Infos aus einer Verlustliste WKI

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    Infos aus einer Verlustliste WKI

    Ihr Lieben,

    hier prallen mal wieder zwei Welten aufeinander, die sich nicht gut vertragen

    Einerseits ich mit meiner absoluten Militär-Unkenntnis, dann einer meiner Breslau-Hoecke ...

    Fritz Heinrich Hoecke, *01.07.1875 in Breslau, ist einer meiner "Fast-Phantome"; wenn ich nicht die Geb.-Urkunde hätte, würde ich meinen, es hätte ihn nie gegeben.

    Ich habe abgesehen von jener Urkunde nirgends etwas zu ihm gefunden (kein Adressbuch-Eintrag, keine Heirat, kein Tod, gaaaar nichts )

    In der Verlustliste Preußen 145 vom 09.02.1915 habe ich einen Reservisten Fritz Hoecke entdeckt, der am 28.12.1914 im Kriegslazarett des Garde Grenadier Regiments in Courtrai infolge Krankheit gestorben und auch dort beerdigt ist.
    Den dortigen Angaben nach ist er beim Königin Augusta Garde Regiment Nr.4 gewesen. Beim Volksbund sind dieselben Angaben zu finden, dort steht allerdings, er sei auf der Kriegsgräberstätte Menen beerdigt. Auch dort ist nicht zu erfahren, wann er geboren ist bzw. woher er stammt.

    Das Königin Augusta Garde Grenadier Regiment Nr.4 hat wohl in Berlin gelegen, jedenfalls habe ich das mit meinem nicht vorhandenen Militär-Verstand aus Wikipedia so herausgelesen.

    Wie auch immer, mein Fritz (-Heinrich) ist 1914 bereits 39 Jahre alt gewesen, passt das zu einem Reservisten? - Ist vorstellbar, dass ein Breslauer zu einem Regiment in Berlin eingezogen wird?

    Diese Verlustliste ist nur "so eine Idee" auf der Suche nach der Stecknadel im Heu-Haufen. Es ist auf jeden Fall alles, was ich zu "einem" Fritz Hoecke gefunden habe. - Sollte er es sein, bleibt immer noch die Frage, was er wo in der Zeit bis zu seinem Tod getan hat

    Wie immer bin ich für jeden Tipp dankbar!
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • Moselaaner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.03.2013
    • 875

    #2
    Hallo Scheuck,
    als Reservist galt man bis zum vollendeten 27. Lebensjahr wenn man zuvor gedient hatte. Danach wurde man als Wehrmann (wg. Landwehrpflicht) bezeichnet. Also kann der Hoecke aus der Verlustliste nicht der Gesuchte sein.

    Gruß
    Moselaaner

    Kommentar

    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      Hallo, Moselaaner!

      Perfekt erklärt, vielen DANK !!!

      Jetzt kann ich den Fritz-Heinrich als "Phantom mit Geb.-Urkunde" an die Seite legen ...
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • Gerrit
        Erfahrener Benutzer
        • 11.11.2016
        • 617

        #4
        Zitat von Moselaaner Beitrag anzeigen
        Hallo Scheuck,
        als Reservist galt man bis zum vollendeten 27. Lebensjahr wenn man zuvor gedient hatte. Danach wurde man als Wehrmann (wg. Landwehrpflicht) bezeichnet. (...)
        Hallo,

        wurde das auch in den Listen auch konsequent umgesetzt?

        Ich bin mir da nicht so sicher - habe aber auch gerade kein Gegenbeispiel parat.

        Da ich weiß, dass Du sehr gut Bescheid weißt Moselaaner, gleich noch eine zweite Frage:

        Mein Urgroßvater (*1881) hat um 1901 seinen Wehrdienst bei den Dragonern abgeleistet und wurde dann im Zivilleben Postbote. In den Verlustlisten finde ich ihn 1916 als Unteroffizier. Kann man das auf seine Beamtenlaufbahn zurückführen? Oder auf Grund des geleisteten Wehrdienstes? Oder des Alters?

        Vielen Dank

        Gerrit

        PS
        Allen ein gesundes neues Jahr mit vielen neuen Entdeckungen!
        Immer auf der Suche nach...
        Hellfaier/Hellfeier/Hellfayer/Hellfeuer aus Altewalde, Ostrosnitz, Schelitz, Pogosch, Lonschnik, Berlin
        Adamczyk aus Ostrosnitz, Kattowitz
        Lokocz aus Ostrosnitz
        Barucha aus Ostrosnitz
        Spademan aus Torgau, Graditz, Berlin
        Schepp aus Berlin, Ratzebuhr
        Hitschfeld aus Wünschelburg, Ober Rathen

        Kommentar

        • Moselaaner
          Erfahrener Benutzer
          • 06.03.2013
          • 875

          #5
          Hallo Gerrit,
          ob die militärische Rangbezeichnung immer richtig in den Verlustlisten angezeigt wird kann ich natürlich nicht garantieren. Es kam sicherlich auch zu Übertragungsfehlern. Tatsache ist aber, dass beim Militär in Deutschland schon immer auf die korrekte Rangbezeichnung bzw. dem Dienstgrad geachtet wurde. Auf allen Dokumenten, selbst auf den Feldpostabsenderangaben, sind die zu finden.
          In den Staatsdienst wurden bevorzugt Männer aufgenommen, die schon ihre Pflicht fürs „Vaterland“ als Soldat geleistet hatten. Den Unteroffizier wird der Urgroßvater allenfalls am Ende seiner Wehrdienstzeit (Kavallerie 3 Jahre) oder aber anlässlich der nachfolgenden Reserve- bzw. Landwehrübungen erhalten haben. Ist aber alles nur Spekulation, da er auch im Krieg hätte befördert werden können. Sein Rang hing also nicht mit seiner Beamtentätigkeit zusammen.
          Gruß
          Moselaaner

          Kommentar

          • Gerrit
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2016
            • 617

            #6
            Danke Dir!
            Immer auf der Suche nach...
            Hellfaier/Hellfeier/Hellfayer/Hellfeuer aus Altewalde, Ostrosnitz, Schelitz, Pogosch, Lonschnik, Berlin
            Adamczyk aus Ostrosnitz, Kattowitz
            Lokocz aus Ostrosnitz
            Barucha aus Ostrosnitz
            Spademan aus Torgau, Graditz, Berlin
            Schepp aus Berlin, Ratzebuhr
            Hitschfeld aus Wünschelburg, Ober Rathen

            Kommentar

            Lädt...
            X