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#1
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FN Sobe
Familienname: Sobe Zeit/Jahr der Nennung: Beginn 20. Jahrhundert Ort/Region der Nennung: Mittleres Erzgebirge 1. Bei slawischer Namensherkunft: Ableitung / Kurzform zu Rufnamen wie Soběslav zu urslaw. *sebě, poln. sobie, tschech. sobě "sich" (Soběslav = "sich" + urslaw. *slava "Ruhm, Ehre" Namensbelege: 1136 Zoba, 1568 Soba Quellen: DUDEN LexFN / Naumann, Das gr. Buch der FN 2. Bei baltischer Namensherkunft (z.B. Ost-, Westpreußen): Zitat aus und Von prußisch sobis = "See, Gewässer" Namensformen:
Geändert von Laurin (10.10.2012 um 18:31 Uhr) Grund: Titelergänzung "(restauriertes Thema)" gelöscht |
#2
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Zitat:
SOBETZKI / SOBECKI ist Herkunftsname zum Ort Sobki. SOBOL von poln. soból = Zobel SOBAS und SOBISCH von Sebastian Gruß Conundrum |
#3
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Es handelt sich bei den Quellen um die Arbeit von Beate Szillis-Kappelhoff, einer exzellenten Kennerin der Materie.
Im leider gelöschten ursprünglichen Sammelthema (ca. aus 2006) stand Gleiches wie von mir wieder zitiert! |
#4
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Zitat:
Nur sollte man die in dieser Gegend eher seltene prußische Herleitung nicht allein stehen lassen, da die potentiellen Leser dieser Namen dann in die Irre geführt würden. Eine poln. Herkunft ist bei den genannten Namen doch viel wahrscheinlicher, das zeigt schon die jeweilige Namensverbreitung. SOBISZ kommt z. B. vorwiegend um Danzig vor und ist somit eindeutig kaschubischen Ursprungs. Kaschub. sobisz = 1. Geizkragen 2. Egoist (Der Name kommt also nicht von Sebastian. Die poln. Quelle, aus der ich zitiert hatte, liegt hier falsch.) Was nun den FN SOBE betrifft, so gibt es bei familysearch davon gar keine Einträge in West- oder Ostpreußen, der älteste jedoch 1736 in Peitz bei Cottbus. Auch Geogen zeigt eine Konzentration in Sachsen. Eine baltische Herkunft ist also bei diesem Namen völlig abwegig. Der Name SOBE / SOBA leitet sich nach Meinung des sorb. Namenforschers Ernst Mücke von sorb. sowa = Eule ab, nach Walter Wenzel vom Rufnamen Soběslav. Gruß Conundrum Geändert von Conundrum (09.10.2012 um 18:51 Uhr) |
#5
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Hallo,
im westlichen Westpreußen sind slawische (nicht unbedingt polnische) Namen vorwiegend, im östlichen Westpreußen dagegen baltische und slawische (masovische + polanische). Bevor die Kaschuben die Danziger Gegend besiedelten, handelte es sich um kurisches und prußisches Gebiet, also baltisches, was Flussnamen beweisen. "Eindeutig" und "völlig abwegig" ist in dieser Gegend gar nichts. Gerullis hat 1262 einen Ort Sobis bei Riesenburg/ Osterode. Trautmann hat im 15. Jh. eine Person Zobin "Pruthenus de territorio Balgensis". Beate |
#6
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Zitat:
ein "versprengter" Sachse mit slaw. Wurzeln? |
#7
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Leider Bedienungsfehler -doppelt-
Geändert von Conundrum (10.10.2012 um 18:55 Uhr) |
#8
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Zitat:
Zitat:
Bei der Deutung von FN gibt es sehr oft unterschiedliche Meinungen, selbst unter hochspezialisierten Experten. Einen echten Beweis gibt es meistens nicht für solche Hypothesen. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Argumente für ihn eindeutig, abwegig, logisch oder unwahrscheinlich sind. Gruß Conundrum Geändert von Conundrum (10.10.2012 um 18:53 Uhr) |
#9
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Zitat:
Bei dieser Datenlage bleibt es für mich abwegig, diesen Namen als baltisch zu bezeichnen. Gruß Conundrum Geändert von Conundrum (10.10.2012 um 18:40 Uhr) |
#10
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Hallo,
das Gebiet baltischer Gewässernamen ist sehr gut belegt. Sehr lesenswert: * Brauer, Wilhelm Reinhold: Baltisch-Prussische Siedlungen westlich der Weichsel, Nicolaus-Copernicus-Verlag, Münster 1988 "Mit poln. meinte ich auch kaschubisch und masovisch, da diese meistens als poln. Dialekte betrachtet werden (je nach politischer Einstellung)." Das ist vor allem die polnische politische Einstellung, die gerne alles Slawische als Polnisch vereinnahmen wollen. Die Wanderbewegungen der slawischen Völker sind auch recht gut belegt. Die angeblich hochspezialisierten Experten sind meist Slawisten oder Germanisten, die aus Unkenntnis der Baltistik gerne von christlichen oder slawischen Vornamen ableiten und damit gründlich in die Irre gehen. Die Germanen kamen nicht ausschließlich von Westen, denn bevor sich die Polanen ansiedelten, gab es dort germanische Stämme, die verdrängt wurden. Nicht zu vergessen sind die Goten und andere Stämme. Mit dem Wort "abwegig" würde ich vorsichtig sein. Beate Ergänzend: Ortsnamen: * Sobis (1262), Soben, Sobin (1411), Sooben Kreis Osterode, Gebiet Elbing * Schobensee Kreis Osterode * Sobaitschen (1938 Mehlkehmen), Amt Bredauen Kreis Stallupönen/ Ebenrode * Sobertschen (1938 Bersken), Amt Ragnit Gewässer: * Soben See (1352), Schowbin (1411), Schobensee Kreis Osterode * Schowen Fluss (1385) Kreis Osterode * vergl. andere See-Namen: * Mal -sobe * Galincze -schobe * Lan -xobe * Mark -xebe |
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