Archivieren von Papieren und Fotos

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  • TempusFugit
    Erfahrener Benutzer
    • 14.11.2021
    • 131

    Archivieren von Papieren und Fotos

    Ich habe meinen (leider kleinen) Fundus an Papieren, welche die Familie betreffen, mittlerweise digitalisiert damit ich nicht immer wieder die alten Sachen rauskramen, durchblättern und wegräumen muß. Das macht das Ganze doch um einiges bequemer.

    Ich habe nebenbei ein bisschen nachgelesen, wie Papiermaterialien am besten aufbewahrt werden sollten, und bin dann auch über das Problem mit den Säuren gestolpert. Richtig große Archive machen das ja mit Chemie in verschiedenen Naßverfahren, was natürlich zu Hause schlecht zu machen ist.

    Gibt es für den Privatmenschen anwendbare Lösungen? Vielleicht sowas ähnlich einem Löschpapier, was man zwischen die Blätter legt? Oder mache ich mir hier zu viele Gedanken?
  • OliverS
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2014
    • 2938

    #2
    Hallo,
    du dürftest über die Suche im Forum die Antwort finden. über Archivierung, wie damit umgehen und welche Stoffe oder auch nicht wurde hier schon viel Diskutiert.
    Hier ein paar Beitrage mit dem Thema.

    Hallo zusammen, meine Frage paßt vielleicht nicht direkt zur Ahnenforschung, ich hoffe aber trotzdem sehr, dass ihr mir weiter helfen könnt. Ich bin in unserem örtlichen Heimatverein für die Einwohner (frühere, verstorbene, verzogene, lebende etc) "zuständig". Im Rahmen dieser Aufgabe habe ich nun 18 Ordner (und es


    Hallo zusammen, mich interessiert wie ihr eure Fotos Sichert und Archiviert, da ich mich gerade ernsthaft mit der Frage beschäftigen möchte. Ich habe z.B. einige alte Fotos meiner Ahnen und möchte die archivieren. Einerseits geht es dabei um die Originale und andererseits um Abzüge und Digitalisierung der Fotos. 1.


    Ich habe über die Jahre immer mal wieder interessante Zeitungsartikel ausgeschnitten und aufbewahrt; mittlerweile häufen sich diese Papierberge immer weiter an und ich möchte sie jetzt sortieren und "albenmäßig" abheften - nur wie mache ich das am besten? Gerade Tageszeitungspapier ist ja nicht wirklich das Gelbe vom


    Moin Moin! In meinen Unterlagen habe ich viele alte Original-Dokumente die - zum Teil - nicht sehr gut erhalten (angefressen - zerfallen) sind. Hat Jemand Erfahrungen wie man diese Unterlagen (elektronisch sind sie natürlich alle erfaßt) - für die Nachwelt - konserviert. Mir kam in den Sinn die Papiere "ein zu


    Große Archive legen die Unterlagen die sie schützen wollen zwischen archivfestes Papier und dann in eine Archivschachtel.
    Dann kommt es eher auf die Temperaturen und Luftfeuchte an, damit die Papiere divers Jahrzehnte überdauern.
    Hier auch noch ein schöner Artikel:
    Wer mit der Erforschung seiner Familienforschung beginnt, braucht vor allem Informationen. Zum einen bekommt man diese ...

    Gruß
    Zuletzt geändert von OliverS; 18.11.2021, 16:08.
    Dauersuchen:

    1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
    2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
    3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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    • TükkersMitÜ
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2015
      • 357

      #3
      Hallo,

      ich habe mal vor ein paar Jahren in einem kleineren Archiv Akten umgebettet (als eine Art Ferienjob). Ich habe damals alles entmetallisiert (Büroklammern und Tackerklammern verderben das Papier) und es in Einschlag-/bzw. Jurismappen umgelagert. Die sehen z.B. so aus: https://www.regis.de/de/einschlag-jurismappe

      Die Mappen kommen dann wiederum in einen Archivkarton. Ich habe das für mich zu Hause jetzt auch so eingeführt, das hat mich erstmal um die 10 Euro gekostet (2 Kartons und mehrere Mappen). Wie effektiv es ist, kann ich nach so kurzer Zeit noch nicht beurteilen, aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem.

      Viele Grüße
      Annika
      Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
      Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
      Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
      Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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      • TempusFugit
        Erfahrener Benutzer
        • 14.11.2021
        • 131

        #4
        Danke!

        Ich denke in meinem Falle wird es das einfachste sein, ein bisschen Archivpapier und ein oder 2 Archivkartons zu bestellen.

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          wenn das archivgut z.b. an einer außenmauer im schrank liegt oder große temperaturunterschiede vorhanden sind, empfiehlt sich ein trockensack z. b. mit dem inhalt bentonit. sobald feuchtigkeit eingesogen ist, in einigen wochen oder monaten vielleicht, ihn auf dem heizkörper wieder ausschwitzen lassen.
          weiter benützen.



          alternativ kann man bentonit katzenstreu (unbenutze ) in ein selbst genähtes filz- oder vliessäckchen schütten und damit in schränken oder truhen für geringere luftfeuchtigkeit sorgen.
          diese trockenpacks eignen sich auch im werkzeugkasten, im schrank mit den stickereien von früher oder im verschlossenen eimer mit dem trockenfutter gut.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • Garfield
            Erfahrener Benutzer
            • 18.12.2006
            • 2142

            #6
            Hallo
            Zitat von TükkersMitÜ Beitrag anzeigen
            Hallo,
            ich habe mal vor ein paar Jahren in einem kleineren Archiv Akten umgebettet (als eine Art Ferienjob). Ich habe damals alles entmetallisiert (Büroklammern und Tackerklammern verderben das Papier) und es in Einschlag-/bzw. Jurismappen umgelagert. Die sehen z.B. so aus: https://www.regis.de/de/einschlag-jurismappe
            Genau, das habe ich so auch in Theorie und Praxis in Archiven gelernt. Nebst dem Entfernen von Metall ist auch das Entfernen von Plastik wichtig (Plastikmappen, Klammern, Gummibänder etc. Einfach alles. Denn viele Metalle aus dem Bürobedarf rosten nach einigen Jahren und Plastik enthält häufig Weichmacher, der dann die Archivalien angreifen kann. Auch viele Filzschreiber enthalten Lösungsmittel und sind damit schädlich - wenn man sich also die Mühe macht und alles umpackt, dann sollte man dieses entweder mit einem zertifizierten archivtauglichen Schreiber (gibt es zB von Edding oder anderen Firmen) oder einem simplen weichen Bleistift anschreiben.
            Was da auch nichts zu suchen hat, ist jegliches Klebeband, Tesa etc. und jeglicher Leim ausser Weissleim.

            Zitat von sternap Beitrag anzeigen
            wenn das archivgut z.b. an einer außenmauer im schrank liegt oder große temperaturunterschiede vorhanden sind, empfiehlt sich ein trockensack z. b. mit dem inhalt bentonit. sobald feuchtigkeit eingesogen ist, in einigen wochen oder monaten vielleicht, ihn auf dem heizkörper wieder ausschwitzen lassen.
            weiter benützen.

            alternativ kann man bentonit katzenstreu (unbenutze ) in ein selbst genähtes filz- oder vliessäckchen schütten und damit in schränken oder truhen für geringere luftfeuchtigkeit sorgen.
            diese trockenpacks eignen sich auch im werkzeugkasten, im schrank mit den stickereien von früher oder im verschlossenen eimer mit dem trockenfutter gut.
            Im Prinzip ja, da wäre ich jetzt einfach nicht sicher, ob die Chemie darin dann die Archivalien angreifen kann.

            Archive haben üblicherweise 18 Grad und 45% Luftfeuchtigkeit, was sich natürlich zuhause kaum umsetzen lässt. Am wichtigsten ist zuhause, dass man die Archivalien stabil lagert, also keine zu grossen Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Daher am besten in der Wohnung lagern und nicht im Keller oder auf dem Dachboden.
            Archive lassen tatsächlich manche Archivalien "entsäuern", aber der Prozess ist aufwändig und daher teuer. Bei uns können sich das längst nicht alle Archive leisten und wenn, wird meines Wissens gut überlegt, bei welchen Archivalien sich das besonders lohnt. Nötig ist es sowieso nur für Dokumente ab ca 1850, als das Papier industriell gebleicht und dann auch recycelt (z.B. Zeitungspapier) wurde. Für Privatpersonen ist das aber kaum eine Option und ggf. nicht mal möglich, weil die wenigen vorhandenen Firmen gut ausgelastet sind.

            Allgemein empfiehlt sich für Archivschachteln, erwähnte Jurismappen oder einfach Einlegepapier, säurefreie zu verwenden. Das machen auch Archive so. Für Archivalien aus Papier geht "säurefrei gepuffert", während Fotografien auf keinen Fall in gepufferten Materialien archiviert werden sollen (weil die dann chemisch mit den Fotografien reagieren).
            Bei mir steht auch noch so ein Aufräum-Projekt an, dafür habe ich mir auch säurefreie Archivschachteln gekauft und anstatt Jurismappen einfach eine Packung A4 säurefreies, ungepuffertes Papier. Daraus werde ich mir selbst Mappen falten für die Fotosammlung, damit ich sie weiterhin nach Thema zusammen halten und mit Bleistift beschriften kann. Eine teure Ausrüstung ist also gar nicht unbedingt nötig.
            Es ist auch nicht nötig, jedes Dokument einzeln in eine Mappe zu legen. Da würde ich differenzieren zwischen "könnte auf ein anderes Dokument abfärben oder kleben", dann auf jeden Fall in eine eigene Mappe. Oder "das Papier selbst bricht schon auseinander und hat daher wohl viel Säure drin", dann auch. Sonst würde ich thematisch oder chronologisch mehrere Dokumente in eine Mappe legen.
            Viele Grüsse von Garfield

            Suche nach:
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            • robe71
              Benutzer
              • 16.11.2019
              • 25

              #7
              18 °C 45% rh? Zuhause. Naja, eine Bastellösung mit einem alten Nofrost-Gefrierschrank wäre sicherlich sehr schwierig und ich würde davon abraten. Aber undenkbar ist es nicht.
              - Wärmespeicherndes Material auf den Verdampfer kleben.
              - Mit einer Zeitschaltuhr die Kühlung limitieren
              - Möglicherweise gibt es noch weitere Punkte.

              Ist ein wenig off-topic. Aber ich konnte nicht widerstehen. ich bitte um Nachsicht und hoffe dass die Diskussion interessant weitergeht-

              Kommentar

              • TempusFugit
                Erfahrener Benutzer
                • 14.11.2021
                • 131

                #8
                Was für kleinere Sammlungen sich auch anbietet, sind Munitionskisten. Ich habe ein paar C32 von der Bundeswehr; die sind luft- und wasserdicht. Man muß aber darauf achten, daß die Gummidichtung in Ordnung ist.

                Darin bewahre ein paar Sachen auf, zusammen mit je einem ~100g Beutel Silicagel. Das kann man bei Bedarf auch im Ofen regenerieren. Ich würde aber von Blaugel oder Orangegel eher abraten.

                In die C32 passen aber leider keine Din-A4 Papiere.

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                • sternap
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2011
                  • 4072

                  #9
                  Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                  Im Prinzip ja, da wäre ich jetzt einfach nicht sicher, ob die Chemie darin dann die Archivalien angreifen kann.

                  danke für die sofortige kritik.
                  diese trockenpacks sind nicht in den karton zu legen, sie können höchstens die schränke trockener halten, wo es zeitweise feuchter ist als gewollt.



                  silicagel ist auch möglich.
                  großes aber, kleinkinder könnten die körnchen zu essen versuchen, bitte von ihnen fernhalten.


                  was die leime angeht, vielleicht gibt ein buchrestaurator etwas leim zum günstigen preis heraus.
                  freundliche grüße
                  sternap
                  ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                  wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                  Kommentar

                  • Garfield
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.12.2006
                    • 2142

                    #10
                    Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                    was die leime angeht, vielleicht gibt ein buchrestaurator etwas leim zum günstigen preis heraus.
                    Die nehmen Dispersionsleim, was schlussendlich nichts anderes ist als Weissleim. Sagt zumindet der Buchbinder zwei Büros weiter
                    Dies allerdings nur für Papier, für Pergament würde man Knochenleim nehmen. Aber bei uns Ahnenforschern wird wohl leider nicht stapelweise Pergament rumliegen
                    Viele Grüsse von Garfield

                    Suche nach:
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                    D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
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                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4072

                      #11
                      kannst du ihn fragen, was er da nimmt?
                      pvh oder pva?


                      darf ich bei papieren gummi arabicum verwenden?
                      ist gelatineleim aus speisegelatine erlaubt?
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                      Kommentar

                      • TempusFugit
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.11.2021
                        • 131

                        #12
                        Ich bin über "Grundlagen der Buchrestaurierung: Naturwissenschaften im Dienste der Buchkultur" von Georg Schwedt gestolpert. Eine sehr wissenschaftliche Abhandlung anhand von Beispielen. Angefangen wird wirklich beim Ursprung, also Papyrus (auch wenn hier nicht viele Dokumente ihrer Vorfahren aus dem Material haben dürften).

                        Hier ein Zitat aus einer Restauration eines Buches von 1784:

                        "Knicke, Risse und kleine Fehlstellen im Papier des Buchblocks wurden mit unterschiedlich starken Japanpapieren geschlossen. Die Verklebungen wurden mit Weizenstärkekleister ausgeführt."

                        "Die Buchspiegel wurden mit Japanpapier kaschiert. Als Klebemittel diente dabei ein Gemisch aus Weizenstärkekleister und Gelatine. Schäden an den Fliegenden Blättern wurden mit Japanpapier und Weizenstärkekleister geschlossen."

                        Parallel dazu wurde auch Hautleim benutzt. Ziel ist es, Leime zu wählen die einerseits natürlich neutral sind und auf lange Sicht das Papier nicht schädigen, andererseits bei Bedarf auch wieder reversibel sind.

                        Weiteres kann auch mit einer Suche nach den "Blaubeurener Empfehlungen zur Buchrestaurierung" und evtl. dem "Bückeburger Verfahren" finden.

                        Kommentar

                        • KarOrl
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.10.2020
                          • 119

                          #13
                          eLearning

                          Digitaler Kurs zur Bestandserhaltung von Archivgut

                          Vielleicht hilfts.
                          Gruß


                          NS. und vielleicht das hier noch

                          Dann solltest Du bestens gerüstet sein
                          Zuletzt geändert von KarOrl; 22.11.2021, 16:35.

                          Kommentar

                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2142

                            #14
                            Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                            kannst du ihn fragen, was er da nimmt?
                            pvh oder pva?

                            darf ich bei papieren gummi arabicum verwenden?
                            ist gelatineleim aus speisegelatine erlaubt?
                            Hallo
                            Mir fiel gestern ein, dass meine Bürokollegin ja eine Weiterbildung in Restaurierung hat, während der Buchbinder bei uns nur Bücher für den Alltag flickt, also ohne Anspruch auf Archivtauglichkeit.

                            Sie meinte, pvh oder pva spielt überhaupt keine Rolle. Weissleim ist problemlos, egal welche Sorte, für Papier kann das auch der normale Bastel-Leim sein. Weissleim ist halt nicht reversibel und man muss ihn gut trocknen lassen, damit sonst nichts dran kleben bleibt. Weissleim hält nicht so ewig wie andere Kleber und kann je nach Papier dann etwas glänzen.
                            Ich würde also wie geplant Weissleim nehmen, um zB aus den säurefreien A4-Blättern grössere Mappen zu basteln.

                            Gummi Arabicum ist erlaubt, sprich es ist archivtauglich (heisst, es greift das Papier nicht an). Aber der Aufwand lohnt sich kaum, das Zeug stinkt und sieht auf Papier dann gelblich / bräunlich aus.

                            Speisegelatine als Gelatineleim ist völlig korrekt. Sie würde allenfalls Agar Agar empfehlen, zumindest fand sie es sinnvoll, etwas Pflanzliches (Agar Agar) auf ein pflanzliches Material (Papier) zu kleben. Auch hier ist der Waufwand gegenüber Weissleim eher hoch und auch hier kann man allenfalls die Gelatine auf dem Papier sehen. Eine sinnvolle Anwendung fände sie auf alten Fotos, die mit Gelatine hergestellt wurden.

                            Was Buchrestauratoren für die Restaurierung an sich machen, ist Japanpapier mit Weizenstärkekleister über den Riss kleben (ggf auf der Rückseite). Hier ist aber grosse Vorsicht geboten, denn wenn man damit keine Übung hat, kann es beim Original schnell die Schäden vergrössern, zB wenn der Kleister zu nass ist, wellt sich das Papier. Es ist auch nicht einfach, das korrekte Japanpapier zu finden in der passenden Dicke. Auch das richtige Werkzeug ist nötig, damit auch hauchdünnes Japanpapier gut aufgetragen werden kann. Und dann halt Übung.

                            Ich würde daher (für mich) ganz wertvolle Dokumente professionell restaurieren lassen und den Rest einfach trocken bei möglichst gleich bleibenden Temperaturen in einer säurefreien Archivschachtel aufbewahren. Für uns Ahnenforscher ist meiner Meinung nach am wichtigsten, die Dokumente gut zu beschriften. Im Sinne von: ein Foto, bei dem niemand mehr weiss wer darauf abgebildet ist, nützt rein gar nichts mehr, selbst wenn es hübsch restauriert wurde.
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
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                            Kommentar

                            • sternap
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.04.2011
                              • 4072

                              #15
                              vielen herzlichen dank für deine differenzierten antworten!
                              freundliche grüße
                              sternap
                              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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