Hallo zusammen!
Meine männlichen Vorfahren haben zumeist erst mit Ende 20 oder Anfang 30 geheiratet. Das war bei den Bauern dieser Gegend so üblich. Bei den Pastoren, von denen ich auch etliche unter den Ahnen habe, ja sowieso.
Aber es gibt eine Ausnahme: Mein 7xUrgroßvater Hinrich Becker, Sohn des sehr angesehenen Halbspänners, Schafmeisters und Geschworenen Arndt Becker, getauft am 15. Januar 1669, heiratete am 7. Juni 1687 die sechs Jahre ältere Anna Schindekerl. Auch sie entstammte einer äußerst angesehenen Familie. Ihr Vater Michel war Doppelackermann, Amtsrichter, Bauermeister und Kirchvater. Eine soziale Schicht also, in der man als Mann eben nicht früh heiratete.
Bemerkenswerterweise heiratete 1701 eine jüngere Schwester von Anna, Catharina Schindekerl, ebenfalls einen sehr jungen Mann. Sie war bei der Trauung 30 Jahre alt. Ihr Mann, Autor Wigandt Rauch, war hingegen erst 17! Fast wie in dem bekannten Lied von Peter Maffay
("Und es war Sommer"). Auch bei den Rauch handelt es sich nicht um irgendwelches fahrendes Volk, sondern wiederum um eine angesehene Halbspännerfamilie, die in ihrem Dorf Richter stellte. Auch bei dieser Verbindung handelte es sich nicht um eine Pralinenhochzeit. Es muß einen konkreten Grund für das Arrangement gegeben haben, den ich aber nicht kenne. Mit Neigung hatte das ja seinerzeit eher wenig zu tun.
Letzteres Paar zählt nicht zu meinen Vorfahren, ist aber Familie. Catharinas Vater Michel Schindekerl war über seine oben erwähnte Tochter Anna mein 8xUrgroßvater. Autor Wigandt Rauchs Großvater Hans war über drei seiner Kinder, nämlich Henning, Maria und Christina mein 9x bzw. 10xUrgroßvater.
Viele Grüße
consanguineus