Ahnenforschung als Beruf

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Spitzmaus
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2008
    • 106

    Ahnenforschung als Beruf

    Hallo Forscher,

    für mein Leben gern schnüffel ich in Archive rum und
    helfe anderen Leuten (sei es in meiner Verwandschaft,
    Nachbarn oder Leute, die mich auf Empfehlung angesprochen haben)
    beim aufsuchen ihrer Vorfahren.
    Meine Frage ist, kann ich das Hobby zum Beruf oder
    Nebenberuf machen als Angestellte oder so, ohne
    dass ich studieren muss. Oder was muss ich können ?

    Viele liebe Grüße
    Heike

    Suche Fam. Back und Weusten in Laar (Grafschaft Bentheim)
    und Fam. Roling und Pörtner in Lingen/Thuine
  • roi
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2006
    • 377

    #2
    Gute Geschichtskenntnisse - vor allem Territorialgeschichte - Lateinkenntnisse und Kenntnisse bezüglich Grundherrschaft und Eigenhörigkeit, Ständewesen usw. und die Fähigkeit die alten Urkunden richtig zu lesen...

    Kommentar

    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #3
      Hallo Spitzmaus,

      da Ahnenforscher kein geschützter Beruf ist, kann man das natürlich auch professionell betreiben, ohne in einem speziellen Beruf ausgebildet worden zu sein. Sinnvoll wäre natürlich eine Ausbildung als Historiker, Archivar o.ä.

      Die Frage ist nur, ob es sich als Hauptberuf finanziell trägt, denn man muss über viele Jahre regelmäßig genügend Leute finden, die auch bereit sind, sehr viel Geld für die Suche nach ihren Ahnen auszugeben. Du brauchst ja nicht nur das Geld, das Du selbst zum Leben brauchst, Du musst auch Krankenkasse, Rente und Steuer usw. damit bezahlen, hast Fahrkosten, Archivkosten usw.

      Insgesamt soll es ja sicher nicht nur ein Job für ein paar wenige Aufträge sein, die Du unter Leuten, die Du kennst, erhältst. Ich befürchte, die meiste Zeit wirst Du dann damit zu tun haben, Auftraggeber zu akquirieren und nicht Ahnen zu suchen.

      Nebenberuflich ginge natürlich auch, dann ist man nicht so unter dem Druck, jeden Monat genug Geld damit zu verdienen aber bedenke, dass die Archive normale Öffnungszeiten haben und nicht immer um die Ecke zu finden sind. Das heißt, neben dem Beruf muss wochentags genügend Zeit zur Verfügung stehen.

      Letztendlich weißt Du als Hobbyahnenforscherin sicher am allerbesten, was Du dafür können musst, denn Du machst ja Deine Erfahrungen bei der Suche nach Deinen Ahnen.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

      Kommentar

      • Joachim v. Roy
        • 01.04.2007
        • 787

        #4
        Ahnenforschung als "Beruf"

        Ich betreibe auch Ahnenforschung als „Beruf“ (früher, als ich noch beruflich tätig war, als „Nebenberuf“), nur nehme ich für meine Forschungsarbeiten
        kein Geld, sondern lasse mir allenfalls die Portokosten ersetzen. Im Druck befindet sich zur Zeit die von mir erarbeitete Genealogie der schlesischen Freiherren v. Schlichting (= Genealogisches Handbuch des Adels, Band 143).

        MfG

        Kommentar

        • Luise
          Erfahrener Benutzer
          • 05.02.2007
          • 2300

          #5
          RE: Ahnenforschung als "Beruf"

          Hallo Spitzmaus,
          am besten, du fragst in einem Pfarramt nach und versucht von dort "Aufträge" zu erhalten. Wenn du Glück hast, dann freut sich der Pfarrer/Pfarrerin und überlässt dir die schriftlichen Anfragen. Natürlich musst du dich dann bezüglich der Gebühren mit dem Pfarramt arrangieren.
          Liebe Grüße von Luise

          Kommentar

          • Dorothea
            Erfahrener Benutzer
            • 01.03.2008
            • 1415

            #6
            RE: Ahnenforschung als "Beruf"

            Also ich habe kürzlich an drei aufeinander folgenden Tagen im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz jeweils (nur) drei halbe Tage (!) lang recherchiert. Während dieser Zeit habe ich 44 Jahre durchforstet zu meinem "toten Punkt" bzgl. meines Eisenbahn-Beamten. (Mangels Register habe ich Seite für Seite umzublättern gehabt. Eine anstrengende Arbeit! Der Forschungssaal war voll besetzt und es waren extrem heiße Tage. Mein Weg betrug 1,5 Stunden Fahrzeit per Bahn hin und nochmals zurück. Ich war jedes Mal völlig kaputt. als ich abends wieder zu Hause war. Ich habe gerade in diesen Tagen daran gedacht, dass es "unbezahlbar" wäre, wenn ich dies nicht für mich selbst gemacht hätte, sondern im Fremdauftrag. Wie soll man sich das denn vergüten lassen? Vor allem, was kam dabei heraus, ich habe vielleicht (?) in dem Fall eine winzige Spur, die noch zu überprüfen ist, gefunden. Dennoch - für mich selbst "lohnt" es sich immer, aber beruflich würde ich das nicht tun wollen, weil der Kunde das gar nicht glauben kann, wie hoch der Aufwand im Verhätnis zum Ergebnis ist, denke ich.
            Grüße aus Berlin
            Dorothea

            P.S. Es ist auch noch etwas ganz Anderes, ob man etwas gern macht und darüber entscheiden kann, wann und wie oft man dies tut, oder, ob man davon leben muss

            Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
            --------------------------------------------------------



            Kommentar

            • Michael1965
              Erfahrener Benutzer
              • 08.08.2007
              • 2037

              #7
              RE: Ahnenforschung als Beruf

              Hallo Heike,

              ich muß mich der Meinung von Dorothea anschließen.

              Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt mein Hobby zum Beruf zu machen.
              Aber der Lebensunterhalt ist, glaube ich, dadurch nicht finanzierbar. Auch wird dann das was Du aus Freude machst zur Pflicht. Du kannst dann nicht mehr sagen: Ach heute mache ich mal keine Ahnenforschung. Sondern Du muß jeden Tag, damit das Geld fließt. Das ist der feine aber große Unterschied.

              Also ich bleibe lieber beim meinem jetzigen Beruf und mache es nebenbei als Hobby.

              Es grüßt Dich aus dem windigen Norden

              Michael

              P.S. Aber vielleicht kannst Du es ja so machen wie Luise es Dir vorgeschlagen hat. Ich mache es z.B. ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde.
              Nihil fit sine causa
              (Nichts geschieht ohne Grund)

              Kommentar

              • Spitzmaus
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2008
                • 106

                #8
                Moinsen ihr eifrigen Forscher,

                vielen Dank für eure Meinungen. Ich glaube vorerst bleibe ich
                auch bei meinem Job. Da ich in dem Sinne keinerlei Vorkenntnisse
                habe, was z.B. roi Ansprach, wird es natürlich kniffelig, da man zuerst noch Vieles erlernen muss. Wahrscheinlich ist es wirklich am Klügsten, z.B.
                im Pfarramt oder in der Familienforschungsstelle zu fragen, ob Interesse
                an einer "helfenden Hand" besteht. Dorothea hat natürlich recht.
                Irgendwie ist diese Arbeit unbezahlbar und wenn man unter Umständen
                doch eine Rechnung stellen würde, kann derjenige, für den man forscht,
                nicht einmal wirklich nachvollziehen, was man alles gemacht hat, um Ergebnisse zu präsentieren. Die Auftraggeber erhalten ja "nur" einige Zettel mit Ergebnissen. Man weiß ja auch nicht, ob der "Auftraggeber" das zu schätzen weiß. Ich für meinen Teil habe immer um eine Art "Spende" für Material- und Spritkosten gebeten. Wenn ich teilweise Ergebnisse präsentiere werden die Augen der Leute, für die ich zufällig was herausgefunden habe, sehr groß. Das entschädigt mich doch. Außerdem
                habe ich wieder was für meine eigenen Unterlagen und wer weiß, vielleicht
                hängen diese Unterlagen mit meinen Vorfahren zusammen... ist auch schon passiert.
                Ich danke euch auf jedenfall für eure Beiträge.

                Viele Grüße und ein schönes Wochenende

                wünscht euch Heike

                Kommentar

                • hexenland
                  Neuer Benutzer
                  • 16.11.2008
                  • 2

                  #9
                  Hallo
                  ich bin neu hier im Forum und such nach Ahnen des Namens Roling, Roeling. Auf der Suche danach bin ich über ein Pfarramt an die Adresse einer Frau gekommen, die das hauptberuflich machte. Sie nahm pro Morgen, den Sie im Archiv in Münster verbrachte, € 50,00 + die Kosten für die Bahnfahrt. Das hat mich damals ca. € 600,00 gekostet. Sie hat mir in der Zeit aber eine Menge Daten geliefert.

                  Kommentar

                  • heuermann
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.10.2008
                    • 1212

                    #10
                    Wir suchen die selben - klaus_rohling@web.de
                    Wer seine Wurzeln verleugnet, sich von ihnen abschneidet oder von ihnen abgeschnitten wird, verliert eine enorme Kraftquelle

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X