FN Hundseder

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  • Kastulus
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2012
    • 1527

    FN Hundseder

    Familienname: Hundseder
    Zeit/Jahr der Nennung:
    Ort/Region der Nennung: Bayern


    Guten Morgen,

    was bedeutet der Name "Hundseder"? Er hängt wohl mit Einöden namens "Hundsöd" zusammen. Ein einsamer Hund wird es ja wohl nicht sein...

    Schönen Tag! Kastulus
  • SAM
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2013
    • 628

    #2
    Hallo Kastulus

    Der Hundsöd ist ein Berggipfel in den Alpen. https://books.google.ch/books?id=J7t...C3%B6d&f=false
    Angehängte Dateien
    Liebe Grüsse SAM
    _________________
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    • Laurin
      Moderator
      • 30.07.2007
      • 5649

      #3
      Zitat von SAM Beitrag anzeigen
      Der Hundsöd ist ein Berggipfel in den Alpen.
      Dieser Gipfel dürfte wohl kaum für einen Wohnstätten- / Herkunftsnamen stehen, sondern eher einer der bayerischen Orte Hundsöd.
      Zuletzt geändert von Laurin; 28.02.2015, 15:56.
      Freundliche Grüße
      Laurin

      Kommentar

      • Kastulus
        Erfahrener Benutzer
        • 18.03.2012
        • 1527

        #4
        Grüß Gott,

        danke für die beiden Antworten. Vielleicht interessiert es doch jemanden, so dass ich mitteilen möchte, was ich als PN - danke schön - erhalten habe. Zusammengefasst:
        Huno, Hunno: frühere Bedeutung Bauernführer, Hauptmann
        Huno, Hunno als Rufname: Bedeutung mhd. Hund, Jagdhund;
        als Übername: Bösewicht
        Also, "mein" Hundseder könnte ein Anführer (in einer Einöde?!) oder ein unangenehmer Mensch gewesen sein. Aber, bitte, für die, die des Bayerischen mächtig sind: "So a Hund!" kann durchaus auch eine Anerkennung sein. In feinem Deutsch: "So ein bewundernswerter Mensch!"

        Schönen Abend! Kastulus

        Kommentar

        • Laurin
          Moderator
          • 30.07.2007
          • 5649

          #5
          Hallo Kastulus,

          mit den Angaben in bewußter PN wird wohl "das Pferd vom Schwanze aufgezäumt".
          Deine darauf fußende Auslegung zur Bedeutung des Familiennamens (nicht des Ortsnamens!) ist nicht schlüssig.

          In erster Linie geht es doch um die Etymologie des FN Hundseder - und dieser basiert auf dem Term Hundsed-, ergänzt um das (deutsche) Suffix -er.
          Letzteres kennzeichnet i.A. einen Herkunfts- / Wohnstättennamen, aber auch Berufs- und sonstige Übernamen bzw. steht für Patronyme.

          Im Falle Hundsed- kann wohl ein Berufs- oder anderer Übername bzw ein Patronym ausgeschlossen werden.
          Somit ist der Hundsed-er jemand, der aus einer Örtlichkeit Hundsed / Hundsöd stammte.

          Einer anderen Betrachtung bedarf selbstverständlich der Ortsname Hundsed / Hundsöd.
          Dieser kann verschiedene Etymologien - wie in erwähnter PN beispielsweise dargelegt - haben:
          • zu ahd. hunda "Beute, Raub"
          • zu ahd. hundo / hunto / huntāri (1) "Hundertführer, Hauptmann, Vorgesetzter, Vorsteher"
          • zu ahd. huntāri (2) "Gau, Bezirk"
          • zu ahd. hunt / german. hunda "Hund, Jagd-, Hetz-"
          • Besitztum / Stiftung einer Person namens Hunno (oder ähnl.)

          Althochdt. WB siehe hier: http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd_h.html
          Zuletzt geändert von Laurin; 01.03.2015, 20:05.
          Freundliche Grüße
          Laurin

          Kommentar

          • Kastulus
            Erfahrener Benutzer
            • 18.03.2012
            • 1527

            #6
            Guten Morgen und vielen Dank für die Erläuterung. Zuerst hoffe ich, PN nicht missverstanden zu haben.
            Ich stelle mir das so vor: Es gab in einer Gegend 2 Anwesen, die in der Ed/Öd gelegen sind. Aus bestimmten Gründen will man sie genauer bezeichnen. Also nannte man z. B. die eine Bartled, die andere Hundsed. In der einen wohnte dann der Bartleder, in der anderen der Hundseder.
            Die Frage bleibt: Wie kommt es zum Bestimmungswort "Hund"?
            > in der Ed wohnt ein Hunno
            > in der Ed wohnt einer mit einem besonderen Jagdhund
            > in der Ed wohnt ein unangenehmer Mensch, usw. usw.
            Auch wenn man zugrunde legt, dass zuerst der Ortsname da gewesen ist und sich daraus der Familienname abgeleitet hat, steht in diesem Fall doch auch eine Person für die Namensgebung der Einöde. Anders wäre es z. B. bei einem "Walded" oder wenn in dieser Ed ein Raub (s. obige Erklärung) stattgefunden hätte, der in die Namensgebung eingeflossen wäre.
            Pferd richtig aufgezäumt?
            Einen schönen Tag!
            Kastulus

            Kommentar

            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5649

              #7
              Zitat von Kastulus Beitrag anzeigen
              Pferd richtig aufgezäumt?
              Hallo Kastulus,

              im Sinne der Familiennamenforschung - nein, im Sinne der Ortsnamenforschung - bedingt.
              Auch wenn ich mich wiederhole, aber hier geht es doch in erster Linie um die Etymologie des Familiennamens. Und dieser ist nun mal ein Herkunftsname.
              Die Etymologie des Ortsnamens ist dabei sekundär und hätte in einem gesonderten Thema behandelt werden sollen - sonst drehen wir uns im Kreis.

              Weil wir aber nun mal dabei sind:
              -ed / -öd bedeutet nicht nur Wüstung / öde, leere, unbebaute Fläche; zu ahd. ōdī „Öde, Verwüstung, Einöde, Wüste",
              sondern steht auch zu ahd. ōt "Reichtum, Vermögen, Besitz" -> von german. auda- "Gut, Glück, Habe".
              Beides so bei Heintze, Die dt. FN und bei Schmeller, Bayer. WB.

              Der ON Hundsöd kann somit auch "Besitz eines Hunno" bedeuten.
              Um dazu Näheres in Erfahrung zu bringen, könnte man sich an den bayer. Ortsnamenforscher W.-A. v. Reitzenstein wenden (Buch "Lexikon bayer. ON")
              Freundliche Grüße
              Laurin

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              • Kastulus
                Erfahrener Benutzer
                • 18.03.2012
                • 1527

                #8
                Grüß Gott und danke für die neue Zuschrift. Ich respektiere Deine Meinung, verbinde für mich aber gerne Familien- und Ortsnamenforschung, wenn es sich so wie hier anbietet. Mit Herrn von Reitzenstein habe ich schon einmal persönlich wegen eines anderen Ortsnamens gesprochen; ich besitze auch das oben erwähnte Buch.

                Schönen Tag! Kastulus

                Kommentar

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