Hermann und Heinrich Questenberg aus Danzig und ihre Nachkommen

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  • EmWe
    Erfahrener Benutzer
    • 17.07.2012
    • 281

    #16
    Hallo consanguineus,

    von einer Grabtafel in Lübeck kenne ich das Allianzwappen zweier Ahnen von mir:

    Hans Drosihn oo Elisabeth Rode

    Die Eheleute verbrachten ihr Erwachsenenleben in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (er zuerst um 1460 belehnt).

    1423-1465 wird ein Heinrich Rode als Einwohner oder Bürger in Aschersleben erwähnt, es ist unklar, ob er der Vater ist (oder überhaupt verwandt, der Name war ja nicht gerade selten).

    Interessant ist die Wappenähnlichkeit zu den von Schlannewitz: gleiche Figur im Schilde (Eberkopf), Helmzier einmal 3 Pfeile, andermal 3 Speere.

    Auch die Magdeburger Ratsfamilie Rode führte anfangs 3 Eberköpfe im Schrägbalken, später aber drei Rosen.

    Die Frage, um zu den Aschersleber Rode zurückzukommen, die Frage ist nun, ob es einen Zusammenhang zu Friedrich Rode, Knappe, gibt, der 1385 in einem Revers mit Heinrich und Wetego über das verpfändete Schloß Falkenstein erwähnt wurde; denselben Personen verpfändete der Bischof von Halberstadt auch die Bede (eine Steuer) zu Aschersleben. 1417 saß der/ein anderer Friedrich Rode im Rat Ascherslebens. Die Ratsmatrikel sind zu der Zeit noch lückenhaft, so dass weitere Jahre im Rat unbekannt sind. 1416 wird in den Matrikeln ein Bündnis mit Magdeburg erwähnt.

    Die Frage ist, ob hinter diesen Befunden ein Zusammenhang besteht oder ob alles nur zufällig nebeneinander steht.

    VG, EmWe
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    Zuletzt geändert von EmWe; 21.11.2018, 17:56.
    Gesucht werden:
    Germershausen, Marina Christina, * wo? ca. 1666
    Götze, Caspar, Maurer in Geithain, * wo? ca. 1663
    Heinecke, Johann George, in Aschersleben, * wo? ca. 1702
    Lindner, Heinrich, Carabiner in Neuhaldensleben, * wo? ca. 1768
    Liesegang, Gottfried, in Magdeburg, * wo? um 1720, oo (H/T)ermissen
    Schreyer, Johann Balthasar, Hammerschmied in Katzhütte, * wo? ca. 1712
    Wittig, Christian, Blechmeister in Burgkhammer, * wo? ca. 1675

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5534

      #17
      Zitat von EmWe Beitrag anzeigen
      Hallo consanguineus,

      von einer Grabtafel in Lübeck kenne ich das Allianzwappen zweier Ahnen von mir:

      Hans Drosihn oo Elisabeth Rode

      Die Eheleute verbrachten ihr Erwachsenenleben in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (er zuerst um 1460 belehnt).

      1423-1465 wird ein Heinrich Rode als Einwohner oder Bürger in Aschersleben erwähnt, es ist unklar, ob er der Vater ist (oder überhaupt verwandt, der Name war ja nicht gerade selten).

      Interessant ist die Wappenähnlichkeit zu den von Schlannewitz: gleiche Figur im Schilde (Eberkopf), Helmzier einmal 3 Pfeile, andermal 3 Speere.

      Auch die Magdeburger Ratsfamilie Rode führte anfangs 3 Eberköpfe im Schrägbalken, später aber drei Rosen.

      Die Frage, um zu den Aschersleber Rode zurückzukommen, die Frage ist nun, ob es einen Zusammenhang zu Friedrich Rode, Knappe, gibt, der 1385 in einem Revers mit Heinrich und Wetego über das verpfändete Schloß Falkenstein erwähnt wurde; denselben Personen verpfändete der Bischof von Halberstadt auch die Bede (eine Steuer) zu Aschersleben. 1417 saß der/ein anderer Friedrich Rode im Rat Ascherslebens. Die Ratsmatrikel sind zu der Zeit noch lückenhaft, so dass weitere Jahre im Rat unbekannt sind. 1416 wird in den Matrikeln ein Bündnis mit Magdeburg erwähnt.

      Die Frage ist, ob hinter diesen Befunden ein Zusammenhang besteht oder ob alles nur zufällig nebeneinander steht.

      VG, EmWe

      Hallo EmWe!

      Hab zunächst vielen Dank für Deine ausfürlichen Zeilen!

      Ich kann im Moment keinerlei Zusammenhang zwischen den Falkensteiner Rodes und Deiner Ahnin Elisabeth aus Lübeck erkennen. Auch über eine Verwandtschaft oder gar Identität des Friedrich Rode, Ratsherrn in Aschersleben, mit dem Knappen Friedrich von dem Rode, Pfandbesitzer der Herrschaft Falkenstein weiß ich nichts.

      Die Geschichte der von dem Rode ist sehr undurchsichtig, da der Name, wie Du richtig angemerkt hast, nicht sehr originell ist, und zwar sowohl beim niederen Adel, als auch bei stadtbürgerlichen Geschechtern. Es fällt auf, daß nach 1388 keine Mitglieder des Falkensteiner Zweiges der (ursprünglich hohnsteinischen) Familie von dem Rode mehr begegnen, was insofern etwas überrascht, als dieser Familienzweig noch in den Jahrzehnten davor erstens sehr zahlreich war und sich zweitens durch eine kluge und zielgerichtete Politik auszeichnete. Allein in des Knappen Friedrich Generation gibt es acht Brüder und richtige Vettern.

      Der Falkensteiner Pfandbesitz scheint kurz vor 1388 in andere Hände gelangt oder sogar vom Bischof in Halberstadt ausgelöst worden zu sein. Als Ursache mag man annnehmen, daß die letzten von dem Rode, nämlich Heinrich, genannt von Questenberg, Wedigo und Friedrich keine Nachkommen hatten. Auffällig ist, daß diese drei Rodes sich wegen des Falkensteins zuletzt im Jahre 1386 gegenüber dem Bischof reversieren. Während Friedrich noch einmal zwei Jahre später als Bürge auftritt, liest man von Heinrich und Wedigo nichts mehr. Alle drei können zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu alt gewesen sein, vermutlich zwischen 50 und maximal 60 Jahre. Ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, daß sie sämtlich innerhalb so kurzer Zeit das Zeitliche gesegnet haben sollen.

      Ich halte es allerdings auch für unwahrscheinlich, daß es gar keine männlichen Erben gab. Möglicherweise gab es solche, die aber vielleicht keine Perspektive mehr in einem ritterlichen Leben gesehen haben. Den Falkenstein sind sie losgeworden. Ihre Herrschaft Questenberg kurz zuvor ebenfalls. Von den meisten anderen Besitzungen, hauptsächlich Streubesitz in der Goldenen Aue, hatten sie sich ab Mitte des 14. Jahrhunderts nach und nach getrennt, wohl auch, um ihren Besitz zu arrondieren und um die finanziellen Mittel hierfür in der Hand zu haben. Ganz deutlich erkennt man das Bestreben, nördlich des Harzes eine Basis zu schaffen.

      Und plötzlich steht die Familie mit leeren Händen da! Ohne es belegen zu können: ich halte es nicht für ausgeschlossen, ja sogar wahrscheinlich, daß Mitglieder der von dem Rode (so es denn noch welche gab!) sich in benachbarten Städten, wie etwa Aschersleben, als Bürger niedergelassen haben könnten. Vergleichbare Fälle sind zur Genüge bekannt. Der Ratsherr Friedrich Rode würde dann vermutlich der Generation angehören, die der letzten auf dem Falkenstein folgt.

      Die unterschiedlichen Wappen, nämlich den Baum auf dem Dreiberg der Falkensteiner von dem Rode einerseits und den Keilerkopf der Aschersleber Rode andererseits, würden mir keinerlei Bauchschmerzen bereiten. Gerade bei den von dem Rode blieb man nicht beim Stammwappen. Der Questenberger bzw. Falkensteiner Zweig legte sich gelegentlich der Belehnung mit der Herrschaft Questenberg ein neues Wappen zu. Ein erneuter Wappenwechsel bei Wechsel des Standes wäre nicht ausgeschlossen. So dogmatisch wie wir heute glauben sah man Dinge wie Wappenkontinuität damals ganz offensichtlich nicht. Dessen ungeachtet fehlen leider immer noch Belege für einen verwandtschaftlichen Zusammenhang beider Familien.

      Welcher Quelle hast Du entnommen, daß die Bede zu Aschersleben an die Brüder von dem Rode verpfändet wurde? Wann gelangten die Rodes in den Pfandbesitz der Bede? Bis wann, und das ist die interessantere Frage, hatten sie dieses Pfand inne? Welche Bedeutung legst Du dem Bündnis Aschersleben-Magdeburg in diesem Zusammenhang bei?

      Ich würde mich über einen Austausch mit Dir freuen, gerne auch per PN, denn das Thema ist doch sehr speziell und wird wohl kaum jemanden interessieren!

      Viele Grüße
      consanguineus
      Zuletzt geändert von consanguineus; 22.11.2018, 23:49.
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      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
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      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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