Komische Geschichte??

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  • annette0405
    Benutzer
    • 07.09.2009
    • 66

    Komische Geschichte??

    Hallo,

    ich habe hier eine Sterbeurkunde von meinem Grossvater, welcher bei der D.D.S.G. ( Deutsche Donau Schifffahrts Gesellschaft) beschäftigt war.


    gestorben: 9. April 1945 in Wien

    In einem privaten Schreiben eines Zöllners am meine Opa steht, der Opa sei während eines Bombenangriffs am 9. April gegen 13.15 Uhr tödlich verletzt worden.
    Man habe ihn darauf provisorisch am Platze vor der Kirche bei der Reichsbrücke begraben.

    Soweit kann ich durchaus folgen.

    Dann steht dort weiter in dem Brief: Er wohnte in dieser Zeit bei einer Frau Frau B. (mit Adresse)
    War das üblich das man im WK 2 bei unverh. Frauen lebte?
    Weiss nicht, war das eine Art der Unterbringung, konnte darüber nichts erfahren.

    Ich wundere mich dann ab folgender Stelle des Briefes:

    Am 11.12.1946 wurde er auf Veranlassung der Frau B. exhumiert und auf deren Kosten im eigenen Grabe am Zentralfriedhof, 3.Tor.Gruppe 67, Reihe 31, GRab 1 lt. Parteschein beerdigt.



    So, die Sterbeurkunde stellt dann 1947 die Gemeinde in Hessen aus( dort liess sich Oma nieder nach der Flucht aus Ostpreussen).



    Ergibt das für jemanden einen Sinn?
    Ich steige wirklich nicht durch, denn so etwas musste doch auch nach dem Krieg irgendwie rechtlich begründet werden?
    Ich kann doch nicht jemanden exhumieren lassen nur weil ich ihn kenne?

    Ich kriege das nicht so recht zusammen.

    Meint ihr, das die Gemeinde in Hessen irgendwelche Unterlagen benötigte um die Sterbeurkunde ausstellen zu können?

    Würde da so gerne ein wenig Licht ins Dunkle bringen.

    Habt ihr irgendwelche Ideen?


    LG
    Annette
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo,

    war die Frau B vielleicht die Schwester Deines Großvaters?
    Eine ledige Frau wäre damals als Fräulein bezeichnet worden, nicht als Frau.

    Ich bin auf die Auflösung dieses Rätsels gespannt.

    Viele Grüße
    Gudrun

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    • anika
      Erfahrener Benutzer
      • 08.09.2008
      • 2631

      #3
      Komische Geschichte

      Hallo Annette
      Er und sicher auch die anderen gefallenen Soldaten wurden ja nur provisorisch begraben, nach dem Krieg wurden sie
      auf Soldatenfriedhöfe beigesetzt.
      Hast du mal versucht unter der angegebenen Adresse Auskünfte
      zu bekommen?

      anika
      Ahnenforschung bildet

      Kommentar

      • annette0405
        Benutzer
        • 07.09.2009
        • 66

        #4
        nein Gudrun, das war sie nicht

        aus dem brief ist zu ersehen, das die Schwester meines Opas schriftlichen Kontakt zu dieser Frau B. hatte.

        Ich überlege den Brief zu scannen und hochzuladen,vielleicht ergibt sich dann ein klareres Bild?
        Frau B. war definitiv NICHT mit meinem Opa verwandt, in der Familie wurde aber gemunkelt, sie sei seine Geliebte gewesen.
        Fragen kann ich niemanden mehr , alle schon gestorben.
        Ich finde das alles wahnsinnig undurchsichtig, hätte Frau B. denn nicht eine Erlaubnis der Oma gebraucht um den Opa exhumieren zu lassen?

        Kommentar

        • annette0405
          Benutzer
          • 07.09.2009
          • 66

          #5
          Zitat von anika123 Beitrag anzeigen
          Hallo Annette
          Er und sicher auch die anderen gefallenen Soldaten wurden ja nur provisorisch begraben, nach dem Krieg wurden sie
          auf Soldatenfriedhöfe beigesetzt.
          Hast du mal versucht unter der angegebenen Adresse Auskünfte
          zu bekommen?

          anika

          das war die Lasalleallee in Wien, ein Mietshaus,heute noch.
          Frau B. kann ich auch nicht ausfindig machen, ausser auf dem Zentralfriedhof- nur nutzt mir das nichts mehr:-(

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          • karin-oö
            Erfahrener Benutzer
            • 01.04.2009
            • 2633

            #6
            Hallo Annette,

            während des Krieges kam es öfter vor, dass Tote nur provisorisch beerdigt wurden.
            Diese provisorischen Gräber wurden nach dem Krieg auf Veranlassung des Schwarzen Kreuzes (Kriegsgräberfürsorge) wieder aufgelöst und die Leichname in Kriegsgräberanlage oder Soldatenfriedhöfe umgebettet.

            Vielleicht wollte die Frau B. aber nicht dass dein Großvater auf so einem Friedhof beerdigt wurde, und veranlasste deshalb eine Beerdigung auf einem "normalen" Friedhof. (was heißt "in ihrem Grab?")

            In welcher Beziehung die beiden aber gestanden haben, lässt sich ohne weitere Informationen nicht sagen.
            Vielleicht kannst du über die Gräbersuche Wien noch etwas erfahren.
            Das offizielle Internetportal der Stadt Wien mit Informationen, Services, Nachrichten, Veranstaltungen und vielem mehr


            Schöne Grüße
            Karin

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            • anika
              Erfahrener Benutzer
              • 08.09.2008
              • 2631

              #7
              Zitat von annette0405 Beitrag anzeigen
              das war die Lasalleallee in Wien, ein Mietshaus,heute noch.
              Frau B. kann ich auch nicht ausfindig machen, ausser auf dem Zentralfriedhof- nur nutzt mir das nichts mehr:-(
              Hallo
              Hatte sie denn Angehörige, es könnte ja sein das sie seine Geliebte war, und das war dann ja auch in ihrer Familie bekannt.
              Wann ist sie denn gestorben?
              anika
              Ahnenforschung bildet

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              • Edda
                Erfahrener Benutzer
                • 18.04.2008
                • 427

                #8
                Hallo Anette,
                Frau heißt die Dame war verheiratet/verwittwet. Um sich ein Zubrot zu verdienen, war sie wohl Pensionswirtin (vielleicht sogar zwangsweise, da 1945 durchaus Wohnungsmangel herrschte).
                Über möglich "private" Beziehungen kann man spekulieren und geht unter der Prämisse, dass er in Untermiete gewohnt hat wohl auch zu weit.
                Was die Genehmigung der Exhumierung betrifft: in der Nachkriegszeit mit Flucht und Vertreibung war nicht immer der Aufenthaltsort bekannt. Dann waren Wien und Hessen verschiedene Besatzungszonen. Wer weiß was da überhaupt möglich war.
                Deine Oma war aber ganz offensichtlich über den Tod ihres Mannes unterrichtet, denn sie konnte dann in Hessen eine Sterbeurkunde beantragen. Die brauchte sie ja auch für die Witwenrente.
                Gibt es noch Personen die du fragen könntest? Großtanten, Cousinen......
                grüße Edda
                Harzvorland: Gittermann, Mingers, Reuter, Schlüter, Schmidt, Stieger
                Kr. Lyck, Ostpreussen: Rynio, Olschewski
                Kr. Mohrungen, Ostpreussen: Grundmann, Strunk, Prunwitz, Browatzki
                Königsberg: Gerwien, Karp
                Bärn, Mähren: Gödel, Anders
                Dänemark: Schröder, Christensen, Petersen



                ----------------------------------
                Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte
                George Bernard Shaw


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                • Konni
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.08.2008
                  • 2999

                  #9
                  Hallo Annette,

                  ich stimme Gudrun zu. Unverheiratete Frauen wurden in der Regel wirklich mit "Fräulein" angesprochen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Dame eine Verwandte deines Großvaters war, da sie ja dann wohl direkt Kontakt mit Deiner Großmutter aufgenommen hätte. Auch hätte ihr wahrscheinlich kein Zöllner vom Tod des Ehemannes berichten müssen.

                  Vielleicht war Frau B. Witwe und hat sich durch Untervermietung Geld dazu verdient. Allerdings kann ich nicht verstehen, warum sie die Kosten für die Exhumierung sowie die Beerdigung übernommen hat obwohl Angehörige vorhanden waren.

                  Du schreibst, dass Deine Oma sich in Hessen nach der Flucht aus Ostpreussen niedergelassen hat. Sind Deine Großeltern zusammen geflüchtet? Wann kam Dein Großvater denn nach Wien? Wussten sie denn die jeweiligen Adressen?

                  Vielleicht wusste Dein Großvater nicht, ob die Flucht überhaupt geglückt war.

                  Viele Grüsse

                  Konni
                  Zuletzt geändert von Konni; 16.09.2009, 17:21.
                  Viele Grüsse
                  Konni

                  Kommentar

                  • annette0405
                    Benutzer
                    • 07.09.2009
                    • 66

                    #10
                    ich habe den brief jetzt mal als anhang mit hochgeladen, mir scheint wohl das meine Oma und die Frau B. Differenzen hatten ,so lese ich es wenigstens.

                    Bei der Gräbersuche kann ich den Opa nicht finden, auch nicht mit dem falsch geschr. Nachnamen, dort habe ich vor einigen Wochen schon geschaut.

                    Ob Frau Bartes Verwandte hatte kann ich nicht sagen.
                    Meine Oma floh wohl gemeinsam mit ihrer Familie, mein Opa war nicht dabei.

                    Komisch erscheint mir, die Beisetzung( letzter Scan) und die Auskunft von der Deutschen Dienststelle:
                    Seine letzte Ruhestelle fand er auf dem Friedhof in Wien, Hochkreuz, Gruppe 97.

                    Frage mich, wie man da am klügsten vorgeht jetzt
                    Angehängte Dateien

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                    • anika
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.09.2008
                      • 2631

                      #11
                      Komische Geschichte

                      Hallo Anette
                      Dein Opa ist ja nicht als Soldat gestorben.
                      Was mich verwundert ist die Tatsache das Frau B. ein Bild deiner Oma hat und deine Oma sie ja schon persöhnlich angeschrieben hatte. Auch stand sie ja im Briefkontakt mit der Schwester deines Opas.
                      Ich würde versuchen den Geburtsort von ihr zu erfahren, sie haben sich ja gekannt irgentwo hat es anscheinend in der Vergangenheit eine engeren Kontakt gegeben.
                      anika
                      Ahnenforschung bildet

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                      • Konni
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.08.2008
                        • 2999

                        #12
                        Hallo Annette,

                        wenn ich das richtig entziffert habe, hat Fau B. zur Schwester Deines Opas Kontakt gehabt. War Frau B. evtl. eine angeheiratete Verwandte der Schwester? Irgendwie kann ich mir die ganze Situation nur sehr schwer vorstellen.

                        Die Todesanzeige an Freunde und Verwandte finde ich ebenfalls merkwürdig. Wer ist denn die 2. Person in der Anzeige? Warum steht die Schwester Deines Opas nicht mit drauf?

                        Allerdings muss ich diesem Zollbeamten ein Lob aussprechen. Er hat sich wirklich Mühe gegeben, Deiner Oma zu helfen.

                        Gruss

                        Konni
                        Viele Grüsse
                        Konni

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                        • Konni
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.08.2008
                          • 2999

                          #13
                          Anika hat recht!

                          Hast Du mal darüber nachgedacht, ob Frau B. evtl. auch aus Ostpreussen kam? Vielleicht aus dem gleichen Ort wie Deine Großeltern?

                          Das würde auch erklären, warum sich alle Beteiligten "kannten".

                          Konni
                          Viele Grüsse
                          Konni

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                          • annette0405
                            Benutzer
                            • 07.09.2009
                            • 66

                            #14
                            da haben wir ja ein Problem, wenn er tatsächlich auf dem Zentralfriedhof beim Hochkreuz liegt in der Gruppe 97 dann liegt er aber auf dem Soldatenfriedhof.

                            Wenn ein Soldat im Krieg stirbt, so heisst es dann er sei gefallen. Ist das auch die Bezeichnung wenn ein Zivilist( war er ja in dem Fall)im Krieg stirbt?

                            Weder Frau Bartes noch Frau Kern gehören zu unserer Familie, ich weiss wer die Geschwister meines Opas waren. Ziemlich vertrackt alles.

                            Kommentar

                            • Merle
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.07.2008
                              • 1274

                              #15
                              Hallo Annette,

                              auch Zivilisten, die im Krieg durch Fliegerangriffe etc. umkamen, waren Gefallene. Eine Tante von mir ist auch in einer Kriegsgräberstätte beigesetzt.

                              Ich denke, daß Opa mit Frau Bartes ein Verhältnis hatte und mit ihr zusammenlebte. Sie hat dann vermutlich in den Nachkriegswirren einfach Nägel mit Köpfen gemacht und ihren Geliebten so bestatten lassen, wie sie es für richtig hielt. Das Bild von der Oma stammte sicher vom Opa. Oma wußte offenbar von dem Verhältnis, aber sie mußte nach dem Krieg dann erst einmal in Erfahrung bringen, wie das alles überhaupt abgelaufen war.

                              Gruß
                              merle

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