Kolonie Neuwalde, Amtsbezirk Schmardt, Kreis Kreuzburg

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  • Caruso
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2016
    • 110

    Kolonie Neuwalde, Amtsbezirk Schmardt, Kreis Kreuzburg

    Liebe Ahnenforscher,

    dies soll ein Thema für Neuwalde im Kreis Kreuzburg (heute Smardzka Kolonia) sein. Die Kolonie Neuwalde gehörte früher zu Nieder-Schmardt, weshalb auch alle familiären Ereignisse in den Kirchenbüchern und Personenstandsunterlagen dem Ort Schmardt zugeordnet waren. In Wikipedia führt ein Link leider nicht zu Neuwalde im Kreis Kreuzburg, sondern zu einer falschen Internetseite (Freiwalde in Niederschlesien).

    Lt. einer Kurzbeschreibung auf unser-bankau-damals.info bestand Neuwalde aus „wenig mehr als 10 Häuser[n]“ (die Aussage bezieht sich vermutlich auf den Anfang der 1900er Jahre), deren Bewohner sich sicherlich untereinander kannten und eventuell sogar familiär miteinander verbunden waren. Agoff.de nennt die Zahl von 88 Einwohnern im Jahre 1885.

    Ich selbst suche vor allem Ereignisse, die vor 1874 stattfanden.

    Es wäre schön, wenn hier ein reges Schreiben von Beiträgen dazu führen würde, das Einwohnergeschehen im Ort zu dokumentieren.

    Die Personenstandsunterlagen ab 1874 sind online beim Staatsarchiv Oppeln verfügbar. Leider sind aber die Kirchenbücher von Schmardt , die lt. Christoph.www offensichtlich existieren und auch auf der Internetseite des Staatsarchivs Oppeln aufgeführt sind, noch nicht digitalisiert. Sollte jemand bereits vor Ort Einsicht genommen haben, würde ich mich über eine Nachricht freuen.

    Vielleicht kann jemand auch über Personen des Familiennamens Drobek, nach denen ich vorrangig suche, aus Neuwalde berichten.

    Ich freue mich auf eure Beiträge und bin gespannt.

    Viele Grüße

    Caruso
    Zuletzt geändert von Caruso; 29.07.2021, 10:01.
  • Bober
    Erfahrener Benutzer
    • 21.09.2019
    • 244

    #2
    Hallo Caruso,


    es gibt für Schmardt noch ein Taufbuch von 1848-1884 bei der
    Parafia Ewangelicko-Augsburska w Kluczborku

    46-200 Kluczbork
    ul. Bolesława Chrobrego 23
    Tel/Fax 0048 77 418 18 55
    E-mail: kluczbork@luteranie.pl
    Internet: www.luteranie.pl/kluczbork



    siehe auch hier:
    https://hkv-kreuzburg-os.de/Familienforschung/Kirchenbuecher/


    Viele Grüße
    Bober

    Kommentar

    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #3
      Hallo Caruso,

      es handelt sich hier um eine friderizianische Kolonie, die also auf Betreiben Friedrich II. v. Preußen im Kreis Kreuzburg etwa in den 1770er Jahren angelegt worden war. Neben dem Kreis Oppeln gingen auch im Kreuzburger Kreis die Einwohnerzahlen zurück, weshalb Friedrich sich um Neuansiedlungen bemühte.

      Die Kolonie liegt in der Tat auf Schmardter Grund. Das zugehörige Hypothekenbuch weist für Schmardt sechs Anteile auf. Es liegen jedoch unterschiedliche Angaben darüber vor, zu welchem Neuwalde gehörte. In den amtlichen Verlautbarungen u. Archivunterlagen ist es Anteil II gewesen. Allerdings wechselten diese Anteile recht häufig den Besitzer, weshalb ich nicht sagen kann, wer die Kolonie ursprünglich hat anlegen lassen. Mitte der 1780er gehörte Anteil II einer v. Poninska, geb. Gfn. Reichenbach, danach einem Herrn v. Radonitz usw.

      Du kannst Dich aber im Standartwerk zu diesem Thema ausführlich darüber informieren:

      Herbert Schlenger: Friderizianische Siedlungen rechts der Oder bis 1800 auf Grund der Aufnahmen von Hammer u. v. Massenbach, hier Teil 1: Kreuzburg. Dazu ein Beiheft von Schlenger. Breslau 1933. 183 Seiten (Geschichtlicher Atlas von Schlesien, Teil 1).

      Die Kolonie wurde für acht Stellen angelegt, wozu man entspr. Wald rodete (daher der Name), letztlich waren es 90 Morgen Acker u. 9 Morgen Wiese. Die größte Stelle gehörte zum ebenfalls angelegten Kretscham (Wirtshaus) mit alleine 32 Morgen Acker u. 2 Morgen Wiese. Noch in den 1820er Jahren standen dort nur die acht Siedlerhäuser mit 50-60 Einwohnern.

      Angesiedelt wurden in solchen Kolonien entweder Polen, Böhmen oder Reichsdeutsche. Für Neuwalde waren es Reichsdeutsche, also bspw. Hessen gewesen.

      MfG
      Manni

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      • Caruso
        Erfahrener Benutzer
        • 30.07.2016
        • 110

        #4
        Hallo Bober,

        vielen Dank für die Informationen. Dass für Schmardt noch weitere Kirchenbücher existieren, wusste ich nicht. Wird dieses Taufbuch ebenfalls einmal zum Staatsarchiv Oppeln wechseln und dann evtl. auch digitalisiert?

        Viele Grüße

        Caruso

        Kommentar

        • Caruso
          Erfahrener Benutzer
          • 30.07.2016
          • 110

          #5
          Hallo Manni,

          ich hatte mich schon gefragt, warum es „Kolonie“ heißt. Davon gibt es ja zum Beispiel auch die mit dem Namen „Tanne“.

          Deine Informationen sind sehr hilfreich für mich. So kann ich ein wenig die Entstehung verstehen. Dein vorgeschlagenes Standardwerk werde ich mir auf jeden Fall lesen, mal schauen, wo ich es herbekomme.

          Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!

          Viele Grüße

          Caruso

          Kommentar

          • Weltenwanderer
            Moderator
            • 10.05.2016
            • 4364

            #6
            Hallo,

            ich verweise noch auf HOFFMANN, Ursula (1941) Die Siedlungstätigkeit Friedrichs des Grossen in Oberschlesien, wo aber auch nicht viel drinsteht.
            In einer Bevölkerungstabelle von circa 1765, die mir vorliegt, werden zu Schmardt die folgenden Besitzer angegeben:
            1. Anteil: in Sequestration
            2. Anteil: v. Pritzelwitzsche Pupillen
            3. Anteil: Justizrat v. Salisch
            4. Anteil: v. Radonitz
            5. Anteil: praemissis Jany
            6. Anteil: v. Prittwitz

            LG,
            Michael
            Zuletzt geändert von Weltenwanderer; 31.07.2021, 10:53.
            Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
            Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
            Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
            Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
            Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

            Mein Stammbaum bei GEDBAS

            Kommentar

            • Caruso
              Erfahrener Benutzer
              • 30.07.2016
              • 110

              #7
              Hallo Michael,

              vielen Dank. Du hattest Recht: es steht nicht viel drin in dem Buch. Trotzdem interessant.

              Die Anteilseigner, sind das quasi die Grundbesitzer, von denen die Kolonisten Land bekommen haben?

              Viele Grüße

              Caruso

              Kommentar

              • Weltenwanderer
                Moderator
                • 10.05.2016
                • 4364

                #8
                Hallo Caruso,

                ja, das ist der Fall. Wie Manni schon festgestellt hat, wird es der Besitzer des 2. Anteils gewesen sein.

                LG,
                Michael
                Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
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