An alle mit Ahnen im 14./15. Jh. - wie macht ihr das?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Luino VA
    Erfahrener Benutzer
    • 19.06.2013
    • 221

    An alle mit Ahnen im 14./15. Jh. - wie macht ihr das?

    Hallo,

    Ich hätte mal eine Frage die mich interessiert: wie kommt ihr ununterbrochen bis ins 14. Jh. zurück? Ich habe Vorfahren aus Osthessen, Böhmen und Mähren. Bei osthessen komme ich bis Anfang 17. Jh. zurück, in Böhmen bei einigen Linien bis ca. 1510 und in Mähren tw. bis ca. 1575. Aber wie kann ich noch weiter zurückkommen? Ich wäre dankbar für Eure Erfahrungen und Informationen.

    Grüße

    Luino VA
  • roi
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2006
    • 377

    #2
    Mit 1575 liegst du schon ganz gut da. Mehr ist in den meisten Fällen nicht drin. Wer weiter zurück kann, hat eben Glück gehabt. Bei mir sind es verschiedene Kaufmannsfamilien aus Danzig, die aufgrund des frühen Beginns der Kirchenbücher und anderer Quellen noch weiter zurück zu verfolgen sind, einige stammen auch von Ordensrittern ab. Dass ich eine Vorfahren sehr weit zurückverfolgen kann, verdanke ich auch der Tatsache, dass unter ihnen mehrere Bastardkinder von Adeligen sind.
    Meine bäuerlichen Vorfahren lassen sich auch nur mit Glück vor 1600 verfolgen, bei den meisten Familien ist längst vorher Schluss.

    Kommentar

    • Karla
      • 23.06.2010
      • 1017

      #3
      Ja mir geht es bei einigen Linien genauso.
      Am weitesten bin ich bei Pahnstangen gekommen.
      Doch das ist nicht mein Verdienst.
      Der Dr. Walter Reissig, der das Ortsfamilienbuch von Pahnstangen mit seinem ehemaligen Nachbarn Hilmar Jacob geschrieben hat , ist zufällig auch ein weitentfernter Verwandter von mir.
      Mein 5 facher Urgrossvater Heinrich Thrum hatte eine Eva Elisabeth Reissig in Pahnstangen geheiratet.
      Bei den anderen Linien komme ich auch nicht weiter.
      Der Durchschnitt liegt bei mir so um 1800 rum.

      Kommentar

      • Fehrle
        Erfahrener Benutzer
        • 16.01.2008
        • 375

        #4
        Bei mir waren Pfarrer dabei die in historischen Quellen über die Kirchen auftauchen, sowie ein Landwirt und eine Hebamme die in einem Stiftungsbrief für eine Kapelle auftauchen.
        In einem Leibeigenenverzeichnis habe ich auch schon jemand gefunden, da weiss ich aber die Verwandtschaftslinie nicht. Aus dem Bodenseeraum kommen alle mit diesem Nachnamen aus der gleichen Familie in Steisslingen
        Suche alles zu den FN Moisel /Reichenberg, Kutscheidt/ Essen, Reiner/ Tuttlingen und Fehrle / Steisslingen

        Kommentar

        • gustl
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2010
          • 676

          #5
          Ich habe nochmal unseren Stammbaum geschüttelt: am besten ist es, wenn ein 5facher Urgroßvater 1787 eine 5fache Urgroßmutter heiratet, die einen interessanten Stammbaum mitbringt.

          Aber Spaß beiseite, Du siehst das schon ganz richtig: wenn Du weiter zurückgehen willst, helfen nur noch die Archive. Wenn Du Glück hast (und wenigstens der eine oder andere Vorfahr Grundbesitz hatte), findest Du Gerichts- oder Katasterakten, in denen der Grundbesitz vermerkt ist. Wenn Deine Vorfahren keine sonstwie berühmten Leute waren, hast Du nur so eine Chance, eventuell etwas zu erfahren. Das Leibeigenenverzeichnis ist ja auch so eine Urkunde, in der jemand beweisen musste, dass der Leibeigene wirklich ein solcher war.

          Ich finde allerdings auch, dass Du schon sehr weit zurückgekommen bist. Aber da dazu in der Gegend, in der Du suchst, auch Glück gehört, warum solltest Du es nicht weiter haben. Ich wünsche es Dir jedenfalls.
          Beste Grüße
          Cornelia

          Kommentar

          • Brigitte Bernstein
            Erfahrener Benutzer
            • 02.08.2010
            • 590

            #6
            Wie weit kann man zurück

            Hallo!
            Leider komme ich bisher nur bis zirka 1700. Mit zwei Nebenzweigen bis 1650. Habe es schon über Grundbriefe und Berufsgenossenschaften versucht, aber leider noch kein Glück gehabt.
            Schöne Grüße Brigitte
            Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

            Kommentar

            • gustl
              Erfahrener Benutzer
              • 25.08.2010
              • 676

              #7
              Hallo nochmal,

              bei Handwerkern ist es ganz schwierig, weiter zurückzukommen. Da helfen wirklich nur die örtlichen Archive, die man genau durchkämmen muss, wenn das nicht schon jemand getan hat. Folgende Punkte können dabei auftauchen und von Interesse sein:

              Das Braurecht: Handwerker besassen i.d.R. ein eigenes Haus. Mit Häusern waren gelegentlich auch Rechte verbunden, z.B. das Braurecht. Zugleich hatten Bürger in Städten auch Pflichten. Man kann sich in den eigenen Orten erkundigen, was dazugehörte, ich kenne die Vorfahren zum Beispiel als "Bornherren". Sie hatten die Pflicht, die städtischen Brunnen in Stand zu halten und alle Anwohner ihres Viertels resp. Brunnennutzungsbereiches zur Pflege heranzuziehen. (Stichwort: Ratsprotokolle, sofern es sich um Städte handelt).

              Da diese Rechte und Pflichten älter waren als die meisten Kirchenbücher, läßt sich gelegentlich etwas über die Vorfahren finden, die in diese Kategorie passen. Wer allerdings diese Akten heute verwaltet, wenn sie sich denn noch finden lassen, und ob sie jemals ordentlich ausgewertet wurden und dementsprechend auch ordentlich archiviert wurden, das müsst Ihr vor Ort klären. Da ist ganz hartnäckige Fragerei erforderlich.

              Knechte, Mägde und sonstige Angestellte sind eigentlich nur über die Kirchenbücher zu finden und wenn die enden, dann ist auch Schluß mit der Suche.

              Es sei denn: Manchmal kamen sie ja aus bäuerlichen Familien als das xte Kind.Wenn man die Eltern kennt und diese Grundbesitz hatten, kommt man auch weiter. Das muß ich Euch nicht sagen, das wisst Ihr ja.

              Bei den meisten unserer Linien ist so um 1570 Schluß. Manche sind da eingewandert, bei uns oft solche, die nicht mehr katholisch sein wollten. Bei anderen nimmt man aus gutem Grund an, dass sie im 14. Jhdt. schon an Ort und Stelle waren, kann es nur nicht wissenschaftlich schlüssig darstellen. Es gibt Quellen aus dieser Zeit, aber eben keine dazwischen.

              Ich empfehle daher für alle, die das noch nicht getan haben, jedwegen Fitzel von "Heimatliteratur" (war im 19. und Anfang des 20 Jhdts. Mode) aus der eigenen Gegend genau zu studieren, auch um die örtlichen Sitten und Gebräuche kennen zu lernen.

              Für alle, die genau wissen, dass sie aus dieser Gegend eigentlich nicht stammen, ist das auch wichtig, weil man evtl. einen Grund finden kann, warum sich die Vorfahren genau diese Gegend ausgesucht haben, um sich neu anzusiedeln. Und daraus kann man manchmal auf den Herkunftsort schließen. Das ist auch wieder unbefriedigend, ich weiß, weil dann oft genau eine Generation fehlt.

              Also, meine beste Empfehlung: macht Euch mit Euren örtlichen Archiven vertraut und guckt nach, was dort noch vorhanden ist.
              Beste Grüße
              Cornelia

              Kommentar

              • Flexer
                Benutzer
                • 23.09.2012
                • 17

                #8
                Guten Tag... das Wort zum Montag.
                Es ist in der Tat kaum möglich, in der weit zurückliegenden Zeit an Vorfahren ran zukommen. Es ist in solchen Fällen immer ein äußerst kostspieliger Zeitaufwand (immer mit Reisen verbunden), um eventuell von diesen Leuten etwas zu erfahren. Ich hatte das große Glück zumindest die Vorfahren und Herkunft meiner Ururururur...Großmutter, väterlicher Linie, "ausfindig" machen zu können, und zwar bis zum Jahr 1296. Aber das war's dann auch schon. Alle anderen Urkunden begannen erst (mit vagen Daten) Anfang es 16ten Jahrhunderts und später. Die väterliche Linie meiner Mutter geht bis 1735 zurück, über deren Mutter ist bis heute nichts zu finden. Schade, denn dann wäre (fast) alles komplett.
                Ja, das Schreiben und Lesen damals war auch schon ein Problem. Hinzu kommt, daß auch nicht jeder Bürger in einem Ort gleichermaßen erfaßt wurde. Andererseits waren die Leutchen immer auf Achse und hinterließen dadurch kaum eine Spur.... wie vom Winde verweht.

                Kommentar

                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4823

                  #9
                  Zitat von Luino VA Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  Ich hätte mal eine Frage die mich interessiert: wie kommt ihr ununterbrochen bis ins 14. Jh. zurück? Ich habe Vorfahren aus Osthessen, Böhmen und Mähren. Bei osthessen komme ich bis Anfang 17. Jh. zurück, in Böhmen bei einigen Linien bis ca. 1510 und in Mähren tw. bis ca. 1575. Aber wie kann ich noch weiter zurückkommen? Ich wäre dankbar für Eure Erfahrungen und Informationen.
                  Hallo Luca,

                  ich denke, das ist weniger eine Frage des Könnens oder irgendwelcher Tricks, es ist mehr eine Frage des Glücks.

                  Du mußt das Glück haben, daß Deine Ahnen in einer Gegend wohnten, oder einem Stand angehörten, die oder der urkundlich auch früh gut belegt ist.

                  In den meisten Linien meiner niederbayrischen Bauern, Häusler und Handwerker werde ich nicht weiter zurückkommen als was die Kirchenbücher hergeben, da viele andere Unterlagen 1961 verbrannt sind oder auch vorher schon nicht mehr existierten.

                  Je nach Pfarre kann das bis 1580/90 sein, oder eben auch nur bis 1780, wenn die Bücher verbrannt sind.

                  In einem Fall habe ich allerdings das Glück, daß einige Ahnen auf Höfen eines Klosters wohnten und die Unterlagen des Klosters bis 1480 zurück erhalten sind. Inwiefern sich diese Unterlagen so früh noch zur Ahnenforschung eignen, muß ich beizeiten im Hauptstaatsarchiv ergründen. Aber selbst wenn die Unterlagen sich eignen, kann es immer noch sein, daß die eigenen Ahnen den Hof zB 1600 kauften bzw. pachteten und von woanders herkamen.
                  Gruß
                  gki

                  Kommentar

                  • gabyde
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.12.2010
                    • 488

                    #10
                    Ich habe das Glück, von Pfarrern, Ratsherren, Schöffen etc. (d.h. Städtern) abzustammen, die dann z.B. in Bürgerbüchern erscheinen bzw. sogar selber Dokumente hinterlassen haben. Da bekommt man dann wohl meist nicht die Familiennamen der Ehefrauen mit und hat auch meist keine genauen Lebensdaten, aber man kommt leicht ins späte Mittelalter zurück, da die Familien oft über mehrere Generationen gut dokumentiert sind.
                    Gerade solche Familien sind zusätzlich gerne auch genealogisch bereits "erschlossen", d.h. man kann oft auf bestehendes Material zurückgreifen.

                    Manchmal gibt es auch von den Orten unserer Vorfahren Unterlagen aus der Vor-KB-Zeit, so z.B. Steuer- oder Musterungslisten, Heberegister, Huldigungslisten etc.

                    Wenn die Vorfahren ein Gewerbe betrieben, d.h. z.B. Krämer oder Wirte waren, haben sie auch oft Spuren in den Archiven hinterlassen. So habe ich z.B. von einem Ahnen den Antrag auf Erteilung einer Weinschanklizenz von 1620.

                    Wie man sieht, muß man nicht unbedingt vom Adel abstammen, um im 14. Jahrhundert landen zu können.

                    Ergänzung: meine o.a. Ahnen stammen übrigens überwiegend aus Nordhessen.

                    LG
                    Gaby
                    Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                    http://www.alteltern.de/
                    http://www.ahnekdoten.de/

                    Kommentar

                    • gustl
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.08.2010
                      • 676

                      #11
                      Hallo,

                      es gibt noch die Möglichkeit, bei den örtlichen genealogischen Gesellschaften nach entsprechender Literatur zu fragen. Ich schrieb ja schon, dass Familienforschung um die Wende zum 20. Jahrhundert ziemliche Mode war. Wir haben z.B. ein Buch, das 1923 im Selbstverlag erschienen ist und die Geschichte der Stadt Köthen in vielen Details und Aspekten beschreibt und reichlich Namen nennt. Das alles wurde aus den Archiven zusammengetragen und erlaubt zumindest einen Hinweis darauf, in welchen Akten man noch stöbern könnte. Auch örtliche Zeitungen haben manchmal familiengeschichtlich interessante Artikel veröffentlicht. So hat z.B. unser Vorfahr gelegentlich kleine Stücke "aus den Ratsprotokollen" veröffentlicht, wenn sie Namen und Jahre enthielten Das waren sozusagen Zufallsfunde, die er auf der Suche nach den eigenen Ahnen mitnahm.

                      Es läßt sich sicher noch vieles finden, aber man braucht Zeit, Geduld und für die Archive, wenn man suchen läßt, auch Geld.

                      Aber auch: je länger man zurückkommt, desto prominenter werden die Vorfahren, denn nur über wirklich "wichtige" Leute sind dann noch Unterlagen vorhanden. Bei uns sind das die Ahnen, die in die Reformation verwickelt waren.

                      Man kann auch bei Bauerngeschlechtern noch weiter zurückkommen, das geht dann über Steuer- und Katasterakten.

                      Beste Grüße
                      Cornelia

                      Kommentar

                      • Luino VA
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.06.2013
                        • 221

                        #12
                        Besten Dank für die Antworten. Es war wirklich interessant zu hören, wie ihr so weit zurückkommt. Ich denke mit 1510 bin ich schon ganz gut bedient. In Böhmen sind wohl noch viele Unterlagen, wie die von Euch genannten, erhalten geblieben und warten noch darauf, durchforstet zu werden. Leider komme ich erst einmal nicht so schnell nach Böhmen. Im Fuldaer Land ist es sehr schwierig, da der Großteil der Akten verloren gegangen ist. Mit den Bürgerbüchern könnte ich es noch einmal versuchen. Da meine Vorfahren katholisch waren, glaube ich kaum, dass es große Verstrickungen in die Reformation gab, aber wer weiß das schon?

                        Vielen Dank.

                        Luino VA

                        Kommentar

                        • Juanita
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.03.2011
                          • 1424

                          #13
                          Da ich stets mit einer AR durch die Einheirat der Ehefrau anfange (im Moment "bearbeite" ich ca. 375 Ahnenreihen), ist es logisch, daß es immer "früher" wird. Ich fange oft mit den Linien an, wenn die KB aufhören. Durch Austausch mit anderen Forschern, auch hier im Internet (dafür möchte ich mich nochmals herzl. bedanken), habe ich ab u. zu Glück, Daten zu bekommen, an die ich nur schwerlich herangekommen wäre (weil oft gedanklich nicht auf der "Rechnung"). Aber überwiegend arbeite ich mich durch Chroniken u.ä. geschichtliche Veröffentlichungen durch. Dort gibt es manchmal Einwohnerangaben aus sehr frühen Jahrhunderten, Türkensteuerlisten, Kopfsteuerlisten u. vieles mehr. Manchmal erhalte ich dadurch
                          auch nur die Information, daß es dann u. dann den Namen dort noch nicht gab, oder aber welche von meinen Familien dort bereits schon im 14./15. Jhrt. oder noch eher ansässig waren. Es ist eine zeitraubende Beschäftigung u. umso größer die Freude, wenn man etwas entdeckt. Wenn möglich, besuche ich auch Archive.
                          Juanita

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X