Symbole im Taufbuch Neubulach Ende 16. Jhd. (Württemberg)

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  • Ferdix
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2018
    • 386

    [gelöst] Symbole im Taufbuch Neubulach Ende 16. Jhd. (Württemberg)

    Jahr, aus dem die Symbole stammen: 1585-1604
    Region, aus der der Begriff stammt: Neubulach (OA Calw, Württemberg)

    Im Taufbuch der Kirche in Neubulach tauchen einige Symbole auf, deren Bedeutung mir nicht ganz klar ist (Bild im Anhang). Ich habe sie so auch noch in keiner Symbolsammlung gesehen. Es gibt 4 Arten von Symbolen und jedes Symbol wurde fortlaufend nummeriert, so als gäbe es extern geführte Listen dazu. Bis zum 2. Mai 1604 wurden diese Symbole verwendet, danach nicht mehr. Die Nummerierung der einzelnen Symbole war wie folgt:
    • Symbol 1 bis Nr. 170 (14.10.1573 bis 26.12.1602)
    • Symbol 2 bis Nr. 202 (08.01.1574 bis 02.05.1604)
    • Symbol 3 bis Nr. 58 (04.09.1586 bis 01.01.1597)
    • Symbol 4 bis Nr. 7 (02.05.1586 bis 10.04.1594)

    Ab 20.07.1573 wurden die Geburten/Taufen durchgehend nummeriert. Die Anzahl der Geburten bis zum 2. Mai 1604 betrug 1217.

    Meine Vermutung ist, dass die ersten beiden Symbole den Tod eines Kindes anzeigen könnten. Der Unterschied zwischen dem 1. und 2. Symbol ist vielleicht, ob es eine Totgeburt war oder das Kind lebend zur Welt kam, bevor es starb. Sterbeeinträge aus dieser Zeit sind leider nicht überliefert, um das zu überprüfen. Für die anderen beiden Symbol habe ich gar keine Idee.

    Kann mir von Euch jemand dazu Auskunft geben?
    Angehängte Dateien
    Gruß,
    Alex
  • Sallymaniac
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2015
    • 219

    #2
    Hallo,


    ich kann mich entfernt an so etwas erinnern, das meine Urgroßoma was von heiliger Dreifaltigkeit und Kindstod sprach . Und ich bin mir eigentlich sicher das es was damit zutun hatte

    Einerseits ist meine Erinnerung und ihre Geburt ( !890 damals ) zu jung . Andererseits sind mir viele Dinge, Wörter, Gebräuche und Überlieferungen noch gut bekannt und da ich streng Katholisch aufgewachsen bin . Durchaus denkbar.


    Alles ohne Gewähr...

    LG Imke
    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das,
    was wir dafür bekommen,
    sondern das,
    was wir dadurch werden.

    John Ruskin

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo,
      Du könntest die Toten herausfinden, indem Du schaust, ob ein Kind selben Namens später von den Eltern noch einmal getauft wurde.

      Eine weitere externe Liste könnte ein Konfirmandenverzeichnis gewesen sein.
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.01.2020, 16:59.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Ferdix
        Erfahrener Benutzer
        • 24.11.2018
        • 386

        #4
        Hallo Anna Sara, genau das habe ich getan. In zwei Fällen wurde der Vorname eines Kindes, das das Symbol Nr. 1 neben seinem Namen hatte, von denselben Eltern später für ein anderes Kind wiederverwendet. Daher bin ich auch ziemlich sicher, dass Symbol Nr. 1 für den Tod steht (vorausgesetzt es waren nicht nur namensgleiche Eltern, sondern dieselben - in einem der beiden Fälle waren es sehr sicher dieselben Eltern). Für Symbol Nr. 2 habe ich soetwas nicht nachweisen können. Sind dir solche Symbole in anderen württembergischen Kirchenbüchern nicht begegnet?

        Könnte man von der Anzahl der Symbole schließen, was wofür steht? Welches könnte denn für Konfirmation stehen?
        Zuletzt geändert von Ferdix; 01.01.2020, 17:08.
        Gruß,
        Alex

        Kommentar

        • Malte55
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2017
          • 1625

          #5
          Moin Alex,

          anhand der einen Seite habe ich den Verdacht es könnten damit die Patenschaften der Pastoren-Familie Grickler gemeint sein. Zumindest Pastor und Pastorin können den ersten 2 Zeichen zugeordnet werden.
          LG Malte
          Zuletzt geändert von Malte55; 01.01.2020, 19:57.

          Kommentar

          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2511

            #6
            Tic Tac Toe für Pfarrer?

            Kommentar

            • Ferdix
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2018
              • 386

              #7
              Das hast du gut beobachtet, Malte! Dahinter steckt tatsächlich nichts weiter als ein Markierungssystem mit dem die Pfarrer-Familie Grückler/Grickler und noch ein weiteres Ehepaar ihre Zeichen gesetzt haben, sobald einer von ihnen Gevatter bei der Taufe eines Kindes war:

              Symbol 1: Pfarrerin Barbara Grickler, geborene Hägin aus Tüwingen (Tübingen?)
              Symbol 2: ihr Mann Pastor M. Daniel Grickler
              Symbol 3: Balthas Essig/Essich oder dessen Ehefrau
              Symbol 4: Anna Maria, Tochter des M. Daniel Grickler, Ehefrau des Diakons Conrad Weiss

              Ein paar Mal war die Pfarrerin aber nachlässig und hat ihr Symbol manchmal weggelassen. Dann wurden also gar keine Markierungen beim Tod der Kinder gesetzt. Auch eine Information, die wichtig ist. Habt ihr solche Art der Markierungen von anderen Pfarrern in anderen Orten bereits gesehen?
              Zuletzt geändert von Ferdix; 01.01.2020, 20:35.
              Gruß,
              Alex

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Zu seiner Frau Barbara aus Tübingen: Barbara HAG - https://gedbas.genealogy.net/person/show/1233174690


                Gallus Grückler, kath. Priester in Effringen 1528, später in Neubulach, dort erster evang. Pfarrer 1534-1570, erhält Zusicherung, dass bei Neubesetzungen der Pfarrstelle Bewerber des Grückler-Stammes bevorzugt werden, so besetzt die Familie die Pfarrstelle bis 1790
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.01.2020, 22:45.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Ferdix
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.11.2018
                  • 386

                  #9
                  Danke dir für die Info. Dann weiß ich jetzt, wem ich‘s zu verdanken habe, dass ich nie sicher wissen werde, wer die Vorfahren meines Ahnen Hans Roller waren. Zwischen 1612 und 1655 wurden kaum Heiratseinträge geschrieben, auch Todeseinträge keine. Alles ein „Verdienst“ des Herrn Johann Leonhard Grückler, einem Sohn des o.g. Pfarrer-Ehepaares: https://gedbas.genealogy.net/person/show/1233187604

                  Auch interessant:
                  Quelle bzw. Art des Textes: Ehebuch (Nebenbemerkung) Jahr, aus dem der Text stammt: 1639+ Ort/Gegend der Text-Herkunft: Neubulach (OA Calw, Württemberg) Namen um die es sich handeln sollte: keine Würde mir bitte jemand den Inhalt der Nebenbemerkung (NB) wiedergeben? Die NB steht im Buch zwischen den Einträgen von 1612 und
                  Gruß,
                  Alex

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