Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?

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  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #16
    RE: Wie kann man ein "von" wieder im Namen tragen?

    Hallo Arnd,

    nur, dass der gute Fréderic trotzdem nicht adlig ist . Er hat nur den Namen.

    Adel ist ja nun wirklich nicht einzigartig - oder?
    Aber bei manchen wirkts wohl so, wie eine Droge oder, um es mal mit Thomas Mann zu sagen: Es schmückt ungemein. (Zitat aus Buddenbroock) .

    Aber ums mal ehrlich zu sagen. Ich fand meine Herkunft nicht immer so lustig, besonders als Kind. Da kam schnell mal die Bemerkung, wenn ich irgendwas gemacht habe, was anderen nicht in den Kram passte, ob mir das zu Kopfe gestiegen sei oder ich sei ja sowieso total inzüchtig. Kinder können da schon mal ganz heftig zulangen. Mit meinem bürgerlichen Namen lebt sichs aber ganz gut.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Hintiberi
      Erfahrener Benutzer
      • 26.09.2006
      • 1075

      #17
      Hallo Hina,

      ich habe keinen Adel in meiner Familie. Meine Vorfahren waren Tagelöhner, Bauern, Schäfer und ab und an finde ich auch mal einen Schneider.
      Ich finde da nichts verachtenswertes dran und bin stolz auf meine Ahnen, die ihren Lebensweg gemeistert haben.
      Sie haben hart gearbeitet und das was sie dafür bekamen, mußten sie größtenteils wieder abgeben - an die "höheren" Leute, die "Adeligen" - die sich dann auf diesen, von "meinen Ahnen" hart erarbeiteten Gütern ausruhten. (Ist ja heute wenig anders mit unseren Steuern). Hat das nicht ein wenig mehr Achtung und Respekt verdient als ein "von" im Namen?!
      Während meine Vorfahren sich also von dem ernähren mußten, was ihnen blieb (z.B. 3 Wochen lang Erbsensuppe), wandelten die Adeligen das was die einfachen Leute ihnen geben mußten, in Festspeisen um und scherten sich einen Dreck darum, wo es herkam.
      So war es eben - Adel habe ich in meinen Linien keinen, dafür umso ehrlichere, hart arbeitende und treusorgende Bauern und Tagelöhner, die es aus eigener Kraft schafften, in schwersten Zeiten ihre Familien durchzufüttern.

      Liebe Grüße
      -Jens
      Meine Ahnen
      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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      • Arnd Ried
        Neuer Benutzer
        • 20.06.2007
        • 4

        #18
        Die Existenz von Schmierenblättchen á la "Das Goldene Blatt" oder "Gala" belegen auf wunderbare Art und Weise das relativ breite Interesse am Adel

        Kommentar

        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #19
          Lieber Jens,

          da sprichst Du nämlich wirklich etwas wahres an, was viele vergessen. Ohne den Bauern wäre auch der Adel verhungert. Und ohne den Handwerker, hätte auch der Adel kein Dach über dem Kopf und kein Rad am Wagen gehabt, geschweige denn, ein paar anständige Schuhe. Das möchten aber scheinbar einige vergessen machen oder schämen sich gar dafür. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Und auch in meiner adligen Familie hat bald in jeder Generation einer einen Krieg angezettelt oder ihn heftigst unterstützt, Landschaften verwüstet, ganz zu schweigen von dem erheblichen Reichtum und Luxus, während andere zusehen mußten, wie sie ihre 10 Kinder durchbrachten. Aber auch einen Mörder, der seinen Onkel erschlagen hatte und dafür gerädert und gevierteilt wurde, ist zu finden. Ich habe eine Mietwohnung und mein täglich Brot verdiene ich mir mit meiner Arbeit. Nur darauf bin ich stolz. Zu meiner Herkunft habe ich nichts beigetragen, was soll ich darauf dann stolz sein?

          Lieber Arnd,

          den Käse lese ich nicht .

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Arnd Ried
            Neuer Benutzer
            • 20.06.2007
            • 4

            #20
            Original von Hina

            Lieber Arnd,

            den Käse lese ich nicht .
            Sehr löblich. Ansonsten müsste ich mir hier andere Gesprächspartner suchen

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #21
              Hallo Arnd,

              ehrlich gesagt hatte ich mich auch nicht wegen Adel im Forum angemeldet. Da gibt es sowieso bei mir nichts zu erforschen. Mich interessiert viel mehr meine bürgerliche mütterliche Linie. Das finde ich viel spannender, denn da gibt es tatsächlich noch was zu entdecken.
              Naja die bunten Käseblättchen würden wohl auch noch gekauft werden, wenn sie noch teurer wären. Irgendwie ist für diese Welt immer noch ein Markt da. Wers halt braucht. Jedem das seine. Vielleicht sollte ich ein wenig verständnisvoller werden .

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Hintiberi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.09.2006
                • 1075

                #22
                Original von HinaZu meiner Herkunft habe ich nichts beigetragen, was soll ich darauf dann stolz sein?
                Liebe Hina,

                das meinte ich eher in dem Sinne, daß ich meinen Ahnen Respekt für das entgegenbringe, was sie (auch unter mühseligen Umständen) geleistet haben. "Stolz" konnten sie zu Lebzeiten auf sich sein, aber da hatten sie sicherlich andere Sorgen...

                Liebe Grüße
                -Jens
                Meine Ahnen
                http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #23
                  Lieber Jens,

                  ich habe Dich ja auch so verstanden . Mir fehlt allerdings auch ein wenig der Respekt vor meinen Vorfahren - obwohl meine AL ein interessanter Gang durch die Geschichte ist. Es gab natürlich auch einige darunter, die sehr sinnvolles geleistet haben. Allerdings bis hin zu meinen Großeltern kann ich das von vielen nicht gerade behaupten. Aber das ist meine subjektive Einschätzung und sicher auch recht oberflächlich. Ich bin Demokrat und das kann ich nunmal bei meinen Vorfahren absolut nicht erkennen, dass sie irgendwie etwas mit Demokratie am Hut gehabt hatten. Sie waren fest in ihrem Stand verwurzelt und konnten sicher auch gar nicht anders. Aber das ist nicht mein Bier, das war ihr Leben in ihrer Zeit. So sehe ich sie einfach nur als eine ellenlange Liste von Personen, die man in jedem Geschichtsbuch wiederfinden kann aber irgendwie haben die innerlich nichts mit mir zu tun.

                  Liebe Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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