Patenschaft: Müssen Taufpaten ein Mindestalter haben? Maximale Anzahl von Paten?

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  • krughs

    Patenschaft: Müssen Taufpaten ein Mindestalter haben? Maximale Anzahl von Paten?

    Liebe Familienforscher,

    wer kann mir darüber eine Auskunft geben, inwieweit es für Taufpaten ein Mindestalter gab? Ich meine hier, die Zeit um 1650! Wurden hierbei Unterschiede gemacht zwischen Männer u. Frauen?

    Im Voraus Dank für Aufklärung

    Erwin
  • Gast-Avatar

    #2
    Hallo.

    In der evangelischen Kirche ist es so, dass man nach der Konfirmation, die mit ca. 14 Jahren stattfindet, Taufpate werden kann. Wie es in der katholischen Kirche ist, weiß ich leider nicht.

    Gruß Heidi

    Kommentar

    • Marlies

      #3
      Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

      Hallo,

      in einem Taufeintrag (Taufe am 19.09.1591in Neuenhain bei Dillich)
      stehen als Paten: Frl. Christina Landgräfin zu Hessen, und der ganz Rat zu Borken, alle Pastorenweiber, so in dem Borkischen Bezirk.

      War der Täufling (Christine Mosche, des Juden Tochter) etwas besonderes oder gab es so viele Paten des öfteren?

      Viele Grüße
      Marlies

      Kommentar

      • nilosa
        Benutzer
        • 19.08.2006
        • 14

        #4
        Ab welchem Alter Taufpate?

        Kann mir jemand sagen ab welchem Alter man in der katholischen Kirche um 1846 Taufpate werden konnte?

        Kommentar

        • Kathy
          Benutzer
          • 24.07.2006
          • 58

          #5
          RE: Ab welchem Alter Taufpate?

          Hallo nilosa,
          ich denke, es war damals ähnlich wie heute und man musste das Sakrament der Firmung empfangen haben.
          In welchem Alter es zur damaligen Zeit gespendet wurde, weiß ich nicht.
          Heute sind die Jugendlichen, die gefirmt werden, zwischen 14 und 18 Jahren alt (je nach Bistum und Pfarrgemeinde)

          Gruss Kathy
          Viele Grüße
          Katharina

          Kommentar

          • Norbert Staub
            Erfahrener Benutzer
            • 12.10.2006
            • 169

            #6
            RE: Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

            Hallo Marlies, bei unseren Taufen waren zu dieser Zeit meist bis zu 5 Personen aufgeführt. Bei Standespersonen oder reichen Leuten wurden zumeist die Paten ersucht, die Patenschaft des Kindes zu übernehmen.Wenn im Ort,oder Stadt der Adel anwesend war wurde darauf gerne zurückgegriffen. Die Paten gaben meist ein großzügiges Geschenk in Geld.In erster Linie wurde aber darauf geachtet,das diese auch im Falle des Todes der Eltern, diese honorigen Menschen eine Vormundschaft übernahmen.

            Viele Grüße

            Norbert

            Kommentar

            • Siegfried Mühle
              Erfahrener Benutzer
              • 13.10.2006
              • 211

              #7
              RE: Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

              Guten Tag Marlies,


              Hinsichtlich der Taufpaten gilt: Taufpate kann nur werden, wer einer christlichen Kirche angehört. Die Anzahl der Taufpaten war und ist nicht vorgeschrieben.

              Zu diesem Thema finden sich über Googlöe viele Beiträge.

              Siegfried (Mühle)

              Kommentar

              • Carlton

                #8
                RE: Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

                Hallo Siegfried,

                das ist sicherlich sehr unterschiedlich. Unabhänig wer in Googel was sagt. Als in unserer Familie letztens eine Taufe war, ist die Patin noch schnell in die katholische Kirche eingetreten (sie war erst zwei oder drei Jahre vorher ausgetreten) und der Pate ist gar nicht in der Kirche. Gegend: bei Köln.

                Ich stimme Marlies zu: sich dem Kind zu widmen und sich um dieses Kind zu kümmern, falls die Eltern dieses nicht mehr können, hängt nicht von der Kirche ab. Ich gehe soweit zu behaupten, dass noch nicht einmal der Glaube von der Kirche abhängt!

                Viele Grüße,
                Ursula

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                • menestrel
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.07.2007
                  • 211

                  #9
                  RE: Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

                  Moin Marlies,
                  bei meinen Forschungen über die Familien norddeutscher Pastoren bin ich auch über "konvertierte" Juden oder Katholiken gestossen, die getauft oder verheiratet waren. In diesen Fällen war es durchaus üblich, dass die örtlichen oder regionalen Honoratioren, besonders gerne adelige Gutsbesitzer, als Paten angenommen wurden; die Anzahl schwankte jedoch durchaus, im Schnitt waren es dann 5 Paten (Gevattern).
                  Bei Heiraten von Kindern von Hofbeamten der Herzöge (so in Schleswig) war es durchaus eine Zeit lang üblich, daß das Paar einen oder zwei (selten mehr) "Rosenobel" als Geschenk des Landesfürsten erhielt.
                  In der Stadt Boizenburg z.B. war es jedoch bei Taufe wie Heirat viele Jahre hindurch Sitte geworden, den Bürgermeister und andere Honores als Trauzeugen oder Paten zu gewinnen. Ich vermute, dass die das nicht ganz umsonst gemacht hatten, sondern gerne zur Feier eingeladen oder bezahlt werden wollten.
                  Bei christlichen Taufen war es viele Jahrhunderte durchaus Pflicht, Paten zu wählen, die konfirmiert waren, vorher ging es nicht. Das ist zwar heute noch gerne von den Glaubenskirchen so verbreitet, kann aber nicht in jedem Falle mehr so gefordert werden (egal, was darüber in "google" richtig oder falsch steht!). Man sollte nämlich bedenken, dass wir seit der Wiedervereinigung ein Heer von "Heiden" bekommen haben, die mit der Kirche in sozialistischer Manier nichts mehr am Hut haben durften.
                  Gruß
                  bongolit

                  Kommentar

                  • Siegfried Mühle
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.10.2006
                    • 211

                    #10
                    RE: Wieviel Taufpaten waren/sind möglich?

                    Taufpate ist ein Ehrenamt der christlichen Kirchen. Der Taufpate begleitet den Täufling bei der Taufe und ist Zeuge der Sakramentsspendung. Sein Name wird in dem Kirchenbuch vermerkt. Der Begriff "Pate" kommt vom lateinischen patrinus, "Mit-Vater" (exakt wiedergegeben mit dem altdeutschen Wort "Gevatter").

                    Die Taufpaten haben die Aufgabe, die menschliche und religiöse Entwicklung des Täuflings zu begleiten und die Eltern zu unterstützen. In früheren Zeiten hatten die Taufpaten in dem Fall des frühen Todes der Eltern eine Fürsorgepflicht für das Kind.
                    Heute sind diese Aufgaben in den Hintergrund getreten. Häufig begrenzt sich die Taufpatenschaft auf das Beschenken bei festlichen Anlässen. Viele Paten bemühen sich aber, eine persönliche Beziehung zu ihrem Patenkind aufzubauen und ihm ein Gesprächspartner zu werden.

                    Der Taufpate muß selbst getauft und Kirchenmitglied sein. Einer der Taufpaten muß die Konfession des Täuflings haben.
                    Evangelische Paten müssen konfirmiert, katholische sollen gefirmt und mindestens 16 Jahre alt sein. Der Diözesanbischof (kath.) kann ein anderes Mindestalter festlegen. In dem Einzelfall kann der Pfarrer (kath.) oder der Taufspender auch jüngere Paten zulassen. Ein Pate sollte sämtliche Voraussetzungen erfüllen.
                    Ein Christ, der einer nichtkatholischen Gemeinschaft angehört, kann (bei einer kath. Taufe) nicht Pate sein. Zusammen mit einem kath. Paten kann er Taufzeuge sein.

                    Siegfried (Mühle)

                    Kommentar

                    • Marlies

                      #11
                      Alter der Taufpaten

                      Hallo,

                      auf der Suche (für Luise, wegen der adeligen Taufpaten) ist mit das hier über den Weg gelaufen und ich bin erstaunt, das man soo jung Taufpate werden kann:

                      Für eine gültige Patenschaft ist die Geschäftsfähigkeit des Paten erforderlich, seine Absicht der Übernahme der Patenschaft, ferner die äußere Kundgebung seines Willens und die Bestimmung durch die Berechtigten (sprich die Eltern).
                      Die Geschäftsfähigkeit setzt voraus: Besitz der Vernunft, kirchliche Mitgliedschaft und Ehre. Ausgeschlossen davon sind "infantes" (Kinder), "amentes" (Wahnsinnige), Ungetaufte (cc. 88 § 3, 765 § 1); Christen einer getrennten Gemeinschaft (sind aber zusammen mit katholischen Paten als Zeugen zugelassen), gerichtlich Exkommunizierte, Ehrlose und von den kirchlichen Ehrendiensten Ausgeschlossene.
                      Wer Pate des Täuflings werden soll, muss die Absicht haben, dieses Amt zu übernehmen.
                      Der Pate muss persönlich oder durch einen Stellvertreter den Täufling beim eigentlichen Taufakt halten, berühren oder aus dem Taufbrunnen heben oder aus den Händen des Täufers entgegennehmen. Anderenfalls wird er RECHTLICH nicht Pate.
                      Der Pate muss vom Täufling, dessen Eltern oder Pflegeeltern oder, wenn diese fehlen, vom Spender dazu bestellt werden.

                      Erforderlich für eine erlaubte Patenschaft ist die Reife des Alters, Bekenntnis der Grundwahrheiten des Glaubens, die Freiheit von Rechtshindernissen usw. Eine weitere Einschränkung ergänzend zum Kanonischen Recht, "Praenot. gen.", besagt, dass außerdem der Empfang von Firmung und Eucharistie notwendig ist.

                      Erstkommunion und Firmung fanden in der Vergangenheit oft gleichzeitig statt, wenn gerade mal wieder ein Bischof im Dorf war. Das Alter der Erstkommunikanten bzw. Firmlinge schwankte dann meist zwischen 7 und 14 Jahren.

                      Die Rezeption (Übernahme des römischen Rechts) brachte die Altersstufen des römischen Rechts, das zwischen "infantes" (Kinder: 0-7 Jahre) und "minores viginti quinque annis" (Minderjährige: 7-25 Jahre) unterschied. Das wurde dann noch weiter differenziert, ist aber hier nicht relevant.

                      Zusammenfassend kann gesagt werden: Taufpaten mussten mindestens 7 Jahre alt sein und der katholischen Kirche (durch Taufe) angehören. Weitere Bedingungen sind und waren vermutlich auch der Empfang von Eucharistie und Firmung. Vereinzelt hört man von Beobachtungen, dass auch jüngere (also Kinder unter 7 Jahren) Taufpaten gewesen seien. Die Kirche differenziert aber zwischen TaufPATEN und TaufZEUGEN. Man sollte also in Fällen, wo "infantes" bei der Taufe genannt werden, genau hinschauen, ob sie als "levans" oder als "testes" bezeichnet werden.

                      Kommentar

                      • Uschi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.02.2006
                        • 137

                        #12
                        Schwester als Taufpatin?

                        Hallo Zusammen,

                        ich lese gerade den Roman


                        Weiberdorf 2000 von Sophie Lange (nicht verwechseln mit "Das Weiberdorf v. Clara Viebig).

                        Im ersten Teil wird von Weihnachten 1899 einer Familie erzählt.

                        Die Mutter bekommt Zwillinge (Mädchen) und die älteste Tochter (16 Jahre) wird bei dem 2. Zwilling Taufpatin.

                        Meine Frage:

                        War das früher üblich, daß auch Geschwister Taufpaten werden konnten?


                        Gruß Uschi

                        Kommentar

                        • Joachim v. Roy
                          • 01.04.2007
                          • 787

                          #13
                          Schwester als Taufpatin?

                          Hallo Uschi,

                          obwohl ich - außer amerikanischen Western - keine Romane zu lesen pflege, lautet die klare Antwort auf Ihre Frage "ja, natürlich".


                          Freundliche Grüße vom Rhein

                          Kommentar

                          • Svenja
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2007
                            • 4391

                            #14
                            Hallo Uschi

                            In meiner Familie gibt es das auch. Meine Großeltern hatten innerhalb von 20 Jahren insgesamt 12 Kinder. Der älteste Sohn ist der Taufpate der jüngsten Tochter.

                            Gruss
                            Svenja
                            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                            Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                            Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                            Kommentar

                            • ekreg
                              Benutzer
                              • 30.01.2008
                              • 67

                              #15
                              Hallo zusammen,

                              also in meiner Familie wird es bis heute noch so gehalten, dass zumindest die Geschwister der Eltern bzw. anderweitig Verwandte bevorzugt das Patenamt übernehmen. Die Begründung ist wohl, dass der Pate sich dann weniger leicht der Verantwortung entziehen kann.

                              Ich denke, das mit den Geschwistern ist nur deshalb nicht üblich, weil es heute nicht mehr so viele Kinder gibt, dass entsprechende Altersunterschiede auftreten (bei uns in der evangelischen Kirche ist es so, dass man erst nach der Konfirmation das Patenamt annehmen darf, also frühestens mit 14, das wären 14 Jahre Altersunterschied, das ist heutzutage doch eher die Ausnahme ).

                              Mein Mann und ich werden da ziemlich als Rebellen angesehen, weil ich mal die These vertreten habe, dass ich eigentlich dachte, der Pate sei für die christliche Erziehung des Kindes da und dass ich deshalb dann doch jemand vorziehen würde, der auch außerhalb der Taufgottesdienste mal eine Kirche betritt. Und dass ich doch hoffen würde, dass die bucklige Verwandtschaft auch ohne Stempel von der Kirche sich um meinen Nachwuchs kümmern würde, wenn es ernst wird. Würde ich ja umgekehrt auch tun.

                              Na ja, man kennt mich in der Familie und liebt mich so wie ich bin...

                              Grüßle
                              Ekreg

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