Suche nach einem WKII-Sanitätssoldaten

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  • Birkenfelde
    Erfahrener Benutzer
    • 18.05.2016
    • 119

    Suche nach einem WKII-Sanitätssoldaten

    Guten Abend zusammen!


    Für eine Bekannte suche ich nach deren Vater, von dem sie aufgrund der Scheidung ihrer Eltern nur wenig weiß.


    Es handelt sich um Georg-Wilhelm Klein, der am 12.07.1914 in Jucha, Kr. Lyck, Ostpr., geboren wurde und am 15.08.1963 in der Uni-Klinik Greifswald starb.


    Er erlernte wahrscheinlich in Ortelsburg, Ostpr., den Drogisten-Beruf. Das Verlobungsfoto von 12/1937, ebenda, zeigt ihn mit den Schulterstücken eines Unteroffiziers, das Hochzeitsfoto von 03/1939, ebenda, immer noch als Uffz.


    Die vor zweieinhalb Jahren beantragte und jetzt Ende Oktober erteilte dürftige WASt-Auskunft nennt die Heimatanschrift in Ortelsburg, KEIN Diensteintrittsdatum, die Erkennungsmarke-69-San.Kp. 1/11, und als Truppenteile die Sanitäts-Kompanie 1/11 mit letzen Meldungen vom 23.08. und 27.12.1939. Zu Beförderung und Dienstgrad gibt es keine Unterlagen. Ebenfalls gibt es keine Angaben zu einer Kriegsgefangenschaft. Dazu läuft eine Anfrage beim DRK-Suchdienst in München.


    Solange diese nicht beantwortet wurde, ist es zwar Spekulation meinerseits, doch könnte ich mir vorstellen, daß er nach der Kapitularion in britisches Gewahrsam im Auffangraum III in Dithmarschen geriet. Dazu mehr unten.


    In der Familie hieß es, daß er "Zwölfender" war, sich also für zwölf Jahre dienstverpflichtet hatte. Außerdem - neueste Information - daß er bei den Yorckschen Jägern war. Wie ich gerade im Netz überfliege, gibt es offenbar eine Verbindung zu Ortelsburg.


    Die Frau von G.-W. Klein und deren Familie gelangten zum Kriegsende nach Malchin in Mecklenburg. Hier starb 1945 zweijährig die gemeinsame Tochter. 1948 kam hier deren Schwester zur Welt. H.-G. Klein muß also schon wieder früh aus der Gefangenschaft zu seiner Frau gelangt sein. Er machte wohl schnelle eine gewisse Karriere in der jungen DDR (Kreisverwaltung, Landratsamt?). Allerdings war die Ehe offenbar stark zerrüttet. Eine Reise nach Meldorf in Dithmarschen in dieser Zeit nährt meine o. a. Vermutung; doch er kehrte wieder zurück, und es kam kurz darauf zu Scheidung.


    H.-G. Klein zog dann nach Usedom, wo er erneut heiratete und Verwaltungsleiter des Landambulatoriums in Zinnowitz wurde.


    Ein ungeklärtes Menschen- und Familienschicksal! Vielleicht könnt Ihr schon mal beim ersten Teil (dem militärischen) Licht ins Dunkel bringen.


    Danke, wenn Ihr bis hierher gelesen habt.


    Viele Güße
    Emanuel
  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4692

    #2
    Hallo,

    Sanitäts-Kompanie 1/11
    ich vermute mal 1. Zug der Sanitätskompanie 11, unterstand der 11. Inf. Div., aufgestellt in Allenstein: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/...inheiten11.htm
    Zuletzt ge?ndert von sonki; 05.11.2018, 23:23.
    Слава Україні

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    • Birkenfelde
      Erfahrener Benutzer
      • 18.05.2016
      • 119

      #3
      Hallo, sonki,


      danke für Deinen schnellen Hinweis!


      Hast Du Erkenntnisse wie der Werdegang eines "normalen Zwölfenders" gewesen sein kann/sollte. In diesem Fall war der G.-W. Klein 12/1937 Unteroffizier und 03/1939 immer noch. Wann könnte er in die Wehrmacht eingetreten sein? Wie lange dauerte damals die Grundausbildung? Gab es einen Automatismus hinsichtlich Beförderungen?


      Gruß
      Emanuel

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      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4333

        #4
        Hallo Emanuel

        Doch könnte ich mir vorstellen, daß er nach der Kapitulation in britisches Gewahrsam im Auffangraum III in Dithmarschen geriet.
        Wenn es tatsächlich so war, wird der Suchdienst des DRK in München ziemlich sicher keine Informationen zu ihm haben. Denn die meisten deutschen Soldaten, die zu Kriegsende auf deutschem Boden in britischen Gewahrsam kamen, wurden relativ schnell wieder entlassen. Das DRK hat nur Informationen über Soldaten, die 1950 immer noch verschollen waren oder sich in russischem Gewahrsam befanden. Wenn die WASt und das DRK keine Informationen zu seiner Kriegsgefangenschaft haben, dann am ehesten noch das IKRK Archiv in Genf, dass aber nur alle drei Monate neue Anfragen annimmt.

        Gruss
        Svenja
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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        • Birkenfelde
          Erfahrener Benutzer
          • 18.05.2016
          • 119

          #5
          Svenja, auch Dir wieder einmal herzlichen Dank für Deine sachkundigen Informationen!


          Gruß
          Emanuel

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          • Birkenfelde
            Erfahrener Benutzer
            • 18.05.2016
            • 119

            #6
            Hallo, sonki,


            ich noch mal.
            Habe in der Zwischenzeit etwas recherchiert und das hoffentlich richtig. Die im WASt-Bescheid genannte Heimatanschrift des Georg-Wilhelm Klein ist die Wienerstraße 29 b in Ortelsburg. Im heutigen Szczytno müßte es die Marszalka Pilsudskiego Jozefa sein. Eine Postkarte von 1942 zeigt dort den Eingang der Jägerkaserne "Graf Yorck". Heute scheinen sich in dem Beritt Polizei-Einrichtungen zu befinden. Würde ja passen.
            Auf der Seite des Lexikon der Wehrmacht (Dein Link) wird das Infanterie-Regiment in Allenstein beheimatet.
            Könnte es sich hier in Ortelsburg um eine untergeordnete kleinere Einheit diese Regiments gehandelt haben? Sorry, kenne mich im Militärischen nicht so gut aus.
            Deine Vermutung, daß es sich um den 1. Zug der Kompanie handeln müßte, scheint mir schlüssig, da lt. LdW in diesem ein Drogist vorgesehen ist. Und das war Klein ja.



            Viele Grüße
            Emanuel

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            • JürgenP
              Erfahrener Benutzer
              • 22.02.2015
              • 394

              #7
              Moin zusammen,

              ein paar Hinweise:
              bei den Divisions-Sanitäts-Einheiten handelt es sich um vollwertige Kompanien. Es gab eine 1. Kompanie und eine 2. Kompanie. Die Kompanien waren direkt der Division unterstellt, gehörten zu den sogenannten Divisionseinheiten. Für die 11. ID bedeutet also San.Kompanie 1./11 = 1. Sanitätskompanie der 11. ID und 2./11 = 2. Sanitätskompanie der 11. ID.
              Generell gilt: der zivile Beruf kann, muß aber nicht der ausgeübten Tätigkeit beim Militär entsprechen. Drogisten oder Apotheker wurden genauso als "einfache" Sanitäter eingesetzt wie zivile Sanitäter als Drogisten o.ä.
              Zu den Orten: Der Stab der 11. ID lag vor dem Krieg in Allenstein. Auch der Stab des Infanterie-Regiment 2, welches der 11. ID unterstellt war, war dort stationiert. Das 1. Bataillon dieses Regimentes (Jägerbataillon) war in der Kaserne in Ortelsburg untergebracht.

              Herzliche Grüße Jürgen

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              • Birkenfelde
                Erfahrener Benutzer
                • 18.05.2016
                • 119

                #8
                Moin zurück, Jürgen!


                Danke und Chapeau! Das war ja geballtes Fachwissen, das sicher noch einige andere hier, unabhängig von meinem speziellen Fall, interessieren wird.


                Ich will nicht unverschämt sein, aber könntest Du noch was zu dem "normalen" Werdegang eines Soldaten, der sich vor dem Krieg aber wohl frühestens 1933 (?) auf zwölf Jahre verpflichtet hatte und zumindest im Zeitraum von 12/1937 bis 03/1939 Unteroffizier war, sagen?


                Viele Grüße
                Emanuel

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                • many
                  Benutzer
                  • 04.03.2015
                  • 87

                  #9
                  Moin zusammen


                  sollte der Vater deiner Bekannten durchgehend in der San. Komp. 1/11 gewesen sein,
                  dann habe ich hier ein paar Stationen der 1. Sanitäts-Kompanie 11


                  https://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php?thread/53989-standorte-sanit%C3%A4tseinheiten/&postID=577528#post577528


                  hier Informationen zur 11. (ostpr.) Infanterie-Division
                  1945
                  April:
                  Verlustreiche Kämpfe in den 6 Kurlandschlachten und Stellungskämpfen in Kurland.
                  Mai:
                  Von Libau über See nach Kiel in englische Internierung
                  Teile (vornehmlich Gren. Rgt. 23) in russische Gefangenschaft


                  Gruß many
                  Auskunft zu Zivilverschollenenliste

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