Das Internet, die Amerikaner und wie man Daten verhunzen kann

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  • mini
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 376

    Das Internet, die Amerikaner und wie man Daten verhunzen kann

    Hallo an alle,

    tut mir leid, aber ich muss jetzt mal meinem Ärger Luft machen:

    Habe gerade ein bisschen bei einer großen Datenbank herumgestöbert, wo es auch die Kriegsstammrollen gibt. Heute habe ich mir mal ein bisschen die dort eingestellten Stammbäume angesehen, evtl. hätte sich ja auch eine Verbindung zu einer meiner Leute ergeben. Aber was ich da gesehen habe...
    Da werden Daten verhunzt, angenommen, geraten, evtl. sogar noch die Glaskugel poliert, dass es einem die Fragezeichen raushaut, woher die Leute diese Daten denn haben. Und der eine schreibt offensichtlich vom anderen ab. Leben die alle in einem Paralleluniversum? Oder hat sich mein Raum- Zeit- Kontinium verschoben?

    Wie seht ihr das?

    Viele meiner Ahnen sind dort in Stammbäumen anderer Leute verzeichnet. Eigentlich könnte man sich ja freuen, Super, entfernt verwandt um 1000 Ecken.. aber da wurde mal glatt, der Geburtsort in einen völlig anderen Landkreis verschoben, Geschwister, die es definitiv nicht gibt, dazu erfunden, Geburtsdaten aus einem Kirchenbuch abgeschrieben, dass definitiv im 30 jährigen Krieg in diesem Dorf vernichtet wurde. Vielleicht ist es aber wie Phoenix aus der Asche auferstanden und nach Amerika geflogen... Und noch vieles anderes.

    Sorry, aber ich musste mich jetzt auskotzen, mir ist das schon so oft aufgefallen. Das hat doch mit seriöser Forschung überhaupt nichts zu tun. Und ich hab nicht mal Lust, solche Leute anzuschreiben und denen anhand Original- Urkunden und Schriftstücken zu erklären, wie es eigentlich richtig ist.

    Und zum Schluss: Natürlich zählt das nicht für alle Stammbäume die dort eingestellt sind, aber 99,5 Prozent der Stammbäume (mit meinen Ahnen) die ich eingesehen habe, sind falsch!

    Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
    Schöne Grüße

    mini


    Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt
  • pfiffig
    Erfahrener Benutzer
    • 12.03.2010
    • 452

    #2
    hallo
    ein wirklich wichtiger beitrag, da ich selber leichtsinnig eine Datenbank mitmeiner verschmolzen habe, die fehlerhaft und teilweise unglaubwürdig war, aber ich habe gelernt selber Quellen anzugeben
    lg
    Familiennamen und Orte bei Google-Maps

    Kommentar

    • Carlton

      #3
      Das ist ja nicht das Problem der Datenbanken, sondern der Personen, die die Daten hinterlegen. Auch kein Problem der Amerikaner, sondern ein Problem, das weltweit existiert.

      Ich hinerlege nur belegte (Kirchenbucheinträge, Standesamtseinträge) Daten. Leider geht es mir wir Dir, das häufig Daten vorhanden sind, die nicht stimmen. Besonders schlimm wird es dann, wenn auf AhnenforscherIn in Deutschland hingewiesen hat, von der/dem die Daten stammen sollen.

      Bei Amerikanern (z.B. Verwandtschaft) habe ich festgestellt, dass sie Daten aus den Passagierlisten oder den Einbürgerungsurkunden übernehmen. Und damit fangen dann die Probleme an: häufig stehen schon dort fehlerhafte Angaben drin. Noch schlimmer wird es, wenn die Daten aus Familysearch übernommen werden und die Eintragenden nicht mehr leben. So stehen im Netz ein Leben lang falsche Daten, die niemals korrigiert werden/können. Und die vielen Angaben, die aus fehlerhaften Übersetzungen stammen. Ganz zu schweigen von den vielen Lesefehlern bei alten bzw. älteren KB Eintragungen.

      Da kann man sich zwar ärgern, aber es ändert sich nichts. In seltenen Fällen sind die Leute bereit, Änderungen vorzunehmen (ist mir jetzt 2x passiert).

      Die Inhaber der Datenbanken können natürlich keine eingehenden Daten prüfen (wie auch). Und auch in den Datenbanken in Deutschland gibt es bestimmt genug Angaben, die nicht exakt sind.

      Dennoch viel Spaß auch weiterhin bei der Forschung!

      Kommentar

      • gerhardlang
        Erfahrener Benutzer
        • 17.12.2008
        • 137

        #4
        Fehlerhafte Daten

        Das Feststellen ist das eine, aber eine Änderung wird wahrscheinlich nicht gewollt. Mir wurde z.B. die Einsicht von KB-Auszügen und anderen Quellen nicht gestattet, weil es der amerikanische Datenschutz nicht erlaubt, ich hätte nur Anspruch auf computerbearbeitete Stammlisten.
        Damit sind für mich diese Quellen nicht einmal als Hinweis etwas wert.

        Nur vereinzelte Forscher sind bereit auf eine faire Zusammenarbeit.

        Gerhard

        Kommentar

        • anika
          Erfahrener Benutzer
          • 08.09.2008
          • 2630

          #5
          Das Internet,die Amerikaner und wie man Daten verhunzen kann

          Hallo
          Daten aus anderen, im Internet gefundenen Stammbäumen zu übernehmen
          ist immer ein Risiko.
          Nicht nur Amerikaner basteln sich manchmal einen Stammbaum zurecht das kann dir auch in einem hiesigen Stammbaum passieren.
          Bei den Amerikanern sollte man aber auch bedenken das die wenigsten Deutschland und die Kultur kennen. Sie können auch nicht mal eben einen Termin in einem Archiv machen um etwas zu überprüfen.

          anika
          Ahnenforschung bildet

          Kommentar

          • Karen

            #6
            Zitat von anika Beitrag anzeigen
            Bei den Amerikanern sollte man aber auch bedenken das die wenigsten Deutschland und die Kultur kennen.
            Hallo zusammen,

            das muss man nicht nur bei den Amerikanern bedenken. Ich glaube, dass es auch in unserem Land viele Leute gibt, die sich weder mit ihrem Land noch mit ihrer Kultur auskennen.... Aber das ist ein anderes Thema.

            Für die Amerikaner kommt natürlich noch hinzu, dass durch die Einwanderung oftmals der Name amerikanisiert wurde und Sprachbarrieren überwunden werden müssen. Wenn bei der Heirat oder beim Tod dann der Geburtsort nach Gehör geschrieben wurde, findet man den Ort in Deutschland und somit die richtige Familie wohl nie. Und da glauben viele Forscher gerne das, was sie im Internet finden.

            Leider ist es in der Regel tatsächlich so, dass diejenigen, die dadurch auf eine falsche Fährte geraten sind, nicht bereit sind, davon abzuweichen und Daten oder Namen zu korrigieren. Da nützt selbst das Senden von Dokumentenscans nichts.

            Das man Daten "verstrubbelt" und möglicherweise über Jahre in einer falschen Familie forscht ist bestimmt schon jedem Forscher passiert. Selbst, wenn man nur in Primärquellen geforscht hat. Bei der Einfalt, die die Eltern damals bei der Namensgebung ihrer Kinder an den Tag gelegt haben und bei den vielen Cousins und Cousinen selben Namens passiert so etwas ganz schnell

            Auf jeden Fall - und das ist wohl jedem klar, der ernsthaft forscht -sollte jeder Fund in einer Datenbank (ob im Net oder auf Papier) hinterfragt werden und höchstens als Hinweis dienen.

            Viele Grüße
            Karen

            Kommentar

            • Borath
              Benutzer
              • 18.02.2007
              • 11

              #7
              Hallo Zusammen!

              Ich möchte gerne mit einstimmen in die Auskotzerei, aber nicht gegen die US-Amis sondern wegen dem Personenstandsregister in Brühl.

              Da verbieten die (blitzlose) Ablichtungen um dann ihre Kopien verkaufen zu können.
              Richtig fies ist, dass diese Kopien erst später einem per Post zugeschickt werden, denn dann kann man sich nicht mehr beschweren.

              1) die Kopien sind sauteuer
              2) die Kopien sind in einer unsäglich unerträglichen schlechten Qualität - Handgeschriebenes nahezu unlesbar (zumindest die Schwarzweiss-Kopien). Einscannen und weiterverwerten kann man vergessen.

              3) das nächste mal setze ich mich nach ganz hinten, werde zivilen Ungehorsam leisten und die Dokumente ohne Blitz mit meiner hochwertigen Digitalcam auf einem Ministativ ablichten.

              Kommentar

              • Fronja
                Erfahrener Benutzer
                • 12.10.2007
                • 577

                #8
                Na das mit den verkehrten Daten kenne ich auch zu genüge.

                Wurde vor ein paar Tagen von einer Amerikanerin angeschrieben, die angeblich meine Vorfahrin auch in ihrer Liste hat. Die hieß bei ihr aber "Anna" mit Vornamen und war auf einigen Bildern vertreten, die sie mir freundlicherweise auch gleich zugesandt hat.

                Tja, Problem bei der Sache, meine Vorfahrin hieß Regina mit Vornamen und war nie in Amerika. Die zugehörigen Daten hat sie sich aus meinem Stammbaum abgeschriebn. Würde ungefähr hinkommen, hat sie geschrieben.

                Ja gehts noch?? Habe versucht ihr das verständlich zu machen, aber keine Chance.

                LG
                Steffi
                Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                Badzinski, Gellerich - Hannover
                Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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                • Borath
                  Benutzer
                  • 18.02.2007
                  • 11

                  #9
                  deutsche Gründlichkeit heisst deutsche Gründlichkeit weil sie ... nunja deutsch ist. ;-)

                  Kommentar

                  • Hannibal
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.12.2009
                    • 1922

                    #10
                    Ich habe gestern auch eine Nachricht über Ancestry aus den USA bekommen. Ich suche zwar nach Baumann in Thüringen, aber ohne genaue Ortsangabe kann ich da auch nicht weiterhelfen.

                    "Hello, Iam looking for any information on my grandfather who was born in Germany in 1869. The only information I have is his name was Julius Leonard Baumann.He died in 1919 and was a carpenter. My grandmother brought my father Paul Heinz Bamann, over to the US in 1923,after his father passed away.My grandmother Augusta Bucheau-Baumann was Julius second wife and their only child. If you could help me find any information about Julius Leonard Baumann, I would be so grateful.Thank You"

                    MFG
                    Hannibal
                    DAUERSUCHE NACH: MANOHR, MENOHR, MANUHR, MENUHR / WIEDERÄNDERS, WIEDERANDERS / ZWEINIGER
                    BERLIN:
                    CORNELIUS
                    BÖHMEN: MANDLIK, STADTHERR, URBAN, WUCHTERL
                    HINTERPOMMERN: GRIESE, PIPER, STARK
                    SACHSEN: Namensliste
                    SACHSEN-ANHALT: ADERHOLD, SINSEL
                    SCHLESIEN: HEU, HEY (Militsch)
                    THÜRINGEN: Namensliste!
                    VORPOMMERN: Namensliste!

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                    • Liisa

                      #11
                      Hallo,

                      zu den z.B. bei Ancestry angegebenen Geburtsdaten muß berücksichtigt werden, daß ein Datum in den USA "anders herum" geschrieben wird.
                      Wenn ich dort Eintragungen in meinem Stammbaum vornehme, muß ich daran denken, den Geburtsmonat immer in Buchstaben anzugeben, andernfalls wird sonst aus dem 2.3. der 3.Februar.

                      Ich bin nicht der Meinung, daß in den USA besonderts leichtfertig übernommen oder abgeschrieben wird. Mein Eindruck ist der, daß sich die Familienforscher weltweit halt so oder so verhalten.

                      Hier im Forum lief ja gerade die Umfrage, wer Daten wieweit überprüft, bevor er sie übernimmt. Das Ergebnis ist schon interessant. Der zahlenmäßige Abstand zwischen denen, die alle Daten prüfen und denen, die von Fall zu Fall entscheiden, ob sie sie überhaupt prüfen, ist nicht groß.

                      Euch allen ein schönes Wochenende und viele Grüße von
                      Liisa

                      Kommentar

                      • Elsie
                        Benutzer
                        • 27.12.2006
                        • 51

                        #12
                        Hallo Liisa,
                        Zitat von Liisa Beitrag anzeigen
                        zu den z.B. bei Ancestry angegebenen Geburtsdaten muß berücksichtigt werden, daß ein Datum in den USA "anders herum" geschrieben wird.
                        Wenn ich dort Eintragungen in meinem Stammbaum vornehme, muß ich daran denken, den Geburtsmonat immer in Buchstaben anzugeben, andernfalls wird sonst aus dem 2.3. der 3.Februar.
                        Ja, ich habe auch eine ganze Zeit gebraucht, bis mir das aufgefallen ist.
                        Ich bin schließlich auf der deutschen Ancestry-Seite, da ist mir das gar nicht in den Sinn gekommen.
                        Netten Gruß
                        Elsie

                        Stets findet Überraschung statt
                        Da, wo man's nicht erwartet hat.
                        (Wilhlem Busch)

                        --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                        Suche Lüthje (in allen Schreibvariationen) aus Osterrönfeld, später Hamburg
                        Queck aus Schleiz/Thüringen, später Hamburg
                        Henoch/Miersch aus Drossen, Sonnenburg und Hamburg

                        Kommentar

                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3277

                          #13
                          Hallo,

                          ich bin der Meinung, daß die Mormonen gar nicht die Änderungen vornehmen können, bei der Datenflut die die täglich bekommen. Die Stammbäume werden eingespielt, ohne zu prüfen, ob diese Person schon mal da war, bzw. ob alles richtig ist. Diese Daten, die man selber brauchen kann, muß man halt überprüfen, da führt kein Weg daran vorbei.
                          Ich bin froh, daß es die Mormonen gibt und daß ich schon manchen Toten Punkt mit Hilfe der Mormonendatenbank überwinden konnte.
                          Was ich aber nicht verstehe ist, daß man seine Daten bei den Mormonen eingibt, aber keine Möglichket schafft, daß andere Forscher den Einsender finden können. Und wenn man einen Einsender findet, ist die Adresse veraltet, leider.

                          Viele Grüße
                          Gudrun

                          Kommentar

                          • Hibol

                            #14
                            Hallo,

                            habe da auch schon einige Erfahrungen mit "Amerikanern" gemacht. Den meisten von Euch ist wohl inzwischen bekannt, dass eine Amerikanerin meine Datenbank vor Jahren mit ca 40000 Personen ausgelesen und veröffentlicht hat.

                            Wie Mini schreibt habe ich die gleichen Feststellungen gemacht:
                            Da werden Daten verhunzt, angenommen, geraten, evtl. sogar noch die Glaskugel poliert, dass es einem die Fragezeichen raushaut, woher die Leute diese Daten denn haben. Und der eine schreibt offensichtlich vom anderen ab.
                            Ich werde den Taufel tun und diese verhunzten Daten irgendwie berichtigen (Irgendwo ist es mir ja auch eine Genugtung).

                            Insgesamt habe ich festgestellt, dass die Amis sehr leichtfertig mit den Daten umgehen, da werden bei gleichen Namen oder auch nur ähnlichen ganz schnell irgendwelche Zusammenhänge gesehen oder konstruiert, um möglichst alles auf einen Spitzenahn zu bringen und möglichst weit zurückzukommen. Ob da dann jemand mit 60 noch Mutter geworden war, oder der Vater schon Jahre vor der Geburt verstorben war spielte dabei keine Rolle.

                            Bei Frau Grafer in Rootsweb stammen alle Müller, automatisch von den Glasmachern Müller ab. Ich hatte ihr damals alle Glasmacher mit dem Namen Müller aus einem Kirchenbuch herausgeschrieben ohne Bezüge herzustellen, sitdem hat sie alle Müller, die sie irgendwo gefunden hat, daran angebunden.

                            Ich hatte noch mit anderen Amis Kontakt, überall das gleiche Bild. Ein Gefühl für Richtigkeit und Genauigkeit scheint dort nicht vorhanden zu sein.

                            Kommentar

                            • anika
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.09.2008
                              • 2630

                              #15
                              Das Internet,die Amerikaner und wie man Daten verhunzen kann

                              Hallo
                              Daten übernehmen, Familien passend machend, zusammenhänge herstellen, das gibt es doch nicht nur in Amerika. Seht euch doch nur die
                              Beiträge im Unterforum Adelsforschung an.
                              Wie viele versuchen dort Anschluss an adelige Familien zu bekommen.
                              anika
                              Ahnenforschung bildet

                              Kommentar

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