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#1
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Hallo allerseits,
ich habe gestern durch einen älteren Verwandten von mir erfahren, dass ein noch älterer Verwandter von mir (er stammte aus der Region Halberstadt) den "Russland-Feldzug" mitgemacht habe, zuletzt in der Ukraine in Kriegsgefangenschaft gelandet und am Kriegsende von dort geflüchtet sei (er soll angeblich ca. 2 Jahre für seine Flucht über Rumänien, Ungarn und Österreich nach Westdeutschland gebraucht haben). Leider weiß ich noch nichts über seine Truppenzugehörigkeit (ich vermute, eher Waffen-SS als Wehrmacht), denke aber, dass er als Mitglied einer Einheit rekrutiert worden sein dürfte, die auch sonst in seiner Region - damals vielleicht schon die Region Braunschweig - rekrutiert hat. Hat jemand von euch eine Idee, ob und wenn ja, wo, eine solche Fluchtgeschichte dokumentiert worden sein könnte? Ist es möglich, dass dieser Verwandte aufgrund seiner späten Rückkehr (vermutlich irgendwann im Jahr 1947) nicht (mehr) "entnazifiziert" wurde (es gibt zu ihm keine Entnazifizierungsakte)? Beste Grüße! Geändert von Sbriglione (04.09.2023 um 13:59 Uhr) |
#2
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![]() Hallo,
wenn der Verwandte hier nichts selber niedergelegt hat, dann sieht es ehr mau aus. Aufgrund der eigenständigen Flucht wird er auch nicht über ein zentrales Auffanglager etc. eingereist und dokumentiert worden sein. Dafür müsste mehr von der Lebensgeschichte bekannt sein. Zur Truppenzugehörigkeit könnte eine Anfrage bei der WAST Auskunft geben. Eine Entnazifizierung war nicht unbedingt zwingend, da Soldaten nicht unbedingt zwangsentnazifiziert wurden. Ich lese gerade in mehren solchen Akten aus NRW, dort habe ich bisher in einem mir bekannten Straßenzug nur die Entnazifizierungsakten von Parteimitgliedern und Beamten gefunden. Von rückgekehrten Soldaten keine Spur. Entnazifiziert wurde bis 1951. Viele Grüße |
#3
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![]() Schade,
dann wird das wohl nichts: ich kann ausschließlich auf die Angaben seines noch lebenden Sohnes zurückgreifen - bei der WAST habe ich es schon vergeblich versucht... Danke! |
#4
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![]() Hallo,
vielleicht nochmal ein Ansatz über den lebenden Sohn zu gehen. Sehr viele Soldaten hatten nach dem Krieg Kontakt zueinander. Auch haben sehr viele, ehr mit akademischen Hintergrund eine kleine Lebensgeschichte verfasst. Ich habe erst in diesem Frühjahr über Umwege so eine Lebensgeschichte erhalten, die ich jetzt mit anderen Dokumenten abgleiche. In den Nachlässen finden sich oft Adressen oder Adresslisten die sich aus dem ersten Gedanken oft für die Nachgeborenen nicht erschließen. Viele Grüße |
#5
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![]() Hallo
Wurde noch keine Anfrage beim Bundesarchiv (Abteilung PA) und beim DRK Suchdienst gemacht? Beim Bundesarchiv könntest du sowohl bezüglich Wehrmacht als auch bezüglich Waffen-SS fündig werden. Beim DRK denke ich vor allem an die Unterlagen aus russischer Kriegsgefangenschaft. Da könnten schon einige erste wichtige Informationen enthalten sein. Habt ihr in seinem ersten Wohnort nach seiner Rückkehr nach seiner Einwohnermeldekarte gesucht? Dokumentationen von Fluchtgeschichten, die noch in einem Archiv vorhanden sind, kenne ich nur aus der Schweiz, bezüglich Schweizern, die in der Wehrmacht oder der Waffen-SS dienten und nach ihrer Rückkehr in die Schweiz vor das dortige Militärgericht gestellt wurden. Dort habe ich mal zu jemandem aus meiner Verwandtschaft recherchiert und sehr viele neue Informationen gefunden, die jedoch auch mindestens genauso viele neue Fragen aufgeworfen haben. Gruss Svenja Geändert von Svenja (04.09.2023 um 18:32 Uhr) |
#6
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![]() Hallo Svenja,
Danke für Deine Ideen! Ich hätte dazu noch einige Fragen: 1. Was ist die Abteilung PA im Bundesarchiv? 2. Auf der Internetseite des DRK-Suchdienstes habe ich gelesen, dass sie bezüglich Kriegesgefangenen nur Sachen zu Soldaten haben, die mindestens bis 1950 noch nicht zurück waren. Hast Du da andere Informationen? Wenn ja, würde mich das freuen! 3. Weil ich weiß, wo genau die Person nach seiner Rückkehr gewohnt hat (er hat dort auch schon vor Kriegsbeginn gelebt) wüsste ich gerne, ob Kriegsgefangengschaft (die ja mehrjährige Abwesenheit bedeutet) tatsächlich in der Einwohnermeldekartei vermerkt wurde (zumal seine Frau und seine Kinder während der ganzen Zeit vor Ort waren). Wenn ja, wäre das auf jeden Fall eine sehr spannende Option! Gruß Giacomo |
#7
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![]() Hallo Giacomo,
Zitat:
2. Das DRK hat Akten zu Vermissten. Es könnte also stimmen, dass nur Soldaten erfasst wurden, die erst nach 1950 aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind. Zu Deinem Verwandten, der aus russischer Kriegsgefangenschaft geflohen ist: Ist bekannt, wie lange er beim Militär war? Das ist deswegen wichtig, weil die Waffen-SS eine Elitetruppe war. Die haben erst ab 1943/44 Leute quasi von der Straße weg rekrutiert. Vorher mussten meiner Erinnerung nach alle Angehörigen der (Waffen-)SS Ahnenpässe vorlegen. Ist von Deinem Verwandten so was erhalten geblieben? Bei der Wehrmacht wurden Ahnenpässe frühestens ab Unteroffizier verlangt, eigentlich nur bei Offiziersanwärtern. Soldaten und Gefreite brauchten dgl. meines Wissens nicht. Geändert von Erny-Schmidt (04.09.2023 um 20:59 Uhr) |
#8
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![]() Hallo
Zu 1: Mit Bundesarchiv (Abteilung PA) meine ich die Abteilung für personenbezogene Auskünfte, die auch die Unterlagen der ehemaligen WASt umfasst. https://www.bundesarchiv.de/DE/Conte...rsbezogen.html Zu 2.: Beim DRK Suchdienst gibt es sowohl Unterlagen zu Vermissten/Verschollenen als auch Unterlagen aus Russland zur Kriegsgefangenschaft in Russland. Zu den ersteren gibt es die Vermisstenregistrierungen (durch Angaben der Angehörigen), aus der dann auch die Vermisstenbildlisten entstanden sind. Diese kann es nur geben, wenn die Vermissten auch 1950/51 noch als vermisst galten. Zudem war diese Vermisstenregistrierung offenbar von der DDR aus nicht möglich. In den Unterlagen zur Kriegsgefangenschaft in Russland sollten jedoch alle enthalten sein, die in russische Kriegsgefangenschaft gerieten, sofern sie irgendwann von den Russen erfasst worden sind. Zumindest bei denjenigen, die bei Stalingrad in Gefangenschaft gerieten, muss man jedoch davon ausgehen, dass viele nicht registriert wurden, weil sie auf dem langen Weg ins Gefangenenlager starben, bevor es überhaupt zur Registrierung kam. Zu 3.: Ich weiss auch nicht sicher, ob für ihn eine neue Einwohnermeldekarte erstellt worden ist, wenn seine Frau und Kinder während der ganzen Zeit vor Ort waren. Aber wenn, dann müsste ja darin vermerkt worden sein, von woher er zugezogen ist. Mein Gedanke war, dass man so wenigstens einen Aufenthaltsort auf seiner Flucht herausfinden könnte. Gruss Svenja |
#9
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![]() Zitat:
Hallo Erny-Schmidt, leider weiß ich nicht sicher, wann mein Verwandter zum Militär gekommen ist - und bin mir mittlerweile auch unsicher, in welcher Zeit er zur Waffen-SS gekommen sein könnte. Auf den Fotos, die ich von ihm in Uniform kenne, trägt er (entgegen meiner ursprünglichen Vermutung, dass er schon früh dabei gewesen sein könnte) durchgehend keine entsprechende Uniform, sondern nur die der Wehrmacht. Einen gemeinsamer "Ariernachweis" für ihn und seine Frau existiert - und er geht auf beiden Seiten jeweils bis zu den Urgroßeltern zurück. Erstellt wurde er im Jahre 1941. Beste Grüße! |
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Stichworte |
entnazifizierung , flucht , kriegsgefangenschaft , rekrutierung |
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