Kriegsgefangenenlager in Frankreich bei Le Mans

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  • Matthias Möser
    Erfahrener Benutzer
    • 14.08.2011
    • 2264

    Kriegsgefangenenlager in Frankreich bei Le Mans

    Hallo, liebe Forscherkollegen!


    Coronabedingt wegen Lockdown im Homeoffice bin ich im Moment beim Durchgehen des persönlichen Tagebuches als Soldat meines 2018 verstorbenen Vaters. Er hat alles sehr akribisch notiert und mit eigenen gemalten Karten der Orte seiner Wehrübungen, der Gefangennahme in Rheinhessen bei Wöllstein/Volxheim und seiner Fahrt in die Gefangenschaft nach Frankreich versehen.


    Auf einer Karte ist die Fahrt in die Gefangenschaft von Wöllstein/Rheinhessen über Trier nach Frankreich und dort über Sedan- Stenay-Epernay-Meaux-Paris-Chartes nach Arnage bei Le Mans gezeichnet. Dort war er vom 26.03.1945 bis 15.06.1945 interniert.


    Die Gefangenenmeldungskarte für Kriegsgefangene an seine Mutter in Naumburg enthält leider nicht die Camp-Nr. aber die Gefangenennummer:
    31G-2800250.


    Mich würde mal interessieren, ob Gefangene in französischen Lagern in einer Art Liste geführt wurden und was für ein Lager Arnage war? Wurden die Gefangenen dort z.B in der Landwirtschaft, dem Strassenbau etc. zwecks Reparationsleistungen über Arbeit eingesetzt?


    Mein Vater war dort nur kurze Zeit, da er eigentlich noch Schüler war. Offizieller Dienstgrad war Unteroffizier und seine Einheit war: 3.Gren.Ausbildungsbataillon 53, Nr.21 (lt.Erkennungsmarke)


    Er kam nach seiner Festnahme in Wöllstein über das Kriegsgefangenenlager Bad Kreuznach der Amerikaner nach Frankreich.


    Am 15.06.1945 ging es dann wieder zurück über Charleroi, Lüttich und Köln ins berüchtigte Rheinwiesenlager Sinzig bei Koblenz. Mein Vater wurde dort zum Glück am 24.06.1946 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause entlassen. Den Originalentlassungsschein habe ich vorliegen. Da steht u.a
    159. Inf. Sinzig Germany. L. E Littmann, MAJ .MC USA



    Über die Rheinwiesenlager habe ich mitlerweile auch viel gelesen. Dort müssen entsetzliche Zustände geherrscht haben.


    Gruß und bleibt alle gesund!


    Matthias
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  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    ob es das hier war? https://fr.wikipedia.org/wiki/Camp_d...C3%A0_Mulsanne

    Frdle. Grüße

    Thomas
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Ja, das war es sicherlich
      Arnage war also der Bahnhof, wo sie ankamen.
      Zu Fuß ging es dann in das ehemalige deutsche Front-Stalag 203

      Hier sind Fotos des Lagers
      Info Le Mans Mulsanne Pour quon noublie pas le camp - Témoignages lettres photos cartes postales... Le Mans
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 20.12.2020, 20:35.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
        ... zwecks Reparationsleistungen über Arbeit eingesetzt? ...
        Vermutlich nicht. Die Genfer Konvention zur Behandlung der Kriegsgefangenen vom 27. Juli 1929 sieht vor, das etwaige Arbeit entlöhnt werden müsste.
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 20.12.2020, 21:13.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Matthias Möser
          Erfahrener Benutzer
          • 14.08.2011
          • 2264

          #5
          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
          Vermutlich nicht. Die Genfer Konvention zur Behandlung der Kriegsgefangenen vom 27. Juli 1929 sieht vor, das etwaige Arbeit entlöhnt werden müsste.

          Habe mich da nicht richtig ausgedrückt. Deutsche Kriegsgefangene in Frankreich mußten Reparationsarbeiten leisten, natürlich ohne Entgelt.


          Danke schon mal für Eure Informationen zum Lager. Mein Vater hat darüber nie was erzählt, auch nicht was er da machen mußte.....



          Gruß
          Matthias
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          • Matthias Möser
            Erfahrener Benutzer
            • 14.08.2011
            • 2264

            #6
            Gibt es irgendwie einen Hinweis, welche Arbeiten die deutschen Kriegsgefangenen dort machen mußten...?


            Gruß
            Matthias
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            • Pommerellen
              Erfahrener Benutzer
              • 28.08.2018
              • 1594

              #7
              Hallo Matthias,

              ich vermute das Aufgrund der kurzen Lagerzeit kein Arbeitseinsatz erfolgte. Frankreich war zunächst mit der Anzahl der Kriegsgefangenen überfordert. Die Versorgungslage extrem schwierig auch für die Zivilbevölkerung. Bis 8. Mai war auch noch Krieg. Später nahm Frankreich die Kriegsgefangenen gerne. Mein Vater, auch Schüler und letztes Aufgebot, kam in Mai 45 über Sinzig nach Nordfrankreich in ein Lager zum Einsatz im Steinkohlenbergbau. Eigentlich sollte 1947 Schluss sein doch Frankreich zögerte die Freilassung heraus, so war mein Vater noch ein Jahr in der Landwirtschaft tätig.

              Viele Grüße

              Kommentar

              • Matthias Möser
                Erfahrener Benutzer
                • 14.08.2011
                • 2264

                #8
                So hat dein Vater auch die Gefangenschaft in Sinzig erlebt und wurde wie meiner nach Frankreich von den Amerikanern weitergeleitet, allerdings mußte dein Vater noch länger in Gefangenschaft bleiben. Was für eine schlimme Zeit...!


                Danke für Deinen Beitrag und Dir ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute, vorallem Gesundheit für 2021...


                Gruß
                Matthias
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                • Moselaaner
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.03.2013
                  • 877

                  #9
                  Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                  Vermutlich nicht. Die Genfer Konvention zur Behandlung der Kriegsgefangenen vom 27. Juli 1929 sieht vor, das etwaige Arbeit entlöhnt werden müsste.

                  Ist das Ironie oder Unwissenheit?



                  Gruß
                  Moselaaner

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