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#1
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Sehr hoher Altersunterschied bei Heirat
Hallo,
ich bin auf ein Ehepaar gestossen, das (wenn meine ermittelten Daten tatsächlich stimmen) bei ihrer Heirat im Jahr 1741 einen extrem hohen Altersunterschied hatten. Er (Witwer) wurde 1678 geboren und war bei der Heirat somit 63 Jahre alt. Sie (ledig) wurde 1718 geboren und war bei der Heirat somit 23 Jahre alt, also 40 Jahre jünger als er. Ein Sohn wurde 1742 mehr als 1 Jahr nach der Heirat geboren. Sie war bei der Heirat somit nicht schwanger, was eine Heirat eventuell zwingend gemacht hätte. Es handelt sich bei dem Ehepaar um "normale" Bürger im Hohenloher Land, also keine Adeligen oder ähnliches. Was meint Ihr ? Ist das denkbar ? Grüße Reiner |
#2
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Hallo Reiner,
Ich hab schon eine 18 jährige gefunden die einen 62 jährigen heiratete. Vielleicht musste sie auch heiraten, damit sie versorgt war. LG Silke |
#3
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Manchmal blieb man auch in der Familie, generationsübergreifende Verwandtenehe, wie beispielsweise Tochter des Cousins ...
mein Beispiel nannte sich dann im Kirchenbuch "blutsverwandt im dritten Grade ungleicher Linie". Das kam in dieser Zeit öfter vor. Grüße, Nebelmond |
#4
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Hallo,
warum sollte das nicht denkbar sein? Ungewöhnlich sicherlich, aber unmöglich sicherlich nicht. Einer der 4xUrgroßväter meines Mannes heiratete 1796 in 3ter Ehe 1796 eine 36 Jahre jüngere Frau; er war 68, sie 32. Einer meiner 3xUrgroßväter heiratete im 19. Jh. ebenfalls 3 Mal; die jeweilige Braut war jedes Mal Anfang Zwanzig (22, 21, 22). Ich bin mir ganz sicher, hätte seine 3 Frau ihn nicht überlebt, er hätte wieder eine Frau Anfang 20 geheiratet. Beides waren ebenfalls völlig normale Dorfbewohner. Meist haben die Frauen Gründe gehabt, eine solche Ehe einzugehen. Des öfteren habe ich in solchen Fällen schon uneheliche Kinder gefunden oder bereits (früh) verstorbene Eltern. Ein älterer Ehemann ist ja potentiell finanziell besser gestellt bzw. man weiß bei so einem relativ sicher, woran man ist (auch über das Finanzielle heraus). Das kann durchaus attraktiv sein Der Tod der 1. Ehefrau sollte kurz vor der erneuten Ehe erfolgt sein (teilweise extrem kurz, ich hab schon 2 Monate und weniger! erlebt). LG, Antje |
#5
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Hallo,
Auch bei mir gabs einen ähnlichen Fall. 1751 heiratet mein 73-jähriger Vorfahr meine 27-jährige Vorfahrin. Hab lange nach einen Fehler meinerseits gesucht, aber scheint wohl zu stimmen. Viele Grüße Julius |
#6
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Gut, dass hier solche Fragen gestellt werden können und andere den vermeintlichen Fehler wenigstens teilweise entkräften können. Ein Rest Zweifel bleibt sicher bis unterschiedliche Quellen untersucht sind.
Es würde mich brennend interessieren, wie damals die Gesellschaft reagiert hat. Hatte man Verständnis und fand nichts anstößiges an solch großen Altersunterschieden? Heute wird ja nicht unbedingt gut darüber geredet, ich selbst finde es auch "etwas befremdlich", vielleicht geprägt durch meine Familie? Ich habe eine Tante und erinnere mich daran, dass die Erwachsenen immer gesagt haben "sie ist geschieden und lebt jetzt mit einem deutlich jüngeren Mann zusammen". Und der Tonfall und Blicke waren nicht wohlwollend... Dieser "deutlich jüngere Mann" war auch nie auf Feiern dabei, ein Name wurde nie genannt. |
#7
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Mai-Dezember-Ehen haben häufig, aber natürlich nicht immer pragmatische Gründe. Er will das hübsche junge Blut, sie will Status und Geld und spekuliert darauf, bald eine wohlhabende Witwe zu sein... Klischee, aber Klischees entstehen dadurch, dass sie relativ oft auftreten.
Ältere Witwer haben oft auch eine jüngere Frau geheiratet, wenn aus der ersten Ehe kleine Kinder da waren. Damit die versorgt wurden, hat der Vater dann eine Stiefmutter geheiratet. (Und nicht alle Stiefmütter waren herzlos.) Oft waren die Frauen dann allerdings nicht mehr ganz so jung, sondern schon in einem Alter, wo sie als "alte Jungfer" galten. Im bäuerlichen Milieu waren auch Heiraten zur "Gebietsarrondierung" gar nicht so selten (er heiratet die Erbtochter vom Nachbarhof, um die beiden Höfe dann zusammenzulegen). Ein alter Junggeselle heiratet die Tochter eines Freundes, damit sie versorgt ist und seine Pension erben kann, denn warum sollte man die verfallen lassen? Oder das Vermögen an die entfernten oder verabscheuten Verwandten fallen lassen, wenn man damit doch auch eine junge Frau, die man mag, beglücken könnte? Es ist zwar sicher nicht verkehrt, zu prüfen, ob da kein Fehler vorliegt, aber ein Ausschlussgrund ist ein großer Altersunterschied jedenfalls nicht. Nicht mal, wenn die Frau der ältere Partner ist. |
#8
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@DaHa1: Wenn der Mann älter als die Frau war, gab es weniger scheele Blicke, als wenn die Frau älter war. Ist ja immer noch so.
Wenn die Frau wesentlich älter als der Mann ist, wird das als irgendwie unnatürlich wahrgenommen, glaube ich. Sie will ihn nur fürs Bett, und das in ihrem Alter, er will ihr Geld oder muss einen perversen Faltenfetisch haben... |
#9
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Woher stammen denn die Geburtsjahre? Errechnet aus dem Heiratseintrag oder liegen die Geburtseinträge wirklich vor?
Ich habe unendlich viele Fälle, wo die Altersangaben in den Heiratseinträgen inkorrekt sind. Davon abgesehen – grundsätzlich kamen solche Altersunterschiede immer wieder mal vor; zwar wohl nicht extrem häufig, aber wirklich ungewöhnlich war derlei auch nicht. Ich habe das in meiner Familie auch. Alles Gute Marcus |
#10
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Hallo,
die Geburtseinträge liegen vor. Es deutet alles darauf hin, dass ich die richtigen Daten recherchiert habe. Lediglich der Altersunterschied hat mich ein wenig irritiert. Ich werde noch etwas in den Kirchenbüchern stöbern. Vielleicht finde ich ja noch Hinweise, z.B. bei Geschwistern oder Kindern. Vielen Dank für Eure Meinungen dazu ! Grüße Reiner |
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