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  #1  
Alt 20.12.2015, 14:10
Benutzerbild von mikode
mikode mikode ist offline männlich
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Registriert seit: 30.04.2012
Ort: Bornheim
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Standard Fehler in OFB

Hallo zusammen,

habt Ihr schon mal Fehler in den Ortsfamilienbüchern entdeckt. Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier nicht Leute kritisieren die in langer Arbeit Kirchenbücher für uns zugänglich machen. Aber könnten wir nicht unter Angabe des OFB Fehler, die Ihr entdeckt habt, anderen mitzuteilen, daß man nicht einer falschen Spur nachgeht ?
Es gibt Zahlendreher oder auch Lesefehler und falsche Verknüpfungen.
Mir sind jetzt einige aufgefallen.
Der Erste vor etwa 10 Jahren, als ich die Herkunft eines Vorfahren suchte.
Es ging um Andreas Koll, Kohl. Ich war im Bistumsarchiv in Trier. Dort gibt es das OFB Ahrweiler von H.J.Geiermann. Dort stand folgendes:
Kohl/Koll Andreas Münster Catharina
bei oo falsch Johann + 17.04.1778 dicta Koll
+ 09.01.1756 bei oo Königs A.Cath.

Zeugen: Mathias Heinen und Andreas Kohl

? beide Parteien falsch geschrieben
? ein Andreas Kohl Trauzeuge auf der eigenen Hochzeit
? kein Königs bei den Paten, dafür jede Menge Münster
Es stellte sich heraus, daß der Johann ein Bruder des Andreas war. Die Hochzeit von Andreas Koll war vorher, leider in der Zeit, wo keine Kirchenbuchaufzeichnungen von Ahrweiler vorhanden sind.

Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht
__________________
Gruß Michael
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  #2  
Alt 20.12.2015, 16:15
Grapelli Grapelli ist offline männlich
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Beiträge: 2.223
Standard

Ein OFB ist immer nur so zuverlässig wie sein(e) Erzeuger und da gibt es erfahrungsgemäß eine riesige Bandbreite. Eigentlich müsste so ein Buch Eintrag für Eintrag von mindestens zwei erfahrenen Genealogen geprüft werden. Auch dann bleiben vermutlich immer noch genug Fehler übrig.

Außerdem gibt es eine starke Tendenz der Bearbeiter, am Beginn der jeweiligen Kirchenbuchzeit alle losen Enden miteinander zu verbinden. Hat man ein Sterbedatum für einen Johann XY und an anderer Stelle einen Brautvater Johann XY, gehen viele Bearbeiter einfach davon aus, dass die beiden identisch sind - obwohl jeder weiß, dass es nicht so sein muss. Hier fehlt oft ein System, wie man mit unsicheren Verknüpfungen umgeht.

Zitat:
Zitat von mikode Beitrag anzeigen
... ich möchte hier nicht Leute kritisieren die in langer Arbeit Kirchenbücher für uns zugänglich machen.
Die Bearbeiter muss man nicht kritisieren, eine schlampige, vor Fehlern strotzende Arbeit allerdings schon.

Zitat:
Zitat von mikode Beitrag anzeigen
... könnten wir nicht unter Angabe des OFB Fehler, die Ihr entdeckt habt, anderen mitzuteilen, daß man nicht einer falschen Spur nachgeht?
Das kann man schon machen, dann sollte es aber für jedes OFB ein eigenes Thema geben. Bei den OFBs die ich kenne, schreibt man besser dem jeweiligen Bearbeiter, und die Fehler werden in der nächsten Auflage korrigiert. Wenn die Daten bereits online verfügbar sind, ist eine Korrektur schnell umzusetzen.
__________________
Herzliche Grße
Grapelli

Geändert von Grapelli (20.12.2015 um 16:25 Uhr)
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  #3  
Alt 20.12.2015, 17:06
Jettchen Jettchen ist offline
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Ich habe schon mehrfach Fehler gefunden. Aber früher gab es manche Recherchemöglichkeiten noch gar nicht.
Bei meiner Urgroßmutter, die in Vilbel aufgewachsen ist, heißt es in einem dortigen Buch: Sie sei unverheiratet gestorben, weil man von ihr keinen Heirats- und keinen Sterbeeintrag gefunden hat. Ich weiß aber, dass sie recht spät in Bockenheim geheiratet hat und im hohen Alter von 90 Jahren gestorben ist.
Aber alle anderen Informationen des Buches waren ganz toll für mich.
Ich habe mein Wissen an den Heimatverein Vilbel weitergeleitet.

Auch bei manchen anderen Veröffentlichungen über Ahnenfamilien bin ich immer wieder über Ungereimtheiten gestoßen. Unkritisch übernehme ich solche Informationen nicht, bin aber dankbar, dass sich Menschen einst die Mühe gemacht haben, Familiengeschichten zusammenzustellen. Das ist für mich eine gute Basis, daran zu arbeiten.

Viele Grüße
von Jettchen
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  #4  
Alt 20.12.2015, 22:05
gerhardlang gerhardlang ist offline männlich
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Hallo die Runde,
Fehler im OFB. Eine schwierige Geschichte.
Unter meinen Fingern laufen zwei OFB´s. Je nach Aktenlage können Kinder den Eltern zugeordnet werden, wie auch die Ehepartner.
Bei je nach Aktenlage sind auch andere Quellen nutzbar. Familien-Aufzeichnungen aus den Beständen der Leser, staatliche Aufzeichnungen bis hin zu Konfirmationslisten.
Hier gibt es viele Hör- und Schreibfehler aus alter Zeit und heute Lesefehler. Z.B. "langes s" und "h", hier gibt es immer Streit. Dann habe ich ein OFB angefangen, wo mittendrin der Pfarrer gewechselt hat. Damit erhielten die Familien im Ort meist neue Namen. Von den Standesämtern garnicht zu reden. In meiner Familie schreibt sich ein Zweig seit Jahrhunderten, ältester Nachweis 1696, mit "ei". Das Standesamt schreibt im 20. Jh. "ai".
Zurück zum Thema
Sinn meines Schreibens ist, dass ich mich über jede Zuschrift zwecks Änderung oder Ergänzung freue. Oft bekomme ich auch Unterlagen, die mir fehlen, das OFB besser zu machen.
Eine besinnliche Adventszeit
Gerhard
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  #5  
Alt 21.12.2015, 09:37
Benutzerbild von JuHo54
JuHo54 JuHo54 ist offline weiblich
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Beiträge: 1.059
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Hallo in die Runde ,
manchmal sind es auch schlicht und ergreifend Fehler in den Kirchenbüchern und Standesamtsunterlagen wegen Unwissens und auch viele Schreibfehler. Ich hatte gerade erst in einem Kirchenbuch bei Taufen durchgängig dasselbe Elternpaar bis auf einmal zwischendrin , da hatte die Ehefrau plötzlich den Vornamen des Kindes.... oder meine Urgroßtante mit Namens "Wilhelmine", die offensichtlich immer nur Mine genannt wurde. Ein Pfarrer fand das wohl nicht "passend" und machte aus dem Namen kurzerhand Hermine . Wenn solche Dinge nun im OFB landen wird dann plötzlich eine 2. Ehe daraus. Solche Fehler können passieren , sollten dann dem Bearbeiter mitgeteilt werden , auch wenn man noch Ergänzungen hat. Nur so kann man die "Fehler" möglichst gering halten, ganz auszuschließen sind sie jedoch nie, dazu ist häufig genug auch die Schrift sehr unleserlich und man kann einfach nur raten, wenn man sich in der Gegend ein bisschen auskennt bezüglich der Familiennamen oder Ortsnamen...
Liebe Grüße
Jutta
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  #6  
Alt 21.12.2015, 11:38
Gertrud Dinse Gertrud Dinse ist offline
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Registriert seit: 09.02.2013
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Warum glaubt man, dass die Leute, die sich der Mühe unterziehen, ein OFB zu schreiben, Übermenschen sind. Denn es wird ja impliziert, dass man als Forscher unfehlbar ist.

Es lohnt sich immer, sich die Originale nochmal anzusehen. Ich sehe OFBs lediglich als Hilfsmittel.

LG Gertrud
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  #7  
Alt 21.12.2015, 12:12
Benutzerbild von Tunnelratte
Tunnelratte Tunnelratte ist offline männlich
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Registriert seit: 10.03.2014
Beiträge: 726
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Ich sehe das wie Gertrud,

OFB oder Onlinestammbäume / Familienslisten sind Hilfsitel, die ein Gerüst liefern, oder einen Wegweiser im Dunkeln.

Dann kann man in die tiefere Ahnenforschung einsteigen und die passenden Originale einsehen, oder man "glaubt" den OFB , jeder wie es ihm beliebt.

Zeitmäßig beschränt glaube ich den OFB.
__________________
wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt
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