Heymann evtl jüdisch?

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  • Fabian Peise
    Benutzer
    • 25.04.2022
    • 79

    Heymann evtl jüdisch?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1731
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin
    Konfession der gesuchten Person(en): jüdisch?
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): evg. Kirchenbücher
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Akten des GStA



    Mein Ahn 254 war Samuel Ludewig Heymann (*1731, †06.05.1803).
    Seine Beerdigung ist im KB der Georgenkirche verzeichnet, die Heirat in der Petrikirche (Aufgebot in der Nikolaikirche).
    Für die Taufen der Kinder hat er zusätzlich noch die Friedrichswerdersche Kirche, Sophienkirche und Marienkirche in Anspruch genommen.
    Was mich stutzig macht ist, dass ich keinen Taufeintrag von ihm selbst in den Berliner Kirchenbüchern finden kann. Einen Hinweis, dass er von außerhalb kam, gibt es nicht.
    könnte es sein, dass er in der jüdischen Gemeinde Berlins geboren wurde?
    In Akten des Geheimen Staatsarchivs Berlin fand ich unter den Schuld- und Wechselforderungen zahlreiche Einwohner namens Heymann erwähnt, und sie tragen Vornamen
    wie Ephraim, Moses etc. Das klingt durchaus jüdisch. Und in der Biographie des berühmtesten Berliner Heymanns, nämlich Moses Menachem Heymann, besser bekannt als Mendelssohn, fand ich geschrieben, dass der Name
    Heymann die christianisierte Version von Chajm sei.
    Hat jemand eine Idee, wo ich diesen Verdacht abklären kann? So was wie ein Kirchenbuch, nur eben jüdisch?
    Liebe Grüße,

    Fabian
  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6044

    #2
    Hallo Fabian,

    welcher Tätigkeit ging denn der genannte Samuel Ludewig Heymann (*1731, †06.05.1803)
    nach?

    Ist es der hier in einem neueren Buch genannte ehemalige Kaufmann und späteren
    Feldkriegskommissar Samuel LUDWIG HEYMANN?


    --> https://www.google.de/books/edition/...sec=frontcover

    Sonstige biografischen Angaben sind dort nicht genannt.

    Wer weiß, ob Deiner sich taufen ließ und zuvor mosaisch war. Späte Taufe in Berlin nicht auffindbar?

    VG Juergen

    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6044

      #3
      Ich habe noch in Berliner Adressbüchern vor 1803 geschaut.
      Menüpunkt zuklappen
      Adreß-Kalender 1801.
      Christliche Makler Herr Sam. Ludw. HEYMANN wohnt Linienstr. 25
      --> https://digital.staatsbibliothek-ber...ID=DMDLOG_0001

      Einen Feldkriegskommissar Samuel LUDWIG HEYMANN fand ich nicht.

      Tja, wo ist er getauft worden, keine Ahnung.

      Bei Taufen der Kinder nur scheinbar christliche Paten?

      Gruß Juergen

      Kommentar

      • Fabian Peise
        Benutzer
        • 25.04.2022
        • 79

        #4
        ...die Reihe der Paten:

        ja, es ist dieser Kaufmann und Feld-Kriegskommissar. "Hat in der Linienstraße, zwischen der Landsb u. Frankf Str. gewohnet"- so sein Begräbniseintrag.
        Die Idee mit den Paten kann ich gleich nachprüfen. Folgende Personen tauchen bei den 9 Kindern als Pate auf:

        Herr Reticher, Kaufmann und Schwiegervater,
        Frau Maaß
        Frau Lessmann
        Herr Österreich aus Frankfurt, auswärtiger Kaufmann
        Herr Göritz aus Leipzig, auswärtiger Kaufmann
        Herr Thalheim aus Dresden, auswärtiger Kaufmann
        Herr Müntz Director Singer
        Herr Wagener Kaufmann aus Frauenburg,
        Frau Ober Consistorial Räthin Sader...(unleserlich)
        Madame Bussin aus Frankfurt
        Herr Hagemeister, Hoffrath,
        Herr Burmeister, Geheimer Secretair
        Herr Köpke, Kaufmann
        Frau Fliecken
        Herr Ebertin
        Herr Ebersbach

        Also erstmal kein Hinweis aufs Judentum dabei. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Tipp nach einer späten Taufe zu suchen, in irgendeiner der Berliner Gemeinden noch fruchtet.
        Da gibt es schließlich viele Jahrgänge die möglich sind. Vielleicht habe ich da was übersehen.
        Liebe Grüße,

        Fabian

        Kommentar

        • Fabian Peise
          Benutzer
          • 25.04.2022
          • 79

          #5
          Von den Paten kommt mir kein Name aus dem verwandtschaftlichen Umfeld bekannt vor. Es werden kaufmännische Kontakte sein, bzw Kollegen aus der Tätigkeit als Kriegskommissar.
          Sein Schwiegervater war ja ebenfalls Kriegskommissar, vielleicht kam er so an den Job: Christian Gottlieb Retcher (~30.10.1713 Nikolaikirche Berlin, Kriegskommissar).
          Seine Frau war, um die Daten vollständig zu nennen, Sophia Eleonora Retcher (~18.08.1735 Berlin)
          Liebe Grüße,

          Fabian

          Kommentar

          • Frank K.
            Erfahrener Benutzer
            • 22.11.2009
            • 1318

            #6
            Hallo Fabian,

            ob der Name "Heymann" nun jüdischen Ursprungs ist, läßt sich nicht eindeutig beantworten.
            Wenn man das Deutsche Namenslexikon von Hans Bahlow hinzuzieht, kommt man eher zu einem anderen Schluß.
            In diesem Namenslexikon wird der Name als Kontraktion des Namens "Heinemann" / "Heynemann" angeboten, auch als Erweiterung des Namens "Heine".
            Also ist doch alles eher eindeutig zweideutig ?

            Viele Grüße
            Frank
            Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #7
              Hallo Fabian,

              ich weiß nicht, ob es nur mir auffällt, oder ob es erst heutzutage so gehandhabt wird, aber es scheint so zu sein, daß jüdische Familiennamen nicht auf -mann enden, sondern auf -man. Zum Beispiel Michel Friedman. Es gibt noch ungezählte andere Beispiele.

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • Scriptoria
                Erfahrener Benutzer
                • 16.11.2017
                • 2756

                #8
                Halllo,

                Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
                In diesem Namenslexikon wird der Name als Kontraktion des Namens "Heinemann" / "Heynemann" angeboten, auch als Erweiterung des Namens "Heine".
                Der als Jude geborene Harry, nach seiner Taufe als "Heinrich" Heine bekannte Dichter hatte diesen Nachnamen.

                Grüße
                Scriptoria

                Kommentar

                • Juergen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2007
                  • 6044

                  #9
                  Hallo,

                  da scheinbar bei den Taufen der Kinder des Samuel Ludwig HEYMANN und der
                  Sophie Eleonore Rettcher, wohl kein Verwandter des Samuel Ludwig HEYMANN
                  darunter ist, vermute ich, er war nicht aus Berlin gebürtig.
                  Wohl die Taufen der Kinder bei ancesrty indexiert.


                  Wäre er einst jüdisch gewesen, hätte er sich vor der Heirat sicherlich taufen lassen müssen.

                  Bei FS gibt es Listen von Dissidenten online dort ist er nicht gelistet, andere HEYMANN
                  schon.

                  Sieht wahrscheinlich schlecht aus für Dich, dessen Herkunft zu ermitteln.

                  Zu RETTCHER wurde 1933 in einer Publikation etwas veröffentlicht, zur Tochter wird
                  lediglich erwähnt, das sie den Heymann heiratete. Es geht wohl um ein Testament
                  des RETTCHER.
                  Historische Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt 1933
                  Book snipped https://www.google.com/search?q=rett...w=1280&bih=951

                  VG Juergen
                  Zuletzt geändert von Juergen; 29.04.2022, 18:26.

                  Kommentar

                  • Fabian Peise
                    Benutzer
                    • 25.04.2022
                    • 79

                    #10
                    Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                    da scheinbar bei den Taufen der Kinder des Samuel Ludwig HEYMANN und der Sophie Eleonore Rettcher, wohl kein Verwandter des Samuel Ludwig HEYMANN darunter ist, vermute ich, er war nicht aus Berlin gebürtig

                    Ja! Das ist ein ganz überzeugendes Argument, und ich frage mich gerade, warum ich nicht selbst auf diese Möglichkeit kam. Seit der Gedanke, dass er konvertiert sein könnte, in meinem Hinterkopf spukt, habe ich das Fehlen von Verwandten unter den Paten dahingehend gedeutet, dass seine Familie sicherlich nicht mitkonvertiert wäre, oder vor diesem Hintergrund nicht "patenwürdig" war. Aber das ist ja nicht zwingend.

                    Jetzt liegt nur noch der Umstand in der Wagschale, warum er bei den Gemeinden so vielfältig umhergesprungen ist. Würde man nicht erwarten, dass ein Zugewanderter sich einer bestimmten Gemeinde anschließt, und dieser dann treu bleibt?
                    Liebe Grüße,

                    Fabian

                    Kommentar

                    • Zetteltante
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.11.2009
                      • 615

                      #11
                      Zitat von Fabian Peise Beitrag anzeigen

                      Jetzt liegt nur noch der Umstand in der Wagschale, warum er bei den Gemeinden so vielfältig umhergesprungen ist. Würde man nicht erwarten, dass ein Zugewanderter sich einer bestimmten Gemeinde anschließt, und dieser dann treu bleibt?
                      Ein Grund könnte sein, daß jede Gemeinde für bestimmte Straßen zuständig war.
                      Ist er denn viel umgezogen?
                      Vergleiche doch mal die Anschriften bei den jeweiligen Einträgen.

                      Kommentar

                      • Martina Rohde
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2012
                        • 4247

                        #12
                        Eben, die Gemeinde war abhängig von der Adresse. Besonders arme Menschen haben oft frisch gebaute Wohnungen "trockengewohnt".

                        Man kann Berlin nicht mit einem Dorf mit nur 1 Kirche vergleichen.
                        Schau dir hier http://www.ahnenforschung-klatt.de/b_kg-deu.htm mal die Entwicklung der Berliner Kirchengemeinden an.

                        Martina

                        Kommentar

                        • Martina Rohde
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2012
                          • 4247

                          #13
                          Es gibt in Berlin die sogenannte "Judenkartei" (s. Archion, Sonderbestände) Dort müßte er drinstehen wenn er sich in Berlin hat taufen lassen.

                          Kommentar

                          • Horst von Linie 1
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.09.2017
                            • 19748

                            #14

                            Ist das Zufall oder ist er doch ein getaufter Jude?
                            Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                            Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                            Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                            Und zum Schluss:
                            Freundliche Grüße.

                            Kommentar

                            • Kasstor
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.11.2009
                              • 13440

                              #15
                              Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                              https://www.google.de/books/edition/...sec=frontcover
                              Ist das Zufall oder ist er doch ein getaufter Jude?
                              Zumindest explizit wird er dort nicht als Jude genannt, der Zusammenhang mit jüdischen Beteiligten wird mE wohl eher durch die im weiteren ( nach: "dabei:..." ) genannten Personen hergestellt.

                              Grüße

                              Thomas
                              Angehängte Dateien
                              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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