
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Super, dass du noch etwas Neues zu einem dritten Kind von Vinzenz Gottstein herausgefunden hast!

Ich werde im Januar in Berlin wieder meine Grosstante besuchen - die uneheliche Tochter von Bruno Gottstein - und ihr abgesehen von den Adressen auch davon erzählen.

Wegen der Adresse nochmals einige vielleicht unnötige Fragen:

Wenn als Eintrag steht:

Bruno, Tischlermeister, Neudorfstrasse 91 Gh. I.

Das bedeutet doch, dass er dort lebte. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass er auch dort seinen Arbeitsplatz hatte, oder?

Aber der Eintrag an der Brunnenstrasse 30 von seinem Vater 1927:

Vinzenz, Möbeltischlerei, II Brunnenstrasse 30 Erdg.

Hier ist schon gemeint, dass Vinzenz nicht nur dort wohnte, sondern auch sein Geschäft dort war? Also Wohn- und Arbeitsort in einem? Sonst wäre doch die Formulierung "Möbeltischler" statt "Möbeltischlerei"?

Daher könnte es sein, dass Bruno ab 1927 in der Möbelschreinerei seines Vaters mitarbeitete?

Und dann noch eine letzte Frage zum Eintrag der Katharina.

Das Wort nach ihrem Namen, das bedeutet "Frau", oder (siehe Anhang)?
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg eintrag_kath.jpg (9,6 KB, 9x aufgerufen)
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  #13  
Alt 14.12.2017, 17:57
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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In der Brunnenstr. 30 war die Tischlerei im Untergeschoß - ich glaube, das hatte ich so bei einem Eintrag gelesen. Also Wohnung u. Arbeitsplatz in einem Haus. Bei Bruno in der Neudorfstrasse sollte es dann nur die Wohnung gewesen sein. Das mit der 'Frau' ist vermutlich als Standesbez. anzusehen: Sie war Brunos Ehefrau, aber mit eigener Wohnung und noch ohne eigenen Beruf.

Geändert von Kleinschmid (16.12.2017 um 17:39 Uhr)
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  #14  
Alt 16.12.2017, 18:08
Ilja_CH Ilja_CH ist offline
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Danke für deine Hilfe immer wieder.

Wenn jedoch die Frau von Bruno Gottstein '35 und '36 schon eine eigene Wohnung hatte, und dies auch im Adressbuch so verzeichnet war, warum steht in der Sterbeurkunde von Bruno Gottstein im Jahr '36, dass sie wohnhaft bei ihm wäre?

Hat sie den Adresswechsel nur dem Adressbuch gemeldet, nicht jedoch offiziell den Ämtern?



Zitat:
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit
nach auf Grund seines Personalausweises anerkannt,
der Verwaltungsangestellte Robert Stephan,
wohnhaft in Breslau, Brunnenstraße 25,
und zeigte an, daß der Tischlermeister Albert Johann Bruno Gottstein,
42 Jahre alt,
wohnhaft in Breslau, Brunnenstraße 30,
geboren zu Oberleschen, Kreis Sprottau,
verheiratet mit Katharina Elfrieda,
geborenen Berndt,
zu Breslau, Brunnenstraße 30,
am einunddreißigsten März
des Jahres tausend neunhundert sechsunddreißig
vormittags um sieben drei viertel Uhr
verstorben sei. Der Anzeigende erklärte, daß er
bei diesem Tode zugegen gewesen sei.
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  #15  
Alt 17.12.2017, 08:45
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Nach der Familienüberlieferung hatte sich das Ehepaar getrennt. Katharina in Kombination mit Gottstein gab es zu diesem Zeitpunkt in Brsl. kaum mehrere. Die Person wurde im Adreßbuch mit 'Frau' bez. Das sollte für die Zuordnung genügen. Adreßbücher waren keine offiziellen Veröffentlichungen, sondern Sache von Privatleuten. Vielleicht hatte der Standesbeamte die Anschrift der Ehefrau 'automatisch' - ohne Nachfrage - eingetragen. Vielleicht war sie kurz vor ihrem Tod wieder bei ihm eingezogen usw. ....
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  #16  
Alt 19.01.2018, 23:25
Ilja_CH Ilja_CH ist offline
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Anfang Dezember hatte ich das Standesamt in Breslau angefragt und sie haben mir jetzt geantwortet, dass sie dazu keine Informationen hätten.

Bleibt das Erzbistumsarchiv Breslau.

Bei http://wiki-de.genealogy.net/Erzbistumsarchiv_Breslau wird die Adresse wie folgt angegeben:

Archiwum Archidiecezjalne
ul. Kanonia 12
PL 50-328 Wroclaw

Wenn ich im Internet nach dieser Adresse oder nur dem Namen suche, dann finde ich diese Seite:

http://www.archidiecezja.wroc.pl/ind...223&Itemid=247

Aber das ist doch ein Museum? Sind die umgezogen?
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  #17  
Alt 25.09.2023, 10:25
Ilja_CH Ilja_CH ist offline
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Ich habe nun endlich neue Informationen. War vorhin im Staatsarchiv Breslau. Aus dem Testament des Bruno Gottstein geht hervor, dass er und Katharina es gar nicht gut miteinander hatten. Er hat alles seiner damaligen Freundin Magdalena Rieger, mit der er zwei uneheliche Kinder hatte, hinterlassen.

Die Scheidung erfolgte 1923.

Neue Infos:

- Geburt Rudolf Gottstein (auch Rudi genannt) am 7.4.1924
- Geburt Hans Gottstein am 11.4.1925 (oder 1926)*


* in der Abschrift steht deutlich 1925, aber er wird 1936 als zehnjähriger bezeichnet. Daher wurde er ev. 1926 geboren?

Beide Geburten fallen auf das Standesamt II. Die Kirchen wären demnach Heinrich und Mauritius (falls Hans 1926 geboren wurde, sonst auch Kirche Heinrich).

Ich versuche nachher zum Standesamt zu gehen und mir die Geburtsurkunden zu holen, auch wenn die 110 Jahre noch nicht vorbei sind. Ein Versuch ist es wert.

Das bedeutet auch, dass die zweite Ehe von Bruno Gottstein (mit Katharina Berndt) zwischen Mai 1923 und der Geburt des ersten Sohnes passiert sein muss.

Die Kinder waren jahrelang beim Vater, die echte Mutter hat sich um diese bemüht, aber er hat die Kinder anscheinend sogar eine Zeit lang von ihr versteckt, obschon sie gerichtlich ein Besuchsrecht durchgesetzt hatte. Er war Österreicher und angeblich wegen eines Betruges wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft verwehrt. Ohne diese konnte er die Scheidung nicht einreichen und seine Frau Katharina war gegen eine offizielle Scheidung.

Sie schrieb, dass ihre beiden Söhne in einer „Hilfsschule“ seien, was auch immer das sei.




edit:

ich war nun auch im Standesamt. Man sagte mir, dass ich die Geburtsurkunden nicht als Kopie bestellen könne, da ich nicht ein direkter Nachfahre bin (was zu erwarten war). Was mich aber überrascht hat ist, dass sie zumindest nachschauen werden, ob die Urkunden überhaupt vorhanden sind. Und: ich könne nach 100 Jahren bereits die Kopien beantragen, nicht nach 110 Jahren!
Was mich ebenfalls freut: die Urkunde zur Ehe darf ich bestellen. Es sei auch nicht zwingend ein Problem, dass ich das exakte Datum nicht wisse, da es Indexe gäbe.

Zudem kann ich auch mit den exakten Daten nochmals versuchen das Kirchenarchiv anzuschreiben (obschon letztes Mal nie eine Antwort erhalten habe) oder nochmals vorbei zu gehen (war schon mal dort, verschlossene Türen).

Geändert von Ilja_CH (25.09.2023 um 13:03 Uhr)
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  #18  
Alt 25.09.2023, 14:50
sonjavi sonjavi ist gerade online weiblich
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Hallo Ilja,

wie spannend. Ich wünsche dir Erfolg.

Zu „Hilfsschule“ (siehe Wikipedia):
„Hilfsschule ist ein heute nicht mehr verwendeter Name für eigenständige sonderpädagogische oder heilpädagogische Schulen im deutschen Sprachraum. Sie unterrichteten auf der Basis der allgemeinen Schulpflicht Kinder, die man aus unterschiedlichen Gründen als nicht fähig zum Volksschulbesuch betrachtete. Die Konzeption richtete sich auf Schüler, die man später als Lernbehinderte oder Lernbeeinträchtigte bezeichnete, weniger auf geistig Behinderte und nicht auf Sinnesbehinderte oder Sinnesbeeinträchtigte. Der Hilfsschule vergleichbare Institutionen werden in Deutschland heute Förderschulen für Lernbehinderte und in Österreich Allgemeine Sonderschulen genannt.“

Viele Grüße
Sonja
__________________
Suche FN PELZ, TOLSKI aus Liebemühl/Osterode und Umkreis, VEIT/VEID und MEIRITZ aus Elbing sowie
BAUM aus dem Raum Rieder, (Sachsen-)Anhalt
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  #19  
Alt 28.09.2023, 19:13
Ilja_CH Ilja_CH ist offline
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Hallo Sonja


Danke für die Infos.



Auf https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/ findet man in der Tat auch viele Signaturen mit dem Begriff. Selbst wenn man nur das Archiv in Breslau als Filter einstellt, sind es immer noch mehrere Seiten Suchresultate.



Es stellt sich natürlich die Frage, was sich exakt hinter diesen Beständen verbirgt. Sind es Schüler-Listen? Zudem decken nicht alle den entsprechenden Zeitraum ab.



Für mich zentral zudem die Frage, ob Kinder aus Hilfsschulen auch automatisch Opfer der NS-Euthanasie wurden.



Vermutlich komme ich später nicht draum herum, die Bestände in Breslau einzusehen. Und falls es die Geburtsurkunden geben sollte, sind ev. auch Randvermerkungen vorhanden. Nicht immer, aber manchmal wird der Tod am Rand vermerkt.



In den gängigen, gratis-Datenbanken habe ich die beiden Kinder auf die Schnelle nicht gefunden. Familysearch.org habe ich noch nicht ausprobiert.
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