Hildegard Wißmann, geb. v. Niethoff

[consanguineus]

Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen: Hildegard Wißmann, geb. v. Niethoff
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: + 1680
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: vermutlich Altmark und angrenzende Gebiete, eventuell Livland
Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen Datenbanken: diverse

Hallo zusammen!

Mein 8xUrgroßvater Hermann Wißmann hat laut Handbuch des preußischen Adels, Erster Band, 1892, Hildegard v. Niethoff geheiratet. Hermann Wißmann starb laut dieser Quelle 1710, seine Frau 1680. Leider ist es mir nicht gelungen, allgemein zu der Familie v. Niethoff und speziell zu Hildegard irgendwelche Angaben zu finden. Ist das Handbuch überhaupt eine zuverlässige Quelle?

Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus

[Kasstor]

Hallo,


hier tauchen Hermann und Hildegard auch auf ( als Eltern der Dorothea Christ,) https://books.google.de/books?id=U9c...off%22&f=false
hier nur zu Hermann: https://books.google.de/books?id=ylQ...sleben&f=false


Frdl Grüße

Thomas

[consanguineus]

Hallo Thomas,

vielen Dank für die interessanten Quellen! Habe mich sehr interessiert an manchen Passagen festgelesen. Leider geht nichts über die Familie v. Niethoff daraus hervor. Wollen mal sehen, ob es die überhaupt gegeben hat! Vielleicht weiß irgendjemand hier im Forum mehr.#

Viele Grüße
Matthias

[Kasstor]

Hallo,

aufgrund dieser Aussage https://books.google.de/books?id=CER...2YCAoQ6AEIOTAD könnte ich mir eine Herkunft der Niethoff auch aus dem Baltikum vorstellen.
Niethof(f) gibt es ja als Ort im Kirchspiel Peude.
Man findet Namen ja auch im schwedischen Adel, da wohl mit deutschem Ursprung?

Thomas

[Hracholusky]

Hallo,


Baltikum ist die richtige Richtung.


Hier der Eintrag im Siebmacher:

https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN825936918?tify=%7B%22pages%22%3A%5B151%5D%7D

Hier das Wappen:

https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN825936918?tify=%7B%22pages%22%3A%5B477%5D%7D

Hier im alten Siebmacher:

http://www.wappenbuch.com/E156.htm

Hier im ÖStA:

http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?id=2539314

[consanguineus]

Hallo Thomas,

genau aus diesem Grunde habe ich Livland als mögliche Heimat der Hildegard v. Niethoff, bzw. der Familie überhaupt in Betracht gezogen!

Interessant an Deinem Schnipsel ist, daß die sichere Stammreihe der Wißmanns mit Johann beginnen soll. Weiter bin ich zwar auch noch nicht gekommen, aber es gibt immerhin eine Quelle, die die Eltern des Johann benennt.

Molitz liegt übrigens nicht im Kreis Bitterfeld. Das haben sie wohl alle fälschlicherweise voneinander abgeschrieben....

Viele Grüße
Matthias

[consanguineus]

Hallo Gerd!

Großartig, hab vielen Dank!

Viele Grüße
Matthias

[HubertusW]

Wissmann

Hallo Thomas,

genau aus diesem Grunde habe ich Livland als mögliche Heimat der Hildegard v. Niethoff, bzw. der Familie überhaupt in Betracht gezogen!

Interessant an Deinem Schnipsel ist, daß die sichere Stammreihe der Wißmanns mit Johann beginnen soll. Weiter bin ich zwar auch noch nicht gekommen, aber es gibt immerhin eine Quelle, die die Eltern des Johann benennt.

Molitz liegt übrigens nicht im Kreis Bitterfeld. Das haben sie wohl alle fälschlicherweise voneinander abgeschrieben....

Viele Grüße
Matthias

Ich bin neu hier. Habe zu v. Wissmann die früheste dokumentierte Generation gefunden:
Quelle: Google Books, "Aus den Chroniken von Riga":
1602 wird der älteste bekannte und mit einigen Dokumenten im Internet verewigte Hermann Wißmann genannt, Tuchhändler in Riga, Altermann der Großen Gilde von 1602 bis 1604. Er war verheiratet mit Margarete Lüdicke. Als Altermann, gewählt von den Kaufleuten und Händlern in Riga, hatte er seinen Sitz im „Schwarzhäupterhaus“.
Mit seiner Frau Margarethe Lüdicke hatte er mindestens einen Sohn, Johann Wißmann, Hofmeister in Riga, 1583 in Riga – 1667 in Alvensleben, dem er offenbar eine gute Ausbildung zukommen ließ. Dieser betreute während dessen Studienzeit in Wittenberg und Jena einen engen Freund aus hochadeliger Familie, Joachim Werner I. von Alvensleben.

Johann Wißmann erhielt auf Verwendung seiner beiden jungen Herren die durch das Erlöschen der Familie v. Halvensleben, jener illegitimen Nach**kommen Bischof Bussos II. v. Havelberg, erledig*ten
Afterlehen zu Alvensleben, Molitz und Hundisburg, und starb 1667 als Bibliothekar der Alvenslebenschen Familienbibliothek zu Stendal.
1697 Mit seiner Frau Katharina Krahn(e) hatte Johann Wißmann mindestens einen Sohn, Hermann Wißmann, 1623 – 1709.
1650 hat Hermann Wißmann seine Frau Hildegard von Niethoff (+1680) geheiratet. Ihr Sohn, ebenfalls Hermann, 1658 – 1717, scheint das Dorf Radolzhausen verkauft zu haben und erwarb stattdessen noch Nord*germersleben und Holzhausen, beide in der Nähe von Magdeburg. Dieser Hermann wurde vor Allem dadurch bekannt, dass er die Kirche St. Godeberti in Alvensleben von 1697 – 1700 neu und größer aufbauen ließ.
Leider nichts Weiteres zu von Niethoff
mfG, Hubertus

[consanguineus]

Hallo Hubertus,

hab vielen Dank für Deine Zeilen! Die von Dir genannten Daten und Fakten waren mir bereits bekannt. Es gibt ja einiges an Literatur dazu.

Schwieriger wird es dann schon mit den Familien mancher Frauen der Wißmann...

Viele Grüße
consanguineus

[gki]

Hallo consanguineus!

Schwieriger wird es dann schon mit den Familien mancher Frauen der Wißmann...

Die weiblichen Linien scheinen bei der Adelsforschung generell ein Problem zu sein. Lehen gingen an die Brüder und wohl nur dann an Töchter wenn die keine Brüder hatten...

Gibt's da irgendwelche Ideen wenn man keine Eheberedung oder Erbverzicht findet?

[consanguineus]

Gibt's da irgendwelche Ideen wenn man keine Eheberedung oder Erbverzicht findet?

In meinem Kiez wüßte ich zumindest, wo ich suchen könnte. Aber das Baltikum ist weit weg. Es gibt da ein Archiv der baltischen Ritterschaften, an das ich mich vor Jahren gewandt habe. Leider konnte man mir dort auch keinen Tipp geben.

[gki]

Wo bzw. in was für einer Art von Beständen würdest Du denn in einem Staatsarchiv suchen?

[consanguineus]

Wo bzw. in was für einer Art von Beständen würdest Du denn in einem Staatsarchiv suchen?

Generell sind Prozeßakten immer eine ergiebige Quelle. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

[Gastonian]

Hallo consanguineus:

Hier sind wir ja endlich in der Gesellschaftsschicht, in der Leichenpredigten gedruckt wurden

Laut dem 1904 gedruckten Katalog der Bibliothek des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte zu Salzwedel, S. 186 (https://digital.zlb.de/viewer/image/34944675/196/) gab es damals noch die folgende Leichenpredigt auf Hildegard: Strubius, Johannes. Ein Finger der Hand Gottes Oder Summarischer Inhalt Einer Leich-Predigt Bey Sepultur der Frauen Hildegard von Niethoff, Des Herrn Hermanni Wissmanns, Erb- und Frey-Sassens zu Alvensleben, Stendal und Molitz, Hauss-Ehre, 1680

Diese Leichenpredigt habe ich weder im Gesamtkatalog der deutschsprachigen Leichenpredigten (GESA) noch im Verzeichnis der Druckschriften des 17. Jahrhunderts (www.vd17.de) gefunden; wer weiß, ob sie heute noch existiert (der Verein besteht noch, Kontaktinformationen hier: https://www.altmarkgeschichte.de/ko.php)

Laut GESA gab es auch eine 1709 gedruckte Leichenpredigt auf ihren Mann Hermann Wißmann und eine 1692 gedruckte Leichenpredigt auf ihre Tochter Dorothea Katharina Gueinzius geb. Wißmann. Die Angaben zu beiden stammen aus dem 1935 gedruckten Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg'schen Leichenpredigten-Sammlung; falls beide heutzutage noch existieren, werden sie in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel sein (sie sind auch nicht auf vd17.de, sind also noch nicht digitalisiert).

VG

--Carl-Henry

Nachtrag: die Leichenpredigt auf den Hermann Wißmann ist doch schon von der HAB digitalisiert worden. Die betreffende Stelle zu seiner Heirat ist hier: http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=dru...s-2f&pointer=7. Demgemäß hat er am 11.09.1650 in Riga die aus Churland (Kurland) bürtige Jungfer Hildegard v. Niethoff geheiratet, die dann 1680 verstarb (er hatte sie in Riga kennengelernt, wo sein eigener Vater ihn zu seiner Ausbildung geschickt hatte). Übrigens werden in dieser Leichenpredigt auch drei der vier Großeltern des Hermann genannt. Demnach war sein Großvater mütterlicherseits der Adam Krahn, Quartal-Gerichts-Advocatus in der Altmark. Und die Großmutter väterlicherseits war nicht die Margarethe Lüdicke, sondern eine Barbara Hartmann.

[Gastonian]

P.S.:


Falls noch nicht bekannt, die in deiner Signatur erwähnte Familie Nettelhorst (aus der laut dem Siebmacher die Mutter der Hildegard stammte) ist anscheinend ausgiebig im 2022 erschienen Band 10 des Genealogischen Handbuchs der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge) behandelt worden (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nettelhorst#Literatur).


VG


--Carl-Henry