Eine Zeitreise 100 Jahre zurück

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  • pascho
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2020
    • 242

    #46
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    Auf jedn Fall eine schöne Idee!
    Ich habe nur vereinzelte Ahnen an der Wand, aber für die Kinder so etwas einmal im Jahr zu machen, ist eine gute Sache, vor allem wenn jetzt nach und nach die Großeltern sterben.
    Habt Ihr familiären Bezug dazu?
    Von unserer argentinischen Seite gibt es das nicht. Meine älteste Tochter sollte eigentlich im Sommer für ein Jahr nach Mexiko gehen, aber das fällt wohl wie so vieles aus oder wird deutlich verkürzt...
    Na ja, jeder musste heuer Pläne umwerfen.
    VG
    Bienenkönigin
    Die Vorfahren meiner Kinder stammen ausschließlich aus einer "Banane" die sich von Arnheim durch das Rheinland und den Westerwald über Nordbaden, Südhessen, Mittelfranken und Niederbayern bis Böhmen und schließlich ins Burgenland erstreckt. Einen direkten Bezug zur mexikanischen Tradition haben wir nicht. Allerdings sind ca. 13/16 katholisch, d.h. die Feier von Allerheiligen und Allerseelen ist durchaus Teil unserer eigenen Familientradition. Aufgrund der Größe der "Banane" ist es uns natürlich nicht mehr möglich an diesem Tag alle noch existierenden Gräber zu besuchen (für ein Urgroßelternpaar müssten wir sogar bis Tennessee fliegen...). Insofern war der Dia de Muertos eine schöne Möglichkeit das alte Fest aufzupeppen, unseren heutigen Lebensumständen anzupassen und mit mehr Inhalt zu füllen. Und da ich nichts von Halloween halte passte das ganz gut.
    Viele Grüße Pascal

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    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1695

      #47
      Danke Pascal, das werde ich mir als Inspiration auf jeden Fall merken!
      VG
      Bienenkönigin
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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      • pascho
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2020
        • 242

        #48
        Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
        Danke Pascal, das werde ich mir als Inspiration auf jeden Fall merken!
        Bei Interesse könnte ich ja einen Dia de Muertos/Ofrenda-Thread machen. Wir haben letztes Jahr erst Mitte Oktober mit den Vorbereitungen angefangen (Photos organisieren, Bilderrahmen besorgen, die typischen Accessoires wie die Papiergirlanden oder die Blumen bestellen, etc.) und das war schon etwas knapp.
        Viele Grüße Pascal

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        • Bienenkönigin
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2019
          • 1695

          #49
          Zitat von pascho Beitrag anzeigen
          Bei Interesse könnte ich ja einen Dia de Muertos/Ofrenda-Thread machen. Wir haben letztes Jahr erst Mitte Oktober mit den Vorbereitungen angefangen (Photos organisieren, Bilderrahmen besorgen, die typischen Accessoires wie die Papiergirlanden oder die Blumen bestellen, etc.) und das war schon etwas knapp.
          Also ich hätte Interesse.
          In der Plauderecke wäre so etwas doch gut aufgehoben!
          Keine Eile, noch haben wir ja Zeit!
          VG
          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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          • Baptist
            Erfahrener Benutzer
            • 27.09.2010
            • 426

            #50
            Eine Zeitreise 100 Jahre zurück

            Grüß Euch,
            auf den Tag genau vor 100 Jahren verunglückte mein Onkel Georg auf einem Bauernhof. Das schwere Holzrad des Aufzugs, mit dem man Heu auf die Tenne zog, löste sich von der Decke und erschlug den 12 jährigen Buben.
            Meine Großmutter war 45 Jahre alt und seit 9 Jahren Witwe. Mein Großvater (mein Avantar) kam bei Arbeiten im Transformatorhaus dem Starkstrom zu nahe und war sofort tot. Er wurde nur 33 Jahre alt.
            Mein Vater war 14 Jahre alt und durfte beim Sattlermeister im Dorf in die Lehre gehen. Er verdiente aber noch kein Geld, im Gegenteil seine Mutter musste noch Lehrgeld bezahlen. Tante Hildegard war 9 und ging zur Schule.

            Meine Oma brachte in 5 Ehejahre 4 Kinder zur Welt. Eine kleine Tochter starb mit 10 Monaten an einer Kinderkrankheit. Als sie 72 Jahr alt war musste sie auch noch erfahren, dass ihr Ältester (mein Vater) nicht mehr aus Russland zurückkommen wird.

            Mein Großvater mütterlicherseits war 54 Jahre und die Großmutter 44 Jahre alt und arbeiteten auf einem Bauernhof in Enterrottach am Tegernsee.
            Meine Mutter war die älteste von 5 Kindern. Sie war 15 und Haushalthilfe in einer Villa am Tegernsee. Schon vor der Jahrhundertwende hatten reiche Leute aus Frankfurt oder Hamburg ihre schönen Häuser am See. Zwei Brüder meiner Mutter mussten auf Bauernhöfen ihr Essen selbst verdienen. Schwester Katharina war 7 und ging zur Schule und das Nesthäkchen Christine war erst 4 Jahre alt.
            Meine Großeltern lebten noch bis 1952 und starben im selben Jahr.
            Ein Servus aus der Schanz
            Baptist

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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1251

              #51
              Genau vor 100 Jahren wurde das Bild links oben aufgenommen, meine Großeltern, er 27 Jahre alt, sie 22 Jahre alt. Ein Jahr später kam mein Vater zur Welt.

              Ich habe zwar Kinder und Enkelkinder, aber was später mit meinen erforschten Erkenntnissen passiert, ist mir wurscht. Ich forsche ja für mich, mich interessiert, wo ich herkomme.
              Und im Hinterkopf habe ich immer, meinen Vater hätte es sehr gefreut, etwas über seine Abstammung zu erfahren.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • Tunnelratte
                Erfahrener Benutzer
                • 10.03.2014
                • 726

                #52
                Sehr interesante Familiengeschichten !!
                wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

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                • Tunnelratte
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.03.2014
                  • 726

                  #53
                  September 1920:

                  Alle acht Urgroßeltern sind am Leben. Als einziger Kriegsverlust ist der älteste Bruder meines väterlichen Großvaters zu betrauern (1916, Frankreich, Hawthorn Ridge).

                  8+9: Urgroßvater Otto Gottfried Brucklacher versieht seinen Lehrerdienst als Oberreallehrer in Heilbronn, seine Frau Katharina geb. Binder leidet sehr unter dem Tod des ältesten Sohnes, und einiger jüngerer Geschwister, die entweder früh starben oder Todgeburten waren. Zudem ist der Gatte recht tyrannisch (was zu dieser Zeit ja oft vorkam), allerdings schafft sie es sich trotzdem Freiräume zu schaffen, wen sie wegen ihrer Depressionen nicht in der Lage war zu Kochen, und dann merkte "gleich kommt der Otto heim" geing sie rasch "ins Gärtle zum häckla", wenn dann Uropa erschien und bemängelte das kein Essen auf dem Tisch stand, war er durch die Aussage " oh ich musste sooo viekl Unkraut jäten" sofort beruhigt, als Landwirtssohn und Nachbar einer Gärtnerei,forderte er akkurat gepflegte Beete im Hausgarten.
                  Der zweitjüngste Sohn Alfred (mein Großvater 5) war 1920 siebzehn Jahre alt. Ob er schon damals ans "poussieren" (heutzutage würde man "mit jemandem gehen" sagen) mit der ein Jahr älteren Nachbarstochter Eugenie Berta Wieland aus der Gärtnerei dachte ? Oder war die schulische Vorbereitung auf die Reifeprüfung (Abitur) da eher im Zentrum seines Denkens ?

                  10+11: Die Nachbarn, die Gärtnerseheleute Wieland , lebten mit ihren drei Töchtern auf eigener Scholle, und produzierten Gemüse und Blumen, die als Gestecke und Kränze auf dem Wochenmarkt von den Töcjtern, später auch im eigenen Lädle verkauft wurden. Urgroßvater Herrman Georg Wieland, Gärtnermeister, hatte die Gärtnerei selbst aufgebaut, er stammte aus einer Wengerterfamilie, sein Vater starb 1917, aber nicht durch Kriegseinwirkung, 72igjährig. Hermanns Mutter stammte ebenfalls aus einer Wengerterfamilie. Seine Gattin, Urgroßmutter Marie Wilhelmine geb. Hammer stammte aus einer nahegelegenen Gärtnerei, die Ihr Vater aus Beutelsbach stammender Vater zusammen mit seiner Frau Wilhelmine Friederike geb. Kaiser (aus Kirchheim/Teck) aufgebaut hatte. Dies Gärtnerei führte dann ein Bruder Maries und dessen Nachkommen, bis fast in die Gegenwart. Die Wielandsche Gärtnerei wurde von einer Schwetser meiner Oma mit ihrem Mann übernommen und auch bis fast in die Gegenwart geführt.

                  12+13 Urgroßvater Johann Georg Röck betreibt in Stuttgart-Gablenberg eine Schreinerei. Seine Frau Mathilde geb. Falk wird in vier Jahren sterben. Dann steht er alleine mit einem angenommenen Sohn (uneheliches Kind von Mathilde), drei Mädchen (davon einmal Zwillinge) und einem eigenen Sohn (mein Großvater mütterlicherseits) ersteinmal alleine da. Aber das ist momentan (1920) ja noch Zukunftsmusik. Mein Großvater ist elf Jahre alt, nach dem Tod seiner Mutter wird er eine Handelslehre anfangen, und noch auf eine Handelschuile gehen, sprich er verläßt das Elternhaus mit 15. Später hat er es zum Fillialleiter der Dresdner Bank in Bad Cannstadt gebracht. Seine Frau Mathilde geb. Herr lernt er erst sehr viel später kennen, da diese an der württembergischen Landesgrenze in Enzberg aufwächst.

                  Johann Georgs Mutter Rosine Röck ist bereits 1917 gestorben, sein unehelicher Vater Konrad Böhm stirbt 1929. Die Eltern von Johann Georgs Frau Mathilde, Andreas Falk und Katharina Barbara Utz sind schon 1891 und 1914 gestorben.

                  14+15 Urgroßvater Johann Georg Herr versieht seinen Dienst als Eisenbahner an seinem Wohnort Enzberg. Er beginnt ein eigenes Haus zu bauen, allerdinsg stirbt er 1927, was die Familie in finanzielle Nöte stürzt, die Bankwill das Haus pfänden., weil die Raten nicht bezahlt werden können, als dann die Tochter des Urgroßvaters aus erster Ehe mit einspringt, lenkt die Bank ein, das Haus belibt in der Familie, Urgroßmutter Caroline Friederike geb. Rempp muß aber weiter sehr sparsam wirtschaften. Ihre überlebenden Kinder sind zwei Töchter und ein Sohn. Dieser ist der älteste und 1920 bereits 22 Jahre alt. Er wird später Missionsarzt bei der Basler Mission in China. Die ältere der beiden Schwestern ist meine Großmutter, sie ist 1920 18 Jahre alt (also deutlich älter als ihr späterer Ehemann Helmut Röck)
                  wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

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                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5525

                    #54
                    Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
                    Gute Frage oben, wenn die Spezie Mensch in dem Tempo der Umweltzerstörung und Maßlosigkeit ( z.B Fleischwirtschaft mit Massenproduktion auf Ramschlevel) etc. etc. so weitermacht, bestimmt nicht mehr lange.
                    You always get what you pay for. Der Verbraucher will nichts ausgeben für Lebensmittel, also bekommt er Ramsch. Ich kann für den Preis eines Dacia auch keinen Rolls Royce erwarten. Alleine der Verbraucher als wesentlicher Teil des Systems hat es in der Hand, was wo auf welche Weise erzeugt wird. Gilt übrigens nicht nur für die Landwirtschaft. Nur mal zum Nachdenken...
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                    • Claire
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.02.2019
                      • 238

                      #55
                      Ich habe dieses hochinteressante Thema erst 2020 gelesen und mich auf die Suche meiner Vorfahren gemacht, die vor 100 Jahren gelebt haben. Es war ziemlich kompliziert, weil es mehrfache Wiederverheiratungen gab und die Darstellung daher recht umständlich war. Dennoch habe ich alles, was ich finden und recherchieren konnte, zum Ende des Jahres (gestern) als Fließtext mit Ahnenübersicht an meine Geschwister geschickt - als Jahresendgeschenk sozusagen. Sie waren total platt und lesen immer noch... es ist nämlich deutlich umfangreicher geworden, als ich dachte. Aber ich fand die Idee so nachahmenswert, dass es zwar eine Menge Arbeit gemacht hat, aber die hat sich definitiv gelohnt!

                      Wenn ich mal viel mehr Zeit habe, werde ich den ganzen Text (16 Seiten, Arial 12, enger Zeilenabstand) mit Fotos und Dokumenten aufpeppen. Und wenn ich noch mehr Zeit habe, werde ich die 100 Jahre davor aufarbeiten... das kann aber noch dauern.

                      Vielen herzlichen Dank für die Anregung, das war echt ein Volltreffer und endlich habe ich mal eine Sortierung und Übersicht in meinen chaotischen Familienzweigen!

                      Ein schönes und gesundes neues Jahr
                      Claire

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                      • Erny-Schmidt
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.06.2018
                        • 406

                        #56
                        Hallo consanguineus
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Viel erlebte er während des Krieges nicht, schloß sich danach aber dem Freikorps des Genrals Maercker an, ...
                        Vor ca. 100 Jahren hat mein Opa General Maercker in Halle getroffen, meines Wissens auf einem Treffen von Weltkriegs-Offizieren im Hotel "Stadt Hamburg". Bis jetzt konnte ich nicht ermitteln, wann genau dieses Offizierstreffen in Halle war. Laut offizieller Biografie hat Gen. Maercker 1921 in Halle die Koloniale Arbeitsgemeinschaft, später Kolinialkriegerbund, gegründet.


                        Gruß E. Schmidt.
                        Gruß E. Schmidt.
                        WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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                        • fajo
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.10.2018
                          • 2328

                          #57
                          Und ich komme nun mit nicht 100 Jahren, aber mit etwas wie ich finde doch Besonderem.

                          Am 25.3.2022 bekam ich fast bist auf den Todestag genau "26.3.1939" nach 83 Jahren, die Daten eines Familienmitglied das bist dahin nur durch ein Foto und seinem Namen bekannt war! -

                          Vor 100 Jahren war genau diese Person gerade mal 11 Jahre alt und hatte eine Kriegshölle glücklich überstanden.... aber die nächste darauf folgende Hölle nicht....
                          Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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