Hallo Alter Mansfelder,
vielleicht sollte man Deine Ausgangsfrage etwas anders formulieren: Wann würde es Sinn machen, mit einer systematischen Umkreissuche zu beginnen?
Generell kann man das nicht sagen, meine ich.
Bei bäuerlichen Familien entsteht das Problem des toten Punktes (tp) gerne dann, wenn unser Vorfahre nicht der Hoferbe war, sondern eines der vielen anderen Kinder. Bei den Mädchen kommt man oft voran, wenn man den Heiratseintrag findet, weil gerne am Wohnort der Braut geheiratet wurde, aber wie in vielen Beiträgen hier erwähnt: das ist nicht immer der Fall.
Was war nun aber das Schicksal der anderen Kinder? Manche konnten vielleicht in einen anderen Hof einheiraten - hier würde die "Umkreissuche" (uk) Sinn machen. Manche konnten Handwerker werden. Das Problem hier: sie gingen nach der Lehre auf Wanderschaft. In unserem Fall ging der erste des Namens von Salzburg aus auf Wanderschaft, landete 1570 in Delitzsch, wo er seine Braut fand und kam dann nach Köthen, weil sie dort wohl einen Kleinschmied brauchten. In Köthen saß die Familie dann für fast 400 Jahre! Aber aus dem Salzburger Land, aus dem er stammte, wissen wir nur den Vornamen seines Vaters. Alle Versuche, über diesen tp hinwegzukommen, sind bisher vergeblich. Die Kirchenbücher sind online und beginnen 1739. (Unlesbar sind sie außerdem!)
Ähnlich ist es bei unseren Müller-Söhnen. Müller hatten einen ziemlich großen Wirkungskreis, habe ich festgestellt. Nur durch Zufall habe ich den Bruder eines Vorfahren gefunden, der sich etwa 70 km vom Heimatort entfernt niederließ. Bisher habe ich auch die genaue Geschichte der Ursprungsfamilie unserer Papiermüller aus Kempten, die nach Wernigerode kamen, nicht feststellen können. Mir fehlt vor allem auch der Grund, warum sie von Kempten in den Harz gingen. Es war die Reformationszeit, aber dieses Wissen hat mich auch noch nicht weitergebracht.
Dann hast Du zwei Soldaten. O je, wo wurden die wohl von wem gefangen??? Vielleicht gibt es ja noch irgendwelche Militärunterlagen, in denen ihr Name steht? Vielleicht helfen hier auch andere historische Quellen, die solche Umstände des "Rekrutierens" beschreiben.
Zum Ziegeldecker fallen mir nur Zunftunterlagen ein, wenn es sie denn noch gibt, was ja häufig nicht der Fall ist. Aber wenn ich an die alten Dächer in Aschersleben denke: Ziegeldecker brauchte man dort reichlich. Die konnten also auch von überall hergekommen sein. Aber: hier würde eine uk vielleicht Sinn machen. Es werden vielleicht nicht alle ausgelernt haben (weil das Geld fehlte, um die Lehre zu beenden). Möglich, dass es dazu doch noch was in den Archiven oder in den Sekundärquellen gibt.
Zum Knispel lege ich mir die Karten, denn so klein ist Posen nicht gewesen, außerdem haben sich dort viele Siedler niedergelassen, die dann auch wieder mehr als ein Kind hatten ... Für einen Freund habe ich dort einmal versucht zu suchen: es fehlt genau die Generation, die dorthin "eingewandert" ist. Sonst ist bis zu ihm alles komplett.
Bleibt noch der Unteroffizier, dessen Name französisch klingt. Das hast Du Dir aber sicher auch schon gedacht und bei den Hugenotten nach dem Namen gesucht.
Fazit: Bei den bäuerlichen Familien kannst Du es ja mal versuchen. Ich würde aber auch versuchen herauszufinden, was es für ein Erbrecht zu dieser Zeit gab. Das wechselte ja auch dann und wann, könnte aber (durch Beschreibung der Umstände, die einen Wechsel nötig machten) Hinweise geben, was für gewöhnlich mit den Erbberechtigten geschah.
Alles nicht so einfach, aber "zu einfach will man es sich ja auch nicht machen" (klassischer Spruch in unserer Familie, geprägt von einer Nichte). In diesem Sinne
beste Grüße
Cornelia
vielleicht sollte man Deine Ausgangsfrage etwas anders formulieren: Wann würde es Sinn machen, mit einer systematischen Umkreissuche zu beginnen?
Generell kann man das nicht sagen, meine ich.
Bei bäuerlichen Familien entsteht das Problem des toten Punktes (tp) gerne dann, wenn unser Vorfahre nicht der Hoferbe war, sondern eines der vielen anderen Kinder. Bei den Mädchen kommt man oft voran, wenn man den Heiratseintrag findet, weil gerne am Wohnort der Braut geheiratet wurde, aber wie in vielen Beiträgen hier erwähnt: das ist nicht immer der Fall.
Was war nun aber das Schicksal der anderen Kinder? Manche konnten vielleicht in einen anderen Hof einheiraten - hier würde die "Umkreissuche" (uk) Sinn machen. Manche konnten Handwerker werden. Das Problem hier: sie gingen nach der Lehre auf Wanderschaft. In unserem Fall ging der erste des Namens von Salzburg aus auf Wanderschaft, landete 1570 in Delitzsch, wo er seine Braut fand und kam dann nach Köthen, weil sie dort wohl einen Kleinschmied brauchten. In Köthen saß die Familie dann für fast 400 Jahre! Aber aus dem Salzburger Land, aus dem er stammte, wissen wir nur den Vornamen seines Vaters. Alle Versuche, über diesen tp hinwegzukommen, sind bisher vergeblich. Die Kirchenbücher sind online und beginnen 1739. (Unlesbar sind sie außerdem!)
Ähnlich ist es bei unseren Müller-Söhnen. Müller hatten einen ziemlich großen Wirkungskreis, habe ich festgestellt. Nur durch Zufall habe ich den Bruder eines Vorfahren gefunden, der sich etwa 70 km vom Heimatort entfernt niederließ. Bisher habe ich auch die genaue Geschichte der Ursprungsfamilie unserer Papiermüller aus Kempten, die nach Wernigerode kamen, nicht feststellen können. Mir fehlt vor allem auch der Grund, warum sie von Kempten in den Harz gingen. Es war die Reformationszeit, aber dieses Wissen hat mich auch noch nicht weitergebracht.
Dann hast Du zwei Soldaten. O je, wo wurden die wohl von wem gefangen??? Vielleicht gibt es ja noch irgendwelche Militärunterlagen, in denen ihr Name steht? Vielleicht helfen hier auch andere historische Quellen, die solche Umstände des "Rekrutierens" beschreiben.
Zum Ziegeldecker fallen mir nur Zunftunterlagen ein, wenn es sie denn noch gibt, was ja häufig nicht der Fall ist. Aber wenn ich an die alten Dächer in Aschersleben denke: Ziegeldecker brauchte man dort reichlich. Die konnten also auch von überall hergekommen sein. Aber: hier würde eine uk vielleicht Sinn machen. Es werden vielleicht nicht alle ausgelernt haben (weil das Geld fehlte, um die Lehre zu beenden). Möglich, dass es dazu doch noch was in den Archiven oder in den Sekundärquellen gibt.
Zum Knispel lege ich mir die Karten, denn so klein ist Posen nicht gewesen, außerdem haben sich dort viele Siedler niedergelassen, die dann auch wieder mehr als ein Kind hatten ... Für einen Freund habe ich dort einmal versucht zu suchen: es fehlt genau die Generation, die dorthin "eingewandert" ist. Sonst ist bis zu ihm alles komplett.
Bleibt noch der Unteroffizier, dessen Name französisch klingt. Das hast Du Dir aber sicher auch schon gedacht und bei den Hugenotten nach dem Namen gesucht.
Fazit: Bei den bäuerlichen Familien kannst Du es ja mal versuchen. Ich würde aber auch versuchen herauszufinden, was es für ein Erbrecht zu dieser Zeit gab. Das wechselte ja auch dann und wann, könnte aber (durch Beschreibung der Umstände, die einen Wechsel nötig machten) Hinweise geben, was für gewöhnlich mit den Erbberechtigten geschah.
Alles nicht so einfach, aber "zu einfach will man es sich ja auch nicht machen" (klassischer Spruch in unserer Familie, geprägt von einer Nichte). In diesem Sinne
beste Grüße
Cornelia
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