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Meine Familiensuche in Polen: Masowien
Meine Großeltern väterlicherseits stammen aus Polen und wurden durch den zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt, wo sie sich nach dem Krieg in einem DP-Lager kennen lernten und danach nicht nach Polen zurückkehrten. Ausgehend von den Daten in Heiratsurkunde von 1948 (von einem polnischen Geistlichen in einem DP-Lager ausgestellt) habe ich Anfragen bei dieversen Organisationen (Deutsche-Dienststelle Wast, Internationalersuchdienst Arolsen, Kriegsgefangenen Museum Opole etc.) gestellt und auch erst kürzlich auch bei den Standesämtern in Lodz und Skierniewice.
Die erste Antwort kam aus Skierniewice, wo mich die sehr freundliche Leiterin des Amtes persönlich angerufen hat. Man habe einen Geburtseintrag meines Großvaters gefunden und der Scan würde mir zugeschickt: DEKANANT GRODZISKI Dnia jedenastego października tysiąc dziewięćset dwudziestego trzeciego roku o godzinie szóstej wieczorem stawiła się: Franciszka Urbańska, matka dziecka wyrobnica, lat czterdzieścisiedem mająca, zamieszkała w Skierniewicach przy ulicy Bolimowskiej numer dziewiętnaście, w obecności: Bolesława Młynarczyka robotnika i Szczepana Słowińskiego wyrobnika, obydwóch pełnoletnich, zamieszkałych w Skierniewicach przy ulicy Bolimowskiej numer dwanaście i okazała Nam dziecie płci męskiej oświadczając, iż takowe urodzone jest w Kreysburgu dnia dwudziestego piątego Czerwca roku tysiąc dziewięćset piętnastego ze Stanisława Urbańskiego zaginionego w Rosji i jego małżonki wyzej wymienionej Franciszki z Fijołków. Dzieciciu temu na chrzcie świętym nadane zostało imię: Władysław. Akt ten opóźniono z powodu oczekiwania na ojca sławiącej z świadkiem przeczytany przez Nas tylko podpisany został, stawający niepiśmiennie. Utrzymujący Księgi Aktów Stanu Cywilnego. DEKANANT GRODZISKI Am 11.10.1923 um 6,00 Uhr abends erschienen: Franciszka Urbańska, die Kindesmutter, Tagelöhnerin, Alter: 47 Jahre, wohnhaft in Skierniewice ul.Bolimowska Haus-Nr.19, begleitet von: Bolesław Młynarczyk, Lohnarbeiter und Szczepan Słowiński, Tagelöhner, beide volljährig, wohnhaft in Skierniewice ul. Bolimowska Haus-Nr.12, und legte uns ein Kind männlichen Geschlechts vor mit der Erklärung, es wurde in Kreysburg am 25.06.1915 geboren. Der Kindesvater sei Stanisław Urbański, der in Russland verloren ging, und die Kindesmutter sei seine Ehefrau Franciszka geb. Fijołek. Bei der Taufe wurde dem Kind der Vorname Władysław gegeben. Dieser Akt war verspätet, weil man auf den Vater der [..?..] wartete. Diese Urkunde wurde also von uns bei dem Zeugen vorgelesen und nur von uns unterschrieben, weil die Erschienene schreibunkundig war. Der Urkundsmbeamte des Standesamtes. Ein Familiengerücht besagt, dass meine Urgroßeltern in einem zu Preußen gehörenden Gebiet als Wander- oder Hilfsarbeiter untwegs weren als mein Großvater geboren wurde. Ein KREYSBURG habe ich nicht gefunden beim googlen. Könnte jetzt natürlich die Übertragung in das Polnische sein von Kreisburg, Kreisberg, Kraisburg, Krässburg etc. pp. Als Anhaltspunkt bleiben die angegebenen Adressen (eine Straße Bolimwoska scheint es dort heute nicht mehr zugeben) und das Alter meiner Urgroßmutter. |
#2
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Aus Lodz kam leider ein negative Antwort. :-(
Dort sind keine Dokumente meiner Großmutter nach den mir bekannten Geburtsdaten zu finden. Vermutlich werde ich wohl eher in der Richtung Kielce oder Rzeszow suchen müssen. Im Mai fahre ich nach Lodz um dortige Familienmitglieder zu besuche, vielleicht weiß noch dort noch jemand etwas, was weiterhilft. |
#3
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Hallo Florek,
ich bin mir zwar nicht sicher, aber die meisten hier suchen wohl ihre Deutschen Vorfahren, auch in Polen und anderen Staaten. Vielleicht solltest Du Deine Fragen knapper fassen und sie in einem polnischen Forum stellen. Die Unterstützung könnte dort größer sein als hier. Und bestimmt auch die Ideen! Ich weiß, hilft Dir nicht sonderlich weiter. Ich habe vorgestern noch ein Kreysburg im südlichen Westen der Ukraine gesehen, kann es aber nicht wieder finden. Und an den Familiengerüchten kann schon etwas dran sein, denn Tagelöhner waren häufig unterwegs. Wünsche Dir viel Erfolg! Gruß Joanna |
#4
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Hallo Florek,
ich glaube, daß es sich um "Kreuzburg" handeln könnte. Es liegt in Oberschlesien. Frag doch einfach mal beim dortigen Pfarramt an. Ich füge dir die gefundenen Infos hier ein. LG und viel Erfolg! Kirchenbücher/Standesamtsunterlagen Kirchenbuchverzeichnis der im Pfarramt der evangelischen Sankt Salvator Kirche Kreuzburg/Kluczbork lagernden Kirchenbücher aus dem Kreis Kreuzburg O/S. Parafia Ewangelicko-Augsburska w Kluczborku PL 46-200 Kluczbork ul. Bolesława Chrobrego 23 tel/fax 0048 77 418 18 55 Ks. Paweł Szwedo, proboszcz E-mail: kluczbork@luteranie.pl Internet: http://www.kluczbork.luteranie.pl Katholische Kirchenbücher des Kreises Kreuzburg Konstadt Katholische Kirchenbücher als Originale befinden sich in der Kanzlei des Konstädter Pfarramtes: Taufen, Heiraten, Sterbefälle von 1851 – 1945 – 1947 Adresse der Pfarrei: Parafia Rzymskokatolicka NMPNP ul. Kościelna 2 PL-46-250 Wołczyn Tel. 0048 77 418 8510 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Archivstraße 12 - 14. D-14195 Berlin Kreuzburg / Kluczbork Taufen 1798 - 1810, 1851 - 1918 sowie Militärkirchenbücher Trauungen 1798 - 1806, 1852 - 1919 des Standortes Kreuzburg Sterbefälle 1798 - 1811, 1853 - 1920 Konfirmationen 1798 - 1805 Standesamtunterlagen: Standesamtsbücher, älter als 100 Jahre, werden grundsätzlich bei den Staatsarchiven geführt. Die restlichen Jahrgänge liegen bei den jeweiligen Gmina-Standesämtern zentral in Kreuzburg, Konstadt und Pitschen. Standesämter führte der preußische Staat obligatorisch ab 1874 ein. Folgende Standesamtsunterlagen sind im Staatsarchiv Oppeln vorhanden: ... Kreuzburg u.a. Und hier noch die Quelle: http://www.heimatkreisverband-kreuzb...her/index.html Geändert von Ostpreussin (19.04.2014 um 07:37 Uhr) |
#5
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@Joanna
danke für die Rückmeldung. In einem polnischen Forum bin ich parallel ebenfalls aktiv, dort wurde mir schon in einigen Fällen weitergeholfen. Da aber schon meine Urgroßeltern offensichtlich immer wieder zwischen Polen und Deutschland "pendelten", sind für mich auch Anregungen aus diesem Forum oft hilfreich. So wie die Sache mit Kreysburg. Gemeinsam haben wir doch immerhin die Suche in Polen. :-) @Ostpreussin vielen lieben Dank für deine Rückmedlung und deinen Tipp. Ich werde mal mein Anfragen nach Kreuzburg/Kluczbork schicken, da meine polnischen Großeltern katholisch waren, werde ich mich mal auf diese Kirchegemeinden konzentrieren. Nochmals vielen Dank. :-) |
#6
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Mit den Geburstorten bei meinen Großeltern wird es immer seltsamer und kurioser.
Aus dem Kriegsgefangenen Museum in Opole habe ich eine Nachricht erhalten. Aus den alten Wehrmachtsdokumenten WAST findet sich in den Kriegsgefangenen Unterlagen meines Großvaters die Schreibweise KRAIJSBURG. Vom ITS habe ich inzwischen Ebenfalls Nachricht bekommen und einem alten Dokument aus der Zeit als Zwangsarbeiter wird wiederum der Geburtsort als PETERSBURG angegeben. Bei meiner Großmutter hat zuvor schon die Anfrage im Standesamt kein Ergebnis gebracht und eine Einsicht in das Geburtsregister der Kirchengemeinde sw Jozefa / hl. Josef in Lodz (die auf der Heiratsurkunde angegeben wird) hat ebenfalls keine Ergebnisse gebracht. Und in den ITS Unterlagen findet sich einmal der seltsame Geburtsort SCHIERZACH. Bin inzwischen ratlos und komme da überhaupt nicht weiter. |
#7
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Hallo Florek,
stimmt sehr verwirrend das Ganze, auch diese Ortsangaben: Kreysburg, KRAIJSBURG, SCHIERZACH. Ich frage mich, ob die Mutter im Jahr 1923 keinen Trauschein, vorgelegt hat. Der Pfarrer wird doch nicht den mündlichen Angaben, der Mutter einfach so geglaubt haben. Wo dieses Kreysburg lag, war dem Pfarrer scheinbar egal, da er nicht schreibt ob der Ort z.B. in Preußen lag. Vielleicht hat sich die Mutter die Geschichte ausgedacht, da das Söhnlein 1915 unehelich geboren wurde. Nach sieben Jahren fällt Ihr, oder dem Pfarrer ein, dass das Kind noch nicht getauft ist. In Preußen, wäre dies nicht weiter von Bedeutung, da die Standesämter ab ca. 1874 zuständig waren. Wie die rechtliche Lage in Polen war, weiß ich nicht. Schließlich wären die unregistrierten Kinder amtlich nicht existent und damit im Grunde schutzlos. Was heißt der Kindesvater Stanisław Urbański, ging in Russland verloren, etwa im WKI, wurde er von den Russen deportiert? Bei dem vermuteten Geburtsort Deiner Großmutter, bezeichnet als SCHIERZACH, könnte es sich vielleicht um Sieradz, deutsch Schieratz, handeln. Sonst wüßte ich auch nicht, welcher Ort gemeint sein könnte. Jedenfalls ist der Ortsname SCHIERZACH sicher "eingedeuscht", beginnt eventuell mit Sz... oder ähnlich. Zitat:
O.K. meine Anmerkungen helfen Dir nicht weiter. Tja, guter Rat ist teuer. Scheinbar existieren aus Skierniewice alte polizeiliche Meldeunterlagen: księgi meldunkowe (Meldekarteien) Laufzeit: 1927-1938 --> http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/ind...owspis&id=5385 Was der Bestand genau ist, weiß ich nicht: księgi ewidencji ludności Zeit Umfang: 1867-1930 --> http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/ind...owspis&id=5387 Gruß Juergen Geändert von Juergen (03.08.2014 um 22:41 Uhr) |
#8
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Zitat:
Ja, irgendwie seltsam ist es schon, so ein Verdacht liegt natürlich nahe. Der Text erwähnt keine weiteren Dokumente, aber zwei Zeugen. Was natürlich schon seltsam ist. Zitat:
Darüber gibt es nicht mal Gerüchte in der Familie. Das ist einer der weißen Flecken. Eine Deportation oder dass er in eine der damaligen Armeen des 1. WK gezwungen wurde liegt natürlich nahe. Aber ob sich das jemals aufklären lässt, bei den damaligen Kriegs- und Nachkriegswirren gerade im polnischen Gebiet? :-( Zitat:
Danke für den Tipp. In Sieradz finde ich zwar keine Kirchengemeinde des heiligen Josefs, aber diese Angabe auf dem Trauschein muss ja nicht stimmen. Mir liegen die Sterbeurkunden beider Großeltern vor, aber es handelt sich um deutsche Dokumente die auf der Basis der Trauscheine ausgestellt wurden (Sie blieben ja nach dem Krieg in Deutschland). Die Sterbeurkunden enthalten damit nicht mehr bzw. keine anderen Informationen als ich es aus dem deutschen Dokument des Standesamtes bzw. des polnischsprachigen Heiratsdokument der katholischen Mission entnehmen kann. Zitat:
Ja, ziemlich verfahren die Sache. Momentan kann ich bei meinem Großvater nur auf ein Antwort aus Kluczbork hoffen. Eventuell frage ich nochmal beim Standesamt und ggf. dem zuständigen Dekanat in Skierniewice nach, ob da noch weitere Unterlagen zum einem Großvater bzw. meiner Urgroßmutter vorliegen. Ich habe ja immerhin ihre damalige Adresse und kann immerhin ein Geburtsjahr zurück kalkulieren. Bei meiner Großmutter ist die Lage noch schwieriger, im Grunde die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, weil wenn die Angaben im Trauschein nicht stimmen, kann es natürlich theoretisch überall in Polen gewesen sein. Hinzu kommen verschiedene, sich teilweise widersprechende Gerüchte bezüglich der Familienverhältnisse (diverse Versionen einer angeblichen Adoption). Wir haben sogar noch Familie (also entfernte Verwandte) in Lodz, aber da weiß von den heute lebenden auch keiner mehr Bescheid über die tatsächlichen Familienverhältnisse. Da hat nie jemand den alten Familienmitgliedern zuhören wollen, wenn die von früher gesprochen haben. Daher ist fast alles in Vergessenheit geraten, nur dass wir über unsere Urgroßmütter verwandt sind, die Cousinen waren. :-( Zitat:
Das zweite könnte so eine Art Einwohnermeldedokument sein. Super, ich werde mir das mal anschauen. Das könnte tatsächlich weiterhelfen. Grüße Florian |
#9
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Als kurzer Hinweis zur Straße. Die damalige ul.Bolimowska ist jetzt wohl die Sklodowska. Das macht auch Sinn, da diese zur Kolonie Bolimow führt.
Quelle: Brama postawiona była w 1780, na najstarszym trakcie, ze Skierniewic prowadzącym ulicą Bolimowską (obecnie - Skłodowskiej), przez Bolimów, Szymanów, Paprotnię, Błonie, Wolę - do Warszawy. http://www.skierniewice.com.pl/Forum.../#.U-EzIPl_vTp |
#10
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Zitat:
danke für den Hinweis. Super, damit habe ich einen Anhaltspunkt mehr. Danke! Grüße Florian |
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